In Spanien gibt es - zwar selten direkt am Meer, aber ein paar km landeinwaerts, aber auch in der Kuestenregion - eine Menge Bauernhoefe, und wenn man da bei Tageslicht aufkreuzt und die Leute fragt, wird man ziemlich sicher von einem der Bauern die Erlaubnis bekommen, auf einer privaten Wiese zu zelten - oder man nutzt eben eben Campingplaetze und kleine, preisguenstige Pensionen in kleinen Orten.
'Die Nacht im Freien verbringen' ohne dass dies innerhalb einer organisierten Outdoor-Aktivitaet eines Sportclubs geschieht, faellt in Spanien - aktuell wie traditionell - nicht unter das Interpretationsmuster von Pfadfinder-Romantik mit Lagerfeuer und Gitarre, oder in die gar volksliederstiftende Tradition wandernder Handwerksburschen, und auch nicht unter harmlose Verwirklichung von Hippie-Traeumen im Urlaub. Das mag in Deutschland, wo man selbst auf dem renommiertesten Gymnasium auf Klassenfahrt Nachtwanderungen wegen Unruhe verordnet bekommt, schon im Kindergarten 'Wir wollten mal auf Grossfahrt geh'n, mit Kochgeschirr und Zelt' singt und aus klimatischen Gruenden nur 4 Monate im Jahr ueberhaupt im Zelt schlafen kann, ein bisschen schwer zu verstehen sein - aber es ist auch eine kulturelle Differenz, die man im Gastland respektieren sollte. Dazu bedenke man:
- dass die spanischen Kuesten- und Bergregionen von jeher z.g.T. Schmuggler-Gebiete sind, traditionell eher Tabak und technische Geraete fuer den Schwarzmarkt, heute auch illegale Einwanderung und Drogen.
- dass das oeffentliche Ausleben nicht-buergerlicher Verhaltensweisen (darunter faellt auch das Aushaeusigsein nach Dunkelheit sowie das Backpacken ueberhaupt) eine gesellschaftliche Neuentwicklung der letzten 25 Jahre ist - vorher war der einzige Grund, nachts nicht in seinen eigenen vier Waenden zu weilen der, dass man aus Armut nicht ueber solche verfuegte: in Spanien reisten bis dahin nur Priviligierte oder Ausgestossene.
- usw.