So, ich bin am vergangen Montagmorgen in Manaus angekommen. Nach 6 Nächten Fahrt von Belem nach Manaus hatte ich nun auch den Eindruck, es reicht
Doch von Anfang an. Das Ticket habe ich in Belem am Schalter von Amazonstar im Porto de Belem gekauft, wobei ich mir nach reichlichem Überlegen ein Ticket für eine Kabine gekauft habe. Grund hierfür war, dass der Preisunterschied für mich nicht zu groß und unverschämt war, ich keine Hängematte hatte (Hätte man in Belem aber ohne Probleme kaufen können), die Kabine auch eine Klimaanlage hat und ich hier auch mal einen privaten Bereich für mich habe. Auch die Sicherheit, dass man seine Sachen einschließen konnte, war durchaus nicht zu vernachlässigen. Bei der Hängematte-Lösung hat man keinen abschließbaren Bereich.
Die Kabine hat mich 400 Real (rund 90 €) gekostet versus Hängematte 150 Real (rund 34 €). Allerdings waren die Listenpreise ganz andere. Warum es jetzt so günstig war, kann ich nicht sagen und habe ich auch nicht hinterfragt, denn für 6 Nächte fand ich das vollkommen ok.
Mit Uber lass ich mich dann am Tag der Abfahrt zum Hafen bringen, wobei ich Hafen etwas hochtrabend für die Anlegestelle finde, aber ok. Das Boot sollte laus Ticketverkauf um 18:00 Uhr starten und mit meinem Hotel hatte ich vereinbart, dass ich das Zimmer um 14:00 Uhr verlassen muss. Somit war ich recht früh am Schiff, aber viele Hängematten hingen schon und ich glaube die besten Plätze waren bereits vergeben. Es gab Plätze am Ober- und am Unterdeck und während der Fahrt habe ich gedacht, wenn ich Hängematte genommen hätte, hätte ich mich aufs Oberdeck gepackt, denn dort herrschte immer etwas Wind (somit ggf. auch mal frisch während der Nacht), doch am Unterdeck war es extrem warm und man hatte die Möglichkeit an den Toilletten/Duschen/Essenraum oder am Eingang zu liegen. Beides machte keinen einladenden Eindruck auf mich.
Für Kabinenbucher, ist es nicht notwendig, so früh da zu sein, schadet aber auch nicht. Es war eine kleine Kabine mit einem Etagenbett, aber ich hatte es alleine für mich. Zu der Kabine gehörte auch eine Dusche mit WC nur für mich und wie gesagt eine Klimaanlage, die man aber nur an oder aus stellen konnte.
Beim Einchecken wurde mir gesagt, dass das Boot wohl um 19:00 Uhr ablegen wird und abgefahren sind wir dann um 22:30 Uhr. Soweit zu den Zeitangaben bzgl. der Abfahrt. Schließlich musst alles erstmal verladen werden, bevor es losgehen konnte.
Während der Fahrt war ich mit einem Österreicher der Einzige Nicht-Südamerikaner an Board und alle sprachen nur Portugiesisch. Mit Englisch kommt man hier nicht weit, was etwas schade war. Spanisch hilft, aber für große Disskusionen oder Gespräche reicht es dann auch nicht.
Essen an Board kostete Abend- und Mittagessen 10 Real (rund 2,30 €) und Frühstück 5 Real (ca. 1,15 €). Dazu gibt es einen Kiosk an Board, wo man was zu trinken (Cola, Fanta, Bier) oder Süßigkeiten, Eis und eine Suppe zum Aufwärmen, die dort aufgewärmt wird. Doch an den Anlegestellen gibt es immer wieder Händler die an Board kommen und etwas zum Essen verkaufen und da sind durchaus leckere Sachen dabei. Wasser gibt es an Board umsonst zum selberabfüllen oder Plastikbecher werden gestellt.
Während der Fahrt wird immer wieder Musik gespielt und das zum Teil in einer Lautstärke, die eine Unterhaltung unmöglich macht. Dazu kommt, dass die Auswahl der Musik nicht für 6 Nächte ausreicht und so einiges mehrmals gespielt wird. Sonstige Unterhaltung gibt es nicht.
Sicherheit: ich hatte ein gutes Gefühl, solange wir unter uns waren, aber wenn wir angelegt hatten, haben alle etwas erhöhte Aufmerksamkeit gehabt. Achso, wir hatten auch noch ein Thema mit Flusspiraten zwischen Belem und Santarém, doch zwei Sicherheitsleute, mit Gewehren bewaffnet, sorgten in der Nacht für unsere Sicherheit.
Angekommen sind wir schließlich um 4:00 Uhr Morgens in Manaus, wobei ich erst um 06:00 Uhr und somit nach Sonnenuntergang von Board gegangen bin. Da ich noch keine Unterkunft gebucht hatte und nicht im dunkeln mit Gepäckl durch die Stadt laufen wollte. Das war aber auch kein Problem und ich war auch noch nicht der Letzte.
Insgesamt war das Schiff ok und mit rund 200 Passagieren sicherlich ein eher kleineres Schiff. Die Fahrt war insgesamt länger als ich erwartet habe. Die Fahrt von Manaus nach Belem dauert wohl nur vier Tage. Aussteigen kann man mit dem Ticket überall, aber ich glaube nicht eine Woche später wieder einsteigen. Insofern sollte man sich vorher überlegen, wohin man will und das Ticket nur bis dahin kaufen und später wieder ein Ticket für den Rest der Reise.
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