Die Sperren basieren auf DNS. Die schalten einen transparenten DNS-Proxy vor der alle Anfragen abfängt und selbst beantwortet.
Und dann wirds recht simpel (und vom professionellen Standpunkt her gesehen total sinnfrei) gesperrt. Die Regeln sehen dann bsp so aus:
www.facebook.com -> keine Antwort auf DNS request
www.ganzboeseseite.org -> keine Antwort auf DNS request
(...)
Jetzt hat facebook aber hunderte, wenn nicht tausende unterschiedlichste Domains und möglichkeiten drauf zuzugreifen. Wenn du nun eben die mobile Seite willst gehst du auf:
mobile.facebook.com
Oder du wirst von facebook nicht mehr Anycast weitergeleitet (glaub so macht das Google), sondern über DNS-Namen. Also kommst du von asien wird nicht static.de.facebook.com aufgerufen sondern sowas wie static.tw.facebook.com.
Naja...un das is auch schon alles was man wissen muss. Bei uns sind alle auf www0.facebook.com oder so gewesen und da die Behörden niemals mit den DNS-Namen mithalten können, war das noch nicht auf der Sperrliste. Aber selbst wenn sie facebook.com komplett sperren, was ist mit facebook.de, facebook.dk, facebook.co.uk usw? Das ist ein Wettrennen dass die Behörden nie gewinnen können. Und selbst wenn sie tatsächlich alle Namen auf der Liste haben reicht es DNS zu tunneln und freie Server abzufragen - eine Arbeit die heute jeder Hobby-Programmierer in einer Stunde implementieren kann. Das ist übrigens genau der Bereich über den bei der Sperrung von Webseiten in Deutschland debattiert wurde. Webseiten zu sperren ist alles andre als trivial sofern sich einer etwas auskennt.
Aber zurück zur Sperr-Liste, die ist also nie komplett. Und es ist trivial auszutesten (auch maschinell) welche Namen auf der Liste stehen und welche nicht. So macht das auch die Wissenschaft: da wird ein Server gemietet (möglichst inkognito) und dann wird getestet wo komme ich durch und wo nicht. So gelangen dann auch mindestens Teilmengen der geheimen Sperrlisten an die Öffentlichkeit.
Und die Locals wissen daher auch sehr genau wie sie auf die von ihnen gewünschten Seiten kommen. Sie geben einfach "freie" DNS-Namen ein.
Die hier genannten Domains sind nur Beispiele...