PraktischesGeld / Bezahlen: Man kann fast immer mit Karte bezahlen, braucht kaum Bargeld. Ausnahme: Die T-Money Card konnte man nur mit Cash aufladen. Die koreanischen ATMs haben eine etwas gewöhnungsbedürftige Menüführung, meist wird eine kleine Gebühr fällig.
Preislevel: Ich hab’s mir teurer vorgestellt. Hotels empfinde ich in Seoul als eher teuer, überall sonst dann preiswerter. An Feiertagen / langen Wochenenden können die Unterkunftspreise durch die Decke gehen und Transporte ausgebucht sein. Vieles ist aber auch günstig. Metro und Stadtbusse kosten ca. einen Euro pro Fahrt, auch bei Umsteigen und langen Strecken. Essen geht sehr günstig, wenn man das möchte, da viele Selbstbedienungsmöglichkeiten. Eintrittspreise sind billig oder gratis, bei mir waren’s im Total für die drei Wochen keine 20 Euro.
Transport: Sehr gut gemacht. In Seoul ein riesiges Metro-Netz, das auch mit Incheon und Suwon verbunden ist und weit in die Agglomeration raus reicht. Sehr gut (und oft sogar die bessere Wahl) sind die Stadtbusse, die man dank top Beschriftungen, der Naver-App und der T-Money-Card auch als Tourist einfach benutzen kann. Die Transportmöglichkeiten sind alle sehr gut miteinander vernetzt. Wir brauchten in den drei Wochen nie ein Taxi. Für Überlandfahrten bieten sich neben den Zügen auch die Express- und Intercitybusse an (etwas langsamer, dafür günstiger und besser verfügbar). Der Railpass bringt’s m.E. nicht, ich hatte wegen den guten Bussen nur eine Zugfahrt und auch die nur, weil ich mindestens einmal den Zug nehmen wollte.
Flughafen-Transfer ab Incheon: Die Airport-Limousine Busse sind äusserst komfortabel und haben ein sehr gutes Netz oft direkt vor’s Hotel, aber kosten mit über 10 Euro für die Fahrt auch verhältnismässig viel. Mit Zug / Metro und Stadtbussen (oft dann 1-2 Umsteigen) kostet es nur etwa einen Drittel davon, braucht aber etwas länger. Verbindungen in Naver nachschauen, und dort auf den angezeigten Preis achten. Auch alle anderen Flughäfen, die ich benutzt habe, waren sehr gut und günstig angebunden (Busan, Gimpo, Jeju).
T-Money-Card ist die Bezahlkarte für den ÖV, sehr praktisch und easy. Direkt kaufen am Flughafen oder in einem Convenience Store. Funktionierte in allen Städten, die ich besucht habe und auch auf Jeju für alle Busse und Metro. Kann man nur mit Bargeld aufladen (Convenience Stores und an den Metro-Automaten). Saldo-Anzeige bei jeder Benutzung oder an Bushaltestellen. Immer einchecken und auschecken, damit die Umsteigepreise korrekt berechnet werden. Manchmal muss man an Metro-Transfers mehrfach durch Gates, was aber keinen Einfluss auf den Preis hat.
Flüge: Inlandflüge und Flüge nach / von Jeju günstig. Auch nach Japan oder z.B. auf die Philippinen (inkl. direkt nach Bohol) oder nach Vietnam käme man sehr preiswert. Für Meilensammler vielleicht spannend: Ich bin für 17k Miles and More Meilen + ca. 38 Euro nach Zentralasien (Almaty) geflogen mit Asiana, dieses Angebot bleibt voraussichtlich auch nach der deutlichen Abwertung des Meilenprogramms gleich.
Maps: Naver ist die Kartenapp der Wahl, Google Maps ist kaum zu gebrauchen, ausser für Reviews und eine allgemeine Übersicht. Naver hilft vor allem für ÖV-Verbindungen sehr, zeigt meist akkurate Abfahrtszeiten für Busse (Stadt, Intercity, Express), Züge, u.v.m. Auch die Preise für die ÖV-Verbindungen sind meist direkt angegeben. Naver hat auch Restaurantbewertungen, fühlt sich hier aber etwas buggy an. Dafür hab ich dann doch manchmal noch bei Google Maps reingeschaut.
Restaurants: Fand ich super. Eine sehr breite Palette an Restaurant-Typen von super simpel bis sehr gehoben, ähnlich wie in Japan. Man kann auch sehr gut alleine essen, es gibt viele Restaurants, wo man an Kiosk-Terminals bestellt und direkt bezahlt. Dank Selbstbedienung / selber abräumen etc. bleiben die Preise tief. Oft gibt’s Side-Dishes, Kimchi, Wasser, teils auch Brühe und kleine Salate umsonst. Bei manchen Restaurants muss man mindestens zu zweit sein (z.B. BBQ), das wird aber auch direkt angeschrieben. Es gibt auch sehr viele Restaurants mit japanischer Küche. Zudem gibt’s an jeder Ecke gute Convenience Stores. Lokales Bier ist preiswert (ich mochte Kloud), Soju noch billiger. Westliche Küche ist oft zu süss (Pasta, Pizza, Burger, Brot).
Coffee Shops: Korea ist ein Coffee-Shop-Paradies, sehr viele lokale Ketten und viele gemütliche unabhängige Coffee Shops. Auch Bäckereien gibt’s einige, inkl. Ketten wie z.B. Paris Baguette (alles ein wenig zu süss, aber hier gibt’s doch noch recht gute Sandwiches und Salate). In touristischen Gegenden und auf Jeju gibt’s auch sehr schön gelegene unabhängige Cafés, teils in echt schicken Gebäuden und mit Aussicht (kostet dann auch entsprechend).
Übernachtungsmöglichkeiten: In Seoul teurer, überall sonst wird’s besser, auf Jeju fand ich die Preise super im Mai. Immer sehr sauber, immer gutes Internet. Auswahl und Preise auf Agoda besser als bei Booking. Aufgepasst bei den Check-In und Check-Out Zeiten, die sind in Korea oft schlecht (Kleingedrucktes vor der Buchung lesen). Motels sind teils sehr günstig, aber meist mit wenig Tageslicht und späten Check-In Zeiten. Da nicht wundern, wenn ein Gaming-PC Setup im Zimmer steht

. Frühstück fast nie dabei. Hostels und Dorms gibt’s auch an allen wichtigen Orten. Coin-Laundry recht verbreitet. Westliche Hotelketten (z.B. alles von Accor) zu teuer, Toyoko-Inn (aus Japan) preiswert, No 25. Hotels (lokale Kette) einfach, günstig, gut.
Infrastruktur allgemein: Echt stark. Überall sehr gute öffentliche Toiletten, viele Sitzmöglichkeiten, Trinkwasserspender, top gratis WiFi fast schon lückenlos, Bushaltestellen mit Wetterschutz, Heizung und Klima, WiFi etc. Sehr gute Infotafeln und Landkarten, alles ist sehr umfangreich erklärt und beschriftet. Auch Luggage-Locker, gute Touristen-Infos u.v.m. sind vielerorts vorhanden.
Internet: Wie bereits erwähnt fast überall gratis und gutes WLAN, auch ohne umständliche Registrierungen. Eine lokale SIM braucht man also nicht wirklich, weil man auch keine Taxi-Apps braucht und dank der T-Money Karte auch offline an die Tickets kommt. Die WLANs sind sehr gut gemacht (oft das gleiche Netzwerk, sodass man sich automatisch wieder verbindet). Ich hatte noch eine eSIM von Trip.com gekauft (tagesgenau, weniger als 1 Euro pro Tag). Zudem gibt’s physikalische SIM Karten einfach zu kaufen an jeder Ecke. Dank des sehr guten Internets eignet sich Korea m.E. auch gut für Digitale Nomaden.
Apps: Naver ist wichtig für Karten, sonst brauchte ich nichts Spezielles. “Papago” ist angeblich gut für Übersetzungen, ich hab meistens aber einfach Google Translate verwendet. Das Kamera-Feature ist schon sehr hilfreich, um Schilder und Menüs zu übersetzen. Die ganzen Kakao-Apps brauchte ich nicht, Taxi-Apps ebenfalls nicht.
Sehenswürdigkeiten: Kommen meist mit sehr guter Infrastruktur und sehr tiefen Eintrittspreisen. Museen oft ganz umsonst und sehr gut gemacht. Weil die Eintrittspreise so tief sind, kann man z.B. für besseres Licht oder Wetter auch easy ein zweites Mal kommen. Zudem sind die meisten kostenpflichtigen Sehenswürdigkeiten so gestaltet, dass man auch immer noch ein Teil davon umsonst anschauen kann. Es gibt immer sehr gutes Infomaterial, oft auch Lockers vor Ort, sogar umsonst.
Wetter: Ist halt schon etwas wechselhafter, mit ein paar Regentagen muss man wohl jeden Monat rechnen. Ich fand den Mai gut, alles blühte und war sehr grün. Ich hatte in den drei Wochen drei recht verregnete Tage und noch 2-3 wechselhafte. Dank vieler Museen, Kunstausstellungen, (Underground-)Malls und vielen Unterständen überall kommt man auch durch regnerische Tage recht easy, Hotels haben Schirme und sonst kann man einen für so 2-3 Euro kaufen. Wer vielleicht unterwegs noch Remote arbeitet und etwas flexibel ist, kann die Arbeitstage ans Wetter anpassen.
Leute Locals sind professionell freundlich und verstehen ihren Job. Kultur ähnlich wie in Japan, aber doch noch etwas lebendiger und ausgelassener (sagt mir mehr zu). Verhalten im öffentlichen Raum ist respektvoll und gesittet, Geräuschkulisse deutlich angenehmer als z.B. in China, wo ich vorher war. Es gibt schon viele Regeln, auch hier ähnlich wie in Japan. Entsprechend ist man auch etwas weniger flexibel. Dafür wird sehr gut und proaktiv informiert überall, und für gewöhnlich ist für alles Vorhersehbare vorgesorgt.
Englisch-Level Jetzt nicht so super, aber besser als in China, und ähnlich wie in Japan. Mündlich tun sich viele Locals schwer, verstehen aber doch das wichtigste, und schriftlich sind fast alle Infos verfügbar und man kriegt an den meisten Sehenswürdigkeiten nebst den bereits sehr guten Beschilderungen auch noch Broschüren. Restaurant-Menüs teils in English vorhanden, aber Übersetzungsapps helfen schon auch.