Also, heute muss ich das Forum auch mal als Psychotherapie benutzen. Ich bin jetzt seit genau drei Monaten wieder in Deutschland, nach fünf Monaten auf Reisen, in denen ich es geschafft habe, mir über Jobfragen überhaupt keine Gedanken zu machen. Nun bin ich im langwierigen Bewerbungsprozess, da es bei vielen Stellen, die für mich in Frage kommen, mehrstufige Auswahlverfahren gibt und zwischen den Terminen oft Wochen liegen (na ja, und in den ersten Wochen nach meiner Rückkehr war ich auch noch etwas gemächlicher, was das Losschicken von Bewerbungen angeht...).
Nun hab ich drei Stellen in Aussicht und habe leider ÜBERHAUPT keine Ahnung, welche mich am meisten reizen würde. Ist schon komisch. Als ich die Ausschreibungen gelesen habe, fand ich alle drei spannend. Nun hatte ich für alle drei Stellen Gespräche, und natürlich hat jede Stelle auch ihren Haken. Wo gibt es schon den perfekten Job. Nur: Mir gelingt es nicht, Prioritäten zu setzen und so zu entscheiden, was ich am liebsten machen würde (davon abgesehen: Ich habe noch keine endgültigen Zusagen, aber falls die kommen, muss ich ja eine Haltung dazu haben).
Zwei der Stellen wären jeweils in einer anderen Stadt. Ich müsste also mal wieder einen Umzug wuppen und hätte erst mal keine vertrauten Leute um mich herum. Ein Job wäre hier, wo ich jetzt lebe, privat würde sich also nichts ändern erst mal, aber ich bin mir nicht sicher, ob ich in den Laden so wirklich reinpasse. Komme aus dem Kulturbereich und das wäre jetzt eher ein wirtschaftslastiger Job mit einem Chef in einem nicht so gut sitzenden Anzug. Während die beiden anderen, für die ich umziehen müsste, wieder im Kulturbereich wären, also für mich eher so ein "Fisch im Wasser"-Gefühl, andererseits eben auch keine wirkliche berufliche Veränderung, weil ich sehr ähnliche Sachen machen würde wie vorher. Kurz dachte ich, ok, ich gucke einfach mal ganz kalt aufs Gehalt und entscheide mich für den bestdotierten Job. Aber irgendwie hängt dann ja doch viel mehr dran.
Lange Rede kurzer Sinn: Die Qual der Wahl überfordert mich gerade vollends. Und ich glaube, falls ich mal wieder so eine Reise mache, würde ich mich doch im letzten Monat der Reise schon mit der beruflichen Zukunft befassen (oder sogar doch schon vor der Reise!), um nachher nicht in diesem sich ewig hinziehenden, aufreibenden Bewerbungswirrwarr zu stecken.
So, das musste jetzt einfach mal aufgeschrieben werden...