Thema: China-Tibet-Train (von Shanghai nach Lhasa)  (Gelesen 4672 mal)

tiinchen

« am: 23. November 2011, 20:02 »
Hallo zusammen,

Innerhalb unserer 15-monatigen Reise um die Welt haben wir 2 Monate für China inkl. Tibet eingeplant.
Wir werden von der Mongolei mit dem Zug nach Beijing reisen danach mit Zug oder Bus oder was auch immer nach Shanghai. Von dort wollen wir mit dem China-Tibet-Train nach Lhasa. (zumindest wird diese Route "Shanghai-Lhasa" auf der Internet-Seite www.chinatibettrain.com so angegeben). Für diese Route braucht man mit dem Zug etwa 3-4 Tage. Wir wollen aber auf dieser Route einige Zwischenstopps machen, damit wir auch etwas vom Land sehen :-) z.B. in Xi'an.

Meine Frage: Wo beginnt genau dieser spezeille China-Tibet Zug? von Shanghai aus direkt oder erst von Golmud aus?
Ich könnte mir eben vorstellen, dass der Zug von Shanghai nach Golmud ein ganz normaler öffentlicher Zug ist. Dies würde heissen, dass man die Tickets etappenweise kaufen und auch beliebig ein- und aussteigen könnte.
Ist jemand von Euch schon mal mit diesem Zug gereist? Wären diese Zwischenstopps unterwegs auch mit dem speziellen Zug möglich? Man könnte ja dann einfach mit dem nächsten Zug wieder weiterreisen :-)

An dieser Stellen würde ich auch noch gerne fragen, ob jemand weiss wie es mit der Einreisebewilligung für Tibet aussieht?
Hat mir vielleicht jemand noch einen Tipp für eine kleine Rundreise (3-4 Tage) in Tibet?

Viele Grüsse aus der Schweiz.
0

Ratapeng

« Antwort #1 am: 23. November 2011, 21:33 »
Hallo Tiinchen.

Zitat
There are several trains a day to Lhasa, including a daily express from Beijing to Lhasa (a 2-night journey, 3,753km) and other trains running every second day from Xian, Shanghai & Guangzhou (formerly called Canton, near Hong Kong) to Lhasa.  These are modern air-conditioned Chinese Railways trains, with soft & hard class sleepers, soft & hard class seats & a restaurant car.
Quelle: www.seat61.com/China.htm


Die Züge fahren also durch. Das heißt ja aber nicht, dass auch du durchfahren musst. Du kannst in China außerhalb der restricted areas, zu denen auch Tibet gehört frei von überall nach überall den Zug nehmen. Einfach am Bahnhof ein Ticket kaufen. Wie in Deutschland.

Zeiten und Preise findest du auch hier, wenn du weißt von wo nach wo du willst: http://www.travelchinaguide.com/china-trains/
0

Jens

« Antwort #2 am: 23. November 2011, 22:36 »
Hallo Tinchen,

ich möchte nächstes Jahr auch mit dem Zug von Xi´an nach Lhasa fahren. Du brauchst ein spetielles Permit für Tibet und das ist das große Problem. Was ich bis jetzt herausbekommen habe (keine Garantie, den das wechselt ständig) ist, dass du mit (d)einer Reisegruppe reisen musst und wohl auch einen "Aufpasser/Reiseführer" dabei sein muss. Alles so recht wage und irgendwie kommt es mir vor wie keiner weiss was genaues. Ich werde mich dann in Peking drum bemühen so ein Permit zu bekommen, irgendwie wird es dann auch gehen - hoffe ich ::) .
Würde mich freuen, wenn du Infos bekommst diese hier zu posten!!  :)
0

Ratapeng

« Antwort #3 am: 24. November 2011, 00:13 »
Letzteres ist meines Wissens nach schon länger nicht mehr so. Du brauchst Permits, aber kannst dich dann alleine frei bewegen. Ist nicht mehr sooo kompliziert.
Das hier ist zwar eine kommerzielle Agentur, aber hier ist es ganz gut erklärt: http://www.tibettravel.org/tibet-travel-permit/tibet-permits.html

Die offizielle Seite der chinesischen Behörden für Tibet ist eng.tibet.cn. Dort sollte alles stehen, aber die seite funktioniert gerade nicht. tibet.cn ist auf Chinesisch und geht. Vielleicht fummelt er sich da mal mit dem google Übersetzer durch.
0

helen

« Antwort #4 am: 24. November 2011, 11:46 »
@Jens: meine Infos sind auch nur aus zweiter Hand (unsere Reise nach Tibet ist für September nächsten Jahres geplant) aber was ich bisher gehört habe klappt das mit dem Permit in Chengdu häufig besser als in Peking. Wir haben unsere Permit-Beschaffung deswegen jetzt nach Chengdu verlegt.

Wie das mit der Einreise läuft finde ich auch verwirrend. Im Stefan Loose Reiseführer von 2011 steht nix davon, dass ein Führer gebraucht wird, in allen möglichen Foren wird aber immer wieder davon berichtet (auch in akutellen Beiträgen). Habe aber auch schon gehört, dass man eine 2-Personen-Reisegruppe bilden kann, das hat mich ein wenige beruhigt, weil wir zu zweit unterwegs sein werden - und zu einer so kleinen Gruppe findet man sicher auch schneller noch jemanden vor Ort.

@tiinchen: es gibt vom SWR die Sendung "Eisenbahnromantik", da bin ich durch Zufall auf eine 20 min Doku genau über die Tibetbahn gestoßen. Ich weiß nicht, ob man das im Internet anschauen kann (ist schon länger her, 7-Tage-Regel und so) aber vielleicht findest Du es. Ich fand's sehr interessant.

Grüße, helen

Cathrin

« Antwort #5 am: 24. November 2011, 14:20 »
Auch zwei Personen koennen eine Reisegruppe sein. Ich war im vorigen Jahr sogar die meiste Zeit als Ein-Frau-Reisegruppe in Tibet unterwegs. Das Permit habe ich mir in Chengdu besorgt. Eine gute Anlaufstelle dafuer ist  Sim´s Cozy Garden Hostel. Die Tickets fuer die Tibetbahn bekommt man nur mit dem Tibet Travel Permit. Es macht also Sinn, beides zusammen ueber das Hostel besorgen zu lassen. Ich habe unterwegs einige Leute getroffen, die sozusagen als Alibi fuer eine Tour gleichzeitig ein paar Uebernachtungen in Lhasa buchen mussten. Fuer das Permit habe ich 500 Yuan bezahlt, fuer die Bahnfahrt von Chengdu nach Lhasa im Softsleeper 950 Yuan (zusammen umgerechnet rund 150 Euro).

Mit dem Permit selbst konnte ich mich nur in Lhasa und Umgebung frei bewegen. Entgegen allen Geruechten, die ich unterwegs zu hoeren bekam, auch im Potala. Fuer alles andere waren aber weitere Genehmigungen erforderlich, die man nur in Zusammenhang mit einer gebuchten Tour bekam. Den Tagesausflug zum Nam Tso, das viertaegige Trekking und die Fahrt zur nepalesischen Grenze konnte ich problemlos in Lhasa organisieren.  Das Auto mit Fahrer fuer die siebentaegige Fahrt nach Nepal mit Abstecher zum Mount Everest Base Camp kostete 650 Euro. In diesem Preis nicht enthalten waren die Kosten fuer Unterkunft und Verpflegung. In allen Hostels gibt es Aushaenge, wo Mitfahrer gesucht werden. Ich habe mir die Kosten fuer das Auto mit einem Paerchen aus Indien geteilt.
Einen ausfuehrlichen Reisebericht gibt es in meinem Blog.
http://cathrinka.blog.de/tags/tibet-2010/

Viele Gruesse
Cathrin

Quatschnie

« Antwort #6 am: 24. November 2011, 17:40 »
Hallo!
Wir haben vor gut 1 1/2 Monaten eine Tibet Tour gemacht und haben auch über das schon genannte Hostel in Chengdu (Sim`s Cozy) gebucht. Die Buchung dort ist völlig problemlos und man kennt sich dort auch sehr gut bzgl. dieser Touren aus. Anzumerken ist, dass die Tibet Region gelegentlich für Ausländer gesperrt ist. Da muss man sich im Vorfeld informieren. Meist ist dies um Feiertage wo die Behörden mit eventuellen Problemen / Demos rechnen.

Was haben wir gebucht: 8 Tage Tibet mit allen Permits- mit 3 Tagen Lhasa, 1 Tag Namtso Lake extra, dann die Fahrt über Shigatze (Übernachtung) zum Everest Basis Camp (Übernachtung im Zelt) und dann bis zur Grenze weiter. Inklusive war der Jeep, Fahrer, Guide sowie der Eintritt im Potala Palast in Lhasa - Preis für alles 5.900 RMB pro Person ca. 695 Euro

Extra sind alle Übernachtungen und die Bahnfahrt (Lhasa gutes Hostel DZ 180 RMB, Shigatze 240 RMB, Zelt im Basis Camp 40 RMB p.P ist aber nur bis zum 23.10 im Jahr mgl. danach wirds zu kalt, Essen ist extra sowie die Eintritte für Kloster usw.

Anmerkung: Ohne Tibetpermit geht übrigens gar nichts. Man bekommt kein Hotel gebucht und sollte auch nicht in eine Polizeikontrolle kommen. Ausreisen z.B. nach Nepal ohne Permit geht übrigens auch nicht. Es gibt verschiedene Permits je nachdem wo man hin möchte. Bei Sim`s Cozy kein Problem, wird alles organisiert.
 
Zur Reise: Von Chengdu aus ging es mit dem Zug bis nach Lhasa. Das dauerte 44 Std. Wir hatten ein wirklich gutes 4 Bett Abteil gebucht und haben dafür 1.104 RMB p.P(Bett unten) bzw. 1.065 RMB p.P(oben) bezahlt. Das Personal im Zug war etwas faul und hat uns auf nichts auf der Strecke hingewiesen (Infos) geschweige den die Monitore die vorhanden sind angeschalten, um den Info Film zu zeigen. Landschaftlich reizvoll ist der letzte Tag. In Lhasa wird man vom Guide abgeholt und zum Hostel gebracht. Mit dem Guide kann man eigentlich alles ausmachen, so heißen Änderungen im Plan sind im bestimmten Rahmen durchaus mgl. Was man sich dann alles in Lhasa anschaut ist wohl bei allen ungefähr gleich... Spezielle Dinge sind dann von Guide zu Guide unterschiedlich. In Lhasa kann man sich problemlos allein bewegen, man erhält nur keinen Zutritt zu den Klostern ohne Guide. Außerhalb der Stadt darf man sich nur mit Guide bewegen. Namtso Lake fanden wir richtig toll aber anstrengend..geht über 5000 Meter auf dem Weg dorthin. Die Fahrt dauert einfach 4 Std.
Die Fahrt zur nepalesischen Grenze mit Stopp am Mt. Everest war dann einfach gigantisch. Wir hatten die 8 Tage Tibet nur blauen Himmel und so immer super Sicht...einfach nur genial. Neben dem Blick auf den Mt. Everest war die beste Aussicht vom letzten 5200 m Pass bevor es zur nepalesischen Grenze runter geht. 300 Grad Panoramablick mit schneebedeckten Bergen. Den Blick von Nepal aus fanden wir nicht so spektakulär. Alles im allen ein einmaliges super Erlebnis was sein Geld wert war.
Anmerkung: Der Grenzort zu Nepal ist die blanke Abzocke. Hotels sind schlecht und schweine teuer. Alternative das Youth Hostel vor Ort oder gleich über die Grenze wenn man noch nicht so spät dort angekommen ist und ab nach Kathmandu Dauer 4 Std. mit einem Jeep, ganzer Jeep 4.000 NR nicht mehr.

Viel Spass...

Mehr Info`s gibts hier
http://twoontherun.rtwblog.de
1

Tags:
 

Diese Webseite verwendet Cookies. Hier erfahrt ihr alles zum Datenschutz
OK