Thema: Visum für Bangladesh in Kolkota oder an der Indien/Bangladesh-Grenze?  (Gelesen 2907 mal)

Boesewicht

Hallo,
Wir möchten nach Bangladesh von Indien aus über eine Landgrenze einreisen.
Hat jemand ein Visum in Kolkota oder an der Grenze erhalten ? Wie lief das ?
Ich habe folgende Website gefunden für Antrag in Kolkota oder Siliguri, aber sie ist anscheinend nur für Indische Nationals bestimmt (siehe Requirement 4: Proof of Residence) -> https://www.bdvisa.com/tourist-visa.html
Vielen Dank im voraus für Feedback.
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BeenAroundTheWorld

Ich war vor 1-2 Wochen in Bangladesh, bin allerdings mit dem Flieger nach Dhaka geflogen, daher weiß ich nicht ob es über Land ähnlich ist. Habe Vorort eine visa on arrival bekommen (€50, Rückflugticket und Hotelbuchung). Wichtig ist die Docs als Ausdruck dabei zu haben. Viel Spaß, cooles Land!
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Knud65

Ich war vor 1-2 Wochen in Bangladesh, bin allerdings mit dem Flieger nach Dhaka geflogen, daher weiß ich nicht ob es über Land ähnlich ist. Habe Vorort eine visa on arrival bekommen (€50, Rückflugticket und Hotelbuchung). Wichtig ist die Docs als Ausdruck dabei zu haben. Viel Spaß, cooles Land!

Hey,

Du warst in Bangladesch? Hast Du Empfehlungen für das Land ich will da in den nächsten Monaten auch noch hin. Also bin für jeden Hinweis/Tipp dankbar.
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Kibo

Die Frage war zwar nicht an mich gerichtet, aber vielleicht kann ich dir ja auch etwas behilflich sein.

Ich war 2014 in Bangladesch, ist also schon einige Zeit her. Visum gab es damals so wie oben beschrieben um 50$ direkt am Flughafen. Buchungsunterlagen waren damals keine notwendig.

In Dhaka hatte ich mein Hotel im Bezirk Gulistan, das ist schon ziemlich Downtown und Bangladesch pur. Dhaka ist an sich extrem spannend, voll, laut und wahnsinnig. An jeder Ecke gibt es etwas zu entdecken und man fühlt sich wie in einer anderen Welt. Es ist etwas wie Indien, nur noch chaotischer finde ich. Sehenswert ist jedenfalls das Liberation War Museum und die Armenische Kirche sowie das Treiben entlang des Flusses. Und sei darauf gefasst, von jedem zweiten Bangladeschi angesprochen zu werden. Das ist normal. Einfach freundlich bleiben.

Von Dhaka aus habe ich dann einen Kurztip nach Chittagong zu den Abwrackwerften gemacht. Das war schon ziemlich spannend, denn man konnte vom Strand aus dutzende alte Schiffe sehen, die dort zerlegt werden. Viel näher kommt man allerdings nicht, da es bereits oft schlechte Publicity in int. Medien gab, und man vor Ort Ausländern gegenüber relativ misstrausch ist. Man könnte ja von der Presse sein.

Cox' Bazar ist auch recht nett (längster Sandstrans der Welt!).

Zurück in Dhaka habe ich dann über Nacht den Rocket-Steamer genommen nach Khulna. Das war vermutlich mein Highlight: ein alter Raddampfer aus der Kolonialzeit, mit dem man knapp einen Tag über die Flüsse Bangladeschs schippert. Ich weiß nicht, ob es das noch gibt, aber wenn ja, dann ist das jedenfalls die Mühe wert. Die Tickets bekommt man in irgendeinem Büro in Dhaka, das lässt sich leicht ergoogeln. Wenn es geht, nimm 1st Class. Ich hatte nur 2nd, weil es bereits ausgebucht war, durfte aber dennoch in der 1st abendessen und mich aufhalten (offensichtlich deshalb, weil ich Europäer bin und man mir die 2nd "nicht zumuten wollte" - naja so schlimm wars dann dort auch wieder nicht).

Von Khulna aus bin ich nach Mongla und von dort habe ich mir einen Guide für eine Tour durch die Sunderbans genommen. Auch sehr, sehr spannend aber einen Tiger habe ich leider nicht gesehen. Würde es aber jedenfalls zu den "musts" in Bangladesch zählen.

Dann gings zurück über Dhaka und mit dem Zug nach Srimongol und dort ist Bangladesch vollkommen anders. Viel Natur, sehr wenig Menschen, ewige Teefelder und viel Ruhe. Habe zwei Tage lang eine Radtour gemacht und bin einfach die Gegend abgefahren. Am letzten Tag habe ich dann mit einem Guide eine Trekkingtour zu den Hum-Hum-Wasserfällen an der indischen Grenze gemacht.

Im Nordwesten gibt es noch ein paar tolle Ruinen, zu denen habe ich es aber nicht mehr geschafft. Wenn du Zeit hast, solltest du dir das aber jedenfalls überlegen.

Alles in allem ist Bangladesch eine Herausforderung, aber eine der besten Reiseerfahrungen, die ich je gemacht habe. Lass dich darauf ein und du wirst auch eine tolle Zeit dort haben.

PS: 2014 war es so, dass man Zugtickets immer nur sehr kurze Zeit im voraus buchen konnte. Kommt man also irgendwo an, sollte man am besten gleich die Weiterfahrt kaufen, noch bevor man in seine Unterkunft geht. Tickets sind schnell weg und man steht meistens einige Zeit an dafür.
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Knud65

Vielen Dank für die Info, war genau, das was ich gesucht habe. Dauert noch etwas, bis ich dorthin komme, aber dann kann ich das bestimmt verwenden. Werde Morgen erstmal nach Laos und dann nach Thailand. Wenn Myanmar nicht geht, sollte es dann nach Bangladesch gehen. Also danke nochmal.
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Kibo

Wenn du noch Fragen haben solltest, dann schreib sie einfach hier hinein. Ich werde dir gerne weiterhelfen, sofern ich kann. Wie gesagt, meine Reise war bereits 2014 und gerade Bangladesch entwickelt sich relativ schnell, daher sind wahrscheinlich auch nicht mehr alle Infos die ich habe up to date  ;D

LG
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Veryvantrip

Seid ihr denn mittlerweile schon schlauer geworden? Uns ist nämlich überhaupt erzählt worden, dass es über den Landweg nicht möglich sei.
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Reisekerl

Die Frage war zwar nicht an mich gerichtet, aber vielleicht kann ich dir ja auch etwas behilflich sein.

Wie lange war deine Reise?
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Boesewicht

Seid ihr denn mittlerweile schon schlauer geworden? Uns ist nämlich überhaupt erzählt worden, dass es über den Landweg nicht möglich sei.

Wir haben den Plan aufgegeben und werden stattdessen nach Nord-Ost Indien reisen. Ich kann also leider nichts dazu sagen. Einreise auf dem Landweg ist möglich (Zug soll besonders einfach sein), aber keine Ahnung über Visum in Kolkota.
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Knud65

Warum habt Ihr die Reise nach Bangladesh aufgegeben?
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Boesewicht

Warum habt Ihr die Reise nach Bangladesh aufgegeben?

Die ursprüngliche Idee war Kolkata, dann Bangladesh und über den Landweg nach Meghalaya, Assam und zurück nach Kolkata. Dann haben wir angefangen, über Nord-Ost Indien zu lesen, es klang so gut, daß wir entschieden haben, nur dorthin zu reisen (wir haben nur 2 Monate Zeit).
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Knud65

Kibo und BeenAroundtheworld,

Hatte ihr denn gute Erfahrungen mit den Leuten und den täglichen Umgang z.B. buchen von Taxen, TukTuks, Hotels etc. War es unproblematisch oder gab es Stress? Wie habt ihr euch fortbewegt? Zug, Bus, Scooter,…?

Ich bin für jede Erfahrung und Hinweis über Bangladesh dankbar.
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Kibo

Hi Knud,

sorry, dass ich erst jetzt schreibe, aber ich war gerade zwei Wochen im Sudan (vielleicht komme ich ja mal dazu, hier im Forum einen kleinen Bericht dazu zu schreiben!).

Zu deiner Frage: also Bangladesch war schon eine kleine Herausforderung damals, da der Unterschied zu Indien doch noch einmal größer war als gedacht. Andererseits war es auch erst meine zweite "richtige" Reise. Mag also auch damit zu tun haben, wie ich das Land und die Reise dorthin in Erinnerung habe. 2014 gab es faktisch keinen Tourismus in Bangladesch. Aber man konnte gut über Booking Unterkünfte finden. Außerdem war der Lonely Planet auch relativ hilfreich, wenn auch etwas kurz gehalten. Ist aber vermutlich auch alles einfacher geworden. Taxis (oder besser gesagt: TukTuks und Fahrradrikschas) hält man einfach auf der Straße an. Ob es mittlerweile Uber (oder eine lokale Alternative) gibt, weiß ich leider nicht. Eine SIM-Karte habe ich damals mit der Hilfe eines Passanten auf der Straße organisiert, das war wirklch sehr hilfreich.

Auch das Organisieren des Tickets für den Rocket Steamer (Empfehlung!) war unkompliziert, man musste nur wissen, wo das Büro dafür ist. Bustickets habe ich stets direkt einfach am Busbahnhof gekauft. Lediglich Zugtickets habe ich vorab gekauft und auch bei Ankunft in einer Stadt (Chittagong und Sylhet) gleich das Rückfahrticket organisiert, da Züge schnell ausverkauft sind. Tickets für die 1./2. Klasse sind wirklich billig und jedenfalls das Geld wert!

Ansonst ist Bangladesch schon relativ chaotisch und man muss erstmal in dem Land "ankommen", um sich gut zurechtfinden zu können. Aber hat man das erst einmal heraus, dann klappt das meiste eigentlich recht gut. Die Menschen waren immer SEHR interessiert an (weißen) Ausländern, und wollten ständig quatschen oder Fotos machen. Das ist natürlich sehr freundlich, aber ab und an nervt es doch auch. Aber das gehört zu Bangladesch dazu und oft wird man auch zu Tee oder sogar einem Abendessen eingeladen. Die Gastfreundschaft in Bangladesch ist schon überdurchschnittlich groß!

Ruhiger ist es jedenfalls in Sylhet und bei den Ruinen im Nordwesten des Landes. Dort ist man weit weg von dem Getümmel Dhakas. Ach ja, und beim Essen gilt natürlich besondere Vorsicht wie in den meisten Ländern Süd(ost)asiens. Ich spreche da aus Erfahrung.

Alles in allem war Bangladesch das Abenteuer, das ich gesucht habe und ich habe wirklich tolle und intensive Erinnerungen an die beiden Wochen, die ich damals dort verbracht habe.

LG
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Marla

zwei Wochen im Sudan (vielleicht komme ich ja mal dazu, hier im Forum einen kleinen Bericht dazu zu schreiben!).
Das würden ich und ein paar andere hier bestimmt sehr gerne lesen!
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SpeedyGonzalez

Bin im November 2023 von Kolkata nach Bangladesh über die Landgrenze Petrapole-Benapole (diese ist offen!). Hatte mein Visum aber schon vorher in Deutschland beantragt (Einreise innerhalb von 3 Monaten nach Visumserteilung - hatte mit der Botschaft besprochen, meinen Antrag verzögert zu bearbeiten, damit ich die 3 Monate nicht reiße). Hab mir ein Uber von Kolkata aus genommen (ja, Uber gibt es dort inzwischen). Uber bietet die Fahrt für umgerechnet ca. EUR 25 an, das ist den Fahrern aber für die 3,5h Fahrt zu wenig, weswegen es wichtig ist, bei der Bestellung gleich anzugeben, dass man gerne nochmals umgerechnet EUR 10-15 drauflegt. Die Landgrenze ist wuselig, aber man kommt gut durch und als einzigem Westler wurde mir freundlicherweise auch die mehrmalige händische Durchsuchung meines Gepäcks erspart. Interessant war auch, dass mir der Grenzbeamte auf der Bangla-Seite erstmal wegen der "politisch instabilen Situation" von der Einreise abgeraten hat. Habe ihn angelächelt und ihm entgegnet, dass ich jetzt ja nun mal hier sei und auch nicht wieder umkehre. Bin dann 4 Nächte in die Sundabarns (großartig), hab noch bei der 60 Dome Mosque (underwhelming) vorbeigeschaut und bin dann von Jessore nach Dhaka geflogen. Dort war ich noch zwei Nächte. In Dhaka gibt es übrigens auch eine Abrwackwerft - beeindruckend. Bin dann über den Flughafen Dakha nach Bangkok weitergeflogen. Bin also über Land eingerist und per Flieger ausgereist. Das AA schreibt dazu (Stand Dezember 2023 immer noch), dass man in diesem Fall eine sog. Route Change Permission benötige. Aber sowohl die Botschaft in Berlin als auch mein lokaler Tour Operator haben mir bestätigt, dass das nicht (mehr?) notwendig sei. Und bei der Ausreise hat auch keiner danach gefagt.
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