Zu Sta. Marta/Tayrona kann ich nichts konkretes oder aktuelles sagen. Nur so viel: die kolumbianische Karibik-Kueste hat Wuestenklima - dass es dort trocken ist und v.a. Kakteen gruen sind, ist normal.
Im Deptos. Tolima und Huila war die Situation seit November 2015 bis Anfang Maerz 2016 teilweise sehr kritisch, aehnliches gilt fuer die 'Llanos', die Flachland-Praerie im Osten und die Deptos. Cauca, Valle del Cauca und Nariño - fast kein Niederschlag, Oberflaechengewaesser mit extrem niedrigen Wasserstaenden und sehr heisse Tageshoechstwerte fuehrten zu Rationierungen der Trinkwasserversorgung der Bevoelkerung in mehreren Doerfern und Staedten und zu Problemen in der Landwirtschaft. Mittlerweile regnet es in den kol. Anden wieder normal, d.h. es bestehen soweit ich weiss keine Rationierungen mehr, die Wasserpegel erholen sich langsam.
Fuer Reisetaetigkeiten durch die andine Region Kolumbiens geht aus meiner Sicht momentan von Trockenheit keine Einschraenkung aus.
Mich freut aber der Beitrag von Claudia-to-go.
Denn die Gesamtsituation ist schon behandlungsbeduerftig - die tatsaechlichen (bedrohten) und potenziellen Wasserreservoirs der Bergregionen Suedamerikas sind enorm. Man muss sich vor Augen halten dass alle Fluesse, die durch das Land fliessen und in Pazifik, Atlantik und Amazonas-System muenden, in einer der Kordilleren entspringen. Zudem wird ein Grossteil der Stromversorgung aus Wasserkraft gewonnen.
Hintergruende von solcherlei Wasser-Engpaessen (und auch andererseits von extreme Ueberschwemmungen) sind, ausser 'El Niño/La Niña'/globalem Klimawandel, folgende Faktoren:
*Abholzung der natuerlichen Waelder nicht nur im Amazonas-Tiefland sondern auch in den Bergregen- und Nebelwaeldern der Gebirge bei nicht oder nicht ausreichend erfolgender Wiederaufforstung.
*Brandrodung und ungewollte Waldbraende
*Unklarheiten ueber sinnvolle Trennungen bzw. Kombinationen vonAufforstung mit Plantagenholz versus Aufforstung mit rein oekologischen Zielen
*Bergbausektor, Energiesektor (z.B. illegale Minen mit unkontrollierter Schadstoffabgabe, z.B. Staudammprojekte und oft unzureichende Durchfuehrung von Umweltschutzmassnahmen).
*in einigen Gebieten, v.a. im Cauca-Tal um Cali herum, dauerhaft zu viel Grundwasserentnahme (Grundwasserreservoirs haben keine Zeit sich wieder aufzufuellen)
*Landflucht, Verstaedterung und das schnelle Wachsen urbaner Siedlungen
*Furcht vor Aufforstung zu grosser Waldflaechen (evtl. Verstecke fuer illegale Akteure)