Ich glaub ich mach mich jetzt unbeliebt, aber ich riskiere es einfach mal :-)
Ich will gleich als erstes mal Neil deGrasse Tyson frei zitieren:
Nur weil wir nicht wissen, wie Zivilisationen des Altertums etwas gemacht haben, heißt das nicht, dass sie Hilfe von Aliens hatten.
Aliens darf dann auch gern durch Magie, Gott oder andere übernatürliche Kraft ersetzt werden.
Und noch einen grundlegenden Gedanken zu den ganzen wilden Spekulationen in diversen Shows/Büchern/Sendungen. Wenn man nicht weiß, welche Hypothese denn nun richtig ist, sollte man zu der tendieren, die die wenigsten/kleinsten Annahmen trifft. Und Aliens, seit 10'000en von Jahren untergegangene Zivilisationen etc sind sehr viel größere Annahmen, als anzunehmen, dass die Ägypter vllt einfach einen Trick kannten, der uns nicht überliefert ist und wo wir einfach zu "doof" sind, den rauszubekommen.
Und dass sich die Wissenschaft über ihre Wissenslücken nicht immer einig ist, ist ja auch nicht so spektakulär. Wissenschaft heißt so, weil sie eben Wissen erst schafft (bzw schaffen soll) und das erreicht man eben durch Diskussion und verschiedene Standpunkte. Und ja, diese Darstellung ist natürlich stark idealisiert.
3,1416-2,618=0,5236
Soll das gleiche sein wie:
pi - phi^2 = irgendein Verhältnis in der Pyramide.
Wenn ich jetzt auf Wikipedia schau, dann ist phi (goldene Zahl?) = 1.618 und damit das Quadrat davon weit entfernt von 2.618. Also entweder ich versteh nur deren 'Logik' nicht, oder der 'Informant' hat sich vertippt.
Öhm.. hast du das mal in nen Taschenrechner getippt?! Klar ist phi^2 = 2,618.
Anyways, dass die Längen so schön geometrisch passen, liegt einfach nur daran, dass die Mathematik, die man zu der Zeit kannte in der Geometrie begründet lag. Man benutzte als Grundelemente (gerade) Linien und Kreise und konnte damit Konstruktionen machen. Phi, Pi und Quadrate ergeben sich da fast von allein. Die Baumeister von damals hatten mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit sehr tiefgründiges Wissen über Geometrie und seine Anwendungen. Die Griechen haben das dann n paar Jahre später für uns formalisiert (Stichwort Euklid). Bekannt waren diese Dinge mit Sicherheit weit vorher. Algebra, so wie wir sie kennen, gab es damals noch nicht. Diese ganzen Rechenspielchen sind mit Sicherheit faszinierend, aber bei genauerer Betrachtung wenig erstaunlich. Und dass sich ähnliche Konstruktionen über die Welt verteilt in verschiednen Kulturen finden liegt einfach daran, dass das so grundlegende Elemente sind. Viele Dinge in der Mathematik wurden mit Sicherheit mehrfach entdeckt zu verschiedenen Zeiten und an verschiedenen Orten und in verschiednen Kontexten.
Auch finde ich diesen ganzen Astronomie-Hokuspokus, der da immer veranstaltet wird, erschreckend. Natürlich haben alte Kulturen sich nach Sonne, Mond und Sternen gerichtet. Es war von entscheidender Wichtigkeit, Jahreszeiten etc. vorherzusagen. Gerade im Bezug auf Landwirtschaft. Die Muster in Himmelserscheinungen hat man über Generationen erkannt. Dass dann Bauten so errichtet wurden, das sie zu bestimmten Zeitpunkten "korrekt" standen, ist dann wenig erstaunlich. So wusste man dann, wenn die Sonne genau in diesem Fenster untergeht, haben wir noch x Wochen Zeit, bis der Winter kommt. Die Astronomen im Altertum kannten etliche Himmelsereignisse und konnten sie vorhersagen. Erklären konnten sie sie nicht. Erst da kamen dann Götter und Mythen ins Spiel. Und da alle Menschen auf dem Planeten - egal wo sie waren - diese Probleme hatten, ist es auch wenig erstaunlich, dass alle erfolgreichen Zivilisationen ihre Mythen um eben jene Himmelsereignisse ranken.
Bin zwar kein Archäologe, doch nach meinem gesunden Menschenverstand erscheint mir das alles, was die herrschende Lehrmeinung der Archäologie vertritt, unglaubwürdig. Zumal sich die Archäologen selbst nicht einig sind (deswegen ja auch "herrschende" Lehrmeinung).
Das ist nicht böse gemeint, aber gesunder Menschenverstand ist ja mal sowas von überhaupt kein Argument. Der trügt - gerade in Themen in denen man kein ausgemachter Experte ist - dermaßen häufig. Stell 23 beliebige Leute in einen Raum und die Wahrscheinlichkeit, dass zu zwei findest, die am gleichen Tag (ohne Jahrgang) Geburtstag haben ist größer als 50%. Bei einer Gruppe von 50 hast du bereits 97%. Das widerspricht für nicht wenige Menschen auch dem gesunden Menschenverstand, is aber trotzdem so. :-)
Klar kann einem Laien auch etwas unglaubwürdig erscheinen
Oder hälst Du es für glaubwürdig, dass die alten Ägypter mit Hammer und Meissel bzw. Steinen im hunderstel(!)-mm Bereich sauber arbeiten konnten? Ich jedenfalls nicht.
Und bevor nun geflamet wird: Nein, ich glaube nicht an Aliens
Aber die herrschende Lehrmeinung hat meines Erachtens ihre Schwächen mit ihren Hypothesen, die in praktischer Nacharbeit nicht belegt werden können, da sie nicht annähernd so funktionieren wie sie laut Theorie sollten.
Wer behauptet denn, dass die im 1/100mm-Bereich sauber arbeiten konnten? Und an Aliens glauben ist je nach Argumentation durchaus recht vernünftig. Aber das würde einen weiteren Thread füllen.
Außer in der Mathematik kann in der Wissenschaft sowieso niemand jemals irgendetwas endgültig beweisen. Falsifizieren kann man durchaus einiges (aber auch nicht alles), aber endgültig belegen eben nicht. Auch Gravitation ist bis heute "nur" eine Theorie. Und oft genug werden Hypothesen doch in der allgemeinen Literatur verkürzt oder unvollständig dargestellt, oder eben auch ganz falsch.