Moin Strizzo,
die Antwort auf die Frage "Wo soll man in Afrika anfangen?" fällt vielschichtig aus - Eher könnte man sich fragen, was man in Afrika erleben möchte und welche Erwartungen man an die Region hat.
Auf den Wunschlisten der meisten Afrika-Reisenden stehen Safaris, Besuche in den Nationalparks, Sportarten (Tauchen, Fischen, KLettern, Surfen...)oder aber auch verstärkt Interesse an der Kultur (Trommeln, Voodoo, Afro-Ethno-Interesse, Sklavenschicksal und präkoloniale Strukturen).
Diese drei Themenbereiche könnte man in die drei Kategorien "Natur", "Sport" und "Menschen" aufteilen.
Als nächstes gilt es die Länder in ihrer Bereisbarkeit zu analysieren, wo wir in vielerlei Hinsicht Einschränkungen ausgesetzt sind:
1. Informationen sind rar und/oder verzerrt dargestellt. Meiner Meinung nach hat Afrika ein riesiges Image-Problem in seiner Außendarstellung. Mach' mal selbst den Test und nenne ohne groß nachzudenken zehn Begriffe, die Dir bei dem Thema einfallen:
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Das dies nur sehr eingeschränkt gilt, brauche ich Dir als Kenner nicht darzulegen - die mediale Berichterstattung greift allerdings selten andere Themen als die "üblichen" Horror-/ und Klischeemeldungen auf. Das schreckt natürlich die einen ab - erhöht den Reiz für andere (UNS!). Die wahren "Perlen" des Kontinents sind nur wenigen bekannt.
2. Afrika ist teuer - hat ein schlechtes Preis-/Leistungsverhältnis.
Ich spreche jetzt von Afrika abseits der "touristisch erschlossenen Gebiete" (dazu zähle ich: Südafrika, Namibia, Ägypten, Tunesien, Marokko, teilweise Kenia, Senegal, Kapverde)
Das hat wirtschaftliche Gründe, da teilweise selbst Nahrungsmittel importiert werden müssen. Touristische (Hotels) und Transportdienstleitungen (Bus, Zug, Flug) sind unverhältnismäßig teuer, aufgrund der geringen internen Nachfrage. Die Infrastruktur (Straßen, Eisenbahn, Kommunikationswege) sind sehr dürftig. Demzufolge sind auch internationale Verbindungen schlecht ausgebaut, oder wegen der geografischen Begebenheiten (Dschungel, Wüste, Seen) nicht-existent. Auch die jüngste Initiative der NEPAD wird erst in ein paar Jahren/Jahrzehnten Früchte zeigen.
3. Ja, es gibt Kriege, politische und ethnisch motivierte Gewalt und eine (und das ist das eigentlich schlimme) unsichere, verzerrende Nachrichtenlage. DR Kongo, VR Kongo, Sudan, Nigeria, Tschad, Zentralafrikanische Republik schieben geradzu einen Sperrgürtel durch den Kontinent und verhindern so vielerlei Überlandstrecken. Angespannt ist die Situation an der Elfenbeinküste, Libyen und auch im Grenzgebiet Kenia-Somalia. Andere Länder erholen sich erst allmählich von einer Misere (positiv: Mosambik!) auch wenn dies zuweilen bizarre Stilblüten treibt (Luanda in Angola ist aufgrund des Erdölbooms mittlerweile eine der teuersten Städte der Welt!).
4. Die medizinsche Versorgung ist punktuell sehr gut - vor allem in den sog. "Katastrophenländern" in welchen es von NGOs nur so wimmelt. Ich habe nirgendwo auf der Welt eine so gut augestattete Polyklinik gesehen wie in Kigali, Ruanda!
Abgesehen davon fehlt abseits der Hauptstädte selbst das Nötigste.
Tipps: Kapverdische Inseln für eine Mischkultur aus Afrika-Karibik und Portugal, als Einstieg ideal!
Kenia/Uganda für Safaris
Namibia für "schwarz-weiss-rotes Disneyland" (Zitat des Journalisten Peter Scholl-Latour), Nationalparks, Wüste und den sagenhaften Canyon.
Marokko für den arabischen Maghrebteil.
Viel Spass bei der Planung,
Beste Grüße,
Maggus