Thema: Mit dem Hund durch Zentral- & Südamerika  (Gelesen 5814 mal)

nature_travel

« am: 01. Dezember 2014, 20:12 »
Hallo zusammen,

bin schon gespannt ob ihr den ein oder anderen Ratschlag für mich bereit habt ..

Ich war vor einem Jahr für einige Wochen in Indien und werde nach Abschluss meiner derzeitingen Ausbildung mal für längere Zeit die Uhr nicht mehr anlegen.
Genauer gesagt werde ich Ende 2016 nach Guatemale aufbrechen und mal sehn wie weit ich komme und wo es mich so hinverschlägt so um die 2 Jahre hab ich so grob im Sinne .
Jetzt stellt sich mir nur eine Frage, wie sieht das aus wenn man mit einem Hund diese Reise machen möchte?
Wenn ich in Guatemala angekommen bin werde ich keine Strecken mehr mit dem Flugzeug zurücklegen dieses Problem is somit schon aus der Welt, doch hat jemand von euch Erfahrungen wie das bei einer Grenzüberschreitung aussieht?, oder mit einem Hund im Hostel und mit den öffis?, Impfungen?? ect.

Bin über jeden Ratschalag und für jeden Gedankenanstoß dankbar!

In diesem Sinne noch einen gemütlichen Tag!
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Fidelino

« Antwort #1 am: 01. Dezember 2014, 20:28 »
Lass es sein! Also das ist meine persönliche Meinung. Willst Du Deinem Hund das wirklich antun? 2 Transatlantikflüge im Zwinger mit eventueller Quarantäne und vielleicht auch noch mit Umsteigen? Sorry, dafür fehlt mir das Verständnis.

Dann reist Du mit dem Hund rum, durch ein Land mit Flora und Fauna, die weder Du noch Dein Hund kennen. Reisestress, anderes Essen, anderer Umgang mit Tieren.

Hostels: Das schränkt Dich bei der Hostelsuche weiter ein, ich glaube da wirst Du am einen oder anderen Ort definitiv auf Schwierigkeiten stoßen. Gleiches gilt für die Reise mit Bussen etc. Wenn Du dort mal 12 Stunden Bus fährst, ist das Stress für Dich und noch viel mehr Stress für den Hund.

An den grenzen wird es dann auch nochmal interessant. Wie sind die Grenzer drauf, wie ist die Grenze usw.

Sorry, da fehlt mir jegliches Verständnis.

Ich weiß, das war jetzt sehr hart geschrieben, aber vielleicht wachst Du auf, es ist zwar eine romantische Vorstellung, bedeutet aber eigentlich nur unnötigen Stress für Euch beide.
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Surfy

« Antwort #2 am: 01. Dezember 2014, 20:43 »

Es gibt so einige Reisende mit Hund auf der Panamericana - aber die Fahren meist über 1-2 Jahre mit einem Reisefahrzeug und sind nicht auf Busse oder Hotels angewiesen.

Ich denke so kann es gehen. Oder zu Fuss oder mit dem Fahrrad. Busse, Hotels - tönt auch in meinen Augen nicht so schön.

Google mal nach "Panamerika Hund" und ähnlichen Suchbegriffen.

Surfy

NRW

« Antwort #3 am: 02. Dezember 2014, 11:36 »
Ich denke auch, dass eine solche Reise weder deinem Hund noch dir gut tut. Höchstens wenn man wirklich lange an einzelnen Orten bleibt und nicht viel reist. Wie schon gesagt wurde, eine mehrstündige Busreise tut keinem Tier gut. Auch nicht unterschätzen würde ich die Straßenhundproblematik. In "normalen" Hostels wirst du große Schwierigkeiten haben mit einem Tier unterzukommen.

Es ist zwar nicht die EU aber auch in anderen Ländern gibt es Voraussetzungen um Tiere ins Land zu bringen. Erstes Google Ergebnis von einer anderen Reiseseite:

http://www.reise-forum.weltreiseforum.de/viewtopic.php?t=14326


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Dee

« Antwort #4 am: 02. Dezember 2014, 18:32 »
Hi nature_travel

Ich kann deine Frage gut verstehen und finde es auch sehr sinnvoll, dass du diese stellst. Nur wirst du wahrscheinlich nicht die Antworten kriegen, die du dir erhofft hast.

Ich schlage dir vor, dass du mal Blogs, Reiseberichte etc. liest und dich dabei immer fragst, wie es wäre, wenn du deinen Hund mit dabei hast. Ganz neutral, ohne etwas "schönzureden" oder zu "dramatisieren".

Auch ich befürchte, dass das Reisen mit einem Hund eher eine romantische Vorstellung ist, dies aber weder dem Hund noch dir gut tut! Ich setze mal voraus, dass du nicht "privat" reisen möchtest mit Auto o. ä., sondern eben mit Bus/ÖV. Es wurde bereits angetönt - stelle dir eine 12-stündige Busfahrt vor, was machst du mit dem Hund? Wenn er "mal muss" aber der Bus nicht hält? Wie machst du es mit dem Fressen, was willst du ihm geben? Ich kann mir nicht vorstellen, dass es an jeder Ecke Hundefutter gibt. Du wirst ihm irgendwas füttern müssen, und nach meiner Erfahrung vertragen auch Hunde nicht alles, bis sie Durchfall kriegen, kotzen etc. Geschweige den vom Wasser etc. dass er trinken muss/wird. Was machst du mit dem Hund, wenn du eine Sehenswürdigkeit, ein Museum besuchst und ihn nicht rein nehmen kannst? Hast du dir Gedanken darüber gemacht, wie sehr dich dies einschränken kann/würde?

Sind alles nur Denkanstösse. Möglicherweise hast du das ja alles bedacht und verblüffst uns alle mit deinen Überlegungen :)?
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nature_travel

« Antwort #5 am: 02. Dezember 2014, 19:49 »
Hallo nochmal,

Zuerst mal danke euch für eure Meinungen.
Es war auch nicht das Ziel meines Beitrages nur positive Antworten zu lesen so unter dem Motto "rosarote Brille auf und los gehts", viel mehr geht es mir darum mich mit anderen Menschen auszutauschen um die richtige Entscheidung zu treffen, weil diese letzten Endes nicht nur mich betrifft.
Und das die Entscheidung im Interesse des Hundes fallen wird stand für mich von Anfang an fest.   
Die meisten, eigentlich alle eure bisher genannten Probleme waren mir schon vor diesem Beitrag bekannt und sind auch der Grund warum ich diesen Text verfasst habe.
@ Surfy guter Vorschlag mit der Panamericana sicher eine Überlegung wert.


Ihr habt mir aber trozdem weitergeholfen weil mir jetzt klar ist das dieses Thema eine noch weit ausführlichere Recherche brauchen wird als Anfangs angenommen.
Reichlich Zeit hab ich ja noch dafür  ...

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Stecki

« Antwort #6 am: 02. Dezember 2014, 19:54 »
Hart ausgedrückt: Eine Schnapsidee. Ich verstehe dass Du ihn gerne mitnehmen möchtest, aber damit würdest Du Dir und ihm viele, viele Probleme schaffen.
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Surfy

« Antwort #7 am: 02. Dezember 2014, 21:10 »
Hart ausgedrückt: Eine Schnapsidee. Ich verstehe dass Du ihn gerne mitnehmen möchtest, aber damit würdest Du Dir und ihm viele, viele Probleme schaffen.

Das ist nun einfach zu pauschal ausgedrückt. Als Backpacker würde ich es auch so sehen. Aber das ist ja nicht die einzige mögliche Reiseform.

Andere Wandern, fahrem mit dem Fahrrad oder mit dem 4x4 Reisemobil. Als Overlander und Selbstfahrer kann man es sich schon entsprechend einrichten.

Aktuellste Erfahrungen kann man wohl hier nachlesen:



http://www.pawsontour.com/iea/reisen-mit-hund/erfahrungen-von-unterwegs/erfahrungen-von-unterwegs.html

Ein sehr interessanter Blog mit vielen Details zum Reisen mit Hunden. Es liest sich jetzt nicht so, als würden sich die Reisenden eingeschränkt fühlen. Sie lassen halt Museen und einige NPs aus.

Man muss sich ja nicht an die touristischen Highlights halten die "üblicherweise" angesteuert werden, sondern wird auf so einer Reise wunderschöne Landschaften sehen - die andere Touristen mangels mobiliät oft nicht sehen können. Der Blog zeigt dass finde ich sehr gut.

Auch unsere Transafrika mit dem 4x4 durch Marocco, West Sahara, Mauretanien, Mali, Burkina Faso, Benin, Nigeria, Kamerun, Congo, DR Congo, Angola, Namibia bis nach Süd-Afrika hätte mit einem Hund durchgeführt werden können...

Wenn ihr danach sucht (Suchmaschine) werdet ihr viele solche Beispiele finden. DH man kann mit Hund durchaus die Welt oder auch Südamerika bereisen.

Bei mir wird das Reisefieber jedenfalls noch grösser wenn ich den obenstehenden Blog lese - stehe ich doch auch kurz vor der Verschiffung und der Panamericana  :)

Surfy

Vombatus

« Antwort #8 am: 02. Dezember 2014, 23:19 »
Eigentlich bedarf es nur ein paar Klicks um erste Informationen zu finden ...

Einreise mit Haustieren (Guatemala)
Für Hunde und Katzen wird ein Gesundheitszeugnis vom Amtstierarzt des Herkunftslands benötigt. Kommen die Tiere aus einem Land mit Tollwut, wird ein Tollwutimpfzertifikat verlangt, das bescheinigt, dass die Tollwutimpfung mindestens 30 Tage und maximal 1 Jahr vor der Einreise durchgeführt wurde. Hunde müssen zudem gegen das Parvovirus geimpft sein. Gesundheitszeugnis und Tollwut-Impfzertifikat müssen von einem guatemaltekischen Konsulat beglaubigt sein. 
Für die zollfreie Einfuhr kommen nur reinrassige Tiere infrage.
http://www.derreisefuehrer.com/guatemala/reisepasse-visa

Theoretisch wirst du diese Vorschriften annähernd in jedem Land finden, ob das dann tatsächlich so gehandhabt wird ist eine andere Sache. Vor allem wenn du überland unterwegs bist.

Wie hast du denn vor zu reisen?
Vielleicht beschreibst du dein Vorhaben etwas, dann kann man sich auch vorstellen. Als "normaler" Backpacker wirst du vor großen Herausforderungen stehen, aber vielleicht hast du alternative Pläne?

Schätze mal du kannst dir nach deiner Ausbildung 2016 noch nicht leisten ein 4x4 Reisemobil zu besorgen, dieses zu verschiffen und dann noch 2 Jahre durch Mittel-, Südamerika zu reisen? Mit Fahrrad und viel Zeit könnte ich es mir schon vorstellen, ist dann aber halt was ganz was anderes und bestimmt sehr spannend.

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nature_travel

« Antwort #9 am: 04. Dezember 2014, 21:38 »
Danke für eure Beiträge!

Auch wenn mein Reisebudget zu Beginn der Reise nicht gerade mager sein wird denke ich auch das ein Abenteuer wie die Panamericana Tour meinen Gelbeutel sprengen würde zumindest wenn ich es auf eigene Faust machen möchte.

Bis auf einige Sehenswürdigkeiten (Takalik Abaj, Masaya, Salto Angel, Machu Picchu ...) habe ich nicht vor ständig von A nach B zu reisen, WWOOFing steht ganz oben auf meiner Liste.
Hab zwar noch keine Erfahrungen in diesem Bereich, bietet meiner Meinung nach aber viele Vorteile wenn man nicht arbeitsfaul ist.     
Mit dem Fahrrad unterwegs zu sein ist sicher auch eine super Erfahrung ich bin aber dann doch mehr der "Wandertyp".

Also auch wenn ich nicht vorhabe ständig auf Achse zu sein scheinen mir die langen Busfahrten echt ein riesiges Problem zu sein.
Das will und werde ich ihm auf keinen Fall zumuten.

Vlt. hat ja noch jemand Alternativen parat?
 
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farmerjohn1

« Antwort #10 am: 06. Dezember 2014, 16:37 »
Abgesehen von den ganzen Formalitaeten und den Reisen mit modernen Verkehrsmitteln (ein schwer ueberwindliches Problem) finde ich die Idee gar nicht so abwegig. Grundsaetzlich gehoert ein Hund zwar in ein Leben mit festen Gewohnheiten, am besten auf einen Bauernhof oder zumindest in ein Haus mit Garten in einem Dorf oder Wohngebiet wo kaum Strassenverkehr ist. Du weisst doch wie so ein Hundi ist - wenn der aufgeregt oder verunsichert ist, sondert der dauernd irgendwelche stark riechende und unhygiensichen Koerpersekrete ab, die riechen, dann laeuft er weg, kracht sich mit Artgenossen, etc.
Eine nicht geringe Anzahl von einheimischen Wanderarbeitern zieht in solchen Laendern z.B. bei der Kaffeeernte von Plueckerjob zu Pflueckerjob, auch mit Hund und auch mit oeffentlichen Verkehrsmitteln. Die brauchen den sogar weil er ihnen etwa die Praesenz von Schlangen oder Taranteln ankuendigt, nachts anschlaegt wenn jemand Geld aus der Tasche klauen will, und manch einer der lange in tropischer Natur lebt wird auch aberglaeubisch hinsichtlich aller moeglichen indiansichen Geistergeschichten, deren Begegnungen die Gegenwart eines Hundes entschaerfen soll.
Bloss kann ich mir weder einen Rucksacktouristen aus Deutschland als regulaeren lateinamerikanischen Landarbeiter, noch einen Hund als Rucksacktourist vorstellen.
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blaueelise

« Antwort #11 am: 09. Dezember 2014, 00:15 »
Ich habe unterwegs ein Paar aus der Schweiz getroffen, die mit ihrem Hund reisten, und in Peru sogar noch einen zweiten Hund aufgenommen haben. Sie haben sich nach einer Weile einen VW Bus gekauft, weil die öffentlichen Busse keinen Hund mitnehmen wollten und es schwierig bis unmöglich war, von A nach B zu kommen (glaube, in Kolumbien ging das noch, aber ab Ecuador wurde es problematisch - bin mir aber nicht ganz sicher, ob ich mir die Länder richtig gemerkt habe).
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farmerjohn1

« Antwort #12 am: 09. Dezember 2014, 01:21 »
Ja, das ist schon klar: auch in Kolumbien kannst du nicht mit Hund in einen klimatisierten Coche-Cama oder Navette-Reisebus, oder in eine Taxi-Fahrerkabine - das ist dann wie im Flugzeug, und geht auch nicht bei allen Unternehmen.
Nee- wenn man schon 'A' sagt und solche exzentrischen Scherze treibt, muss man 'B bis Z' auch sagen und  mit der Chiva (US-amerikanische Schulbusse mit offenem Holzaufbau) fahren, oder mit einem klapprigen Kleinbus, oder hinten auf der Pickup-Ladeflaeche, wo die Bauern ihre Huehner und Ferkel in Saecken mitschleppen. Da darf auch ein Hund mit rein und stoert da auch nicht. Da gurkt man dann eben halt langsam von Dorf zu Dorf - ist eh besser fuer Pinkelpaeuschen und Fressi-geben, und wenn dem Vierbeiner dann schlecht wird haelt man ihn eben mit dem Kopf raus.
Wenn der Hund nicht zu gross ist (bis etwa 40cm Schnauze-Schwanz-laenge und 30 cm Beinhoehe) waere eine andere Moeglichkeit, ein Motorrad zu mieten oder zu kaufen. Muss ja nix Grosses sein - um die 125cc ist genug, kostet viellleicht so zw. 1500 und 2500 Euro neu. Dann gehst du zum Schreiner oder Schlosser und laesst dir einen Kasten(etwa 30x60x60) hinten drauf montieren - Hundi sitzt dann da drinnen. Muss halt hoch genug sein, denn auf die Dauer ist die Zugluft fuer die Tiere nicht gut, und vielleicht ein verschliessbarer Deckel drauf sein mit Atemloechern - wegen Regen und Sicherheit.
Dann juckeltst du mit dem Mopped da durch die Landschaft und klapperst in genutlichenTagesetappen zw. 100 und 200km alles ab was du sehen willst - hinten drauf Gepaeck und Wauwau - ist doch schoen.
Ich weiss aber wirklich nicht wie das mit dem wieder-mit-nach-Hause-nehmen ist. Denn abgesehen von Scherereien mit Zertifikaten und Quarantaene wird Hundi wahrscheinlich durchleuchtet wegen illegalen Schmuggler-Gefahren, und du weisst nicht was sie alles mit dem Hund machen wenn du nicht dabei bist - villeicht machen die den voellig fertig. Das beste waere wenn dein Hund zum Reiseantritt sehr alt ist und er ist schon laengst in den ewigen Jagdgruenden wenn du heimfliegst. Und ein groesseres Reiseland als Guatemala wuerde ich mir auch suchen - denn Grenzuebergaenge sind mit Hund ganz bestimmt eine riesen Nummer.
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