Thema: Hilfe bei Weltreise-Routenplanung, v.a. für Südamerika  (Gelesen 2292 mal)

Derevaja

Liebe Forum-Mitglieder,

Nächstes Jahr im Mai soll es endlich soweit sein und ich begebe mich auf eine Reise durch unsere faszinierende Welt. Ich werde das erste Mal für länger als drei Monate unterwegs sein. Wahrscheinlich werde ich einige Abschnitte mit einem guten Freund bestreiten, aber das meiste wohl im Alleingang, bzw. eben mit Reisebekanntschaften. Ich habe bisher schon die meisten Länder in Europa besucht, einige in Asien (Indien, Nepal, SOA), und ein paar ausgewählte in anderen Regionen der Welt (Cuba, Marokko, Türkei, Russland). Irgendwie hat es mich noch nie nach Nordamerika oder nach Australien verschlagen bisher, obwohl ich beide Kontinente super interessant finde. Sie sind trotzdem nicht auf meiner Route gelandet.

In den letzten Jahren habe ich immer wieder (Sehnsucht)-Orte recherchiert und habe nun eine wirklich stolze Liste von Orten die ich gerne besuchen würde. Diese in eine vernünftige Reihenfolge zu bringen ist nicht ganz einfach, aber ich würde es trotzdem gerne versuchen. Eventuell hat ja der ein oder andere von euch einen Kommentar zur Strecke oder Alternativen zur Wegführung, bzw. zu den Zielen.

Die bisher erstellte Route ist mehr oder weniger nach geographischen und klimatischen Kriterien zusammengestellt worden:

2018/19
•   Juni: Russland Westen
•   Juli bis September: "On the Road" auf der "Seidenstrasse" über Georgien, Iran, Turkmenistan, Usbekistan, Tadschikistan über Pamir Highway nach Kirgistan, über die Grenze nach China und Tibet und über den Friendship Highway nach Katmandu. Der Weg ist bei diesem Abschnitt das Ziel.
•   September/Oktober: Indonesien (wo sind eure Lieblingstauchplätze?)
•   November: Taiwan oder Japan (evtl. alternativ Australiens Südosten??)
•   Dezember: Über Peking mit der Transsib bis nach Deutschland und von dort nach Südamerika
ODER direkt nach Südamerika (falls in vertretbaren Rahmen von Komplexität und Kosten möglich???)
•   Dezember/Januar: Patagonien, Carreterra Austral
•   Januar: Ecuador + Galapagos
•   Februar: Kolumbien
•   März: Costa Rica, Belize
•   April: Mexico
•   Mai+Juni: Peru + Bolivien

Das vorgesehene Budget für die ganze Reise liegt bei ca. €30.000 und sollte absolute Highlights wie live-aboard Tauchen im Komodo Nationalpark, Belize und Galapagos, die Tibet-Touren, evtl. Everest BaseCamp usw. enthalten.
Innerhalb Asiens sollten die Abschnitte trotz Visa-Komplikationen in Zentralasien und China/Tibet möglich sein. Was mich bei der Route etwas verunsichert ist der Süd/Zentralamerika-Teil.

Was haltet ihr von dem RaufundRunter in Süd/Zentralamerika innerhalb eines halben Jahres? Wäre klimatechnisch auch etwas anderes möglich? Sind die Flüge, z.B. Santiago nach Lima oder nach Quito, und Quito nach Bogota, Bogota nach San Jose und später dann Mexico nach Bolivien/Peru sinnvoll oder sind die Kosten einfach zu hoch und die Route müsste etwas abgeändert werden? Kommt man zZ. irgendwie gut über Ozeanien anch Südamerika?
Welche Route bereisen die meisten in Südamerika, die ihren Trip im Dezember/Januar in Patagonien beginnen?

Zentralamerika wäre wohl auch gut in einem separaten Trip machbar.

Vielen Dank schon einmal für eure Kommentare und Ratschläge!
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karoshi

« Antwort #1 am: 28. November 2017, 23:01 »
•   September/Oktober: Indonesien (wo sind eure Lieblingstauchplätze?)
Ich war noch nicht überall in Indonesien, aber der Komodo NP war der Hammer. Den hast Du ja auch schon auf Deiner Liste. Anders, aber auch genial, war das Tauchen von Nusa Lembongan aus: Mondfische und große Schulen von Mantas. Auf meiner Bucket List stehen noch Raja Ampat und Pulau Banda.

•   November: Taiwan oder Japan (evtl. alternativ Australiens Südosten??)
•   Dezember: Über Peking mit der Transsib bis nach Deutschland und von dort nach Südamerika
ODER direkt nach Südamerika (falls in vertretbaren Rahmen von Komplexität und Kosten möglich???)
Die Transsib in Richtung Westen kann Visa-technisch ein echtes Problem werden. Irgendwie lese ich aus dem Plan den Wunsch raus, Weihnachten zu Hause zu verbringen. Aber einfacher wäre wohl wirklich die Australien-Südamerika-Route.

Was haltet ihr von dem RaufundRunter in Süd/Zentralamerika innerhalb eines halben Jahres?
Das habe ich so ähnlich auch gemacht und fand es letztlich gar nicht so schlecht. Der Januar/Februar ist z.B. eine sehr gute Zeit für die Küste von Peru. Auf dem Rückweg im Mai/Juni war ich dann im Hochland.

Wenn Du bereit bist, ein paar längere Busfahrten auf Dich zu nehmen, ist das auf jeden Fall gut machbar. Du hast ja ein halbes Jahr Zeit.
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dirtsA

« Antwort #2 am: 29. November 2017, 11:22 »
Zitat
Das vorgesehene Budget für die ganze Reise liegt bei ca. €30.000 und sollte absolute Highlights wie live-aboard Tauchen im Komodo Nationalpark, Belize und Galapagos, die Tibet-Touren, evtl. Everest BaseCamp usw. enthalten.

Also ich finde das schon sehr knapp, dafür dass 3 (!!) Liveaboards dabei sein sollen, und die Tibet-Tour die auch nicht günstig ist. EBC kannst du ohne Guide/Porter auch selbst machen, und dabei dann sparen. Und v.a. das viele Herumgehopse zwischen Zentral- und Südamerika wird einige (!!) Flugkosten verursachen! Mal kurz über den Daumen gerechnet:
Liveboard jeweils ca. 3-5k Euro (Galapagos eher um die 5k, Komodo um die 2.5k möglich. Erwartetes Trinkgeld (10%) nicht einrechnen vergessen und Equipment-Ausleihe, da du wohl kaum alles mitschleppen wirst. Das kommt noch on top!). Also wären das schon mal ca. 12-16.000 Euro, abhänglich davon, welche Deals du bekommst etc.
Du hättest dann also wenn wir positiv rechnen noch 18.000 Euro für alle Flüge und die Reisekosten vor Ort. Sorry, aber das halte ich bei der Länderauswahl schlichtweg für unmöglich.

Also, sofern du dein Budget nicht ordentlich aufstocken kannst, hier meine Ansätze zu sparen - und wie dein Plan etwas abgeändert doch noch klappen könnte:
1) Komodo als Tages-Tauchausflüge machen anstatt Liveaboard. Man macht 3 TG/Tag und sieht auch schon mega viel! Habe ich damals so gemacht.
2) Das Gleiche gilt für Belize, auch hier kannst du vieles von Caye Caulker o.ä. aus machen und damit sparen.
Galapagos würde ich mir im Gegensatz dann einfach leisten, wenn möglich. Da kommt man an die wirklich coolen Spots tatsächlich nur mit Liveaboard. Wobei, ich habe damals auch dort nur Tagesausflüge gemacht von Puerto Ayora und es war das auch schon mega!! Man muss halt auf so einer Reise priorisieren: mehr Länder, längerer Zeitraum oder mehr Aktivitäten. Ich werde halt nochmal in einem normalen Urlaub ein Liveaboard dort machen, da muss man dann auch nicht so aufs Geld schauen.
3) Entweder Zentralamerika ODER Südamerika. Das würde dir so viel sparen - nicht nur Geld, sondern auch Zeit, einen angenehmeren Reiserythmus ermöglichen etc. Also:
a) Von Patagonien hoch bis Kolumbien über Land, wenn dann noch Zeit und Geld ist, kannst du immer noch per Segelboot rüber nach Panama oder einen Flug nach Costa Rica nehmen, wie auch immer.
b) Von Mexiko runter gen Süden durch Zentralamerika, wenn dann noch Zeit ist weiter bis Kolumbien oder gar Peru.
Denke mal, dass Variante b) mehr Sinn macht, da du mehr Länder in SA erwähnst, die du sehen willst. Ausserdem lässt sich sowohl Costa Rica, als auch Mexiko gut in einem normalen Urlaub besuchen. Du musst dir auch überlegen, wenn du alle paar Wochen einen Flug irgendwo hin hast, hast du immer eine "Deadline" vor dir, bist immer zeitlich unter Druck das Land "abzuschliessen" und nimmst dir so die Möglichkeit, mal irgendwo länger zu bleiben wenn es dir gut gefällt oder du coole Leute triffst, die eine andere Route haben.

Ansonsten stimme ich karoshi zu, dass die Route über Australien mehr Sinn macht. Günstig ist keine der Verbindungen.

Als "Hausaufgaben" würde ich dir als Tipp geben, mal auf Swoodoo oder Skyscanner die ganzen Flüge beispielhaft durchzuspielen und Preise zu notieren. Dann bekommst du ein Gefühl, auch für die Verbindungen in SA/ZA, die teilweise umständlich und teuer sind (keine billige Air Asia oder so ;) ).

Tauchen in Indonesien: Komodo war mein Highlight in Indonesien, um Bali war ich leider noch nicht tauchen. Bei nur einem Monat (oder doch 2?) musst du dich ohnehin einschränken, z.B. Java-Bali-Lombok-Komodo machen und auf der Strecke tauchen. Was mir noch gut gefallen hat, sind Bunaken und Pantai Bira in Sulawesi. Togians waren ok, aber nichts besonderes (was das Tauchen angeht - ansonsten mega!). Aber allein für Sulawesi Nord-Süd müsstest du ein komplettes Monat einplanen.

Zitat
Juli bis September: "On the Road" auf der "Seidenstrasse" über Georgien, Iran, Turkmenistan, Usbekistan, Tadschikistan über Pamir Highway nach Kirgistan, über die Grenze nach China und Tibet und über den Friendship Highway nach Katmandu. Der Weg ist bei diesem Abschnitt das Ziel.
Finde ich schon sehr viel, und mir stellt sich die Frage ob das öffentlich überhaupt möglich ist? Ansonsten bist du wahrscheinlich teilweise auf teure Touren angewiesen. In so einem kurzen Zeitraum eine Region mit so wenig öffentlichem Verkehr zu bereisen erfordert entweder viel Geld (Touren), oder du wirst von einen Bus in den nächsten steigen, ohne dazwischen viel zu sehen. Würde ich mir nochmal überlegen.... Warum machst du nicht in der Zeit die Transsib, wenn diese ohnehin auch auf deiner Liste steht? Würde für mich viel mehr Sinn machen.

Mir kommt vor, als ob du ALLE deine Reiseträume in einer einzigen Reise verwirklichen willst. Klar geht das, aber dann musst du dein Budget zumindest (!) verdoppeln. Dein Leben geht doch danach auch noch weiter, spar dir doch was auf! ;) Ich breche bald zur 2. Weltreise auf und obwohl ich dann insgesamt (+1. Weltreise) wohl 3 Jahre unterwegs war und auch so sehr viel Reise, habe ich noch min. 50 weitere Reise-Ideen auf meiner Liste - für mein "restliches Leben" ;D
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Derevaja

« Antwort #3 am: 29. November 2017, 14:12 »
Vielen Dank für euren Input. Das ist wirklich hilfreich bei der Planung, v.a wenn ihr die Erfahrung schon selber gemacht habt (z.B. bzgl. der Tauchgebiete @dirtsA). @karoshi, dass du die Süd-und Mittelamerika Route ähnlich gestaltet hast, gibt mir Hoffnung, dass das bei mir auch so oder so ähnlich klappt.

Tauchen:
Wegen den Tauchausflügen muss ich vielleicht noch etwas anders priorisieren und anstatt Liveaboard ein bisschen genügsamer sein oder das Budget flexibel halten. Falls jemand noch weitere Tipps bzgl. Tauchgebieten hat, wäre ich natürlich dankbar ;)

SA vs CA:
Für mich ist Patagonien einer der Fixpunkte auf der Reise und deshalb würde ich den Abschnitt dort starten, da das Wetter wohl dort wirklich nur in unseren Wintermonaten richtig gut ist, die Carretera Austral gut befahrbar ist und die Fotos am besten kommen ;)

Zentralasien:
Ich denke, dass in drei Monaten schon sehr viel möglich ist. Der Weg ist hier wirklich das Ziel. Vielleicht hat hier jemand persönliche Erfahrungsberichte mit dem Vorankommen „overland“? Laut Caravanistan gibt es auf jeden Fall ein ordentliches Eisenbahnnetz.
Die Transsibirische Eisenbahn als Alternative macht für mich eigentlich keinen Sinn, da das wirklich eine komplett andere Strecke durch einen anderen Teil der Welt ist :D Ich würde sie auf dem "Rückweg" aus Asien als Transportmittel verwenden um ein bisschen zu spüren wie weit weg man eigentlich war.

Trip:
Wenn ich alle meine Reiseträume in einer einzigen Reise verwirklichen wollte, dann wäre ich wohl erst in fünf Jahren wieder zu Hause, wenn überhaupt... Dieser Trip ist wirklich auf nächstes Jahr ausgelegt mit Fokus auf ein bisschen Abenteuer, tolle Natur und Kultur als Fotomotive, Horizonterweiterung, Freiheitsbedürfnis und das alles unter Berücksichtigung der persönlichen und finanziellen Unabhängigkeit, Risikobereitschaft usw.
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dirtsA

« Antwort #4 am: 29. November 2017, 15:49 »
Zitat
Tauchen:
Wegen den Tauchausflügen muss ich vielleicht noch etwas anders priorisieren und anstatt Liveaboard ein bisschen genügsamer sein oder das Budget flexibel halten.
Ja, rechne das mit dem Budget wirklich dringend nochmal durch!! Das kommt überhaupt nicht hin bei dir momentan. Ist nicht böse gemeint, aber ich möchte ja nicht, dass du dann in Australien stehst und dein Geld schon alle ist ;)

Zitat
SA vs CA:
Für mich ist Patagonien einer der Fixpunkte auf der Reise und deshalb würde ich den Abschnitt dort starten, da das Wetter wohl dort wirklich nur in unseren Wintermonaten richtig gut ist, die Carretera Austral gut befahrbar ist und die Fotos am besten kommen ;)
Wie gesagt, würde ich auch so machen. Glaub mir, da hast du am Ende mehr von der Reise, als mit ständigem Rauf und Runter per Flug. Das Freiheitsgefühl das du erwähnst geht in dem Fall nämlich wirklich verloren.

Zitat
Die Transsibirische Eisenbahn als Alternative macht für mich eigentlich keinen Sinn, da das wirklich eine komplett andere Strecke durch einen anderen Teil der Welt ist :D Ich würde sie auf dem "Rückweg" aus Asien als Transportmittel verwenden um ein bisschen zu spüren wie weit weg man eigentlich war.
Hab ich auch nur vorgeschlagen, weil es ja auch in deinen Wünschen ist, und die Verbindung über Australien nach Südamerika sinnvoller ist. Also entweder Zentralasien-Route oder Transsib musst du sowieso auf später verschieben. Scheinbar ist dir momentan Zentralasien wichtiger :)
Recherchiere im Web am besten einfach mal nach Reiseblogs (auf Englisch gibts mehr Auswahl), die eine ähnliche Route gemacht haben. Der Erste mit solch einer Idee ist man ja meistens nicht und viele halten es gut fest mit Beschreibungen zu Verbindungen etc ;) Ich folge aktuell diesem Blog: http://www.takeusanywhere.com/ Ist nicht ganz die gleiche Route, aber einiges schon - gibts also bestimmt ein paar Tipps zu lesen.

Zitat
Wenn ich alle meine Reiseträume in einer einzigen Reise verwirklichen wollte, dann wäre ich wohl erst in fünf Jahren wieder zu Hause, wenn überhaupt...
Hehehe... war vielleicht etwas überspitzt formuliert von mir! Aber du versuchst schon, extrem viel in 1 einziges Jahr zu pressen. Wie gesagt, würde mir gewisse Punkte nochmal überlegen, Blogs lesen, Flugkosten recherchieren etc. Kannst du denn dein Budget (relativ) einfach um 10-20k aufstocken? Dann sollte vieles einfacher sein!
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karoshi

« Antwort #5 am: 29. November 2017, 16:32 »
@karoshi, dass du die Süd-und Mittelamerika Route ähnlich gestaltet hast, gibt mir Hoffnung, dass das bei mir auch so oder so ähnlich klappt.
Ich war allerdings nicht bis Mexico hoch, sondern habe nur Panama und Costa Rica gemacht. Hatte einen Flug Quito-Panama-Quito für wenig Geld gefunden. Das heißt, auch Kolumbien war nicht mit in der Route. Man kann das aber mit Sicherheit auch so aufteilen, dass die Zeit auf mehr Länder verteilt wird. Dann sieht man halt in den einzelnen Ländern manche Sachen nicht. Ist aber auch nicht schlimm.
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Herri Mojo

« Antwort #6 am: 23. Februar 2018, 14:42 »
Noch hier?
Ich komme gerade aus Raja Ampat, Arborek, retour und kann Dir den Abstecher dorthin nur wärmstens empfehlen. Wenn Du ohnehin schon in Indonesien bist, halten sich die Kosten auch in Grenzen. Du musst nicht per teurem liveaboard tauchen, Tagestouren bringen Dich ebenso zu einigen der absoluten highlights der Unterwasserwelt. "Welt" ist in diesem Zusammenhang wörtlich zu nehmen!
Anreise mit Zielflughafen Sorong, dann Fähre nach Wasai und Abholung vom homestay.
Triton-Bay soll auch vergleichbar sein mit Raja Ampat aber noch mehr in den tauchtouristischen Kinderschuhen stecken. Ambon, Molukken... Raja Ampat ist aber wohl kaum zu übertreffen. Lieben Gruß, Harald
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