Thema: Beste Lösung für restkostenversicherte (PKV+Beihilfe) Beamte  (Gelesen 5307 mal)

northcape

Hallo zusammen,
und da dachte ich immer, als priviligiert privat versicherte bin ich auch für längere Auslandsaufenthalte voll abgesichert. Naja, wenigstens stelle ich noch 5 Wochen vor Abflug fest, dass das nur bedingt so ist und nun stellt sich die verwirrende Frage: Was ist die beste Lösung.

Also: ich bin bzw. wir sind Beamte im Sabbatjahr, d.h., an unserem Status ändert sich nichts, wir bekommen unsere angesparten Anteile als ganz normales Gehalt weiter, d.h., wir sind auch in dieser Zeit voll beihilfeberechtigt und die Beihilfe zahlt auch weltweit.
Soweit so gut.
Nun bin ich bei der Landeskrankenhilfe versichert, die mir eine Anwartschaftsversicherung anbietet (natürlich wesentlich günstiger für den Abwesenheitszeitraum), bei der auch ein Rücktransport enthalten ist (aber nur medizinisch notwendiger), mein Freund ist bei der Debeka, die sagt, sie erstattet weltweit, was aber heißt, er behält seinen normalen, teureren Tarif bei. Auf Nachfrage sagte die Debeka, dass er so im Notfall die besseren Leistungen erhält als wenn  er die günstigere Anwartschaft wählt. Die LKH sagt, alles sei zu 100% abgedeckt, formuliert da aber recht schwammig. Nun stellt sich mir natürlich die Frage, warum eine KK ein Angebot machen sollte (Anwartschaft), an dem sie doch eigentlich schlechter verdient, als wenn mein ganz normaler Tarif weiterliefe.
Würde ich mich also wirklich mit der Anwartschaftssache schlechter stellen? Bekomme ich tatsächlich schlechtere Leistungen, eine schlechtere Versorgung etc.?
Ein weiteres Problem scheint mir, dass ich bei der Anwartschaft vorher genau sagen muss, wie lange ich unterwegs bin. Komme ich früher zurück, muss ich mich einer erneuten Gesundheitsprüfung unterziehen, was ansonsten nicht der Fall wäre.
Hat jemand von Euch vielleicht Erfahrung mit dieser Form der privaten KV und kann uns einen Rat geben? Natürlich ist es verlockend Geld zu sparen, aber zahlt sich das am Ende im Fall, der hoffentlich nicht eintreten wird, auch aus?
Viele sehr spezielle Fragen, ich weiß, aber vielleicht kann ja jemand mit Erfahrungen oder Insiderwissen weiterhelfen.
Schon mal vielen Dank  :)
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Jens

« Antwort #1 am: 19. September 2008, 20:48 »
Hallo nothcape,

ich plane auch mein sabbatjahr und zur Zeit habe ich mich um die Versicherung so gekümmert, aber ich rechne damit, dass ich meine private KV ganz normal behalte und zusatzlich eine AuslandsKV für ein Jahr abschließe. Die gibt es jetzt auch beim ADAC, aber vergleichen lohnt sich. Im Forum gibt es dazu Tips und Beiträge.
Ich denke bei so einer langen Reise sollte man das Geld auc mit einplanen und man weiß nie, was wem hier in Deutschland einfällt und nach einem Jahr bekomme ich keinen oder nur einen schlechteren KV-Vertrag!
Bist du Lehrer??? Interessiert mich nur wegen deines Sabtjahrantrag, da ich keiner Lehrer bin. Falls du kein Lehrer bist, würde ich mich über eine PN freuen.
Grüße  :)
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northcape

« Antwort #2 am: 22. September 2008, 09:40 »
Hi Jens,
erstmal danke für die Antwort. Ich denke mittlerweile ähnlich wie du, habe nämlich keine Lust unerwartet (hoffentlich nicht krankheitsbedingt) früher zurückzukommen als meine Anwartschaft läuft und dann möglicherweise jahrelang mehr bezahlen zu müssen. Werde mich aber auch nochmal bei der Verbraucherzentrale beraten lassen.
Zu deiner anderen Frage: ja, ich bin Lehrerin, ging also sehr unproblematisch mit der Beantragung.
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karoshi

« Antwort #3 am: 22. September 2008, 13:56 »
Das finde ich jetzt auch mal spannend.
Ich bin zwar auch privat versichert, aber kein Beamter. Für mich würde die Sache so aussehen:

Meine KV zahlt weltweit, allerdings nur bei kürzeren Auslandsaufenthalten (ich glaube bis zu 3 Monaten). Eine Anwartschaft bedeutet bei denen, dass man keine (wirklich gar keine) Leistungen bekommt, sondern nur die Garantie hat, zu den alten Bedingungen wieder in den Vertrag einzusteigen (ohne neue Gesundheitsprüfung). Die Dauer der Anwartschaft ist nicht begrenzt, sie läuft so lange bis ich sage: ich möchte wieder Vollmitglied werden. Während der Zeit der Reise schließe ich dann eine spezielle Auslands-KV ab, das ist bei mir zusammen mit der Anwartschaft günstiger als der normale KV-Beitrag.

Verstehen die PKVs bei Beamten unter Anwartschaft tatsächlich etwas anderes?

LG, Karoshi
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northcape

« Antwort #4 am: 22. September 2008, 18:29 »
Hi Karoshi,

also: eine "große Anwartschaft" heißt auch für mich als Beamtin, dass ich keine Leistungen bekomme, sondern mich quasi in einen Ruhezustand mit der Garantie, dass meine normale Versicherung danach weiterläuft, versetzt werde. Eine ARV brauche ich zusätzlich um auf der Reise abgesichert zu sein, auch das ist wie bei dir. Und auch bei mir wäre beides zusammen günstiger.

Nach einem Telefonat mit einer Beraterin der Verbraucherzentale stellte sich heraus, dass das nichts mit Beamtentum oder nicht zu tun hat, sondern dass meine KV scheinbar nur ziemlich ätzende Bedingungen hat (obwohl ich mich sonst noch nie über die Leistungen beklagen konnte). Die gute Frau war regelrecht schockiert, als sie von den Knebelbedingungen (Zeitraum vorher festlegen und bei früherer Heimkehr erneute Gesundheitsprüfung, was u.U. ein ziemlich hohes Risiko bedeuten kann).

Mein Freund wiederum (auch Beamter) lässt seine PKV einfach weiterlaufen; seine KV steht auf dem Standpunkt, dass er so auch im Ausland die besseren Leistungen erhält, also besser abgesichert ist als mit Anwartschaft + ARKV.

Alles ziemlich verwirrend und langsam bin ich auch ziemlich genervt, aber ich beiße nun lieber in den sauren - sprich teureren - Apfel und bin auf der sicheren Seite (typisch Beamte halt  ;))

LG,
Northcape
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karoshi

« Antwort #5 am: 23. September 2008, 07:42 »
Das halte ich für eine Unverschämtheit von Deiner Krankenkasse. Eine große Anwartschaft ist ja sooo billig auch nicht, und das Geld wird ausschließlich deshalb verlangt, damit für die KK das Risiko einer schweren Erkrankung während der Anwartschaftszeit kompensiert wird. Und gleichzeitig versuchen sie, das Risiko über die Versicherungsbedingungen praktisch auszuschließen, weil es ja sehr wahrscheinlich ist, dass Du bei einer schweren Erkrankung früher nach Hause kommen würdest. Du bekommst also de Facto eine kleine Anwartschaft, sollst aber eine große bezahlen.

LG, Karoshi
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northcape

« Antwort #6 am: 01. Oktober 2008, 16:27 »
Ja, das sehe ich auch so, ist aber jetzt leider nicht mehr zu ändern. Ich lasse sie nun einfach weiter laufen um auf der sicheren Seite zu sein.
Eine RKV habe ich jetzt bei der HanseMerkur abgeschlossen, die ist in einem neueren Finanztest mit sehr gut getestet worden und wenn man USA und Kanada ausschließt auch wirklich günstig.
LG, northcape
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Tine

« Antwort #7 am: 01. November 2008, 20:32 »
Ich habe derzeit dasselbe Problem und weiß nicht, wie ich es mit der Krankenversicherung mache...

Bin auch Beamtin im Sabbatical (mein Freistellungszeitraum beginnt erst im April 09) und hatte schonmal mit meiner Privaten telefoniert (Signal Iduna), wie man es in dem Fall machen könnte. Eine Antwartschaft ist möglich, ggf. kann ich auch einfach Teile meiner Versicherung ruhen lassen.

Er meint, ich solle aber auf jeden Fall ncohmal mit der Beihilfestelle telefonieren, wie viel die übernehmen.

Hat da jemand Erfahrung? Oben hab ich gelesen, dass sie auch im Ausland die Leistungen übernehmen. Ist das von BuLa zu BuLa unterschiedlich? (bin in Berlin)

Welche AuslandsKV mit Südamerika ist denn zu empfehlen?

Vielen Dank.
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Carola

« Antwort #8 am: 11. Juni 2012, 18:00 »
Ich möchte das Thema nochmal aufgreifen, da ich jetzt in der oben beschriebenen Situation bin (Beamtin im Sabbatical, privatversichert, beihilfeberechtigt, Beihilfe zahlt im Nicht-EU- Ausland aber nichts).

Ich habe gerade mit meinem Versicherungsvertreter von der Debeka einen Termin vereinbart und möchte mich vorher möglichst gut informieren:

Ich hab gedacht, ich zahle meine Versicherungsbeiträge (bloß keine neue Gesundheitsprüfung! Zahnprobleme!) einfach weiter und schließe zusätzlich eine Auslandskrankenversicherung ab, z.B. bei der TravelSecure für ca. 1 € am Tag. Er hat jetzt irgendwas erzählt von wegen dass das nicht so einfach geht, und dass er mir eine Zusatzversicherung für 116 € im Monat anbietet.



Hat jemand aktuelle Erfahrungen und Tipps?



Vielen Dank

Carola
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