Thema: Mittel gegen Reisekrankheit: Scopoderm oder ähnliches?  (Gelesen 12156 mal)

Ratapeng

« am: 21. Dezember 2010, 10:39 »
Hallo!

Meine Freundin leidet bei Busfahrten stark unter Übelkeit und leichten Kopfschmerzen. Längere Busfahrten sind ein Horror für sie.

Als wir in der Türkei waren hatten wir MCP Tropfen dabei, die haben aber überhaupt nicht geholfen. Gerade las ich auf Wikipedia, dass Metoclopramid auch generell gegen Reisekrankheit nicht erfolgreich war, daher haben wir noch Hoffnung, dass es evtl. etwas geben könnte das hilft.

Ich hörte von speziellen Pflastern (scopoderm), aber es soll auch noch anderes geben.

Hat jemand von euch Erfahrung damit? Oder andere Tipps?

Leicht essen, vorne Sitzen, aus dem Fenster gucken hilft alles nicht.


Vielen Dank für eure Hilfe!
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karoshi

« Antwort #1 am: 21. Dezember 2010, 11:07 »
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Ratapeng

« Antwort #2 am: 21. Dezember 2010, 11:21 »
Ja das kannte ich schon ;-)
Ich dachte da eher an persönliche Erfahrungen, tipps, Darreichungsempfehlungen etc....

Trotzdem danke für deine wie immer schnelle Antwort  :D

Edit: ist das zeug nicht schon ziemlich hart?
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karoshi

« Antwort #3 am: 21. Dezember 2010, 12:04 »
Ja das kannte ich schon ;-)
Und, schon mal ausprobiert?

Edit: ist das zeug nicht schon ziemlich hart?
Ist immer eine Frage der Dosis. Ich bin jetzt kein Arzt oder Apotheker, aber sooo hart kann es eigentlich nicht sein, wenn es rezeptfrei verkauft wird.

Wegen Darreichungsformen: unten auf der Wikipedia-Seite stehen auch einige konkrete Preparate. In der Apotheke bekomme ich normalerweise Reisetabletten (gibt's z.B. von Ratiopharm) oder Superpep (Kaugummi) empfohlen. Mit dem Kaugummi habe ich keine Erfahrungen, das soll aber besonders schnell wirken, weil es über das Zahnfleisch aufgenommen wird. Die Tabletten helfen eigentlich nur, wenn man sie vorbeugend nimmt. Mache ich aber nur vor heftigeren Bootsfahrten; in Bussen oder Flugzeugen habe ich keine Probleme.

Meine Freundin hat mal gute Erfahrungen mit Pflastern gemacht, das waren allerdings ziemliche Hämmer, die es in D gar nicht zu kaufen gab. (Sie hat die von einer Amerikanerin bekommen.) Die klebt man hinter das Ohr, sie wirken dann relativ lokal auf den Gleichgewichtssinn.
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Ratapeng

« Antwort #4 am: 21. Dezember 2010, 12:27 »
Ja das kannte ich schon ;-)
Und, schon mal ausprobiert?

Nein ich wollte damit nur sagen, dass ich die Wikipedia seiten kannte, nicht das Mittel  :D


Scopoderm sind auch so Pflaster für hinters Ohr. Jetzt weiss ich aber garnicht ob es die hier gibt. Scheint aber schon.
Der Wirkstoff ist scopolamin. Scheint mir, als sei das das heftigste und das mittel aus deinem Link eine Stufe drunter.

Was genau bewirken die Tabletten bei dir? Keine Übelkeit mehr, oder nur abgemildert? Erzähl mal mehr dazu  ;D ;D


Vor 40 Jahren hätte man wohl einfach eine Opiumkugel geschluckt  :o

lg
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Carola

« Antwort #5 am: 21. Dezember 2010, 13:32 »
Hallo,

ich habe viele der auf der Wikipedia-Seite angegebenen Präparate schon genommen, geholfen haben sie mir immer für ca. 3-4 Stunden, dann wird mir etwas übel, so hart sind sie also nicht. Nebeneffekt, den ich aber eher positiv schätze: Mich machen sie müde, so dass ich bei langweiligen Busreisen die ersten Stunden schlafe. Es gibt aber auch Tabletten mit Koffein.

Flugreisen ohne Turbulenzen schaffe ich mit Ingwer-Präparaten, z.B. Zintona.

Bei Schiffsreisen (Whalewatching in Kaikoura in NZ, keine besonders raue See) stoßen Tabletten mit Dymenhidrinat bei mir aber schon an ihre Grenzen, d.h. sie helfen gar nichts mehr.

Eine Bekannte hat mir empfohlen, Kreislauftabletten zu nehmen, da Reiseübelkeit wohl den Kreislauf destabilisiert. Habe ich aber noch nicht ausprobiert, werd ich aber tun.

Scopolamin kenn ich noch nicht. Werde ich aber auch in meine Versuchsreihe aufnehmen.

Für weitere Tipps und Erfahrungen wäre ich sehr dankbar, es ist echt ein Kreuz mit dem Schlechtwerden.

LG

Carola
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karoshi

« Antwort #6 am: 21. Dezember 2010, 13:47 »
Was genau bewirken die Tabletten bei dir? Keine Übelkeit mehr, oder nur abgemildert? Erzähl mal mehr dazu  ;D ;D
Das hängt immer von den Schaukelbewegungen ab. Ich bin nicht so sehr anfällig für Seekrankheit, deshalb tritt in der Regel gar keine Übelkeit mehr auf. Aber selbst bei ganz schlimmen Bewegungen ist es mit Tabletten deutlich besser als ohne. Die als Nebenwirkung beschriebene (leichte) Müdigkeit habe ich auch schon erlebt.

Wenn jemand ganz empfindlich ist, sind die Pflaster wohl das größte Geschütz, das man auffahren kann. Dadurch, dass sie direkt am Ohr wirken, muss man sich nicht so viele Sorgen um systemische Nebenwirkungen machen (bei oraler Einnahme verteilt sich der Wirkstoff über den ganzen Körper, obwohl er nur im Mittelohr gebraucht wird) und kann höher dosieren bzw. härtere Wirkstoffe einsetzen.

LG, Karoshi
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travelangel

« Antwort #7 am: 22. Dezember 2010, 17:37 »
Ingwer - ich war auf Bali und wurde oft Seekrank. Tabletten hatten wir erst mal keine gefunden, also habe ich auf Rat der Locals Ingwer zerstampft und in heißem Wasser ziehen lassen. Hat wunderbar funktioniert!
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Ratapeng

« Antwort #8 am: 22. Dezember 2010, 17:53 »
Danke für die Tipps soweit! Ingwer probieren wir. Zwar glaube ich nie an die homeopathie, aber von Ingwer hört man SO oft, da MUSS was dran sein.
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Carola

« Antwort #9 am: 22. Dezember 2010, 19:20 »
Hallo,

Ingwer ist nicht homöopathisch, sondern ein pflanzliches Mittel!

LG

Carola
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Ratapeng

« Antwort #10 am: 22. Dezember 2010, 19:27 »
Hallo,

Ingwer ist nicht homöopathisch, sondern ein pflanzliches Mittel!

LG

Carola

Oh bis gerade dachte ich das sei das gleiche. Aber nun bin ich klüger, danke für den Hinweis!!
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Skraal

« Antwort #11 am: 23. Dezember 2010, 13:56 »
Dadurch, dass sie direkt am Ohr wirken, muss man sich nicht so viele Sorgen um systemische Nebenwirkungen machen (bei oraler Einnahme verteilt sich der Wirkstoff über den ganzen Körper, obwohl er nur im Mittelohr gebraucht wird) und kann höher dosieren bzw. härtere Wirkstoffe einsetzen.

Das ſtimmt ſo nicht. Transdermale Pflaſter wirken ebenfalls ſyſtemiſch, der Wirkſtoff wird über die Blutgefäße in der Haut aufgenommen und dann an den „Einſatzort“ tranſportiert. Der Wirkſtoff diffundiert nicht direkt von der Haut ins Mittelohr.
Der Vorteil iſt jedoch, daß man eine gleichmäßigere Doſisgabe erreicht und damit keine Doſisſpitzen hat (bei einer Tablette hat man die geſamte Doſis ſofort im Blut bis ſie abgebaut iſt, alſo wie eine Welle, die abflaut, während man beim Pflaſter die niedrigere (ausreichende) Doſis permanent erhält. Daher ſind die Nebenwirkungen geringer.
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Tags: reisekrankheit 
 

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