Thema: Nordindien - Südindien  (Gelesen 2163 mal)

tunfaire

« am: 22. Februar 2013, 08:21 »
Hallo.

Einige von euch haben doch bestimmt schon sowohl Nordindien, als auch Südindien bereist und können vielleicht aus eigener Erfahrung über die Unterschiede berichten?!

Ich selbst war vor gut einem Jahr in Nordindien (Varanasi, Bodhgaya und Kolkata) und fand es vor allem gruselig. Irgendwie hat die erschreckende Armut alles andere überdeckt. Es war so anders als Nepal, Laos und Thailand, wo ich davor/danach noch war. Viel präsenter, viel erdrückender - so daß ich mich als Tourist vollkommen fehl am Platze gefühlt hab, wie ein Gaffer bei einem Verkehrsunfall.

Nun möchte ich im nächsten Winter für 4 Wochen reisen und sowohl vom Preis, Erlebnisfaktor als auch Klima bietet sich Südindien ja an und ich frage mich, ob es da eurer Erfahrung nach deutlich weniger deprimierend ist als im Norden.

(Von Kolkata aus bin ich noch auf die Andamanen geflogen, wo es perfekt war - die Inseln leben allerdings auch nicht schlecht vom Tourismus und wenn der Lebensstandard in Südindien dem nahe kommt, wär es wohl ziemlich ok)

Grüße

Tunfaire
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xzarus

« Antwort #1 am: 22. Februar 2013, 09:57 »
Hallo Tunfaire.
ich plane im Herbst in Nordindien und Nepal zu sein und anschließend Richtung Südostasien weiterzuziehen.
Von daher ist Nordindien mein erster "Stop" auf meiner Weltreise.

Ich habe schon viel über diese Ambivalenz von Schön/Schrecklich, Zufriedenheit? der Menschen/Armut, etc. gehört aber habe natürlich nur eine wage Vorstellung von alledem.
Ich bin gespannt auf weitere Kommentare hierzu...

Warst du danach in Nepal? Wielange hast du dich in Nordindien aufgehalten?

VG
xzarus
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WilleValle

« Antwort #2 am: 22. Februar 2013, 10:37 »
Hallo Tunfaire,

Wir waren von November bis Februar in Indien unterwegs und gerade der Norden ist besonders speziell, wie du selbst schon erfahren hast.
Der Süden ist hingegen ein absoultues Vergnügen. Total "entspannt" kann man hier reisen. Auch die Armut empfanden wir nicht so hoch wie im Norden.
Ich würde sogar jedem empfehlen, der noch NIE in Indien war, mit dem Süden zu beginnen, denn dort ist es etwas einsteigerfreundlicher als der Norden.
Auf unserem Reiseblog www.backpackingxl.com haben wir einige Berichte zu Südindien(Goas Strände, Kochi, Backwaters,Varkala, Kovalam) geschrieben. Dort werden auch unsere Eindrücke wiedergegeben.
Auch das Gefühl, ständig übers Ohr gehauen zu werden hatten wir im süden Indiens nicht.

@xzarus: Also wir hatten das Gefühl, NEIN es war so, dass uns der Norden Indiens 24 Stunden penetriert. Selbst in aller Früh wird man aus dem Bett gerissen, weil irgendeine Gottheit mit einem Feuerwerk gehuldigt wird.
Für mich persönlich trifft INDIA--> I Never Do India Again zu. Dieses Volk ist mir zu hecktisch, aufbrausend und einfach nicht mein Fall. Auch mit der indischen Logik komm ich nicht ganz klar. Hab es auch aufgegeben diese zu verstehen.
Was in Nepal möchtest du denn bereisen?
Unter www.backpackingxl.com haben wir Berichte über unsere Nepalreise online gestellt.
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tunfaire

« Antwort #3 am: 22. Februar 2013, 10:38 »
Hi xzarus.

Ich war erst in Nepal, dann in Nordindien. Jeweils für 3 Wochen, wenn ich mich recht erinnere. Die Warnehmung von alledem ist natürlich sehr Subjektiv und hängt wohl sehr davon ab, wie erfahren man ist und wie sensibel/empathisch.
Ich fand die Zeit dort nicht schön aber ich möchte es auch nicht missen, dort gewesen zu sein, denn es war auch sehr lehrreich.

Siehe auch meinen Blogeintrag - Resümee zu Indien: http://www.reisewoelfe.de/?p=843

Mein Rat ist, dir auf jeden Fall ein eigenes Bild zu machen, die Aufenthaltsdauer aber flexibel zu halten, um weiterziehen zu können, wenn DU es willst und nicht dein Flugticket.

Und eben die Andamanen...Neil Island...ähhm...ja, also....ich sitz jetzt hier ne Weile dran, betrachte meine Bilder, erinnere mich an die Zeit dort und finde die Worte nicht, um treffend zu umschreiben, wie unglaublich wohl und angekommen ich mich dort gefühlt habe.
Flieg einfach dort hin! Unbedingt! ;-) (mir hat djmuh hier im Forum vor langer Zeit dazu geraten, die eher uneuphorischen Berichte aus Reiseführern zu ignorieren und ich bin ihm bis heute dankbar dafür)

Grüße

Tunfaire

@WilleValle

Oh, das liest sich ja schonmal gut. Ich spiele gerade mit dem Gedanken, die Zeit ein wenig aufzusplitten und nach 1-2 Wochen Südindien die Andamanen nochmal dranzuhängen. Vielleicht ähneln sich diese beiden Gebiete von der Mentalität her ja ein wenig.
Auf deinen Blog freue ich mich jetzt mal. Es macht noch mehr reisehungrig, solche Berichte in dieser grauen Zeit hier zu lesen...:-)


  
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xzarus

« Antwort #4 am: 23. Februar 2013, 12:15 »
Danke @tunfaire und @WilleValle für eure Kommentare.

Ich werde mir mein eigenes Bild machen, zumal ich neugierig auf Nepal bin und der Weg aus Kostenaspekten sinnvollerweise von Delhi dorthin führt. Ich gehe davon aus, dass ich meine Reisegeschwindigkeit für meine grobe Route Delhi-->Jaipur-->Agra-->Varanasi-->Kathmandu nach Lust und Laune kürzer halten kann...

@WilleValle
In erster Linie hat mir der Annapurna Circuit auf Nepal Lust gemacht. Ich war am abwägen zwischen dem Norden Indiens (Kashmir --> Leh/Ladakh) und Nepal und glaube mich eben für 3-4 Wochen Nepal entscheiden zu wollen.
Wohl eher vier, weil der Trek ja alleine 15-20 Tage oder so dauert...
Ansonsten habe ich mich noch nicht mit Nepal auseinandergesetzt.



Ich lese immer, dass "ein paar Wochen"Indien  (ob es nun 3 oder 4 sind) einfach zu kurz seien... ich frage mich, ob die Erfahrung "Indien" besser wird je länger man dort ist?


edit:
@tunfaire
eben nochmal deinen Blogeintrag gelesen. Meine Güte! Das geht schon unter die Haut... ich mache mir etwas Sorgen ob mir Nordindien als erste Station (insbesondere als bislang nur zwei-wochen-Thailand-erfahrerener Backpacker) nicht die Lust am Weiterreisen nimmt.
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