Thema: Belem, Salvador oder das Pantanal?  (Gelesen 1769 mal)

Bobsch

« am: 10. Juni 2014, 05:03 »
Hallo liebes Forum,

wir befinden uns derzeit In Brasilien! Wir werden die nächsten Tage in Rio verbringen wo wir versuchen werden die WM Stimmung aufzunehmen. Danach geht es hoch nach Fortaleza wo wir uns das Deutschlandspiel anschauen und von da an versuchen wir dem WM-Wahnsinn etwas zu entkommen indem wir innerhalb von ca. 12 Tagen bis nach Sao Luiz reisen. Von da an haben wir noch maximal eine Woche für eines der drei oben genannten Gebiete plus einige Tage für die Foz de Iguazu bevor es nach Bolivien gehen soll. Wir fragen welches wo die interessanteste Region sein könnte.

Die zahlreichen kleinen Orte um Belem herum klingen ziemlich interessant. Kann jemand etwas dazu sagen? Sind diese sehenswert? Ist Belem selbst sehenswert?

Die Beschreibung Salvador de Bahias als Ort selbst klingt schon sehr vielversprechend, doch wenn wir uns in diese Region aufmachen, dann wäre das vornehmlich wegen dem Nationalpark Diamanta Chapada, der sich "in der Nähe" befindet. Hat jemand dazu Erfahrungsberichte?

Nun ja, und die letzte Option wäre das Pantanal. Sind die Touren, die dort angeboten gut und der Dschungel voll mit Tieren jeglicher Art, die man auch wirklich zu Gesicht bekommt? Oder ist es "nur ein weiterer Urwald" wie wir so viele schon in Asien gesehen haben?
Wart ihr begeistert von eurer Tour oder vielleicht enttäuscht? Wie teuer sind die Touren in etwa? Ist die bolivianische Seite des Pantanals "besser" als die brasilianische? Wie viele Tage sollte man einplanen für einen Besuch des Pantanals exkl. An- und Abreisetag?



Vielen Dank für eure Hilfe!


Viele Grüße
Boris
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Vombatus

« Antwort #1 am: 10. Juni 2014, 09:21 »
Hatte in anderen Beiträgen mal etwas zum "Diamantina" geschrieben. Nun war ich aber 2005 dort und bin heute vorsichtig mit Tipps. Damals war es sehr cool dort, man muss aber Zeit investieren, also für Tagestouren zu Lagoonen und Wasserfällen, Bergen, Höhlen ... und dann am besten eine 3-Tagestour durch den Park machen. Alles nötige + Guide kann man sich vorort besorgen. Was euch erwartet könnt ihr sehen wenn ihr Bilder zum Park googelt. Ja, genauso sieht es aus. Der kleine Ort Lencois am Park war damals klein und nett. Auchtung. Es gibt mehrere Lencois, der Andere mit Dünenlandschaft. Auch sehr toll.

In Brasilien hat man halt oft lange Wege zurückzulegen, die nicht so billig sind.

War 4 Tage im Pantanal auf einem Bauernhof mit Tagestouren von dortaus (Tages-, Nachtwanderung, Ruderboot fahren, Reiten, Piranha angeln und dann auch essen, ...). In der Trockenzeit im September gab es jede Menge Tiere, seh- und erlebbar aber die Landschaft ist nicht sehr Naturbelassen. Im Gegenteil. Touren kann man gleich am Busbahnhof in campo grande buchen.

Irgendwo in der Ecke gibt es auch noch "Bonito" soll sehr toll sein dort. Habe aber keine Erfahrungen diesbezüglich.
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karoshi

« Antwort #2 am: 10. Juni 2014, 10:06 »
Nur damit sich da keine Missverständnisse festsetzen: Das Pantanal ist kein Dschungel (Selva), sondern ein Feuchtgebiet (Pampa), das in der Regenzeit großflächig überschwemmt ist. Es gibt dort zwar auch Bäume bzw. Waldgebiete, aber dazwischen viel offenes Land. Die Chancen auf Tierbeobachtungen (die über Insekten hinaus gehen) sind deshalb um ein vielfaches höher als im Regenwald.

In den Randbereichen ist das Pantanal auch landwirtschaftlich erschlossen. Je weiter man rein fährt, desto naturbelassener ist es. Insofern wäre eine Tour mit mindestens 2 Übernachtungen schon zu empfehlen. Zu den Preisen kann ich leider nicht viel sagen (ist zu lange her). Eventuell ist Corumbá die bessere (weil abgelegenere) Alternative als Startpunkt, besonders wenn es hinterher sowieso nach Bolivien gehen soll.

Ähnliche Tierbeobachtungen (in teils naturbelassenerem Umfeld) kann man übrigens in Bolivien von Rurrenabaque aus machen.
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Bobsch

« Antwort #3 am: 10. Juni 2014, 13:48 »
Danke für eure Antworten!

@karoschi
Würdest du also sagen, dass das Gebiet um Rurrenbaque dem Pantanal sehr ähnelt? Ist es landschaftlich ähnlich oder bloß als guter Ort für Tierbeobachtungen?


Geht man also ins Pantanal weniger wegen der Landschaft, sondern fast ausschließlich für Tierbeobachtungen? Für welche Tiere besteht eine gute Chance diese dort auch wirklich zu sehen? Im Lonely Planet werden ja einfach inflationär sämtliche Tiere aufgelistet ;-)


Grüße
Boris
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Vombatus

« Antwort #4 am: 10. Juni 2014, 14:33 »
Ich glaube keiner kann dir eine Garantie auf Tiersichtungen geben. Du hast Glück oder eben nicht. Aber es gibt Tiere, die siehst du überall. Während der Trockenzeit ziehen sich viele Tiere in die Nähe der restlichen Wasserlöcher zurück, dort ist es einfacher welche zu sehen. Keine Auhnung was man im Juni/Juli sieht.

Ich sah sehr sehr viele unterschiedliche Vögel, auch ganz nah. Überall gibt es Wasserschweine, Kaimane und eine Art von Brüllaffen zu hören und sehen. Je nachdem wie gut der Guide ist findet er noch irgendwelche Spinnen und andere Viecher wie Gürteltiere, Frösche. Eine Anderconda sah ich leider nicht obwohl jeder Veranstalter damit wirbt.

Richtig toll fand ich Riesenotter und die langhaarigen Ameisenbären aus nächster Nähe (unter 10 Meter Entfernung) zu sehen, wozu allerdings auch Glück gehört.

Die Natur war zwar wie Karoshi sagt durch Land-/Viehwirtschaft mit Hochspannungsmasten und Weidezäune geprägt, obwohl ich mehr als 7 Stunden von Campo Grande ins/Richtung Pantanal fuhr. Es gab aber zwischendurch noch dichten Busch, kleine Wälder und viele Seen mit hunderten Kaimanen. Gerade Sonnenauf- und Untergänge waren, wie so oft, wahnsinnig toll mit den Vogelschwärmen am Horizont.

Zum Vergleich Brasilien-Bolivien kann ich leider nichts sagen.
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Bobsch

« Antwort #5 am: 14. Juni 2014, 17:12 »
Danke für eure Antworten!

Wir haben uns entschieden den Nationalpark Chapada Diamantina zu bewandern und in Foz do Iguazu auszureisen. Das Pantanal werden wir dann in Rurrenbaque "nachholen".

Viele Grüße
Boris
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