Thema: Was nicht ist, kann ja noch werden  (Gelesen 1298 mal)

Nordlys

« am: 05. Juni 2011, 15:09 »
Hallo,

Ich besuche diese Seite und dieses Forum jetzt schon eine ganze Weile, und möchte mich für all die nützlichen Infos bedanken, die ich hier gefunden habe, insbesondere bei Karoshi, dessen Posts im Forum mir bei vielen wichtigen Fragen die Unsicherheit genommen haben.

Erst mal zu mir: Ich bin Anfang 30, komme ursprünglich aus Bayern und bin seit etwa 5 Jahren berufstätig. Seit dem Studium ist in meinem Leben fast nichts nennenswertes mehr passiert. Ich bin Single, habe keine Familie oder sonstige Verpflichtungen, lebe spartanisch, ohne IKEA-Einbauküche, ohne Auto, ohne Bausparvertrag und anderen finanziellen Fußfesseln. Meine berufliche Karriere befand sich die letzten Jahre, trotz sicherem und anspruchsvollem Job, in einer Art Sackgasse. Ich hatte immer mehr den Eindruck, dass mein Leben auch die nächsten 10-20 Jahre genau so weitergehen würde, wenn ich nicht selber die Notbremse ziehe.

Das ist nun geschehen. In gut zwei Wochen wird der Rucksack gepackt, und dann geht es für 8 Wochen nach Norwegen  ;D. ... Das war es schon. Nach meiner Rückkehr geht es weiter mit Bewerbungen schreiben und Wohnung plattmachen, denn mein weiterer Plan lautet: Auswandern und wieder arbeiten. Die Vorbereitungen dafür (u.a. Sprache lernen) laufen seit 2 Jahren. Freie Stellen in meinem Beruf gibt es genug, und selbst wenn es nicht klappt, dann werde ich mir wenigstens keine Vorwürfe machen, es nicht versucht zu haben.

Meine Reiseroute:
Stavanger - Telemark und Rjukan -  Oslo - Bodø - Rago Nationalpark - Narvik - Lofoten und Vesterålen - Trondheim - Trollheimen - Romsdal - Jostedalsbreen und westliche Fjordregionen - Stavanger

Auch in den letzten 3 Sommerurlauben war ich immer wieder in Norwegen unterwegs, meistens alleine und mit Rucksack, mit Übernachtungen auf Berghütten, Campingplätzen, in Hostels und in B&Bs (ein paar Fotos gibt es hier). Dieses Jahr möchte ich zwar einerseits so viele Eindrücke wie möglich von diesem Land mitnehmen, in dem ich vielleicht die nächsten Jahre meines Lebens verbringen werde, allerdings ohne zu vergessen, dass ich diesmal genug Zeit habe, um auch mal zu "chillen", sei es länger an einem Ort zu bleiben, der mir gefällt, oder auch mal bei Regen den ganzen Tag im Zelt zu liegen, statt weiter zu hetzen, weil ich in ein paar Tagen schon wieder meinen Flug nach Hause erwischen muss. Außerdem geht es mir natürlich darum, meine Sprachkenntnisse zu testen und zu verfeinern.


Das alles hat jetzt nicht wirklich viel mit einer Weltreise zu tun, also fragt ihr euch bestimmt, was ich hier mache. Ich bin mehr oder weniger zufällig hier aufgeschlagen, als ich nach irgendwelchem Behördenkram gegoogelt habe. Und hier habe ich genau die Infos gefunden, die ich gesucht hatte, und noch eine Menge mehr, was ich eigentlich gar nicht wissen wollte. Während ich diese Seiten durchstöbert habe, hat mich schleichend das Reisevirus infiziert (oder mich daran erinnert, dass ich schon immer infiziert war?), und ich frage mich jeden Tag, ob ich nicht gerade eine Chance verstreichen lasse, die ich im Leben so schnell nicht wieder haben werde...  :-\

Wer weiß, immerhin habe ich jetzt eine ungefähre Vorstellung, was ich machen will, wenn ich in ein paar Jahren immer noch nicht "sesshaft" geworden bin ;) ... Der Lonely Planet für Chile steht auch schon im Regal, wenn er auch nie für eine Weltreise gedacht war, sondern nur für einen kurzen Winterurlaub, der nie stattgefunden hat...

Was nicht ist, kann ja noch werden.

Viele Grüße,
Florian

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