Das hier kann kein üblicher Reisebericht werden, denn eine solche Safari besteht, zumindest bei uns, darin, ziemlich den ganzen Tag im Gebiet rund um den Campingplatz herumzufahren und Ausschau nach Tieren zu halten. Von daher ist also ein Tag wie der andere, nur die Sichtungen sind unterschiedlich. Und man ist immer ganz glücklich, wenn man wieder eine "Katze" entdeckt hat, denn die Löwen sind unbestritten die Könige der Serengeti.
Aber von Anfang an:
Vor mehr als 2 Jahren hatten wir die Idee, wir sollten einmal die Serengeti sehen und den Ngorongoro-Krater. Beides Naturparadiese, von denen wir in unserer Kindheit sehr viel gelernt hatten. Prof. Dr. Grzimek war damals unser Held.
Über diesen damaligen Trip habe ich auch einen Reisebericht geschrieben, aber der ist ohne Fotos und deshalb wahrscheinlich nicht so interessant.
Damals dachten wir, wir würden nie mehr nach Afrika kommen. Aber, wie das so ist: je länger eine Reise zurückliegt, umso drängender wird der Gedanke, sowas noch einmal zu machen. Denn schliesslich werden wir ja immer älter und da kommt dann schon etwas Panik auf, dass man irgend eine Tour evtl. im nächsten Jahr körperlich nicht mehr schafft.
Also haben wir überlegt, genau dieselbe Tour nocheinmal zu machen. Da die damals gewählte Reisezeit sehr gut war, planten wir auch diesesmal dieselbe Jahreszeit (25. Nov. bis zum 17.) ein.
Wir landeten spätabends am Kilimandscharo Airport nahe der Grossstadt Arusha. Visum und Einreise ging problemlos. Unser bestellter Transfer-Service war auch pünktlich. Und dann ging es in absoluter Dunkelheit fast eine Stunde über Land bis zu unserer vorgebuchten Lodge (Outpost, Arusha). Diese Lodge war früher das Wohnhaus von Grzimek.
Das Auto hatten wir wie im ersten Urlaub wieder bei Tanzanian Pioneers gebucht. Der Inhaber, Daniel Staub, kümmert sich sehr um seine Kunden und bucht auch die für Ausländer schwer zu buchenden special campsites für seine Kunden. Er ist, soweit ich weiss, Deutscher oder Schweizer.
Am nächsten morgen wurden wir von einem Fahrer des Autovermieter an der Lodge abgeholt und zu dessen Büro in Arusha gefahren um das Auto zu übernehmen. Da wir vor 2 Jahren mit genau demselben Auto unterwegs waren, brauchten wir keine Einführung mehr, sondern konnten, sobald der Papierkram erledigt war, losfahren.
Ersteinmal mussten wir einkaufen. Nachdem wir vom letztenmal wussten, dass es nicht so viel Auswahl im Supermarkt gibt, und dass wir 17 Tage keinerlei Möglichkeiten zum Einkaufen haben werden, waren wir mit 15 kg Lebensmittel, vor allem Dosen und ohne Kühlung haltbare Sachen, abgeflogen. Diese Vorsorge hat sich als nützlich erwiesen, so hatten wir diesesmal wenigstens einen abwechslungsreichen, wenn auch nicht unbedingt den gesündesten, Speiseplan.
Und dann konnten wir unsere Reise starten. Erst machten wir einen Abstecher nach Osten zum Arusha Nationalpark. Dort konnten wir, neben den üblichen afrikanischen Tieren, auch tausende von Flamingos aus nächster Nähe beobachten:
Danach kam im Prinzip ein grosser Kreis: nach einem kurzen Aufenthalt im Tarangire Nationalpark gings durch Massai-Land zum Lake Natron. Dann zum Nordeingang des Serengeti Nationalpark. Durch die gesamte Serengeti nach Süden und über den Ngorongoro-Krater wieder zurück nach Arusha.
Als erstes will ich Euch mal unser "Haus" für diese 3 Wochen vorstellen:
Das Dachzelt ist in 5 Minuten aufgebaut und in 10 Minuten abgebaut. Es wird einfach nur zusammengeklappt und befestigt. Mit diesem Auto konnten wir dann von einem Campingplatz zum anderen fahren.
Im Hintergrund ist der Oldonyo Lengai, der heilige Berg der Massai.
Da wir das Trinkwasser auf solchen Touren immer in Kanistern kaufen, ist es meine Aufgabe, vor der Abfahrt einige kleinere Flaschen abzufüllen, aus denen man während der Fahrt leichter trinken kann. Ich mische dann auch immer Kalzium und/oder Magnesium-Brausetabletten darunter. Denn den ganzen Tag nur pures Wasser trinken schmeckt einfach nicht. Und bei einem solchen "Wassermanagement" hatte ich dann neugierige Zuschauer, keine 20 m entfernt:
Einen Tag sahen wir 8 Löwen-Junggesellen. Die lagen direkt am Strassenrand, als wollten sie "Touristen schauen":
Eine Löwin fanden wir an einem frischen Riss. Ihr Kleines war 10 m weiter versteckt hinter einem Busch:
Und jetzt ohne weiteren Kommentar noch ein paar Elefanten-Bilder aus dem Tarangire NP:
Fortsetzung folgt
Beate