Thema: Unser Traum - Erst Europa, dann die Welt  (Gelesen 684 mal)

CK1976

« am: 27. September 2024, 12:52 »
Hallo zusammen,

der Text wird leider etwas länger, verzeiht bitte  ;)

Alles fing im Jahr 2023 an. Ich entdeckte auf der Straße einen ausgebauten Kastenwagen, auf der einen Seite stand "My first homebase" mit dem Heimatort, auf der anderen Seite "My second homebase" mit dem Sehnsuchtsort, inkl Fotos der jeweiligen Städte. Das hat meine Fantasie und Reiseträume neu aktiviert. Ich habe in diesem Moment extreme Sehnsucht verspürt, die Welt zu bereisen. Nicht nur in diesem Moment, sondern praktisch bis heute. Als Familienvater aktuell in den Endvierzigern mit einem einigermaßen sicheren Job habe ich in den letzten Jahrzehnten zwar den ein oder anderen Ort sehen können, meistens im Rahmen von Pauschalreisen, allerdings so gut wie immer in Europa (1997 durfte ich mal mit einen Eltern Amerika an der Westküste erleben, war schon ein Traum, aber sonst nur Europa). Bei den Pauschalreisen, die wir die letzten Jahre gemacht haben, waren mit die schönsten Momente, wenn wir einen Mietwagen hatten und selbst auf Achse gingen, Land und Leute kennenlernten, auf Entdeckungsreise gehen konnten. Das hat uns dazu veranlasst, auch vor 2 Jahren einen Roadtrip durch Süddeutschland zu machen mit unserem Auto, was auch sehr toll gewesen ist. Wir haben viel gesehen, viel erlebt. Das alles in Summe mit dem Auslöser des Kastenwagens hat uns dazu angetrieben, selbst ein Reisemobil zu besorgen und damit auf Reisen zu gehen. Meine Frau hat dabei übrigens den gleichen Wunsch. Erstmal steht in 2 Jahren anlässlich unseres 50. Geburtstags ein 2-3 wöchiger Roadtrip durch den Westen Amerikas an (praktisch als Revival zu 1997), leider geht es nur in den Schulferien, weil wir eine schulpflichtige Tochter haben. Das ist ein Traum, welchen wir uns vorher gerne noch erfüllen möchten und wofür wir schon fleißig sparen. Ja, mir ist bewusst, das das Ganze nicht gerade günstig wird, aber wir sparen schon fleißig und ich hoffe, dass wir das dann auch so wie wir uns das vorstellen, umsetzen können.
Parallel überlegen wir auch noch, wie wir das mit dem Reisemobil umsetzen können und welcher zu uns passt. Unsere Tochter ist 14 Jahre, wir haben einen kleinen Hund. Beide kommen auf jeden Fall mit auf Reisen. Daher sollte es Schlafmöglichkeiten für mind. 3 Personen geben. Wichtig ist uns auch ein Badezimmer, idealerweise auch Solar auf dem Dach und gerne auch Automatik. Wir haben uns noch nicht festgelegt, ob Kastenwagen, teilintegrierter oder Alkoven, sind da noch in der Entscheidungsfindung. Jedenfalls haben wir noch etwas Zeit, denn erstmal steht ja Amerika 2026 an. Danach möchten wir die Suche und dann letztendlich den Kauf eines Reisemobils intensivieren und auch tatsächlich angehen. Da wir nicht wissen, ob Reisen in einem Reisemobil und Camping überhaupt etwas für uns ist, haben wir uns gedacht, dass wir uns über Paul Camper erstmal ein Reisemobil leihen, um zu schauen, ob es passen könnte. Wir hatten uns bereits 2 Wohnmobile näher angeschaut, aber beide waren leider in der Realität in einem so herunter gekommenen Zustand, dass wir dies bislang noch nicht testen konnten. Aber ich bin zuversichtlich, dass wir diesen Test innerhalb der nächsten 2 Jahre noch nachholen können.
Sofern es für uns passt und wir uns gemeinsam diese Art des Reisens vorstellen können, werden wir uns ein entsprechendes Reisemobil zulegen. Wenn wir es haben, beabsichtigen wir, damit erstmal selbstständig (und weit weg von den Pauschaltouristen) durch Europa zu reisen. Wenn unsere Tochter dann aus dem Haus ist, würden wir die Reisen entsprechend weltweit ausweiten.
Ich weiß nicht, wer sie von Euch kennt, aber Margot Flügel Anhalt ist für uns auch so eine Inspiration. Sie hat Mitte 60 den Motorrad Führerschein gemacht und ist dann selbstständig und meistens alleine damit auf Reisen gegangen. Es gibt von ihr auch den ein oder anderen Film. Das ist auch so eine Inspiration für uns, dass es selbst im Alter möglich ist, noch auf Reisen zu gehen, natürlich vorausgesetzt, die Gesundheit spielt mit.
Unser Traum ist es, wenn wir unser Arbeitsleben abgeschlossen haben, unsere Wohnung in Deutschland aufzugeben und bis zum Ende unserer Tage in der Welt herumzureisen, da es - abgesehen von unserer Tochter - dann wohl niemanden mehr geben wird, der uns in Deutschland hält. Durch diverse Reisedokus haben wir echt den Drang und den innigen Wunsch die Welt außerhalb Europas kennenzulernen und selbst zu entdecken. Ich bin froh, dass ich eine Frau gefunden habe, der es ähnlich geht.
Wir haben uns zuletzt auf dem Caravan Salon in Düsseldorf schon einmal über die verschiedenen Reisemobile informiert und einige begutachtet, um dann in 2 Jahren das Ganze so intensiviert zu haben, dass wir uns tatsächlich ein Reisemobil zulegen. Da wir jetzt auch nicht Unsummen verdienen, wird der Kauf eines Reisemobils schon noch eine Herausforderung werden, selbst wenn wir ihn finanzieren.
Danke fürs Mitlesen bis hierhin, ich hoffe, ich habe Euch nicht zu sehr gelangweilt 😉 Das ist jedenfalls unser gemeinsamer Traum und ich hoffe, dass wir ihn in ca. 2 Jahren realisieren können.
Über Antworten, Anmerkungen oder Ideen zur konkreten Umsetzung unseres Traums würde ich mich sehr freuen. Oder vielleicht hat sich ja jemand von Euch diesen Traum schon erfüllt und kann berichten.

Viele Grüße
Christian
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Radlerin

« Antwort #1 am: 29. September 2024, 08:07 »
Hallo Christian,
neben Radreisen habe ich mit meinem Mann auch schon immer Roadtrips mit dem Bulli gemacht. Vor zwei Jahren haben wir uns dann einen Kastenwagen gekauft und selbst ausgebaut. Mal ein paar Gedanken zu eurem Projekt:

Wenn ihr das Wohnmobil in zwei Jahren kaufen wollt, ist die Tochter 16. Wie lange fährt sie noch mit in Urlaub? Da würde sogar ein VW-Bus mit Klappdach reichen, ihr schlaft unter und sie oben. Falls ihr in den Süden fahrt und auf Campingplätze geht, reicht das sogar aus. Mit dem Hund könnte es etwas eng werden. Oder falls Campingplatz, könnte die Tochter im Zelt schlafen, das machen viele Jugendliche.

Die meisten Camper nutzen ihre Dusche nicht und duschen auf dem Campingplatz oder die Wildsteher im Süden auch einfach an einer Stranddusche oder mit einer Heckdusche. Das ist dann irgendwann zu kalt, kommt aber immer drauf an, was man macht.

Dann musst du bedenken, auch wenn es eine Binsenweisheit ist: je größer, desto mehr Komfort, aber du kannst nicht mehr überall parken, es ist nicht so wendig, in kleinen Orten wird es eng, braucht mehr Sprit, ab 6m Länge werden Fähren teurer, evtl. brauchst du eine Box für Maut, etc
Ob man ein Ledersofa braucht, oder einen Kleiderschrank, in den man einen Mantel hängen kann, muss jeder für sich entscheiden.
Wir lieben unseren Boxer mit 5,4m Länge und Stehhöhe. Und dennoch war der letzte Bulli, ein T5, wendiger und schneller und besser als PKW Ersatz geeignet.

Erstmal was leihen ist eine gute Idee. Und überlegen, wo ihr hin wollt, wenn es zum Nordkap geht, muss auch die Wasserversorgung frostsicher sein etc, das ist nicht immer serienmäßig.

Ich bin froh, daß wir noch ein festes Zuhause haben. So gerne ich monatelang unterwegs bin, es ist auch schön, mal wieder mehr Platz zu haben, ein richtiges Bad, Küche und mehr Auswahl an Klamotten, die Freude zu sehen und nicht ständig zu zweit in einem Raum zu sein. Das merkt man vielleicht erst nach 1-2 Jahren.

Ich schätze, daß ihr ein fertiges Wohnmobil kaufen wollt, oder?
Solar nachrüsten ist aufwendig und fertig kaufen sehr teuer. Viele nehmen ein mobiles Solarpanel mit. Wir haben ein festes mit 180 Watt auf dem Dach und sind damit autark, haben aber einen Kompressorkühlschrank und kochen mit Gas. Bis ihr einen kauft, wird es auch wieder bessere Technik geben, das könnt ihr kurzfristig entscheiden.
Viele Grüße
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Radlerin

« Antwort #2 am: 05. Oktober 2024, 10:24 »
Für den Anfang würde ich einen 6m Kastenwagen in Betracht ziehen.  Es gibt welche,  die haben über dem Fahrerbereich ein Bett,  das man herunterkurbeln kann.  So hättet ihr zwei getrennte Schlafbereiche. Vorausgesetzt ihr seid nicht allzu groß und kommt mit dem Querbett hin.
Oder ein Ford Nugget, mit dem Bett oben und einem unten, das man aus der hinteren Sitzbank bauen kann. 
Wollt ihr die aussereuropäische Welt auch im Wohnmobil bereisen?
Dazu ist doch ein bisschen Aufwand erforderlich,  Stichwort Versicherung,  Carnet, Dieselqualität, Strassenqualität je nachdem, wo es hin gehen soll. Geht doch mal auf ein Treffen von Abenteurern, da könnt ihr gute Tipps und Anregungen bekommen. Z.B. das Globetrottertreffen in Hachenburg oder lokale Reisemobiltreffen.
Wie wäre es, zum testen der weiten Welt mal ein paar Flugreisen zu machen,  entweder mit Rucksack und öffentlichen Verkehrsmitteln oder mit Mietwagen?
Da seht ihr, ob euch die Region, das Wetter,  die Mentalität gefällt und ob ihr sicher fühlen würdet dort in der Pampa zu übernachten,  denn nicht überall gibt es Campingplätze.  Was man wahrscheinlich ja auch gar nicht will und auf die Dauer die Reisekasse ganz schön belastet



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