Thema: Wie lange noch weiter reisen? Und: Was kommt danach??  (Gelesen 4125 mal)

dirtsA

Hallo zusammen,

in meinem Kopf herrscht grad ein bisschen Chaos...  :-\

Ich bin jetzt schon seit mehr als einem Jahr unterwegs (Start Jan 2012). Der eigentliche Plan sieht vor, dass ich nach noch ein bisschen mehr SOA und Afrika dann im August nach Österreich zurück gehen würde.
Allerdings spuken mir so ein paar Gedanken im Kopf herum...

Zum einen die Möglichkeit, mit einem Working Holiday in NZ die Reise noch zu verlängern. Das hieße dann erst mal kein Afrika, sondern nach NZ und dann Afrika evtl. noch am Ende oder eben auf einer anderen Reise. Dafür hätte ich die Möglichkeit, noch NZ und ein bisschen Australien und vielleicht die einen oder anderen Trauminseln in der Umgebung zu sehen... Max. Ende wäre so 2 Wochen vor Weihnachten, da ich Weihnachten wirklich nicht noch mal in der Ferne verbringen will.

Allerdings habe ich wirklich Angst, in Österreich/Deutschland keinen vernünftigen Job mehr zu finden, wenn ich eine so lange Lücke im Lebenslauf habe. Auslandserfahrung wirkt so auf ein Jahr zwar wahrscheinlich gut...aber fast 2 Jahre!?!??
Dazu kommt, dass ich in Australien mittlerweile sooo viele Freunde habe, die ich total gern besuchen würde. Und man weiß ja, wie das mit dem Kontakt mit Reisebekanntschaften ist...meistens reißt das dann doch irgendwie ab. Jetzt gerade hätte ich halt noch die Möglichkeit, die Leute zu besuchen und bei ihnen zu übernachten...

Eine andere Frage, die mir im Kopf rum spukt... ob ich überhaupt in D oder Ö arbeiten "muss" danach. Also Reise wie geplant, aber danach wo anders hin zum Arbeiten. Allerdings hab ich hier Befürchtungen, wenn ich die Sprache nicht spreche/kein Visum habe...überhaupt etwas zu finden. Und es müsste in dem Fall halt auch was "Richtiges" sein und noch W&T-Arbeiten.

Ja und dann gebe es noch die Möglichkeit, als Tauchlehrer zu arbeiten. Reise wie geplant und dann von Ö aus bewerben und sehen, wo ich angenommen werde. Nachteil: Quasi null Verdienst. Vorteil: Sofern ich ein cooles Land erwischen würde, könnte ich dort noch einiges sehen und evtl. doch ein bisschen sparen und dann in die Nachbarländer.

Ich hab auch so viele verschiedene Job-Möglichkeiten im Kopf... zurück ins Marketing... eher Reisebranche... Reiseleitung wirklich aktiv vor Ort... ins Yacht-Business einsteigen... Tauchlehrer... etc etc

War für euch nach der Rückkehr total klar, was ihr machen wollt? Wusstet ihr ganz genau wie, was wohin?
Wer von euch war auch ohne Ticket unterwegs und ihr "musstet" dann spontan entscheiden? Ist irgendwie Segen und Fluch zugleich...

Naja, weiß eigentlich nicht, was ich mir hier für Antworten erwarte, aber es tut einfach gut, mal alles niederzuschreiben! ;)

LG
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knuffels

« Antwort #1 am: 10. März 2013, 04:26 »
Hallo :)

ja, die Lücke im Lebenslauf....
Natürlich macht man sich Gedanken darüber. Bei mir war's ähnlich. Nachdem ich ein Jahr in Südamerika verbracht habe, war ich in Deutschland wieder arbeitssuchend. Probleme hatte ich dabei keine, als Ingenieur konnet ich mich vor lauter Stellenangeboten kaum retten :)  In den Vorstellungsgesprächen kam natürlich auch die Frage, wie ich denn mein "Sabbatjahr" so verbracht habe. Eine so richtig negative Bemerkung wie in etwa "hast Du da ein Jahr lang gefaulenzt?" habe ich jedoch nie erlebt. Im Gegenteil, die meisten Leute waren eher offen und interessiert.
Immerhin konnte ich erklären: ich habe meine Sprachkenntnisse deutlich verbessert, und durch meine Tätigkeit als freiwilliger Entwicklungshelfer meinen Horizont erweitert.  Zwar war die meiste Zeit tatsächlich Urlaub, aber das müssen die ja nicht so genau wissen :)

Mein Eindruck ist: wenn Du etwas flexibel bist, in Bezug auf Tätigkeit und Wohnort, dann findest Du immer was.
Sicher ist es auch möglich, in einem englischsprachigen Land eine Arbeit zu finden.

Ein kleiner Tip noch: nach einer längeren Auszeit solltest Du Deine Gehaltsvorstellungen vielleicht nicht sooo übertrieben hoch ansetzen.
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southern_cross

« Antwort #2 am: 13. März 2013, 11:11 »
Hi,

eine wirkliche Antwort kann ich dir nicht geben, aber ich stecke in einer ähnlichen Situation, allerdings von meiner Home-Base aus. Bin jetzt arbeitssuchend, weil ich meinen alten Job (Marketing  :() nach über 10 Jahren nicht mehr ausgehalten hab. Also in anderen Worten - so eine Veränderungsphase mit x Möglichkeiten und y Fragezeichen kann einen auch zuhause ereilen und vielleicht ist es auch eine Frage des Alters. Vielleicht bin ich jetzt mit 32 einfach in einer Phase, wo ich manches sortieren will und es in Zukunft etwas ruhiger möchte. Aber nicht gleich  ;D

Also ich weiß auch nur, dass ich was Neues machen möchte und hab halt gemerkt, dass so eine Entscheidung und "Klarheit" nicht von heute auf morgen kommt. Man informiert sich, macht sich die Alternativen (ganz) klar und dann ist man erst "entscheidungsfähig". Bis dahin ist das Chaos im Kopf perfekt, zumindest bei mir.

Sich nur mit dem Thema Arbeit zu beschäftigen, macht mich ganz deppert. Deshalb hab ich mir einen Coach besorgt und fahr vielleicht - einfach zwecks Hirn-Auslüften - zwei Wochen auf Safari oder so...

You are not alone  :)

LG
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Pachacookie

« Antwort #3 am: 13. März 2013, 13:31 »
Hi dirtsA,
diese Fragestellung kam bei mir schon während der Trip-Planung auf :-)  deshalb geht es nun one way nach Neuseeland und dann mal schauen was passiert. Es ist nicht geplant wie lang die Reise dauern soll oder ob ich wieder nach Deutschland komm. Alles offen :-) :-) :-)  du musst halt für dich wissen, ob du im Ausland leben kannst und auf der anderen Seite... Kannst du für (will nicht ewig sagen, aber darauf läuft es wohl raus) eine längere Zeit in deinem Heimatland leben? Ich zum Beispiel kann es mir bei mir nicht mehr vorstellen :-) :-)
Wegen Lebenslauf würde ich mir gar keine sorgen machen, außer natürlich du willst unbedingt an einem bestimmten Ort Arbeit finden. Wenn man keine Probleme hat, anderswo zu arbeiten und schon einige Qualifikationen hat, findet man was.
Halt doch einfach die Augen offen, schau dir verschiedene Dinge an und mach das, worauf du gerade Lust hast. Die Antwort wird kommen :-) wenn du zu arg versuchst eine Antwort zu bekommen, versteifst du dich und bekommst womöglich Brett vorm Kopf und verpasst eine gute chance.
So long, cookie
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ulmi

« Antwort #4 am: 14. März 2013, 10:19 »
Hallole

schließe mich meinen Vorrednern an:

Zum Einen war ich fast 2,5 Monate in SA und nach der Rückkehr hat im Bewerbungsprozess diese Zeit auf Reisen keinen Einfluss (außer vielleicht, bei denen, die mich aufgrund dessen nie eingeladen haben zum Gespräch und ich es so nie erfuhr)
Aber in den Bew. gesprächen ist es mir auch noch nie negativ gesehen worden, eher interessiert. Ich erzähle auch nicht mal irgendwelche tolle Geschichten von Sprachen (auch wenn ich 2 Sprachen gelernt habe untzerwegs) oder irgendwie meine soziale oder sonstige Ader erweitert. Ich habe mir einen Traum erfüllt, Punkt. (wie man das nachher darstellt ist natürlich Geschmackssache, aber ich verbiege mich in Vorstellungsgesprächen grundsätzlich nicht).
Ich bin auch Ingenieur und sehe das genau so, dass Flexibilität mit das wichtigste ist und in unserem Umfeld in D, Ö oder CH bestimmt was findet. Berufserfahrung ist allerdings wichtig und man muss bestimmt irgendwo Abstriche machen (Arbeitsort, Kohle, Bedingungen, Arbeitsinhalte an sich) Sich vor Stellenangeboten kaum retten zu können halte ich für etwas übertrieben, weil es ist und bleibt "Arbeit" eine Stelle zu suchen und zu finden. Es sei denn, man hat kaum Ansprüche/Vorstellungen und/oder geht einfach wieder zur Ex-Firma zurück. Nur weil man mal eingeladen wird für ein Gespräch und dann hinterher sagt, man hat an der Stelle doch kein Interesse mehr, heißt das noch lange nicht, dass man da jetzt ein konkretes Angebot hatte.

Zum Anderen gingen und gehen bei mir während und vor allem nach der Reise zahlreiche Dinge durch den Kopf, was ich denn machen will. Und muss es denn wieder so stressig sein,... Ist das nicht eh fast alles etwas sinnfrei, was wir in unserer Gesellschaft so arbeiten,....? Bin da noch zu keinem Ergebnis gekommen. Nur, dass ich erst mal wieder einen Job in meinem Feld suche (damit ich wieder Kohle reinbekomme und vor allem die arbeitslose Zeit (derzeit fast 3 Jahre) mal schließe) und dann während ich ganz normal arbeite mir meine Gedanken mache und Möglichkeiten auslote.

Du bist aber definitiv nicht allein mit Deinen Gedanken. Aber nimms mit einer Eigenschaft, die Du auf Reisen evtl. auch gelernt hast: Ruhig bleiben, positiv denken, dran bleiben und dann kommt es irgendwann schon gut.

Grüßle vom ulmi (habt Ihr schon mein Gewinnspiel gesehen? www.ulmi.rtwblog.de)
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Einmalrundum

« Antwort #5 am: 14. März 2013, 11:22 »
Du bist doch noch ziehmlich sehr jung oder? Na dann bleib noch ein wenig, lass mal auf dich zukommen was da so ist so lange das Geldt reicht. Du kannst zuhause ha vielleicht nochmals eine andere Ausbildung beginnen??
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Jessy83

« Antwort #6 am: 14. März 2013, 12:24 »
Huhu!
Hab ich das richtig verstanden? Ursprünglich wolltest du im August zurückkommen und überlegst jetzt stattdessen erst im Dezember zurückzukommen? So groß ist der Unterschied ja wirklich nicht, das sind nur ca. 4 Monate! Klar sind das dann insgesamt fast 2 Jahre, aber im August ist es auch nicht nur 1 Jahr, sondern auch mehr als 1,5...Wenn deine Hauptangst die ist, dass das nicht so toll im Lebenslauf aussieht, dann würde ich die über Bord zu werfen versuchen! Wer dich wegen 4 Monaten mehr nicht mehr nimmt, ist selber Schuld, oder?
Manchmal kommt mir Gedanke (ohne behaupten zu wollen, dass ich dagegen selber immun wäre!), dass wir unsere Leben viel zu sehr danach ausrichten, wie sie sich geschrieben in einem Lebenslauf machen...Ein Leben für den Lebenslauf quasi, ein wirklich nerviger Gedanke, oder?  :o
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osprey

« Antwort #7 am: 24. März 2013, 11:15 »
Hi dirtsA

Schön wieder mal von dir zu lesen! Also was ja gar nicht geht, ist Afrika über Bord zu werfen  ;)
Hör auf deinen Bauch, arbeite im Ausland, besuche einen Kurs oder was auch immer noch! Es erweitert deinen Horizont und plötzlich weisst du was du machen willst (ich spreche da aus Erfahrung). Wegen dem Lebenslauf würde ich mir auch nicht allzuviele Gedanken machen, wer arbeiten will findet immer einen Job. Und ausserdem, wenn du nachweisen kannst, dass du im Ausland nicht ganz untätig warst wirkt sich das wieder positiv aus, egal in welcher Berufsbranche.

Es kommt immer alles so, wie es muss!  :)

Ganz liebe Grüsse
osprey

PS: bin Juli/August wieder in Südafrika  8)
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