Thema: Drei Wochen durch Bolivien ab Santa Cruz. Nur wie?  (Gelesen 2008 mal)

Aguirre

« am: 04. Februar 2016, 20:24 »
Ahoi,
Mitte März werden wir unsere Tochter in Santa Cruz besuchen, wo sie ein Praktikum macht. Von dort aus wollen wir drei Wochen lang durchs Land fahren. Unbedingt nach sucre, uyuni und la paz und vielleicht sogar noch mit ein wenig Regenwald wieder zurück nach Santa Cruz.

Nur wie?
Nach vielen Asien und Afrika reisen ist es unser erster Südamerikatrip.
Ein Suzuki für drei Wochen kostet rund 1000€. Aber schafft man in Bolivien rund 2500km in drei Wochen ohne durchsetzten zu müssen?
Macht die Reise mit Bussen Sinn oder lieber doch nicht.
Fliegen wäre auch eine Möglichkeit allerdings kommt dann schon einiges zusammen.

Habt ihr Tipps?

Kann man sich beruhigt darauf verlassen, vor Ort nach Unterkünften zu suchen oder sollte man das von zu Hause aus machen?

Freu mich sehr über jeden Ratschlag.
Beste Grüße
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Vombatus

« Antwort #1 am: 04. Februar 2016, 21:46 »
Aguirre der Zorn Gottes  ;D

Meiner Meinung nach müsst ihr keine Unterkünfte im Voraus buchen. Und Busse sind sicher sehr viel preiswerter als ein Mietwagen, hinzu kommt, ob man sich zutraut dort zu fahren.
Ihr werdet sicher ein paar Tage in Santa Cruz bleiben (am Anfang und am Schluß?), dann für 3 Tage nach Sucre, 2-3 Tage Potosi, von dort Uyuni 4-5 Tage inkl. Tour (Ankommen, Tour buchen, zurück kommen und dann weiter). Vielleicht mit dem Zug nach La Paz 3-4 Tage. Vielleicht ein Flug (so teuer ist das nicht) in den Regenwald (Rurrenabaque) + Umgebung. ca. 5 Tage.

Die restliche Zeit für andere Ziele, bzw. für Transporttage oder hier und da etwas länger. Oben beschrieben ist eher die "klassische" Touristenroute. Es gibt noch ganz andere tolle Ziele in Bolivien.
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pad

« Antwort #2 am: 04. Februar 2016, 23:50 »
Stimme Vombatus zu. Denke, Mietwagen macht nicht so viel Sinn. Zumal Uyuni als Selbstfahrer eh schwierig ist, geht wohl nur mit 4x4, eigenen Benzinkanistern und sehr guter Vorbereitung. Da ist die Tour doch deutlich einfacher. Schneller als Busse sind manchmal noch die 'Trufis', PWs / Sammeltaxis mit 4-5 Passagieren (mehr geht immer). Los gehts im Renntempo, sobald der Wagen voll ist. Kann man sicher auch als Privattransport kriegen, wenn man alle Plätze kauft. Gerade für Strecken im Bereich von 2-3h eine gute Sache.

Nun, viel mehr Zeit als für die von Vombatus beschriebenen Ziele habt ihr wohl gar nicht. In den Jungle würde ich mit eurem Zeitbudget per Flug. Das gesparte Geld vom Mietwagen ist hier gut investiert. Ansonsten gäbe es natürlich noch sehr viel mehr zu sehen. Vielleicht könnt ihr zwischen Santa Cruz und Sucre noch Samaipata einbauen und von dort dann einen Nachtbus nach Sucre nehmen. Ist kein muss, aber landschaftlich ganz nett.

Die Uyuni Tour ist auch ab Tupiza sehr toll, wird aber zeitlich wohl knapp. Auch für Tarija wird es eher nicht reichen. Mir hat auch Cochabamba und der nahegelegene Toro-Toro NP gut gefallen.

Wie schauts aus bezüglich Titicaca-See?

Hach, in Bolivien kriegt man schnell zwei Monate durch.

Unterkünfte und Busse sollten sich immer kurzfristig finden. Bei den Bussen würde ich aufgrund der niedrigen Preise nur die besten Anbieter wählen, dann reist es sich auch recht sicher und komfortabel.
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Aguirre

« Antwort #3 am: 04. Februar 2016, 23:55 »
Hallo Vombatus, hallo Pad,

schon mal vielen Dank für die Tipps, werde gleich mal nachlesen was ihr so vorschlagt.

Liebe Grüße
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GschamsterDiener

« Antwort #4 am: 05. Februar 2016, 00:33 »
Die Uyuni Tour ist auch ab Tupiza sehr toll, wird aber zeitlich wohl knapp.

Von Tupiza aus geht man halt auf Nummer sicher, weil die (wenigen) Anbieter einen guten Ruf haben. In Uyuni-Stadt kann es gut gehen - oder ein ziemlicher Reinfall werden. Ich würde das jedenfalls empfehlen, da für mich Uyuni ein absoluter Höhepunkt Südamerikas (der Welt?) ist. Tupiza erreicht man auch recht gut direkt von Potosi aus. Die Tour endet dann in Uyuni-Stadt, wo man möglichst wenig Zeit verbringen sollte, und kann dann per Nachtbus nach La Paz weiter. Von dort Titicaca und/oder Rurrenabaque und/oder zurück nach Santa Cruz (nehme an, dass von dort der Flieger geht).

Die Strecke Cochabamba-Sucre bin ich zwar nicht gefahren, habe aber viel Negatives darüber gehört. Ich würde das evtl. per Flieger absolvieren (gibt es da überhaupt direkte Verbindungen?) oder zumindest zweiteilen, damit es etwas humaner wird.
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Aguirre

« Antwort #5 am: 05. Februar 2016, 09:34 »
Wir haben immer noch ein wenig Respekt vorm Busfahren. Zum einen wegen der wohl doch ziemlich langen Fahrzeiten in vollen Bussen. Zum anderen haben wir neben unserem Gepäck auch videoequipment dabei um für eine Library 4K Material zu sammeln. Da ist man mit einem Mietwagen wahrscheinlich flexibler. Wie sieht denn die Realität mit den Bussen realistisch aus? Fahrzeiten z.b von Santa Cruz nach cochabamba dann nach la paz und von dort nach uyuni und schließlich über Potosi, sucre nach Santa Cruz. Gibt es "gute" und "weniger gute" unternehmen und genügend Tickets wenn man spontan kaufen möchte.  Meine Frau fürchtet sich ein wenig vor überfüllten Bussen und ich hab eigentlich keine große Lust die ganze Zeit hinter dem Steuer zu sitzen.
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GschamsterDiener

« Antwort #6 am: 05. Februar 2016, 16:21 »
- Die Bussituation und die Straßenlage in Bolivien sind deutlich schlechter als in den Nachbarländern.
- Es gibt ein paar wenige bessere Busanbieter mit viel Luxus für wenig Geld.
- Überfüllte Busse wird es auf Langstrecken wohl nicht geben. Jeder bekommt einen Sitz.
- Kälte kann bei Nachtfahrten ein Thema sein.

Bei der angefragten Route würde ich evtl. Cochabamba ausfallen lassen und einen Flug nehmen. Insbesondere in Bolivien würde ich mich weniger auf Städte, sondern mehr auf Natur konzentrieren.
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pad

« Antwort #7 am: 05. Februar 2016, 19:53 »
Ich würd mir die Inlandflüge auf jeden Fall auch noch angucken, unter Umständen könnt ihr so für wenig Geld die eine oder andere lange Busfahrt vermeiden.

Überfüllte sind die Busse auf längeren Strecken zwischen den grossen Städten nicht. Richtig voll werden kann es eher in lokalen Bussen, die kleine Ortschaften anfahren und halt jeden mitnehmen, der noch am Strassenrand steht.

Wie schon erwähnt, kriegt auf den Strecken zwischen den grossen Orten jeder einen Sitzplatz zugewiesen. Es ist manchmal nicht so einfach, herauszufinden, welche Busgesellschaft am besten ist. Man kann sich etwas an den Preisen orientieren, teilweise gibts auch Hinweise in Reiseführern oder im Internet. Ansonsten hilft es, am Busterminal VOR dem Ticketkauf den Bus anzugucken - es gibt durchwegs auch mal die neueren Marcopolo Modelle mit viel Beinfreiheit. Eine topmoderne Flotte, wie man sie von einigen Anbietern aus Peru, Chile, Argentinien oder Brasilien kennt, darf man hingegen nicht erwarten. Aber wer schon mal in SOA unterwegs war, kennt auch deutlich schlechtere Transportmittel mit praktisch null Beinfreiheit. Auf fast allen Strecken gibt es mehrere Busunternehmen. Ich hatte nie Probleme, kurzfristig an Bustickets zu kommen. In den allermeisten Fällen ging ich ohne jegliche Vorbereitung zum Terminal und sass innert 15-45 min in einem Bus. Am Terminal gibts praktisch immer noch viele und gute Sitzplätze, da viele Locals erst später zusteigen oder die Terminal-Fee vermeiden wollen und einen halben Block entfernt warten. In Bolivien hat praktisch niemand ein eigenes Transportmittel, daher reisen alle mit dem Bus, entsprechend gross und frequent ist das Angebot.

Die Fahrzeiten sind in den meisten Reiseführern angegeben und passen ziemlich gut. Die Strassen werden Jahr für Jahr besser, daher gehts manchmal sogar schneller als angegeben.

Sensibles Equipment gehört unbedingt ins Handgepäck, in Bolivien wird leider nicht besonders vorsichtig mit Gepäck umgegangen und oft sind die Gepäckfächer schmutzig. Dazu kommt, dass Locals allerlei Lebensmittel etc. transportieren, da kann im dümmsten Fall auch mal was auslaufen, riechen und dgl.
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Aguirre

« Antwort #8 am: 06. Februar 2016, 13:29 »
merci schon mal für die Tipps.

Wir überlegen gerade, dass wir wohl auf ein paar Highlights verzichten müsen.
Darunter fällt wahrscheinlich der Madidi Nationalpark.
Dafür kommen wir am Amboró Nationalpark vorbei oder evtl. am Toro Toro.

So wie es gerade aussieht, werden wir wohl von Santa Cruz nach La Paz fliegen und dort nach ein wenig Höhengewöhnung einen Abstecher zum Titicacasee wagen. 1 oder zwei Tage , reicht das?
Danach geht es dann wohl nach Uyuni incl, Tour durch die Salar. 3-4 Tage.
Und dann über Potosi und Sucre und einen der Parks zurück nach Santa Cruz.

Evtl. würden wir uns in La Paz einen Wagen mieten, den wir dann in Santa Cruz abgeben können.
Ist gar nicht mal so teuer.

Klingt das nach einem Plan oder sollten wir doch zugunsten des Madidi Nationalparks auf andere Locations verzichten?

Schönen Samstag euch allen.
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