Thema: Emirate, Oman, Katar, Bahrain, Saudi Arabien, Jordanien-Ein Reisebericht Teil 1  (Gelesen 624 mal)

Knud65

Hallo Zusammen,

Bedingt dadurch, dass ich in der Vorbereitung meiner Reise auf die arabische Halbinsel recht wenig Informationen gefunden habe, wollte ich hier meine Erfahrungen weitergeben, in der Hoffnung, dass künftige Reisende davon etwas nutzen können.

Emirate (31.08. - 11.09.2023)

Von den Malediven kommend, war es schon ungewohnt nun wieder in einer Großstadt anzukommen. Abu Dhabi war im Vergleich zu den Malediven auch sehr warm, aber es war eine trockene Hitze, was ich wesentlich angenehmer finde. Doch generell ist der September sicherlich nicht der beste Zeitpunkt die arabische Halbinsel zu besuchen. Allerdings muss ich sagen, dass ich es mir schlimmer vorgestellt habe.

Bei der Immigration in Abu Dhabi brauche ich kein Visum, keiner fragt nach einem Weiterflugticket oder einer Hotelbuchung und der Prozess geht auch schnell und ohne Probleme. Man kann auch sofort am Flughafen eine lokale SIM-Karte kaufen, wobei die Preise schon andere sind als in Indien, Nepal, etc. Habe ich gut 30 € für eine Karte mit 17 GB bezahlt. Im  nach hinein hätte ich gar nicht soviel gebraucht, denn man bekommt überall ohne Probleme einen Internet-Zugang, so dass man es nur auf der Straße braucht. Aber das hängt wohl auch sehr stark von den eigenen Gepflogenheiten ab.
Es gibt einen Airportbus, der einen in die Innenstadt von Abu Dhabi bringt, so dass man nicht auf die teuren Taxen ausweichen muss. Allerdings dauert es halt auch etwas länger. In der Stadt kann man gut zu Fuß laufen und es gibt auch ein gutes Netz an Bussen, die in der Stadt alles gut abdecken. Doch ist es eine Herausforderung herauszufinden, welcher Bus wohin fährt, da es in arabisch geschrieben ist. Aber man kann ja mit den Leuten sprechen, die einen sehr hilfsbereit unterstützen.
Hotel hatte ich über booking.com vorher ausgeguckt, aber nicht gebucht, denn hatte ich durchaus die Erfahrung gemacht, dass es sinnvoll ist, die Zimmer vorher anzuschauen. Doch habe ich mir auch erstmal die etwas besseren Hotels, ohne in die Luxusklasse aufzusteigen, ausgesucht und dabei um die 35 € inkl. Frühstück bezahlt.
In den Emiraten bin ich in Abu Dhabi, Dubai, Schardscha und Al Ain gewesen und eigentlich war der Plan von Al Ain mit dem Bus in den Oman zu fahren, aber keiner konnte mir sagen, ob ich am Grenzübergang ein „Visum on Arival“ bekommen kann, so dass es mir zu unsicher war einfach an die Grenze zu fahren und es auszuprobieren. So bin ich wieder nach Dubai zurück und es dort nochmal bei den Bussen probiert, aber kein Busunternehmen wollte mich mitnehmen, da keiner wusste, ob ich ohne Probleme über die Grenze komme. Doch die Verbindung zwischen diesen Orten war mit Bus gut möglich.
Wie war es mit der Fortbewegung in den Städten? Da ich gerne zu Fuss gehe, beschränkte sich meine Nutzung von den öffentlichen Nahverkehrsmitteln auf das notwendigste. In Dubai, liegt vieles entlang der Metro und dann kann man immer noch mit Bussen weiterfahren. Alles ist klimatisiert, inklusive der Bushaltestellen, so dass man die Hitze gar nicht so gemerkt hat. Aber das Leben ging erst am Abend los, wenn es etwas abkühlte.
Gut war auch, dass man sehr viel mit der Kreditkarte bezahlen konnte, so dass man nur an wenigen Punkten mit Bargeld bezahlen musste. Aber Achtung, der Flughafenbus muss bar bezahlt werden.

Oman (12.09. - 03.10.2023)

So bin ich in den Oman geflogen, was mir wirklich widerstrebte, aber es ging nicht anders. Am Flughafen gibt es das „Visum on Arrival“ für knapp 50 Euro ohne weitere Informationen und keiner fragt mich nach einem Weiterflugticket oder bereits gebuchtem Hotel, so dass ich schnell durch die Migration komme.
Hier war die lokale SIM-Karte, die ich mir am Flughafen geholt habe mit knapp 20 € für 17 GB direkt am Flughafen günstiger als in Dubai und auch hier gibt es überall ein WIFI-Zugang. Aber da ich mit dem Mietwagen für drei Wochen unterwegs sein wollte, brauchte ich etwas mehr Volumen. Doch damit bin ich gut hingekommen.
By the way, den Mietwagen habe ich erst vor Ort über eine Plattform gebucht. Hatte ich ggf. gedacht, dass man Vorort einen günstigeren Anbieter findet, aber nein, über die Plattformen ist es günstiger. Hatte ich einen nagelneuen chinesischen Wagen und bin damit auch gut klar gekommen. Will man allerdings in die Berge oder Wüste fahren, sollte man einen 4x4 nehmen. Doch in die „ Jebel Shams“ bin ich auch mit meinem Auto gefahren und das ging auch ohne Probleme ohne 4x4. Die Rückgabe des Wagens war auch kein Thema, hatte man sich den Wagen nicht einmal angeschaut sondern das Rückgabeprotokoll einfach unterschrieben.
Tanken war auch kein Problem, wobei ich immer anfing, wenn meine Tanknadel halbleer war, nach einer Tankstelle Ausschau zu halten. Zweimal bin ich an einer Tankstelle abgewiesen worden, weil kein Sprit vorhanden war und ich zur nächsten Tankstelle fahren musste, aber in Schwierigkeiten bin ich nie gekommen.
Hatte ich mir auch überlegt ein Zelt und Schlafsack zu beschaffen, um zu campen, was man hier im Oman ohne Probleme machen kann. Doch war es mir im September einfach zu heiß gewesen, als dass ich noch zelten wollte. Wollte ich doch möglichst Abends eine schöne Dusche haben, um den Schweiß des Tages loszuwerden und in der Nacht mit der Klimaanlage eine kühle Nacht habe. Allerdings glaube ich, dass es zu anderen Zeiten im Oman eine gute Möglichkeit ist zu übernachten.
Unterkünfte habe ich ohne Probleme gefunden und auch nie vorgebucht. Zum Teil konnte ich so noch kleine Benefits rausschlagen z.B. schöneres Zimmer, späteren Check-Out oder sogar einen günstigeren Preis. Es war aber auch ausserhalb der Saison. Dazu kommt, dass ich dreimal im Auto übernachtet habe, da ich weit weg von bezahlbaren Unterkünften gewesen bin, aber das ging auch sehr gut und war in kühleren Gegenden.
Meine Route ging von Muscat, Naziw, in die „Jebel Shams“ (kann ich nur empfehlen), quer von Nord nach Süd durch die Wüste nach Salala gefahren (gut geteert). Habe allerdings in Haima eine Nacht Pause gemacht, da ich erst gegen späten Morgen in den Jebel Shams losgefahren bin und es dafür zu weit war. Beim Fahren sollte man auch die Geschwindigkeitsbegrenzungen beachten, denn es stehen viele Blitzer rum und das soll teuer werden, wie ich gehört habe. Außerdem laufen immer mal wieder Kamele auf der Straße herum.
Von Salala bin ich dann immer an der Küste entlang zurück nach Muscat gefahren, wobei ich viele Übernachtungen eingebaut habe und mir auch viel angesehen habe. Aber die Strecke ist auch so absolut zu empfehlen, war ich einfach begeistert davon, denn es war für mich neben den Jebel Shams das Beste was ich im Oman gesehen habe.
Danach kam dann die Wüstentour die ich von Bidiyya gestartet bin. Auch hier habe ich nichts vorgebucht, sondern mir Vorort etwas gesucht und verhandelt. Denke ich dass ich mir für eine Nacht inkl. Transport, Unterkunft und Essen (Abendessen und Frühstück) einen guten Preis verhandelt habe. Das Camp war auch gut und ich hatte Glück mit den anderen Besuchern des Camps. Wir hatten mit den Vertretern des Camps einen tollen Abend am Lagerfeuer, wo uns nochmal viel über die historischen Lebensweisen hier in der Wüste erzählt wurde.
Die sonstigen Highlights vom Oman kann man überall im Internet finden und muss ich hier nicht nochmal erwähnen.

Katar (04.10. - 08.10.2023)

Nach dem Oman ging es nach Katar, leider auch wieder mit dem Flieger. Gründe hatte ich schon vorher beschrieben, wäre aber lieber mit einem (Nacht-)Bus nach Katar gefahren, wobei es über Dubai gegangen wäre.
Beim Einchecken fragt man mich, wann ich denn weiterfliegen will, aber da ich mit der gleichen Airline den Flug nach Bahrain schon gebucht habe, was das Thema hier kein Problem und schnell gelöst, denn sie mussten nur in ihre eigenen Systemen nachschauen. Ansonsten war der Auswanderungsprozeß kein Problem. Als ich in Katar lande fragt mich keiner nach einem Weiterflugticket und ich brauche auch kein Hotelnachweis oder sonstiges. Selbst ein Visum brauche ich als Deutscher nicht und kann so einreisen.
In Katar habe ich darauf verzichtet mir für vier Tage eine lokale SIM-Karte zu beschaffen, genauso auf Bargeld. Und Beides habe ich für den kurzen Zeitraum auch nicht gebraucht. Bezahlen konnte ich überall mit der Kreditkarte, so dass Bargeld nicht notwendig war.
Vom Flughafen kommt man gut mit der Metro in die Stadt und kann sich auch mit dem Metrosystem gut in der Stadt fortbewegen. Katar profitiert noch sehr stark von der Fussball-WM, denn so hat es eine gute Infrastruktur, alles wurde für die WM hergerichtet bzw. instandgehalten, so dass die Stadt einen sauberen gepflegten Eindruck macht. Allerdings gibt es neben den vielen Bautätigkeiten, wo ich mir nicht sicher bin, ob die Arbeitsbedingungen sich durch die WM verbessert haben, auch viel Leerstand. Frage ich mich, ob das zur WM auch so war, oder ob die Geschäfte nach der WM wieder geschlossen haben.
Bedingt dadurch, dass meine Airline den Flug nach Bahrain gecancelt hat und ich bei der gleichen Airline zwei Tage später einen Neuen bekommen habe, war ich zwei Tage länger als geplant in Katar. Das Geld für die Zusatznächte soll ich auch erstattet bekommen, warte allerdings noch immer auf das Geld. Doch die Zusatzzeit konnte ich noch gut gebrauchen, denn drei Tage sind doch etwas kurz und so hatte ich mehr Zeit.

Bahrain (09.10. - 12.10.2023)

Weiter ging es nach Bahrain, wo ich aber auch nur ein paar Tage bleiben wollte, was meiner Meinung nach auch total ausreicht.
Doch zunächst muss ich noch einen Schritt zurückgehen, denn als ich in Katar einchecken will, will die Airline mich nur mitnehmen, wenn ich ein Weiterflugticket vorlegen kann.  War ich doch sehr überrascht davon, denn nun muss ich hier am Flughafen von Doha schnell ein Weiterflugticket organisieren. Buche ich schnell ein Businessticket bei Ethiad und habe dann ein Ticket, was ich vorlegen kann. Es wird auch akzeptiert und so bekomme ich meinen Boardingpass.  Kaum bin ich im Land und habe wieder Internet, cancel ich das Business-Ticket von Ethiad und bekomme prompt die Nachricht, dass mir der volle Betrag ohne Abzüge wieder gutgeschrieben wird. Und das wurde auch so gemacht.
Bahrain selber hat mich jetzt nicht so angemacht und die paar Tage haben vollkommen gereicht. Vom Flughafen aus gibt es einen Airport-Shuttle in die Stadt und ein Hotel zu finden war auch kein Problem, wobei auch hier gilt Bilder und Wirklichkeit stimmen nicht unbedingt überein, so dass es gut war, sich die Hotels vor Ort anzuschauen bevor man bucht.
Die Tage bin ich durch die Stadt gelaufen oder mit dem öffentlichen Bus gefahren. Es gibt ein paar Sachen die man sich ansehen kann z.B. das Neubaugebiet am Meer, den Perlenpfad, aber das war es dann auch schon.
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