Thema: Deutsche Städte und Landschaften  (Gelesen 64487 mal)

Marla

« Antwort #330 am: 03. November 2024, 20:02 »
Wahnsinn, schon zwei Jahre rum, dass hier im Thread was geschrieben wurde. Aber irgendwie auch verständlich, dass man sich in Post-Corona-Zeiten eher im Ausland umschaut.

Ich war letzten Winter auf der Hin- und Rückreise ins Kleinwalsertal in Bayreuth und in Kaufbeuren. In Bayreuth ist das Markgräfliche Opernhaus als Weltkulturerbe das absolute Highlight, nicht nur das Hoftheater an sich, sondern auch das enthaltene Museum über die Geschichte des Hauses und barocke Theaterkultur allgemein. Für mich ist das immer ein Qualitätsmerkmal von Museen, wenn man total gefesselt ist, obwohl einen das Thema nicht besonders interessiert, und das war hier der Fall. Außerdem hatte ich noch das Kunstmuseum und die Stadtkirche aufgesucht, die ich beide in guter Erinnerung habe, aber die alleine keine Reise nach Bayreuth rechtfertigen würden. Wettertechnisch war es trüb, aber immerhin milde und trocken. Das hatte ich es auch schon schlechter getroffen auf meinen Wintertouren.

Kaufbeuren stand leider unter einem schlechten Stern, weil ich mir am letzten Skitag Corona zugezogen hatte, was ich allerdings erst zuhause erfahren habe. Deswegen musste ich nach zwei Stunden Sightseeing/Spaziergang in der Stadt und um die Stadt herum mich im Hotel ausruhen. Das war zum einen schade, weil ich allerbeste Wintersonne hatte, zum anderen hatte ich aber auch nicht das Gefühl, allzu viel verpasst zu haben. Die Altstadt ist wirklich niedlich, hat mir ähnlich gut gefallen wie Memmingen zwei Jahre zuvor. Und ich hatte ein sehr schnuckeliges günstiges Hotel mitten in der Altstadt.
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Kama aina

« Antwort #331 am: 14. Mai 2025, 22:40 »
Und ich lese hier gerade alles nach, was ich verpasst habe und musste schmunzeln, weil neben mir ein Bayreuther Hell steht! :) Und ich noch nie in Bayreuth war. Deswegen schön von dir zu lesen!

Kann man jeder Zeit ins Opernhaus rein, quasi wie in Museum, oder muss man auf eine Vorstellung warten?
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Marla

« Antwort #332 am: 16. Mai 2025, 14:59 »
Ich muss gerade selbst überlegen, ist ja schon über ein Jahr her und ich hab so viel anderes seitdem gesehen :) ich glaub, ich war da einfach so drin, weil die Führungen zeitlich nicht gepasst hatten, sonst mach ich eigentlich immer eine Führung mit, wenn möglich. Definitiv war ich nicht in einer Vorstellung :)
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Kama aina

« Antwort #333 am: 16. Mai 2025, 21:25 »
Aber das ist ja dann schon mal gut zu wissen, dass man es auch alleine besichtigen kann!
Da hatte ich bei einem Oberhaus so meine Befürchtungen. :)
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Kama aina

« Antwort #334 am: 24. Mai 2025, 21:38 »
Dann fang ich mal mit der Aufarbeitung der letzten Jahre an!  ::)

Im April 2023 hatte ich wieder mein Vortreffen mit den Rettungsschwimmern für die Saison.

Diesmal war unser Treffen in Norden - Norddeich in Ostfriesland.

Wir haben die Region dann etwas mit An- und Abreise erkundet.
Zunächst ging es für uns nach Wilhelmshaven.
Sicher Kriegsgeschunden und daher nicht mehr im alten Glanze aufgebaut, kann die Stadt aus touristischer Sicht leider wenig überzeugen. Zumindest uns.
Das "Problem" der Nordseeküste Ostfriesland zeigt sich hier auch einmal mehr. Die Küstenlinie ist durch viel Beton gegen die Erosion geschützt. So richtig überzeugt hat mich das noch nie.
Wilhelmshafen hat aber dennoch das ein oder andere Sehenswerte zu bieten.
Das maritime Erscheinungsbild mit den vielen Hafenabschnitten mag sicherlich Interessierte überzeugen.
Erwähnenswert in Erinnerung geblieben ist mir allerdings hier nur die Kaiser Wilhelm Brücke, der Bereich um das Militärmuseum mit den Exponaten im Außenbereich und ein wenig Backsteinromantik an der Beton-Küstenlinie mit dazugehörigen Strandkörben auf den Betonplatten! :)

Der Innenstadtbereich ist ebenfalls ehr schnell als schön wiederaufgebaut worden, sodass mich dort auch nur die Christus- und Garnisonkirche, mit dazugehörigem Parkbereich und vielleicht das ein oder anderen ältere Gebäude, überzeugt hat.
Das Rathaus erinnert stark an das in Oslo.

Mehr gibt es leider über Wilhelmshaven nicht zu berichten. Da wir strahlend blauen Himmel hatte war das Ganze natürlich noch etwas ansehnlicher.

Weiter ging es dann zur Accumer Mühle, einer Galerieholländerwindmühle in Accum.
Wer alte Windmühlen mag kommt bei dieser Mühle von 1746 auf jeden Fall auf seine Kosten.
Ich finde Windmühlen, vor allem wenn sie schön mit der Landschaft harmonieren, immer sehr fotogen.
Wenn man in der Gegend ist, dann schaut sie auch an.

Die Fahrt führte uns weiter nach Jever. "Friesisch herb".
Die Stadt stellt sich im historischen Bereich als sehr schmuck heraus. Viel Weiß und Backstein und alte Gebäude.
Das Schloss zu Jever und sein Außenbereich findet auf jeden Fall Erwähnung, aber genauso der Bereich um den Alten Markt, mit dem "Hof von Oldenburg" und dem Sagenbrunnen, sowie die Fußgängerzone hin zur Jever Brauerei.
Hier lässt sich angenehm einige Zeit verbringen und da es für uns der Mittagsstopp war, ließen wir es uns natürlich nicht nehmen in der Jever Braupfanne zu Mittag zu essen. Mit nem Jever, versteht sich.
Nach einem kleinen Spaziergang durch Altstadtgassen, mit Backsteinbauten und Kirchtürmen ging es dann für uns wieder weiter.

Und zwar nach Harlesiel und Carolinensiel, Stadtteile von Wittmund.
In Harlesiel ist meiner Ansicht nach nur das Schöpfwerk interessant anzuschauen.
In Carolinensiel hingegen ist der Fischerhafen doch noch recht sehenswert. Allerdings gibt es hier auch deutlich fotogenere. Da sie aber auf dem Weg lagen haben wir sie mitgenommen.

Wirklich schön hingegen ist Neuharlingersiel.
Der Fischereihafen, mit seinen Kuttern, ist hier sehr fotogen und schön gelegen und die direkte Umgebung des Hafens mit den alten Backstein-Fischerhäuschen lädt zum flanieren ein. Auch rundet der Sielhof, der alte Herrensitz, und die Seriemer Mühle, das Ganze ab. Klare Empfehlung für Neuharlingersiel.

Der Stopp ins Esens blieb mir nicht sonderlich in Erinnerung. Viel Backstein, sauber, paar nette ältere Backsteinbauten, eine Kirche mit Park und viele Bärenskulpturen.

Nach Bensersiel wollte ich, da ich da mal als Kind war. Ich konnte mich aber nicht mehr dran erinnern. Jetzt weiß ich auch warum. Denn außer Beton-Küstenschutz und nehm recht modernen Hafen gibt es hier nicht viel.

Also weiter nach Norden-Norddeich.

Norddeich hat eine sehr schöne Strandpromenade und ist eine willkommene Abwechslung zum üblichen Beton-Küstenschutz. Den hat Norddeich natürlich auch, aber wenigstens gibt es noch was Sand, sowas wie Dünen und Dünengras und Strandkörbe auf einem Strand. Sonne, blauer Himmel. Sah schon schön aus.

Nach dem Programm des Vortreffens schauten wir uns dann noch Norden an.
Norden hat ich wirklich überzeugt. Viele schöne alte, zum Teil sehr prächtige historische Gebäude, Kirchen, Plätze.
Mehr als gedacht und deswegen auch überzeugt.

Ebenfalls überzeugt auch das kleine Örtchen Dornum.
Klein, urig, schön Gassen, viel Backstein. Alles wirkt noch Historisch. Erwähnenswert bleibt hier vor allem das Wasserschloss Dornum, die alte Synagoge, der jüdische Friedhof und die alte Kirche
Toll war hier auch in den kleinen Gassen neben dem Schloss unser Kaffeestopp, oder vielmehr Ostfriesische Teezeremonie mit Kuchen. :) Sollte man mal gemacht haben. Hehe.

Unser letzter Stopp war dann das Lütetsburger Wasserschloss, was leider schon zu hatte, aber sehr schön aussah.

Den Rückreisetag hatten wir eigentlich noch mit einigen Stopps belegt, aber da es ununterbrochen geregnet hat, sparten wir uns die Ziele für ein ander Mal auf.
Auf dem Plan hätten noch gestanden: Marienhafe, Greetsiel, Pilsum mit Leuchtturm, Pewsum, Campen, Rysum und Emden.
Für Leer und Papenburg hätte es wohl eh nicht gereicht. 
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