Umfrage

Wie haltet ihr es mit Besuch, sich mit Leuten verabreden etc. auf euren Reisen?

Hab eher positive Erfahrungen gemacht mit Besuchen auf meiner (Langzeit-/Welt-)Reise
Hab eher negative Erfahrungen gemacht mit Besuchen
Mich besuchen zu lassen kommt/kam für mich nie in Frage

Thema: Besuch auf Weltreise  (Gelesen 2128 mal)

Marla

« am: 23. April 2017, 21:13 »
Hallo zusammen,

ich bin gerade auf den Infoseiten hier darauf gestoßen, dass einem davon abgeraten wird sich auf der Weltreise von Freunden/Bekannten/Verwandten besuchen zu lassen. Da ich sonst alle Infos und Tipps hier total klasse finde und aus meiner eigenen Erfahrung meistens 1:1 so unterschreiben würde, war ich echt überrascht und wollte mal in die Runde fragen, wie ihr das seht bzw. welche Erfahrungen ihr gemacht habt.

Ich selber hab wie gesagt bisher nur gute Erfahrungen gemacht. Auf meiner Langzeitreise (7 Monate) habe ich Freunde getroffen, die zu der Zeit auch in Südamerika unterwegs waren, allerdings mit etwas anderem Hintergrund (Hochzeitsreise bzw. Familienauszeit). Außerdem hatte ich Besuch von einer Bekannten und von meinen Eltern. Ich fand das jedes Mal eine willkommene Abwechslung zum Alleinereisen und dem damit verbundenen Immer-wieder-neue-Leute-kennenlernen. Und es hat mir überhaupt nichts ausgemacht, dafür meine Pläne geringfügig anzupassen oder, wenn es länger geplant war, deswegen etwas weniger Flexibilität zu haben. Die Vorteile überwiegend aus meiner Sicht ganz klar.

Liebe Grüße
Marla
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Worldsafari

« Antwort #1 am: 24. April 2017, 15:21 »
Hallo Marla

Auf meiner 18-monatigen Langzeitreise habe ich so wie du mehrheitlich positive Erfahrungen zu diesem Thema gemacht.

Zum Beispiel habe ich mich einmal für zwei Tage mit meinen Eltern bei den Niagara-Fällen verabredet. Das war für uns zwar eine sehr kurze Zeit, jedoch genossen wir jede Minute, die wir zusammen verbrachten. Ausserdem hatte es sich ergeben, dass ich mich einmal in Buenos Aires und einmal in Vancouver mit ehemaligen Arbeitskolleginnen getroffen hatte, da die zufälligerweise zur selben Zeit in der selben Stadt waren wie ich. Das waren beide sehr schöne und lustige Abende. Schliesslich sind mich dann noch zwei enge Freundinnen in Kanada/USA für 2 Wochen besuchen gekommen. Wir waren mit meinem Auto für 2 Wochen gemeinsam unterwegs und ich fand es toll, meinen Freundinnen etwas von meinem Leben auf Reisen zeigen zu können.

Als mich dann ebenfalls eine enge Freundin in Vietnam besuchen kam und wir ganze 4 Wochen zusammen reisten, machte ich aber auch die Erfahrung, dass dies eine Freundschaft ziemlich auf die Probe stellen kann. Zeitweise war es echt anstrengend und belastend für beide Seiten. Aber schliesslich konnten wir uns nach mehreren Aussprachen wieder finden und genossen die restliche gemeinsame Zeit. Jetzt bin ich wieder zu Hause und ich finde, dass unsere Freundschaft durch die etwas schwierige Zeit in Vietnam fast noch stärker geworden ist. Aber ich kann mir durchaus vorstellen, dass Freundschaften auf Reisen durchaus zerbrechen können, wenn die Freundschaft im Vornherein schon nicht ganz stabil und gefestigt war, oder man sich in der Zwischenzeit einfach zu stark auseinander gelebt hat.

Somit muss ich sagen, dass ich mich immer gefreut habe, wenn es Besuch aus der Heimat gab und ich etwas Zeit mit vertrauten Menschen verbringen und Erlebnisse mit ihnen teilen konnte. Doch es ist nicht auszuschliessen, dass völlig neue und ungewohnte (Beziehungs-)Probleme in einer fremden Umgebung auftreten können. Die muss man dann gemeinsam bewältigen. Ich empfinde dies aber nicht als Grund, um gleich davon abzuraten. Für mich war es eine lehrreiche Erfahrung.

Liebe Grüsse,

Worldsafari
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Kama aina

« Antwort #2 am: 24. April 2017, 15:58 »
Ich kann für mich persönlich die Erfahrung mit der Verstärkten Freundschaft bestätigen! Allerdings war ich in dem Fall auf der anderen Seite! Ich habe damals einen Kumpel besucht der auch 9 Monate weg war und weil er auch Lust hatte Besuch aus der Heimat zu bekommen habe ich ihn für 5 Wochen in Südamerika besucht. Wir wussten beide, dass wir ein hohes Risiko eingehen so lange mit einem Menschen unterwegs zu sein, der ehr Kumpel als Freund ist. Für den Fall hatten wir einen Plan B besprochen!
Aber durch diesen Trip sind wir Freunde geworden! Er war mein Trauzeuge und es war gemeinsam betrachtet die Zeit unserer Freundschaft!

Also ich würde auch ehr positiv an die Sache gehe! Es sei denn du bist auf so einer Art Selbstfindungstrip und willst flüchten aus deinem Leben!
Wenn es dir um die Entdeckung der Welt geht ist Besuch von zu Hause glaube ich egal! Ganz im Gegenteil! Man kann Reisen mit Freunden verbinden und hat nie das Gefühl "der Urlaub endet". Weil während die Anderen nach Hause fliegen reist du weiter! :-)
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dirtsA

« Antwort #3 am: 24. April 2017, 16:12 »
Hey,

ich denke, das hängt stark von 2 Dingen ab:
1. Budget: Wenn man mit ganz kleinem Budget unterwegs ist, ist es bestimmt schwieriger, sich mit jemandem zu treffen und zusammen zu reisen, der gerade Jahresurlaub macht und daher mehr ausgeben möchte. Ist man allerdings flexibler vom Budget her oder ohnehin nicht ganz auf Schmalspur unterwegs, ist das schon kein Problem mehr.
2. Erwartungen: Hängt auch etwas mit dem Budget zusammen. Man sollte halt vorher die gegenseitigen Erwartungen an die gemeinsame Reise geklärt haben und was der eine und andere gerne unterwegs sehen und machen will. Andere Reisestile haben natürlich mehr Konfliktpotential (Beispiel: Einer macht gern Party und schlaft lang, liegt tagelang in der Sonne am Strand - der andere möchte jeden Tag früh auf und was unternehmen, Sightseeing, Adventure,...). Aber auch das kann klappen, wenn man es vorher bespricht - man muss ja schliesslich nicht ständig zusammenkleben und kann Kompromisse finden.
3. Dauer: Jemanden für wenige Tage oder Stunden zu treffen ist natürlich nicht vergleichbar mit wochen(monate)langem zusammen reisen. Für einen Abend oder ein paar Tage sollte es eigentlich immer nur positive Erfahrungen geben. Klar, das einzige was bleibt, ist die terminliche Einschränkung (sofern man es wirklich planen will und nicht dem Zufall überlassen ob man nen Abend in der gleichen Stadt ist).

Ich selbst habe in der Abstimmung auch "positive Erfahrungen" ausgewählt. Auf meiner Weltreise hatte ich für 1 Monat Besuch von meinem Papa und 2 Wochen lang von einer Freundin, mit der ich mir gar nicht soo nahe stehe. Bei beiden wusste ich aber, dass sie total unkompliziert sind und sich mit dem einfachen Backpacker-Leben auf jeden Fall zufrieden geben. Und so war es dann auch. Mit meiner Freundin hatte ich 1-2mal eine kleine Diskussion, weil sie etwas mehr ausgeben wollte (mal mehr ein Taxi nehmen wo ich einen Bus wollte etc.), aber war am Ende alles kein Problem ;)
Bezüglich zeitlicher Einschränkung sehe ich das auch nicht soo negativ. Irgendwann müssen bestimmte Flüge ja eh gebucht werden und man muss sich fixieren. Oft ist auch durch Visa-Längen eine gewisse Aufenthaltsdauer vorgegeben. Beispiel Nepal mit meinem Papa: Wir haben beide unsere Flüge nur ca. 2 Monate vorher gebucht. Ich musste eh von Südamerika los, sodass ich mich ohnehin festlegen musste. Die Freundin habe ich dann direkt im Anschluss an Nepal in Thailand getroffen. Auch ein einfacher Fall: Von Nepal nach SOA musste ich sowieso fliegen, Nepal war mit einem Monat für mich thematisch ohnehin abgeschlossen und auch hier haben wir die Flüge wohl so 2-3 Monate vorher gebucht (also sobald ich wusste, wie lange mein Papa in Nepal bleiben würde).

Ich hätte die Besuche jetzt nicht unbedingt gebraucht, aber ich fand es immer nett und es hat mich nie gestört. Würde ich also wieder so machen, wenn es sich ergibt.

Andererseits weiss ich von einer Freundin, die mich gerne bei meiner zweiten Weltreise im Südpazifik besuchen würde. Sie reist immer mit viel höherem Budget und ganz anders als ich. Das muss ich ihr also ausreden, das macht für mich schon jetzt keinen Sinn. Da dann evtl. halt stattdessen kurzes 1-2 Tage Treffen irgendwo, wenn sie das will.

LG
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n_rtw

« Antwort #4 am: 24. April 2017, 19:03 »
Ich hab mal letzteres angekreuzt, weil ich es - bis auf eine Ausnahme - irgendwie nie praktikabel und sinnvoll gefunden hätte, mich besuchen zu lassen. Ich habe auf meiner 3-jährigen Reise aber auch sehr ungeplant gelebt und bin sehr langsam gereist. Freunde, die mich hätten besuchen wollen, hätten immer 3-4 Monate vorher maximal 3 Wocheb Urlaub anmelden müssen und einen Flug buchen wollen. Und so weit im Voraus hab ich selbst die langen Flüge kaum gebucht. Ich habe eine Ausnahme für meine Cousine gemacht, wobei dieses Planen für in drei Monaten mich schon genervt hat und ich dadurch etwas backtracking gemacht habe. Aber für sie wär ich auch sonst wohin geflogen. Mag doof klingen, aber für viele Freunde aus D hätt ich das nicht machen wollen, abgesehen davon, dass ich auch kaum Leute in meinem Freundeskreis habe, mit denen ich überhaupt länger als ein Wochenende und schon gar nicht in einen Backpacking Urlaub fahren wollen würde. Ich hab die Chance eher genutzt, Freunde unterwegs in ihrem zu Hause zu besuchen, oder mich unterwegs wieder mit Reisebekanntschaften, die auf ähnlichen Routen unterwegs waren, zu treffen. Und das war schon Planung genug. Nur einmal hat es sich tatsächlich spontan herausgestellt, dass eine ehemalige Arbeitskollegin nach Rio kam kurz nachdem ich dort ankam. Dann blieb ich eben länger und hab sie gesehen. Ich fürchte, da bin ich wohl einfach eher der Individualist und Einzelgänger.
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pad

« Antwort #5 am: 24. April 2017, 19:10 »
Ich habe mich auf beider meiner Langzeitreisen verabredet. In SOA hatte ich nach ca. drei Reisemonaten eine Verabredung mit einem Freund, wir waren dann etwa zwei Wochen zusammen unterwegs. Dazu kamen noch weitere Verabredungen mit Reisebekanntschaften, die ich erst unterwegs kennen gelernt habe und dann später in einem anderen Land wieder traf.

In Südamerika habe ich mich mit meinem Bruder verabredet und wir reisten etwa fünf Wochen zusammen durch Ecuador. Auch das hat super geklappt. Später habe ich meine jetzige Freundin in Peru kennen gelernt und wir haben uns verschiedentlich in Südamerika wieder getroffen (Chile, Buenos Aires, Rio).

Auch gab es noch recht zufällige und spontane Verabredungen mit Freunden aus der Heimat, bei denen ich sehr kurzfristig Erfahren habe, dass sie privat oder geschäftlich ganz in meiner Nähe sind.

Meine Erfahrungen waren positiv, wenngleich es natürlich immer auch einige Nachteile gibt, die sich nie ganz vermeiden lassen. Insgesamt ist die Frage gar nicht so einfach zu beantworten und von Fall zu Fall unterschiedlich. In meinem Fall war die grösste Einschränkung die Tatsache, dass ich dadurch Fixtermine hatte, also zu einem gewissen Zeitpunkt an einem gewissen Punkt sein musste. Wer mit RTW-Ticket reist oder gerne viel Vorbucht, stört sich daran ggf. weniger, weil viele Termine eh schon feststehen. Mir war Flexibilität immer sehr wichtig und dafür hab ich es teils sogar in Kauf genommen, Flugtickets eher etwas knapp zu buchen, auch wenn sie dadurch sicher schon etwas teurer waren. Es war auch verschiedentlich so, dass ich etwas schneller weiter reisen musste, um zum rechten Datum am Verabredungsort zu sein. War nie wirklich schlimm, aber musste immer im Hinterkopf behalten werden.

Da ich immer mit einem recht grosszügigen Budget (für Backpacker-Verhältnisse) unterwegs war, hat mich die Finanzfrage nicht so eingeschränkt. Es ist aber auf jeden Fall so, dass hier unter Umständen Welten aufeinander treffen können. Da hilft es natürlich, wenn man seinen Reisepartner (inkl. Reisestil!) gut kennt und vielleicht schon früher gemeinsam gereist ist. Hier hilft auch ein klärendes Gespräch vorab, um den angestrebten Komfort-Level auf einen gemeinsamen Nenner zu bringen. Wenn dir eine Verabredung besonders wichtig ist, kannst du die Mehrausgaben, die durch einen etwas höheren Komfortlevel u.U. entstehen, ja auch schon fest in deine Finanzplanung einkalkulieren (natürlich nur, wenn dir das wert ist). Etwas ausgleichend wirkt, dass man durch das reisen zu Zweit auch wieder ein wenig günstiger unterwegs ist, da man Taxis, Guides oder Unterkünfte teilweise teilen kann. Und manchmal ist es auch so, dass eine Seite gerne einen grösseren Teil der Ausgaben übernimmt (z.B. die Eltern, weil sie gerne ein schönes Ferienhaus oder Mietwagen nehmen oder ein Freund auf Geschäftsreisen, der ein grosszügiges Spesenbudget hat und hier etwas Querfinanzieren kann  :))

Ein wichtiger Faktor ist auch, wie selbstständig deine Verabredung ist. Spielt es z.B. eine Rolle, wenn du erst zwei Tage später ankommst oder ggf. schon etwas früher wieder weiterreisen willst, weil eure Routen nicht mehr zusammen passen? Je flexibler und selbstständiger dein Partner, desto besser. Am schlimmsten ist es natürlich, wenn von dir eine Rundum-Betreuung erwartet wird, weil deine Verabredung nie ohne Begleitung ins entsprechende Land reisen würde. Bei mir war das immer sehr positiv.

Mein Ratschlag wäre daher: Verabreden ja, wenn es dir persönlich wichtig ist. Nein sagen ist ausdrücklich erlaubt (hab ich schon mehrfach gemacht). Nur wenige Termine vereinbaren. Wenn du eh schon Fixtermine hast (z.B. Flüge oder Veranstaltungen, die du besuchen möchtest), lassen sich die Verarbredung ggf. zeitlich nah angliedern. Nur mit "unkomplizierten" Personen treffen, deren Reisestil und Präferenzen du kennst. Vorgängig die Erwartungshaltung (Budget, Reisegeschwindigkeit, Transportmittel, Unterkunft, Highlights) abgleichen.

Die Hinweise, Tipps und Ratschläge im Info-Bereich hier finde ich darum richtig und wichtig. Wer sie gelesen hat, kennt die möglichen Nachteile und kann durch dieses Wissen viele reduzieren oder gar vermeiden. Mir hat das auf jeden Fall viel geholfen.
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Marla

« Antwort #6 am: 24. April 2017, 21:32 »
Echt interessant, eure unterschiedlichen Erfahrungen und Einschätzungen zu hören! Besonders schön fand ich die Geschichte von dir, kama aina, und deinem Trauzeugen :)

Einige haben ja auch noch mal die beiden Hauptpunkte aufgegriffen, die auch schon unter hier
http://weltreise-info.de/fehler/unflexibel.html
zu lesen waren: Budget und Flexibilität. Ich muss gestehen, dass für mich selber beides nicht die Rolle spielt. Ich bin nicht mit total knappem Budget unterwegs, und ich bin nicht auch nicht so der spontane Typ, weder beim Reisen noch sonstwie :) Klar, ich bleibe auch mal kürzer oder länger, je nachdem wie mir ein Ort gefällt. Und wenn ich unterwegs Leute kennenlerne, reise ich auch gerne mal mit denen zusammen und ändere meine Route. Wenn das aber mit festen Abmachungen, die ich mit Freunden habe, kollidieren würde, wäre das kein Problem für mich, meine Freunde sind mir wichtiger als spontane Bekanntschaften.

Aber ich kann mir durchaus vorstellen, dass Freundschaften auf Reisen durchaus zerbrechen können, wenn die Freundschaft im Vornherein schon nicht ganz stabil und gefestigt war, oder man sich in der Zwischenzeit einfach zu stark auseinander gelebt hat.
Das stimmt. Mir ist das sogar selber schon passiert, aber umgekehrt, als ich eine Freundin auf ihrer Weltreise besucht habe. Ist schon Ewigkeiten her. Im Nachhinein war es aber auch echt kein Wunder, denn wir kannten uns zwar ganz gut, aber noch nicht so lange, und hatten vorher so gut wie gar nicht über die gemeinsame Reise und unsere Vorstellungen gesprochen, natürlich ein Riesenfehler.
Die Hinweise, Tipps und Ratschläge im Info-Bereich hier finde ich darum richtig und wichtig. Wer sie gelesen hat, kennt die möglichen Nachteile und kann durch dieses Wissen viele reduzieren oder gar vermeiden. Mir hat das auf jeden Fall viel geholfen.
Ja, da muss ich dir doch Recht geben, Pad, es ist gut, dass auf den Infoseiten darauf hingewiesen wird. Ich finde es halt nur etwas krass, es unter "Populäre Fehler" einzusortieren auf der gleichen Ebene wie "in der Gruppe reisen" (Horror!) :)
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Marla

« Antwort #7 am: 24. April 2017, 21:43 »
Andererseits weiss ich von einer Freundin, die mich gerne bei meiner zweiten Weltreise im Südpazifik besuchen würde. Sie reist immer mit viel höherem Budget und ganz anders als ich. Das muss ich ihr also ausreden, das macht für mich schon jetzt keinen Sinn. Da dann evtl. halt stattdessen kurzes 1-2 Tage Treffen irgendwo, wenn sie das will.
Nein sagen ist ausdrücklich erlaubt (hab ich schon mehrfach gemacht).
Das ist ein guter und wichtiger Punkt, den ihr beide anspricht. Ich fände es zwar nicht einfach, da nein zu sagen (war noch nicht in der Situation). Aber ihr habt natürlich Recht, dass das besser ist! Denn wenn man schon ahnt, dass es nicht funktionieren würde, ist es ja auch dem anderen unfair gegenüber, der meist einen großen Teil seines Jahresurlaubs dafür aufwendet.
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Marla

« Antwort #8 am: 24. April 2017, 22:07 »
2. Erwartungen: Hängt auch etwas mit dem Budget zusammen. Man sollte halt vorher die gegenseitigen Erwartungen an die gemeinsame Reise geklärt haben und was der eine und andere gerne unterwegs sehen und machen will. Andere Reisestile haben natürlich mehr Konfliktpotential (Beispiel: Einer macht gern Party und schlaft lang, liegt tagelang in der Sonne am Strand - der andere möchte jeden Tag früh auf und was unternehmen, Sightseeing, Adventure,...). Aber auch das kann klappen, wenn man es vorher bespricht - man muss ja schliesslich nicht ständig zusammenkleben und kann Kompromisse finden.
Das ist auch meine Erfahrung, dass man da Kompromisse hinbekommt. Klar ist es am tollsten, wenn der Reisestil total übereinstimmt. Aber das schränkt die Auswahl der potentiellen (Teilzeit-)Reisepartner doch sehr ein. Ich hab einige wenige Freunde, die genauso drauf sind wie ich, und ich freu mich auf jeder gemeinsamen Reise, dass es sie gibt. Aber dann gibt es auch die, die sowas sagen wie "ich fahr nicht hinten im Pick-Up mit, das ist mir zu gefährlich" (bei einer kurzen Fahrt auf einem Feldweg ohne jeden Verkehr). Aber da der Platz in der Fahrerkabine frei war, war das kein Problem :)

Ich frag mich übrigens jedes Mal, wenn hier wieder jemand einen Reisepartner sucht (also fast jeden Tag!), wie das eigentlich funktionieren kann. Aber wahrscheinlich ist wirklich das Erfolgsrezept, vorher lange und ausführlich über die Reise und den Reisestil zu sprechen und festzustellen, ob man übereinstimmt. Ob man sich gut kennt, ist vielleicht gar nicht so wichtig.

Ich fürchte, da bin ich wohl einfach eher der Individualist und Einzelgänger.
Auch schön mal die andere Sichtweise zu hören! Nach der Abstimmung bist du ja nicht die einzige, der es so geht. Ich find's übrigens interessant, dass du das so anders siehst als ich, weil ich bei einigen anderen Punkten wie z.B. Langsamreisen mit dir übereinstimme und viele deiner Beiträge hier sehr gut nachvollziehen kann.
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Kama aina

« Antwort #9 am: 25. April 2017, 08:25 »
Echt interessant, eure unterschiedlichen Erfahrungen und Einschätzungen zu hören! Besonders schön fand ich die Geschichte von dir, kama aina, und deinem Trauzeugen :)
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Hehe! Danke! Ja das ist echt toll gelaufen! Wir kannten uns damals vom Sport und waren da halt nur mal paar Tage zusammen in Hotels und so! Aber da zählte mehr der Sport als Freundschaft! Und außer dem Sport hatten wir auch nicht viel gemein.
Aber wie so oft war es dann irgendwann mal aus einer "Sauflaune" heraus, als wir uns auf nem Geburtstag eines gemeinsamen Freundes getroffen haben, dass wir dann beschlossen haben, dass ich ihn besuche! Aus 2 Wochen wurden dann irgendwann 5 weil wir schon in der Planung merkten dass es passen könnte!

Naja und es hat richtig gut geklappt! Trauzeuge, Reise-Buddy, Freund! Ziemlich gut gelaufen! :-)   

Hab so über das Thema Reisen zwei meiner 3 besten Freunde gefunden! Bin dem Thema also schon sehr positiv gestimmt!
Aber kann das Thema "Reden" auch nur unterstützen. Ich finde das wichtigste ist einfach, dass man sich intensiv austauscht und seine Wünsche und Vorlieben absteckt! Und dann auch die Kompromissbereitschaft auslotet und sich einen ehrlichen Plan B zurecht legt!
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Marla

« Antwort #10 am: 25. April 2017, 21:01 »
Lustig, immer noch 2/3 zu 1/3. Und niemand hat überwiegend schlechte Erfahrungen gemacht. Schauen wir mal, ob das so bleibt. Würde mich auch freuen, hier noch ein paar Kontra-Meinungen zu lesen :)
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