Thema: Südostasien VS. Mittelamerika - wohin?  (Gelesen 4430 mal)

ereshkigal

« am: 02. Januar 2011, 18:26 »
Hallo liebe Forum-Gemeinde,

noch bin ich im Diplom-Stress, aber Mitte/Ende Februar will ich für 5-8 Wochen hinaus in die Welt.

Ich frage mich: gehe ich nach Lateinamerika (Nicaragua/Honduras/Bolivien) oder nach Südostasien (Laos/Kambodscha)?

Meine Frage zielt weniger auf ein "was ist besser" ab, eher: inwiefern werden sich meine Reiseerlebnisse unterscheiden?

Zu mir und meinem Reiseverhalten: Ich (m, 29) werde in erster Linie allein mit Rucksack unterwegs sein. Ich würde mich als recht reise-erfahren bezeichnen, war schon oft alleine unterwegs. Ich bin recht anspruchslos, ziehe aber ein Bett jeder Isomatte/Zelt vor. Ich fotografiere gerne, wobei mich das Versteckte interessiert, nicht die geschönte Fassade. Ich war noch nie in Mittel-&Südamerika (spreche konversationstaugliches Spanisch), jedoch schon in Asien (Peking, Japan2x, Thailand2x). Ich lasse mir gerne Zeit, lebe in den Tag hinein. Ich suche den Kontakt zur lokalen Bevölkerung, insbesondere den (musikalischen) Subkulturen. Städte faszinieren mich, sind aber kein "Muss".


Welche Fragen sollte ich mir stellen, um zu einer Entscheidung zu gelangen, wohin ich dieses Mal reisen "sollte"?
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santiago

« Antwort #1 am: 02. Januar 2011, 19:04 »
erstmal viel glück für deine diplom-prüfung, nehm ich mal an!

Zur Reise: ich kann nur von mittelamerika sprechen, in südost asien war ich nur in thailand. in mittelamerika war ich hingegen schon in nicaragua, costa rica und guatemala. Honduras und El Salvador war irgendwie nie wirklich interessant für mich.

Da du scheinbar ganz gut spanisch sprichst, ist es in MA sicher einfacher, mit den Leuten in Kontakt zu kommen. Preislich schätze ich beide Regionen in etwa gleich ein. Klimatisch kann ich zwar wieder nur für MA sprechen, da gilt Februar/ März als sehr heiße Jahreszeit mit wenig Niederschlag, zumindest am Pazifik.

In MA ist das Reisen sehr einfach, die Busse sehr billig und mit einem sehr dichten Netz an Verbindungen.
In MA ist es tendenziell etwas gefährlicher, die Offenheit der Leute hab ich in beiden Regionen gleich erlebt, nur mit dem großen Unterschied, dass man zu der Landesbevölkerung um einiges einfacher in MA in Kontakt kommt. Die Leute in SO Asien sind zwar alle sehr hilfsbereit und freundlich, allerdings ist es dort deutlich schwieriger mit den Leuten besser in Kontakt zu kommen als in Lateinamerika.

Alleine als Frau ist das Reisen möglicherweise in Südostasien etwas angenehmer, da dir nicht "die ganze zeit ein latino hinterherpfeift..." und die südostasiaten generell sehr respektvoll und freundlich jedem gegenüber auftreten, weswegen es kulturell und traditionell bedingt wohl sicherer ist zum reisen.

Welche Fragen du dir stellst?
Was möchtest du machen? Tauchen? Strand? alte Kulturen (Maya, Azteken vs. Angkor Wat)? Sprache,...
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gimik

« Antwort #2 am: 02. Januar 2011, 19:20 »
Also nur kurz. Wenn du wirklich kontakt zur Bevölkerung willst und spanisch kannst dann definitiv Lateinamerika. Ich war in Peru / Bolivien und Kuba und ich schätze das soooo in diesen Ländern man kann einfach mit jedem reden.

Ich war schon viel in Thailand und gehe im März dann für 4 Monate nach Südostasien und obwohl ich das unglaublich super finde, auch die ganze Lebenseinstellung der Leute, aber man kann ausser hello how are you, where are you from etc, nicht mit den Leuten reden, das war immer das was ich sooo schade fand. Ausser mit "gebildeten Leuten". Aber was an Südostasien definitiv schöner ist dass man nicht immer auf alles so extrem aufpassen muss. Das finde ich seeehr anstrengend in Lateinamerika.

Musikalisch gesehen ist natürlich je nachdem welcher Stil dir passt schon Latinamerika cooler. Also eigentlich wäre kuba schon noch etwas für dich. Man übernachtet in Casas bei den Leuten, überall Musik, kann spanisch sprechen, sehr angenehm von der Sicherheit her, endlich ein Land mit Latinamerikanischem Flair in dem man nicht immer angst haben muss überfallen zu werden. Und es gibt viele Musikkurse etc.

Also so meine pros und kontras.
Viel Spass....
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ereshkigal

« Antwort #3 am: 02. Januar 2011, 19:40 »
Danke für eure Antworten!

Das ist so in etwas das, was ich mir auch schon gedacht habe, wobei ihr mir den Konversations-Aspekt nochmal ins Gedächtnis gerufen habt. Die Frage ist also in etwa: Sicherheit VS Kommunikationsmöglichkeit.

Natürlich weiß ich, dass die Warnungen den Auswärtigen Amtes mit Vorsicht zu genießen sind - welch Ironie! - aber gerade jemand wie ich, der überall seine (Foto-)Nase reinstecken will, prinzipiell erstmal an das Gute im Menschen glaubt, ist in MA natürlich das perfekte (naive) Opfer.

Ich bin eben hin&her gerissen zwischen dem liebgewonnenen asiatischen Lebensflair und dem Unbekannten mit der schönen Sprache. (Mein Spanisch "funktioniert", ja, aber ein 2-Wochen-Sprachkurs vor Ort wär schon was Feines.)

bzgl. Kuba: Schon "abgehakt"! War ein Highlight!

und bzgl. Musik: Ähm... Habe da eher ein Faible für subversive Un-Musik (Punk & deren Ausformungen) als für gesittete Kultur... Aber diese Subkulturen fand ich bisher nur in "besser situierten" Ländern. Vondemher mach ich mir da eh wenig Hoffnung.
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gimik

« Antwort #4 am: 02. Januar 2011, 19:48 »
Ok dann kann ich zu mittelamerika nichts mehr dazu beitragen. :-) Eigentlich würde die Reisezeit perfekt passen für Südostasien. Das ist leider bei mir überhaupt nicht der Fall. Gehe mitte März - Juli. Da ich schon in Peru und Bolivien war und ich als Frau alleine unterwegs bin und ich auch wie du immer ans gute im Menschen glaube, und darum schon auch recht viel übers Ohr gehauen werde, obwohl mir in Peru NIE und das musst du erst mal schaffen in 4 Monaten, etwas geklaut wurde, habe ich mich dieses mal für Asien entschieden. Und zwar nicht nur darum sondern natürlich auch wegen der total anderen kultur, religion, Lebenseinstellung, Menschen und exotikfaktor. Die lateinamerikanische Musik wird mir dort trotzdem fehlen. :-)

Musikalisch wäre evtl. Argentinien was auch für deine Richtung. :-)
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santiago

« Antwort #5 am: 02. Januar 2011, 19:51 »
also so ungalublich gefährlich is es in lateinamerika auch nicht. bekannterweise in großstädten und in manchen teilen wenns dunkel ist. Nicaragua ist da beispielsweise eine ausnahme, ist nicht so gefährlich wie zB Honduras.

Man muss mehr auf seine Sachen aufpassen, aber nicht soooo dass es anstrengend ist. Südostasien ist da schon anders, dann gibts selbst um 2 inder früh in bangkok keine probleme.

Die Warnungen vom außenministerium, wie´s in österreich heisst, würd ich nicht mal anschauen wenn ich wo hin fahre. über die politische und sicherheitstechnische lage liest man eh vorher in der zeitung und reiseführer oder so, über krankheiten und impfungen hört man sich eh auch vorher um...
daher würd ich solche warnungen eher vergessen. Bsp. Nicaragua wird sicher als sehr gefährlich und sehr arm beschrieben: Ja, arm ist das land ziemlich, leute sind trotzdem nett und wenn man nicht auf die idee kommt um 2 in der früh durch managua zu spazieren, passiert in der regel auch nix
anderes Beispiel Sudan oder elfenbeinküste: Ja, da weiß ich auch ohne außenamt, dass dort politische unruhen sind und man nicht hinfahren sollte...
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