Mein Fazit zu den
Malediven:
Die Malediven haben meine Erwartungen übererfüllt. Sie bieten tolle Strände und reichhaltige Unterwasserwelten zu einem fairen Preis-/Leistungsverhältnis und guter Qualität der Infrastruktur. Durch das Alkoholverbot werden bestimmte Arten von Touristen abgeschreckt. Am Ende ist alles entspannt. Die Einheimischen sind indifferent bis freundlich. Die Gastarbeiter (meistens Südasien) sind sehr bemüht. Das Essen ist okay, dafür oft sehr günstig (2-3 EUR für ein füllendes Hauptgericht; kleine Flasche Wasser 30 cent). Shops führen alles, was man braucht zu einem fairen Preis (Beispiel: repellent kostet 3 USD - den braucht man auch!). Hotelzimmer bekommt man ab 40 EUR inkl. reichhaltigem Frühstück. Klimaanlage immer dabei. Wlan auf allen Inseln überraschend schnell. Da die SIM-Karten auf den Malediven sehr teuer sind (30 EUR+), habe ich darauf verzichtet und sie nie vermisst. Das Hotel ist immer nur ein paar Minuten entfernt und Restaurants haben auch WLAN.
Das war meine Route: Male (Übernachtung) - speed boat (2h; 55 USD) nach Dhigurah (4N) - Fähre (1,5h; 1 USD) nach Mahibadhoo (4h Aufenthalt) - Fähre (2,5h; 2,5 USD) nach Feridhoo (1N) - Fähre (2,5h; 1 USD) nach Ukulhas (2N) - Fähre (1h; 1 USD) nach Rasdhoo (2N) - speed boat (1h, 40 USD) nach Male (1N)
1. Male: mehr als übernachten sollten man hier nicht. Gute Restaurants, 1-2 kleinere Sehenswürdigkeiten und sonst absolutes Verkehrschaos, da jeder auf den Malediven ungeachtet der Größe der Insel einen Scooter fährt (gilt auch für Insel, die man in 10 Minuten zu Fuß umrunden kann). Der Flughafen ist sehr gut mit Bussen und Fähren erschlossen (1 USD pro Richtung)
2. Dhigurah: eine langgezogene Insel ca. 80km südlich von Male mit photogener Sandbank am Südende. 4km sehr schöner Bikini Beach. Walhaiexkursionen um die Ecke (75 USD; eine schreckliche Treterei, aber ich konnte mich letztlich gut durchsetzen). Sonst Mantas, Ammenhaie (90 USD - die ca. 20 Haie werden gefüttert, Stechrochen kommen dazu - und die Touristen sind mittendrin; Fazit: leider geil), etc. 4N war eine Nacht zu lang, aber ich wollte etwas Puffer für die Walhaie. Schnorcheln vom Bikini Beach ist gut im Vergleich zum Südpazifik, mittelmäßig im Vergleich zu anderen Optionen auf den Malediven. Viele bunte Fische, ein paar Schildkröten, kaum Haie. Auf der anderen Seite der Insel gibt es das Riff, aber hier darf man wegen der Strömung nicht mehr alleine schnorcheln. Kann mir gut vorstellen, dass es hier viel mehr zu sehen gibt.
3. Mahibadhoo: Ein 4-stündiger Stopover zwischen 2 Fähren. Die Insel ist nicht sehr touristisch. Ich bin dann zum kleinen, eher hässlichen Bikini Beach und ins Wasser. War dann sehr positiv überrascht vom Riff mit Haien, Schildkröten und guten Sichtweiten. Danach ins günstige Restaurant gegenüber der Fährhaltestelle mit wie immer starkem WLAN. Viel besser als befürchtet.
4. Feridhoo: Ich komme gegen 17 Uhr an und nehme die Fähre um 0730 am nächsten Tag. LEIDER. Feridhoo ist im Vergleich zu den anderen Inseln auf meiner Route sehr grün, hat einen herrlichen Strand und das leichteste Schnorcheln auf dem öffentlichen Strand (10m weißer Sand bis zum Drop; am Abend leider schlechte Sichtweite). Dazu sehr gute und günstige Hotels und ein tolles Restaurant. Ich hätte hier eine weitere Nacht bleiben sollen.
5. Ukulhas: Ca. 70km westlich von Male. Ich habe mich gegen die beliebtere Nachbarininsel Thoddoo entschieden, weil diese als „Russeninsel“ berüchtigt ist. In Anbetracht dessen, dass mir die russischen Touristen überhaupt nicht schlecht aufgefallen sind (hatte da auf früheren Reisen andere Erfahrungen gemacht), hätte ich im Nachhinein vielleicht auch Thoddoo besuchen sollen. Egal, Ukulhas: Das Dorf ist eher hässlich, aber hier hatte ich mein bestes Schnorcheln vom Strand aus. Das Schnorcheln ist zweigeteilt. Es gibt den langgestreckten Sandstreifen des Bikini Beach im Westen. Viele mittelgroße Fische, Fischschwärme, sehr viele Schildkröten und vereinzelte Riffhaibesuche. Muränen und Tintenfische habe ich nur hier gesehen. Im Südosten der Insel gibt es einen kürzeren Strandabschnitt, der nur so vor Riffhaien wimmelt, allerdings auch eine stärkere Strömung hat. Ich hatte da in 30 Minuten wohl an die 20 Begegnungen mit unterschiedlichen Riffhaien (black tip, white tip), die sehr neugierig waren. Super! Etwas weiter südlich ist der Hafen, wo täglich Ammenhaie gefüttert werden.
6. Rasdhoo: Diese Insel hat mir am wenigsten gefallen. Alles ist gefühlt doppelt so teuer wie auf anderen Inseln. Das Hotel konnte mit den Hotels anderer Inseln nicht mithalten. Der bikini beach ist mittelmäßig genauso wie das Schnorcheln. Zu allem Übel wurde ich dann noch vom einen großen Triggerfish angegriffen.

da es hier auffällig viele dive shops gibt, gehe ich davon aus, dass ich als Nichttaucher einfach nicht Zielgruppe der Insel war.
Sonstiges:
Einheimischenfähren: Meistens pünktlich, immer viel Platz, saugünstig. Wenn man mal den Fahrplan verstanden hat und etwas flexibel ist, kann man damit praktisch gratis und sehr entspannt Islandhoppen.
Cash:
USD wird eigentlich immer akzeptiert, EUR wird häufig akzeptiert. Kartenzahlungen meistens ohne Probleme möglich. Ruffiya zu USD ist offiziell 1:15. Schwarzmarktkurs war zuletzt 1:19. Allerdings hat man nur auf Dhuigurah auf den Schwarzmarktkurs beharrt. Überall sonst wurde der angeschrieben USD-Preis mit offiziellem Kurs umgerechnet, als ich in Ruffiya bezahlt habe. Learning: Wenig Ruffiya abheben, weil man meistens mit Karte zahlen kann. EUR/USD in Cash mitbringen und am Schwarzmarkt umtauschen. Dann werden die Malediven noch günstiger.
Beste Online-Ressource:
Mittlerweile ist das Internet ja kaputt, wenn man was googlen möchte. Ich habe dann aber mit Glück diese Old School Website mit gut strukturierten Tipps und kritischen Betrachtungen einzelner Inseln gefunden:
travel-4-fun.com. (Nicht von der URL abschrecken lassen!)
Bei Fragen: gerne!