Thema: Uebergang Weltreise nach Hause  (Gelesen 2872 mal)

danyseo93

« am: 01. Dezember 2015, 18:45 »
Hey all ihr Reiseverruekten da drausen.

Ich bin jetzt seit 11 Monaten in Suedamerika und naechsten Samstag geht es zurueck in die Schweiz, wo mich Schnee und Kaelte erwartet  ;)

Ich bin jetzt nicht extrem Motiviert zurueck zu gehen, vorallem weil ich auch die Reise als kleine Flucht von zu Hause ansehe, ich  habe einige Baustellen zurueck gelassen und bin jetzt durchaus aengstlich auf all das wider zu Treffen, ich weiss zwar das sich das Leben zu Hause auch entwickelt hatt, allerings kann ich das nicht so richtig Glauben.

Ich frag mich zur Zeit wie der uebergang von Weltreise nach Hause ist, wird es schwer, werd ich erstmal mit so vielen Problemen ueberhaeuft das ich ueberfordet bin mit allem? Werden Freunde und Famillie noch zu mir halten?

Ich stell mir immer vor wie das ist wenn ich dann am Flughafen bin und all die Freunde und Familie sehe, und ich frag mich ob ich dann nicht am liebsten gleich wider umkehre und den naechsten Flieger nehme in die Ferne.

Lg Dany
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knappe

« Antwort #1 am: 01. Dezember 2015, 22:29 »
Dann will ich mal: So, wie du jetzt schreibst wird es bestimmt nicht total leicht. Und ja, wahrscheinlich ist der erste Impuls, umzukehren und in den nächsten Flieger zu sitzen.
Überfordert zu sein, ist wahrscheinlich ziemlich normal, zumal, wenn man mehrere "Baustellen" zurückgelassen hatte. Aber: natürlich werden Familie und Freunde zu dir halten! Vielleicht ergeben sich Probleme hier und da und vielleicht hat sich die ein oder andere Freundschaft auseinandergelebt. Aber die Freunde und Familie, die dich vor der Reise geliebt und gemocht haben, werden das auch jetzt tun. Oder wieso glaubst du, dass sie dich am Flughafen erwarten?? 😉
Mein Tip für die erste Zeit, was mir den Blues erträglicher gemacht hat: nicht vergraben, konkrete Ziele (mit Deadline) setzen und vielleicht einen Tag in der Woche, an dem du nur du alleine  ein paar Stunden draußen verbringst. Außerdem immer und immer und immer wieder auf die Dinge konzentrieren, die gut sind zurück in der Heimat (die gibt es ja auch).
Ich habe mal irgendwo gelesen/ gehört (hier?), dass man die Hälfte der Zeit, die man weg war, braucht, um wieder anzukommen. Bei mir hat das etwa gestimmt. Aber es wird besser...

Manche Baustellen sehen mit fast einem Jahr und einem Haufen Erfahrungen Abstand vielleicht auch einfach anders aus. Versuche, es ein bisschen mehr auf dich zukommen zu lassen. Versuche, dich von diesen Bedenken abzulenken, damit du dich nicht so auf das negative konzentrierst.bIch wünsche dir alles Gute für die Rückkehr

Surfy

« Antwort #2 am: 02. Dezember 2015, 11:45 »
Eine Reise sollte man immer wegen des Reisens selber machen, wegen des Abenteuers, des Flairs - aber bitte nie als Flucht vor dem Alltag. Der macht das ankommen und den wieder Einstieg bestimmt nicht einfacher.

Aber das war nun genügend Zeigefingerwedelei, was knappe schreibt ist wahr und dürfte Dir helfen:

Manche Baustellen sehen mit fast einem Jahr und einem Haufen Erfahrungen Abstand vielleicht auch einfach anders aus. Versuche, es ein bisschen mehr auf dich zukommen zu lassen.

Mache das beste daraus, mehr kannst Du gar nicht machen :-) Einige Baustellen werden sich relativiert haben, andere sind vielleicht noch da oder sogar verschärft, falls finanzieller Art. Aber egal was es ist, Du wirst es packen.

Das wichigste ist wieder einen geregelten Alltag zu haben, denke ich. Ich war nach der Reise 3 Wochen ohne Job und war über mich selber erschrocken, wie schnell ich angefangen habe die Zeit zu vergammeln. DH such Dir irgend eine Tätigkeit um wieder einen geregelten Arbeitstag zu haben, ganz egal was es ist! Frittenbude, Kellnern, ganz egal. Schöner ist natürlich in deinem Job zu arbeiten, aber noch wichtiger ist es, eine Aufgabe zu haben.


Ansonsten heisst es sich selber Strukturen zu geben, den Alltag aktiv zu gestalten. Fitnessabo, Kampfsport, Fotografie-Kurs, Fortbildung - es gibt doch so viel wofür man vor der Reise keine Zeit gefunden hat.

Du hast die Entspannung einer Langzeitreise, egal was nun kommt - dass kann gar nicht extremer werden, als das was Du erlebt hast. Nach 3 Monaten unter Lohn und Brot, grinst Du über die Zeit des wiedereinstieges :-)

Surfy

danyseo93

« Antwort #3 am: 04. Dezember 2015, 19:09 »
Danke erstmal.

Gut, die Reise habe ich nicht nur gemacht um zu fliehen, auch wenn ich hin und wider denke wie schoen so einen Ausstieg ist. Ich habe sicher vieles erlebt und gesehen, habe auch 3 Wochen bei einer Frau in Bolivien "gearbeitet" was sehr intressant wahr. Vermuetlich bin ich halt ein Mensch der sich nicht gut vorstellen kann das sich die Welt zuhause auch weiter dreht, bis ich es dann sehe. Ist auch cool zurzeit als elterer Haase angesehen zu werden, von anderen Reisenden. ;)

So wie ich das herraus lese hilft erstmal ein geregelter Alltag zu haben, nun, Plaene habe ich genug, daran wid es nicht Scheitern.

Danke Knappe, so hab ich das noch nicht gesehen, das vorallem die zum Flughafen kommen werden, die mich wirklich Schaetzen.

Nun, irgendwie hab ich ja 11 Monate in Suedamerika ueberlebt, dann werd ich die Schweiz schon auch packen. ;)

Freundliche Gruesse, noch aus Quito

Dany
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Brausefee

« Antwort #4 am: 30. Dezember 2015, 16:20 »
Hallo!
Ich wollte mal nachfragen, wie es Dir nun geht?
Wie war die erste Zeit nd haben sich einige Baustellen gelöst?
Liebe Grüße aus Asien :)
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uwee

« Antwort #5 am: 30. Dezember 2015, 23:09 »
... wahrscheinlich bist Du jetzt daheim.... und erst mal glücklich...

Es ist schön nach so langer Zeit Freunde, Nachbarn und Familie wieder zu sehen.

Aber nach zwei oder drei Wochen hat niemand mehr Lust auf Deine Reiseeindrücke. Und Geschichten.
Schließlich waren sie letztes Jahr auch mal wieder in Mallorca.

Irgendwann kommt auch bei Dir ziemlich sicher die depressive Phase.
Dauert meist 2-4 Monate. (zumindest bei mir nach mehr als 6 Monaten Abwesenheit)
Helfen können einem nur Leute, die ähnliche Erfahrungen bereits gemacht haben.

Am besten bald wieder Pläne schmieden für neue Abenteuer.
Oder Film machen.
Oder Buch schreiben.

Am besten neue Reisepläne schmieden.

Das lenkt ab.

Viel Erfolg
Uwe
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