Hallo Paul,
ich selbst habe während meinen Reisen fast nie für Geld gearbeitet, sondern eher mal ein paar Tage ehrenamtlich Aufgaben übernommen. Um ehrlich zu sein gibt es (aus meiner Sicht) wenige Länder, wo sich das typische Work & Travel finanziell lohnt. Das sind beispielsweise Australien, Neuseeland oder Kanada, etc. wobei es da auch häufig Altersbeschränkungen gibt. Auch innerhalb der EU gibt es passable Möglichkeiten.
In den meisten asiatischen Ländern ist das Lohnniveau recht gering und die Arbeit lohnt sich im Vergleich zu Deutschland nur bedingt. Was ich in SOA ab und zu erlebt habe waren Backpacker, welche täglich mehrere Stunden (4-6h) in einem Hostel/Hotel ausgeholfen haben und dafür kostenlos im Dorm schlafen durften + kostenloses Essen bekommen haben. Sicherlich spart man dadurch etwas Geld aber man verliert eben auch etwas Reisezeit. Tagesausflüge sind dann nahezu nicht mehr möglich. Ein Dorm kostete in SOA zumeist 3-5 Euro und das Essen war häufig auf dem selben Level. Ich vermute, dass diese Beschreibung sehr gut auf Malaysia und Indonesien zutreffen könnte, da beide Länder eher günstig sind.
Was sich in solchen Ländern teilweise gelohnt hatte waren Jobs im Bereich Diving (=Tauchlehrer). Damit haben sich einige Freunde über Wasser gehalten. Dafür benötigt man aber die entsprechenden Qualifikationen und muss natürlich vor Ort auch Kunden finden (zumeist über Anbindung an ein Tauchcenter und viel Selbstmarketing). Die Arbeit kommt dann wie sie kommt. Manchmal hat man was zu tun und verdient Geld und manchmal bleiben die Kunden auch aus. Falls du dich mit Unterwasseraufnahmen sehr gut auskennst, könnte das ggf. eine Nische für Zusatzeinnahmen als Tauchlehrer sein. Allerdings brauchst du dann das zumeist sehr teure Equipment. In der Regel hat sich da niemand um ein Work-Visum gekümmert (was durchaus auch ein Risiko mit sich bringt).
Zudem habe ich Freunde, welche für einige Monate bis Jahre fest an privaten Institutionen (z.B. als Lehrer an einer Privatschule, im Bereich der Entwicklungshilfe, etc.) gearbeitet haben. Diese Personen haben ein deutsches Gehalt bekommen und konnten dadurch natürlich einiges an Geld weglegen und zudem sehr gut leben. Allerdings ist es ohne entsprechende Qualifikationen und Erfahrungen nahezu unmöglich solche stellen zu bekommen. Meiner Mutter wurde beispielsweise vor vielen Jahren mal ein Lehrerjob in den Philippinen angeboten. Mindestvertragsdauer war 1 Jahr und ich habe mich damals als Kind quergestellt, da alle meine Freunde in DE waren (heute würde ich das anders sehen). Die Stelle wurde ihr von einem Freund angeboten aber solche Stellen werden auch öfters mal ausgeschrieben. Sowas entspricht aber nicht der klassischen Work & Travel Vorstellung.
Ich bevorzuge Arbeiten und Sparen in Europa und dann unbeschwert und ohne verpflichtung zu Reisen. Wenn ich Lust habe zu Arbeiten, dann tue ich das ehrenamtlich just for fun... So ein Auslandsaufenthalt wie oben beschrieben könnte ich mir aber durchaus vorstellen nur hat dies mit dem typischen Reisen nicht mehr viel zu tun.
Ich kann mir durchaus vorstellen, dass man in anderen Ländern mit höherem Lohnniveau etwas finden könnte. Japan ist da aber extrem restriktiv unterwegs. Als Ausländer dort zu Leben und ein Arbeitsvisum zu bekommen ist sehr schwer (wie ich von freunden weiß). Japan ist auch kein typisches Work & Travel Land. Wie es mit Südkorea und Taiwan aussieht kann ich dir nicht sagen.