Thema: 3 Wochen allein durch Marokko  (Gelesen 2737 mal)

Nicasa

« am: 10. Februar 2017, 00:31 »
Nach langem Hin und Her im Job konnte ich nun endlich buchen und flieg jetzt ziemlich kurzfristig für drei Wochen :) nach Marokko. Ich hatte es schon so lange vor, es ist mein erstes Mal dort und jetzt ist die Zeit doch wieder knapp für die Planung.
Ich habe mir hier, im Reiseführer und Sprechen von Freunden schon einiges an Infos zusammensammeln können, bin mir mit vielem noch unklar. Vielleicht könnt Ihr ein wenig weiterhelfen?

Ich werde in Casablanca ankommen (und fliege von Marrakesch wieder heim)
und wollte dann gleich weiter nach Rabat.
Dort und in Meknes würde ich gerne so 3 Tage (?) verbringen.
Nun überlege ich, ob/wie gut ích mit Bussen Richting Merzouga / Erg Chebbi komme, wo ich gern 2 Tage bleiben würde. Ich kann mir vorstellen, dass die Strecke sehr schön ist.
und von...wieder mit Bus/Taxi... mit Stops in den Schluchten,  Aït-Ben-Haddou, Ouarzazate dann nach Marrakesch.
Ich finde leider kaum Infos darüber, wie gut das funktioniert?  ???
Oder wäre eine gebuchte Tour von Marrakesch die sinnvollere Variante? Evtl. lohnen sich all die Stops auch garnicht so?

Viel weiter, außer nach 3 Tagen in Marrakesch den Rest entspannt an der Küste zu verbringen, bin ich auch noch nicht gekommen. In den Buchabschnitt vertiefe ich mich dann morgen  :)

Ich hoffe, ich habe es nicht allzu kompliziert geschrieben, mein Kopf schwirrt schon etwas und in einer Woche geht mein Flugzeug herrje.
Über Eure Erfahrungen würde ich mich sehr freuen, vielleicht würdet Ihr auch eher Alternativen vorschlagen?
Danke Euch!
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Kama aina

« Antwort #1 am: 10. Februar 2017, 08:14 »
Wenn das so weiter geht, dann sollten wir einen eigenen Ordner über Marokko machen! :-)
Hast du dich denn schon mal durch die einzelnen Themen hier gelesen? Es gibt hier ohne Ende Infos über Marokko!

Da ich nur ein kleines Stück bisher bereist habe kann ich dir nur Einschätzungen geben! Hier gibt es aber Leute die dir auf jeden Fall was sagen können!

Hast du schon mal über einen Mietwagen nachgedacht? Das ist sicherlich die individuellste Alternative! Du kannst überall anhalten und dir solange Zeit lassen wie du willst! Bist nicht auf die Zuverlässigkeit der Busse angewiesen und kannst Pläne auch nochmal ändern! An den Verkehr in Marokko gewöhnt man sich auch schnell. Außerdem ist dieser auch nur in den Städten problematisch.
Der Sprit ist in Marokko sehr günstig und Parkplätze gibt es für nen kleines Geld auch an jeder Ecke! Ich denke das die Verbindungen zwischen den großen Städten sicherlich gut sind, meine mich aber daran zu erinnern das die ländlichen Bereich nicht wirklich gut angebunden sind.

Grob gesehen ist deine Route gut und machbar. Casablanca - Rabat - Meknes - Fes - dann runter in den Süden und über Ouarzazate nach Marrakesch.

Durch meinen nur kleinen Erfahrungen in Marrakesch und Essaouira nehme ich aber mal an, dass sich alle Städte auf 1 1/2 bis 2 Tage beschränken! Es sei denn du willst noch speziell etwas erleben!
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Nicasa

« Antwort #2 am: 11. Februar 2017, 15:17 »
Hallo Kama aina,
ja da gebe ich Dir Recht :-)
Ich habe mich hier ja auch schon so gut es ging durchgelesen, dachte dann auf Grund meines gerade knappen Zeitfensters ich versuche direkt in die Runde zu fragen...

Ja, das mit dem Mietwagen habe ich auch schon überlegt, zumindest für Teilstecken. (z.B. von Merzouga nach Marrakesch) Da ich noch nie dort war habe ich leider auch kein Gefühl dazu. Da ich allein reise, als Frau ohne viele KFZ-Kenntnisse, kann ich nicht gut einschätzen, wie es wäre auf dieser Strecke von Nord nach Süd eine Panne zu haben. Und dachte, auch wenn es evtl. aufwendiger ist, dass es so allein mit Bus und Bahn dann doch unterhaltsamer und bequemer sein könnte.

Wie seht Ihr das? Vielleicht hat ja jemand noch Tips?

LG Nina
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Weltenbummler87

« Antwort #3 am: 12. Februar 2017, 00:54 »
Guten Abend :)

Ich bin letztes im August 2015 das erste Mal 3 Wochen mit dem Mietwagen durch Marokko gereist. Seitdem war ich noch 3 Mal dort. Das Land und die Leute, die Natur, die vielen Eindrücke, all das hat es mir total angetan!
Du hast nun auch 3 Wochen Zeit. Wir waren damals zu zweit unterwegs und sind mit dem Mietwagen in Agadir gestartet und haben dort unsere Reise auch abgeschlossen. Ich kann dir die Fahrt mit dem Mietwagen nur empfehlen. Der Verkehrt ist zwar teilweise (besonders in den Städten) sehr chaotisch, aber du kannst recht individuell und schnell reisen und bist nicht auf die teilweise spärlich vorhandenen Busverbindungen angewiesen. Zwischen den großen Städten gibt es allerdings Busverbindungen, teilweise auch Zugverbindungen.
Du landest in Casablanca, wenn du nicht unbedingt auf westlich orientierte Mega-Großstädte stehst, würde ich Casablanca außen vor lassen und schnell dort verschwinden! Das einzig interessante ist die Moschee (2. größte der Welt wenn ich mich nicht irre), die auch zu bestimmten Zeiten für Nicht-Moslems zugänglich ist.
Rabat hat einige schöne Ecken, dort reichen aber 2 Übernachtungen wie ich finde schon. Dann kann ich dir Fes empfehlen! Meknes und Fes liegen sehr nah beieinander, Meknes ist etwas kleiner, etwas sauberer, etwas ruhiger. Fes ist aber wirklich beeindruckend. Dort, oder in Meknes, kannst du gut und gerne schon 3 Tage bleiben. Wenn du auf Ausgrabungen etc stehst kannst du in der Nähe noch Volubilis besichtigen (römische Ausgrabungsstätte). Von dort aus könntest du dich dann Richtung Wüste machen. Der bis nach Merzouga ist recht weit und du solltest dir eine Zwischenstation suchen, z.B. Midelt (nicht sonderlich schön aber in der Umgebung das schöne Atlas Gebirge). In Merzouga kannst du dann z.B. in der Wüste in einem Zelt schlafen oder auch in befestigten Unterkünften, da gibt es alles was das Herz begehrt. Im Anschluss würde ich mir noch die Todra-Schlucht (bei Tinerhir) und das Dades-Tal erkunden! Beides sehr sehenswert.
Dann kannst du über Ait ben Haddou und Ouarzazate zurück nach Marrakesch reisen. Wenn du dann noch Zeit hast empfiehlt es sich noch nach Essaouira zu reisen. Wunderschöne Stadt am Atlantik, sehr schöner Hafen, alles etwas entspannter und ruhiger als in Marrakesch oder Fes.

3 Wochen sind wirklich eine gute Reisedauer um Marokko zu entdecken. Bei Reisen durch das Atlas-Gebirge (Strecke von Ouarzazate nach Marrakesch und von Fes Richtung Wüste) kann dir aber auch mal Schnee in die Quere kommen. Im Winter hat es in Marokko sehr viel geschneit, die Passstraße zwischen Ouarzazate und Marrakesch ist dann teilweise mal für einen halben oder ganzen Tag gesperrt - das lässt sich vor Ort aber in Erfahrung bringen.

Jetzt habe ich doch etwas mehr geschrieben als gedacht. Ich hoffe es ist nicht zu durcheinander und ich konnte dir etwas helfen :) Wenn du noch Fragen hast - Her damit!

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Weltenbummler87

« Antwort #4 am: 12. Februar 2017, 00:59 »
Habe noch vergessen zu sagen das du natürlich auch von Marrakesch aus jegliche Form von Tour buchen kannst. Sowohl in die Wüste, als auch nach Ait ben Haddou oder in die Schluchten. Ich würde mich aber vorher über die Seriosität der jeweiligen Anbieter informieren. Vor Ort kannst du sicher noch verhandeln. Habe aber noch nie eine dieser Touren gemacht, also kann ich dir da leider keine Tipps geben.
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Nicasa

« Antwort #5 am: 12. Februar 2017, 12:04 »
Lieber Weltenbummler87, ich lese alles mit großem Interesse, danke Dir :)
So in etwa sieht meine Planung nun auch aus.

Rabat+Salé
Meknes (evtl. Moulay Idriss), mit Fes bin ich mir noch nicht sicher
...
Erg Chebbi
Todra
Dades
Marrakesch

Dafür plane ich ca. 1 1/2 Wochen, ist das wohl realisitisch?
Bei einer gebuchten Tour von Marrakesch fände ich es schade um die Zeit, eine Strecke hin/zurück 2 mal zu fahren. Vor allem weil auf dem Rückweg ca. 10 Stunden nur gefahren wird, wie ich es bisher gelesen hab.

Gäbe es ein sanfttourismusorientiertes (welch Wort) Zeltlager, dass ihr empfehlen würdet? Generell brauch ich nie viel,  für ein wenig Luxuswüstentraum würde ich dort auch mehr investieren.

Ich mache mir noch die Gedanken über die Vortbewegung. Auch in Bezug auf das Winterwetter, wie du es ja auch erwähnt hast. Hat jemand Erfahrungen mit den Busverbindungen von Nord nach Süd? Oder empfiehlt ihr generell ein Auto?
Ich bin es gewohnt allein zu reisen und habe viele positive Erfahrungen und Hilfsbereitschaft in doofen Situationen sammeln dürfen. Dort bin ich aber leider verunsichert (auch weil meine Freunde nur am Kopfschütteln sind, dass ich als Frau allein so weite Strecken über den Atlas plane :/)

Die restlichen 10 Tage würde ich gern entspannt an der Küste in Essauira und 1-2 weiteren Örtchen verbringen.
Wenn jemand Tips und Empfehlungen hat? Auch zu netten, familiären Unterkünften.
Ich bin für alles dankbar :)
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Nicasa

« Antwort #6 am: 12. Februar 2017, 12:20 »
Ah und ist es wirklich ratsam einen Schlafsack mitzunehmen  ??? ich möchte ja nicht campen und und bin froh über alles was ich nicht mitschleppen muss  :-\... oder sind mittel bis preiswerte Unterkünfte so schlecht beheitzt?
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Oliver13

« Antwort #7 am: 12. Februar 2017, 12:38 »
Also ich kann dir nur empfehlen auch Moulay Idriss mitzunehmen und auch die nahegelegenen Ausgrabungen von Volubilis.

Ich empfand einen Mietwagen angenehm an Orten wie dem Hohen Atlas, z.B Telouet oder in der Dades- und Todhra-Schlucht. Hier wäre es ohne Mietwagen schon sehr mühsam und man sieht nicht so viel. Strecken zwischen Städten sind aber mit Bus und Zug gar kein Problem und evtl. sogar angenehmer, da der Verkehr in den Großstädten echt anstrengend ist. Wir mussten mit großem SUV durch Fes und Marrakesch, das ist kein Spaß. ;D

Als einen weiteren sehr schönen Ort am Strand, kann ich dir Sidi Ifni empfehlen. Tolle spanische Kolonialstadt mit riesigen Felsbögen am Strand in der Nähe.  Wenn du möchtest schau hier ein paar Bilder auf meinem Blog an:
https://wasgesternwar.com/2016/11/21/der-tag-an-dem-wir-das-paradies-in-marokko-fanden-sidi-ifni/

Zum Winter kann ich leider nichts sagen, da wir im September dort waren.

Vg
Oliver
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Nicasa

« Antwort #8 am: 12. Februar 2017, 13:41 »
Hallo Oliver,

ein schöner Blog! Danke. Dann werde ich wohl einen Tag extra für Moulay resevieren :)
Und Sidi Ifni liest sich verführerisch, wie kombinier ich das denn nun am besten hmm, auf einmal sind 3 Woche wieder so wenig haha.

Eure Routenerlebnisse übers Gebirge lesen sich dagegen abenteuerlich haha, ich bin ein wenig bleich geworden. Traust Du mir das zu? Serpentinen, Haarnadelkurven, keine Wendemöglichkeiten, au weia. Ich bin froh, dass ihr heil wieder da seid   :D
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Weltenbummler87

« Antwort #9 am: 12. Februar 2017, 15:26 »
Ich würde dir tatsächlich den Mietwagen empfehlen und außerhalb der Städte ist das Fahren auch in Ordnung. Bei den Bussen musst du etwas aufpassen, die fahren ohne Rücksicht. Die großen Pässe, z.B. Zwischen Ouarzazate und Marrakesch werden immerzu ausgebaut, sind also nicht mehr so gefährlich wie früher.
Deine Route finde ich ganz gut und halte ich auch für realistisch. In der Wüste geschlafen haben wir damals mit Merzouga Bivouac Excursion, dann hatten wir aber auch in der Wüste keine feste Toilette, die Menschen waren aber super nett und das Abendessen unterm Sternenhimmel zwischen den Dünen war grandios!
Wenn du etwas familiäres suchst, kann ich dir noch Sidi kaouki bei Essaouira empfehlen. Da dann das Sidi Kaouki Berber House. Ich habe mich außerhalb von Zuhause noch nie so wohl gefühlt wie da! Es ist sehr familiär; man lernt sehr leicht andere Menschen kennen. Im sidi ifni war ich noch nicht leider, soll sehr schön sein, ist allerdings natürlich auch schon recht weit südlich. Ich finde Runde schon sehr gut. 1 1/2 bis 2 Wochen bis Essaouira und dann da am Atlantik den Rest der Zeit verbringen. Mit Mietwagen könntest du auch noch etwas weiter nördlich fahren, spontan wie du Lust hast. Marrakesch selbst möchtest du dir nicht angucken?

PS: alleine reisen als Frau ist glaube ich, bis auf die dunklen Ecken der Städte, kein Problem. Vorausgesetzt du kleidest dich entsprechend, also kein Knie zeigen und keine Schultern (außerhalb des Strandes). Am Atlantik und z.B. in Rabat und Essaouira ist alles westlicher, da ist das alles nicht so streng. Sonst kann ich nur wiederholen wie toll ich dieses Land finde! Vor allem abseits der Standardpfade a la Marrakesch (obwohl Marrakesch selbst auch sehr sehenswert ist, nur halt recht touristisch).
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Kama aina

« Antwort #10 am: 13. Februar 2017, 09:42 »
Wenn du über einen der großen Mietwagengesellschaften buchst, dann wirst du mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auch einen fast neuen modernen Wagen bekommen! Die Wahrscheinlichkeit einer Panne ist dann doch recht gering. Außerdem hast du überall Hilfsnummer stehen die du anrufen kannst! Da würde ich mir nicht soviele Sorgen machen!

Zum Thema Frauen alleine in Marokko haben wir die Beobachtungen gemacht, dass allein reisende Frauen am Tag an den touristischen Orten sehr stark bedrängt worden sind. Leichtes Antaschen und Zulabbern war häufig zu sehen! Die Jungs können einfach nicht ihre Finger von den Mädels lassen. Aber nach einigen Sekunden Abneigung wurden die Damen auch in Ruhe gelassen. Nachts teilten uns Frauen mit, dass sie nicht gerne durch die dunklen Gassen gehen, weil dort die Männer noch aufdringlicher sind. Selbst konnten wir aber keine Beobachtungen dahingehend machen!

Das waren unsere Beobachtungen in Marrakesch! In Essaouira haben wir gar nichts in der Richtung gesehen! Dort wurden die Mädels ganz normal in Ruhe gelassen.
Ich denke es ist ein grundsätzliches Problem stark touristisch frequentierter Orte! Bzw. klassicher Touristenorte wo die Einheimischen an den Touristen zwangsweise verdienen wollen oder müssen.
Auf dem Djemaa el Fna war es sehr schlimm, aber schon in den weiter entfernten Souks konnten wir die Beobachtungen schon nicht mehr machen!
Ich denke du musst dich schon auf etwas Bedrängen einstellen, aber die Chance das dir was zustößt tendiert trotzdem gegen Null! Es ist im Zweifel nur nervig.
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