Thema: Iran: Natur-Highlights  (Gelesen 3844 mal)

dirtsA

« am: 25. September 2019, 14:27 »
Hallo zusammen,

auch der Iran steht auf der Wunschliste für nächstes Jahr. Allerdings habe ich auch hier meine Zweifel, ob es denn zu viel Stadt und zu wenig Natur für uns wird... ::)

Die klassische Einsteiger-Route scheint ja zu sein: Teheran - Kashan - Esfahan - Yazd - Shiraz mit Persepolis. Alles Städte, die auch wirklich toll aussehen, aber ich frage mich, ob das nicht nach der 2., spätestens 3. Stadt irgendwie alles dasselbe ist? Die Architektur von Moscheen etc, sowie die Souqs ähneln sich natürlich alle. Schätze ich das falsch ein, und jede Stadt bietet doch wieder ihre Überraschungen?
Wo/wie ließe sich denn am besten "tolle Natur" mit einbauen? Hab von Wüstenformationen im Süden gelesen, auch die Inseln scheinen interessant - wobei ich nicht weiß, ob das vom Aufwand her zu weit von der Route weg wäre. Die Berglandschaften im Norden finde ich momentan nicht so überwältigend. Sonst noch was?

Angedacht wären eher 2 Wochen, evtl. 3, wobei ich glaub ich nach 2 Wochen Kopftuch und voll bekleiden genug haben würde ;) Und die Städte würden sich ja alle locker in 2 Wochen ausgehen!

Danke :)
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Fanki

« Antwort #1 am: 25. September 2019, 15:19 »
Ich fand die Städte schon sehr unterschiedlich. Ausserdem waren für mich die Begegnungen mit den Leuten das Spezielle in diesem Land.

Gerade Teheran und Yazd sind eigen. Isfahan und Shiraz haben dann schon eher "normale" Stadt Atmosphäre. Wir fuhren von Shiraz aus in die Wüste.

Unterschätzt die Distanzen nicht...
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GschamsterDiener

« Antwort #2 am: 25. September 2019, 15:51 »
Das Land ist halt außerhalb des Nordens eine Wüste. Bei den Felsformationen in der Wüste handelt es sich um die Kaluts, die von Kerman aus erreichbar sind. Kerman ist für iranische Verhältnisse eine Scheißstadt (Infrastruktur und vor allem die Menschen) und die Kaluts sind keine Offenbarung, wenn man schon mal in Marokko/Jordanien, wherever in der Wüste war.

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Taemaera

« Antwort #3 am: 25. September 2019, 16:27 »
Vielleicht wäre der Nordwesten was für euch? (West-Aserbaidschan oder Kurdistan-Provinz).
Es gibt dort kleinere Dörfer die von schöner Natur umgeben sind!
Wobei ich dann 3 Wochen machen würde, wenn ihr die klassische Route auch macht!
Von Shiraz aus könntet ihr Ghalat besichtigen...

Alles in allem fand ich, dass jede Stadt nen unterschiedlichen Flair hatte!
Das Gefühl, dass es nach der dritten Stadt "immer das Gleiche ist", hatte ich nicht.

Und nutzt definitiv Couchsurfing, wenn ihr die Möglichkeit habt...

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Derevaja

« Antwort #4 am: 25. September 2019, 17:26 »
Für mich war das Highlight die Besteigung des Damavand. Das ist der höchste Berg im Iran und dazu noch ein aktiver Vulkan, ausserdem ein Nationalsymbol und z.B. auf den Geldscheinen abgedruckt. Die Besteigung nimmt ca. drei Tage inkl. Akklimatisierung (z.B. am Hausberg in Tehran) in Anspruch, Summit Fee waren glaube ich 25$ oder 50$, technisch einfach, und von der Umgebung und der Atmosphäre einmalig, und man kann nach den Strapazen in heissen Quellen entspannen ;) Mit ganz viel Glück gibt es sogar Leoparden oder Bären zu sehen. Man trifft natürlich viele Iraner und kommt noch einfacher ins Gespräch, auch mal über Politik oder Religion (was sonst nicht so einfach ist), es ist einfach zu organisieren (20$ Taxi oder Bus aus Tehran), und ausser Wanderausrüstung benötigt man eigentlich nur Lebensmittel für drei Tage und gute Kondition für den Gipeltag. Allerdings darf man nicht erwarten, dass die Bergwacht kommt und einen vom Berg mit dem Heli abholt falls dort etwas schiefläuft. Am Gipfeltag ist ein Wanderer aus einer anderen Gruppe zusammengebrochen und trotz Wiederbelebungsversuchen ist er dort am Berg gestorben. Erst Stunden später sind uns die ersten Sanitäter zu Fuss entgegengekommen...da war es schon lange zu spät. Trotz dieses etwas traumatischen Erlebnisses war die Besteigung ein absolutes Highlight und ich kann es vollstens empfehlen!

Ansonsten fand ich Yazd sehr eindrucksvoll wegen der Lage mitten in der Wüste. Was mir noch empfohlen wurde war die Fahrt von Tehran nach Tschalus, diverse Höhlen (z.B. Ghar Parau), und die Zagros-Berge, wo es wohl noch sehr wild und ursprünglich sein soll.
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Oliver13

« Antwort #5 am: 25. September 2019, 17:56 »
Hallo dirtsA,

Also zunächst einmal fand ich die Städte alle sehr unterschiedlich. Yazd ist z.B. eine Bilderbuch Wüstenstadt mit Lehmarchitektur. Wohingegen die Altstadt von Esfahan wesentlich "wohlhabender" und manchmal etwas "palastartig" wirkt.

In 2 Wochen wird es schwer sein große Abstecher zu machen. Nachdem ihr scheinbar wirklich keine Stadtmenschenseid würde ich empfehlen, die Zeit in Teheran so kurz wie möglich zu halten, war da knapp 10 Tage, und es ist einfach nicht wirklich spannend. Wenn Kashan ist zwar schön aber falls ihr wirklich Zeit sparen wollt geht es auch ohne. Oder ihr lasst Kashan zunächst aus und wenn ihr zum Schluss noch Zeit habt.

Zu Natur: es gibt wirklich wahnsinnig viele verschiedene Landschaften.
  • In dem kleinen Dorf Mesr gibt es die Barndaz Lodge. Ein Gasthaus direkt an den großen Sanddünen.
  • Die Kaluts bei Kerman sind die von dir erwähnten Felsformationen in der Wüste.
  • Die Inseln Hormuz und Qeshm haben auch tolle Natur sind aber wohl ein größerer Umweg auf eurer Route. Es wäre aber möglich mit dem Nachtbus von Shiraz nach Bandar Abbas zu fahren und von Qeshm per Flugzeug zurück nach Teheran.
  • Besonder im späten Frühling sehr beeindruckend: das Alamut Tal. Ich bin von Qazvin aus per Anhalter einmal quer über das Gebirge bis ans Kaspische Meer getrampt in 2 Tagen. Mein Reisebericht hier: https://1thingtodo.de/alamut-tal-iran/
  • Kurdestan ist ebenso landschaftlich wunderschön und ich werde in ein par Wochen durch das Howraman Tal reisen. Bilder hier https://en.wikipedia.org/wiki/Hawraman[\li]
    Hoffe diese Inspirationen und Tipps helfen. ;)

    VG
    Oliver

     
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Reisender215

« Antwort #6 am: 27. September 2019, 20:36 »
Welche Reisezeit wäre denn für Iran ideal?
Von Januar bis März möglich?

Sind Kurdistan, Aserbaidschan gleich zu setzen, was das Wetter angeht ?
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dirtsA

« Antwort #7 am: 28. September 2019, 11:28 »
Wow, so viele geniale Tipps, vielen Dank!

Hab mich mal etwas durch-gegooglet und am meisten sagen mir bisher zu:
- Trotzdem noch die Kaluts bei Kerman. @GschamsterDiener: Was genau war an der Stadt so schlimm?
- Insel Qeshm. Die Variante mit Nachtbus und Flug finde ich super.
- Hawraman Tal. Wie komm ich dort am besten hin, bzw von wo? Schwierig einzubauen oder geht?

Der Damavand sieht zwar spannend aus, ich glaube aber nicht, dass wir deshalb unsere ganze Campingausrüstung mitschleppen wollen. Natürlich ginge evtl auch ausleihen (?) aber glaube kaum, dass man da von der Qualität und Gewicht so gute Sachen bekommt, wie wir zuhause hätten. Denke auch, dass wir von Hardcore Trekking (mehrere Tage Trekking mit Camping und Selbstversorgung) erst mal genug haben. War toll in Patagonien, aber muss denk ich in einem normalen Jahresurlaub nicht sein.

@Reisender215 - google doch mal Klimatabellen. Also mir wärs zu kalt. Hatte für mich mal eher so April - Juni und September - Oktober als idealste Reisezeiten notiert. Wobei man den Ramadan sowie bestimmte lokale Feiertage auch noch streichen sollte, weil da ähnlich der Golden Week in China/Japan alles ausgebucht sein soll. Das alles natürlich nicht aus eigener Erfahrung, sondern nur online Recherche ;)
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GschamsterDiener

« Antwort #8 am: 28. September 2019, 12:06 »
Ich war vor 5 Jahren im Iran. Seitdem kann sich natürlich einiges geändert haben.

In Kerman gab es damals kaum infrastruktur für Backpacker. Die Hotels waren teuer, die Menschen wenig hilfsbereit und gierig. Beispiel: Hotel wollte Geld haben, damit wir nach Check Out dort noch unser Gepäck lassen können.

Die Kaluts Tour war trotz harter Verhandlungen überteuert: 50€ pro Person bei 4 Leuten. Dafür wurden wir hingeführt und hatten danach ein Homestay mit Abendessen und Frühstück.
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dirtsA

« Antwort #9 am: 28. September 2019, 12:11 »
Alles klar. Tendiere sowieso etwas mehr zu Qeshm, nachdem es dort ja auch coole Felsformationen zu sehen gibt.

@Oliver13 - auf welche Weise erkundet man Qeshm am besten? Auch per Tour, kann man selbst einen fahrbaren Untersatz mieten,...?
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Oliver13

« Antwort #10 am: 26. November 2019, 01:57 »
Leider war ich selbst noch nicht auf Qeshm. Würde es aber mit einer Mischung aus Taxi, Bus, per Anhalter probieren. Sollte mit etwas Zeit machbar sein. Bei wenig Zeit wohl am Besten mit Guide der ein Auto hat? Ich weiß leider nicht ob man auf der Insel selbst ein Auto mieten kann.
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reisefieber2019

« Antwort #11 am: 28. November 2019, 04:05 »
Qeshm fährt kein Bus. Angeblich ein Sammeltaxi am Fähranleger habe ich aber nicht gefunden.
Taxi kostet das drei bis Vierfache weil kein snapp
Funktioniert.
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hawk86

« Antwort #12 am: 28. November 2019, 08:36 »
Zu Ramadan:  Ich war letztes Jahr in dieser Zeit im Iran und habe ohne Reservierung überall problemlos ein Zimmer bekommen.
Mittagessen gab es auch immer irgendwo: entweder hat die Unterkunft essen liefern lassen oder es gab Falaffelbaguette vom Imbiss.
In manchen Orten waren Restaurants auch mittags geöffnet.
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