Thema: Jordanien im Winter  (Gelesen 7782 mal)

Kama aina

« Antwort #45 am: 18. Dezember 2018, 16:22 »
So! :-) Ich bin zurück!

Wettermäßig hatten wir leider etwas Pech und es war nicht wie so üblich das Kaiserwetter. Im Wadi Rum war noch alles super, aber dann leider ab Petra war das Wetter sehr schlecht! In Petra viel Regen und die anderen Tagen waren auch nicht immer super schön! Aber was soll es! Wetter ist nicht beeinflussbar und man muss damit leben, was man bekommt! Und es hatte auch alles seine Vorteile! Aber erstmal der Reihe nach! :)

Der 5 Stunden Ryanair-Flug war schon mal ne Hausnummer! Die Länge in den kleinen Fliegern, bei meiner Größe, war schon grenzwertig. Zum Glück hatten wir Glück mit der Platzwahl, sodass man sich gut ausstrecken konnte!
Aber für den Preis nimmt man die Einschränkungen dann schon gerne in Kauf!

Mit dem Mietwagen hat auch alles sehr gut geklappt und die Einreise war auch total relaxt. Vor allem gerade mit und wegen dem Jordan-Pass nehme ich an.

Akaba ist keine besonders schöne Stadt und entspricht doch ehr den Vorstellen einer recht verwahrlosten arabischen Kleinstadt. Nichts destotrotz konnte ich hier was abgewinnen, weil das Schmuddelige ja auch einen gewissen Charme ausstrahlt. Wir blieben aber nur eine Nacht und erkundeten am nächsten Morgen die wenigen Sehenswürdigkeiten von Akaba.

Danach ging es mit dem Mietwagen weiter ins Wadi Rum.
Der Weg dorthin ist schon sehr beeindruckend, weil er schon durch das Sandsteingebirge führt, aus dem auch das Wadi Rum hervorgegangen ist. Die recht kurze Fahrt führte uns dann in einen wahrhaften Wüstentraum!
Nach Lawrence von Arabien und Transformers war ich schon lange begeistert von dieser fast einmaligen Kulisse.
Es hat auch alles so geklappt wie Ihr das vorher gesagt hattet.
Wir haben abgeparkt, haben uns einen Beduinen geschnappt und mit ihm die Tour besprochen und es wurde auch nicht versucht zu verarschen, sondern es wurden die festgelegten Tarife genommen.
Wir haben dann eine 4 h Jeep Tour durch das Wadi gemacht. Dabei war die Lawrence Quelle, die Sanddüne (Transformers) zwischen der Quelle und dem Canyon, der Canyon, die kleine und die große Felsenbrücke und das vermeindliche Haus von T.E. Lawrence.
Es waren wirkliche Augenöffner dabei und die Privattour hat uns sehr sehr gut gefallen.
Nach dem Wadi Rum fuhren wir dann nur noch nach Wadi Musa, um uns auf den Hardcore-Tag Petra vorzubereiten.

Am nächsten Morgen starteten wir dann mit unserem Besichtigungstag in Petra.
Um 5:45 Uhr machten wir uns im strömenden Regen auf dem Weg zum Visitor Center. Und um 6 Uhr waren wir dann mit 2 Italienern die einzigen Gäste in Petra.
Es regnete so stark, dass wir schon auf dem Weg zum Visitor Center unten rum ;) (Hose und Schuhe) sicke nass waren.
Durch den Siq mussten wir uns dann im strömenden Regen kämpfen, die GoPro immer im Anschlag.
Das Gefühl so ganz alleine bei dem Wetter dort lang zu laufen war mehr als einmalig. Man fühlte sich wie in einem echten Abenteuer.
Pünktlich als sich der Siq zur Schatzkammern hin öffnete hörte der Regen auf und wir waren komplett alleine an der Schatzkammer! Alleine dafür hat sich die Tortur im Regen gelohnt.
Das Glück war dann quasi auf unser Seite! Den ganzen Tag über regnete es immer mal ab und zu, aber nie an den Stellen wo es wichtig war die Kamera raus zu holen.
Wir machten uns direkt auf dem Weg zum Kloster und konnten hier auch alles alleine besichtigen. Erst als wir auf dem Rückweg wieder auf der Säulenstraße angekommen sind, kamen uns die ersten anderen Gäste entgegen.
Wir schauten uns dann die Gräber der Fassadenstraße an und machten uns dann auf den Weg zum Loop zum Großen Opferplatz.
Nach 31 km waren wir dann für den Tag durch und haben verzichtet auf den Aussichtspunkt der Schatzkammer zu laufen. Das hätte das Pensum für den Tag dann doch überschritten.
Ich muss ehrlich sagen, dass der Tag voll nach meiner Zufriedenheit war. Laut Plan haben wir nahezu alles gesehen und sowohl Zeit für Essen und Tee-Pausen bei den Beduinen gehabt, wie auch reichlich Zeit um Fotos und Videos zu machen.
Einen weiteren halben Tag hätten wir dann wohl noch gebraucht um den Rest zu erkunden (Hier vor allem der lange weg hinter den Königsgräbern entlang zum Aussichtspunkt auf die Schatzkammer (rechtsseitig).
Der linksseitige Aussichtpunkt war augenscheinlich geschlossen, wie wir hörten hätten man aber gegen Geld auch durch gekonnt! Das hebe ich mir dann mal für Petra bei Sonnenschein auf. ;)
Ich denke dass unsere Fitness uns da sehr zu gute gekommen ist. Wir haben die angegebenen Laufzeiten immer massiv unterschritten ohne das Gefühl zu haben uns zu hetzen oder was zu verpassen.
Auf dem Rückweg waren wir froh die Schatzkammer so leer gesehen zu haben, denn jetzt war die Hölle los.
Wir fielen aber auch anschließend sehr erschöpft ins Bett.

Am nächsten Tag ging es dann nach Kerak zur Kreuzritterburg. Auf dem Weg zum Toten Meer sicherlich ein guter Stopp. Die Ruinen der Burg sind nett anzusehen, aber dergleichen finden man auch besser und in größerer Zahl hier bei uns.
Von da aus fuhren wir einen beeindruckenden Canyon runter zum südlichen Anfang des Toten Meeres und fuhren dann weiter komplett an der Küstenstraße entlang zum Nördlichen Ende des Meeres.
Kurz vor dem Wadi Mujib hielten wir an einem Stück Steilküste, was mir genau meine erhofften Bilder von den bizarren Salzkristall-Strukturen gab, welche ich hier erhoffte. Im weiteren Verlauf stellte ich fest, dass der entdeckte Ort wohl der beste für solche Bilder war.
Denke also dass die bekannten Fotos wohl ehr in Israel bzw. Palästina gemacht wurden.
Den Ausgang des Wadi Mujib Canyons haben wir nur fotografisch erkundet.

Von da aus ging es dann zum Dead Sea Panoramic Center. Der Ausblick war schon genial, wäre aber ohne Wolken und Dunst noch besser gewesen.

Letzte Station war dann die Taufstelle von Jesus.
Religiöser Spirit fühlte ich zwar nicht, aber dennoch fand ich den Ort und seine Bedeutung schon sehr interessant. Auch wenn der Jordan nur eine kleiner Bach ist, so war doch die Landschaft auch schon irgendwie interessant.
Auch die Nähe zu Palästina war interessant und die Ausblicke auf Jericho schon sehr schön.
Abends schliefen wir dann in Amman.

Am Abreisetag schauten wir uns dann wieder im strömenden Regen Amman an, oder wie ihr schon sagtet, dass was sehenswert ist. Also die Zitadelle und das Römische Theater. Die Ausblicke bei dem schlechten Wetter auf die umliegenden Hügel waren schon sehr beeindruckend. Auf dem Weg dahin konnten wir aber auch noch viele Eindrücke aus der Stadt aufnehmen.

Von Amman aus ging es dann zum Mount Nebo, wo Gott Moses das geheiligte Land gezeigt haben soll.
Die Mosaike in der dortigen Kirche sind genauso beeindruckend wie die Ausblicke auf das Tote Meer und die Ebene von Jericho.

Nächster Halt war dann Madaba, die Mosaikstadt.
Hier schauten wir uns auch alle Mosaikstätten an, die es gab und ich muss sagen, es hat sich gelohnt.
Viele waren sehr sehr prächtig. Definitiv einen Besuch wert. Vor allem die Mosaikkarte von Palästina in der Kirche.

Als letzter Stopp vor Akaba, hielten wir dann noch in Umm ar-Rasas.
Die alten römische Siedlung ist definitiv nur was für Interessierte und Kenner.
Die Siedlung liegt da, als ob sie gerade erst umgefallen sei. Ein wahrer Entdeckerschatz!
Das war schon beeindruckend. Die Mosaike in der ausgegrabene Kirche stehen denen in Madaba um nichts nach.
Allerdings war erschreckend wie wenig man sich augenscheinlich um das Weltkulturerbe kümmert.

Der Weg zurück nach Aqaba führte dann lange über den eintönigen Desert-Highway. Erst der Sonnenuntergang im Bereich des Wadi Rum öffnete einem dann wieder die Augen mit fantastischen Abfahrten und tollen Sandsteinstrukturen.

Die Rückreise gestaltete sich stressiger, weil alle Beamten einen kontrollieren wollten. Aber gut! Das erzeugt Sicherheit!

Es war trotz der Wettereskapaden eine grandiose Reise und ich weiß dass ich zurück nach Jordanien will! :)
Gab soviele Sachen die wir gerne gemacht hätten. So 3-4 Tage länger hätten wir locker rum bekommen!
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Marla

« Antwort #46 am: 18. Dezember 2018, 17:53 »
Wahnsinn, was ihr in der kurzen Zeit alles geschafft habt, das hätte ich nicht erwartet. Petra mit nur wenigen anderen Besuchern zu teilen, ist sicherlich etwas besonderes (wenn ich auch besseres Wetter und mehr Besucher vorziehen würde, aber man kann es sich ja nicht aussuchen). Und auch sonst hört es sich trotz des schlechten Wetters sehr gut an :)

Ein bisschen schade finde ich nur, dass ihr Jerash ausgelassen habt. Ich war gerade in Marokko in Volubilis (was du ja in einem Thread auch empfohlen hattest) und hatte noch überlegt, ob ich dir noch schreiben soll, dass Jerash ungefähr 10 mal toller ist als Volubilis ;) Aber vielleicht kommst du ja wirklich noch mal nach Jordanien, dann solltest du das unbedingt noch nachholen.
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Kama aina

« Antwort #47 am: 18. Dezember 2018, 18:02 »
Ja das lief echt gut! Und die meisten Spots an denen wir waren, waren zum Glück nichts für mehrere Stunden. Das hat die Planung einfacher gemacht!

Petra war ganz ganz Besonders. Aber ich gebe dir absolut recht! Ich hätte tolles Wetter auch sofort gegen mehr Leute getauscht! :) Aber ich bin mir recht sicher, dass ich nochmal hin kommen werde, da ich diesmal nicht mit meinen Jungs unterwegs war und die definitiv auch da hin wollen. Werde ich dann also nochmal mit hin fahren! :)

Es hat zum Glück fast nie da geregnet wo es wichtig war! Das hat es versöhnlicher für mich gemacht!

Ja über Jerash war ich auch sehr traurig, aber das hätte von der Zeitplanung und der Route her einfach nicht mehr vernünftig hingehauen! Dafür hätten wir zuviele kleine Spots auslassen müssen!
Aber wenn du sagst, dass es 10 mal geiler ist, dann werde ich das beim nächsten Mal definitiv mit einplanen.
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