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Asien / Antw:Tauchen+Wandern auf den Philippinen
« Letzter Beitrag von karoshi am 15. Mai 2024, 11:03 »Wir sind wieder zurück von den Phillies, und ich will mal die Lücken füllen und ein paar Erfahrungen teilen.
Malapascua
Siquijor
Sagada
Banaue
Manila
Gesamtfazit
Malapascua
- Die Thresher Sharks an der Kimud Schoal sind die weite Anreise absolut wert. An der Monad Schoal werden inzwischen auch Tiger Sharks und Hammerheads gesichtet, die Wahrscheinlichkeit ist aber angeblich nur so um die 20%.
- Unsere Unterkunft im Inselinneren (Malapascua Garden Resort) war gut und bezahlbar. Rückblickend hätte ich aber doch lieber das Geld ausgegeben, um direkt im Resort unserer Tauchbasis (Evolution) zu wohnen. Wir mussten einige Fußmärsche unternehmen, um zwischen der Unterkunft und der Tauchbasis hin und her zu kommen, und der Müll, das "Straßen"-Layout und die Hitze haben das einigermaßen unangenehm gemacht. Evolution hat sowieso den besten Strand und das beste Restaurant (von denen, die wir angetestet haben).
- 4D/5N war ein Tag zu viel für uns.
Siquijor
- Nette, relativ ruhige Insel. Der Verkehr ist überschaubar, man kann gut mit dem Roller rumkommen. Die Oceanjet Fähre von Dumaguete fährt inzwischen wieder vier Mal täglich und ist den anderen Schrottkähnen definitiv vorzuziehen. Von Cebu aus gibt es um 13:00 eine direkte Oceanjet-Verbindung mit Stopp in Bohol (ohne Schiffswechsel).
- Wir haben in Tubod gewohnt. Unsere Unterkunft (Tagbalayon Lodging House) war der Hammer. Lauter supernette Leute, gutes Essen, Informationen, Touren, Rollerverleih, gutes Restaurant und ruhige Zimmer im Gartenbungalow. Günstig war's auch noch. Tubod Beach ist sehr schön, der dahinter liegende schattige Bereich gehört aber dem teuren Coco Grove Beach Resort. In unmittelbarer Umgebung gibt es auch etwas Infrastruktur (Dive Center, ATM, Massage, Museum, andere Restaurants, Shops...)
- Zum Tauchen habe ich schon was geschrieben. Das Tubod House Reef ist erstaunlich gut für Macro, aber auch Schildkröten, Fischschwärme etc. Einen super Night Dive konnte ich dort auch machen. Es gibt weitere Sites, die man mit dem Boot anfahren kann (die entfernteren nur, wenn sich genug Leute finden). Apo Island als Tour wird von Island Vibes Explorers täglich angeboten. Die Tauchgänge bei Apo Island fand ich leider enttäuschend. Ein Divemaster hat mir erzählt, dass die Einwohner der Insel (die ja inzwischen fast ausschließlich vom Tourismus leben) während der Corona-Pandemie notgedrungen doch wieder gefischt haben, dass sich die Bestände aber inzwischen langsam wieder erholen.
Sagada
- Wir haben uns für die Anreise über Baguio entschieden. Coda Lines fährt auch 2-3x täglich von Manila aus direkt da hin (mit Stopp in Banaue). Insgesamt haben wir 3 Tage gebraucht, um von Siquijor bis Sagada zu kommen:
- Fähre nach Dumaguete und Übernachtung dort. (Mit der 6-Uhr-Fähre hätten wir die Übernachtung einsparen können, aber wir waren ja im Urlaub und nicht auf der Flucht.)
- Flug nach Manila, dann direkt weiter mit dem Victory Liner Bus von Pasay nach Baguio (6h).
- Bus (GL Trans, 8:30 vom Dangwa Terminal) nach Sagada, 6.5h.
- Für Ausflüge muss man in den meisten Fällen einen Guide haben, was aber nicht teuer ist und sich absolut lohnt. Unsere Guides waren jedenfalls super und haben uns viele Hintergrundinformation gegeben.
- Wir haben zwei Touren gemacht, die beide genial waren:
- Den Walk zu den Hanging Coffins, Echo Valley (mit Kaffeefarm) und Underground River (der nur wenig Wasser führte, deshalb wurde man da nicht nass).
- Sumaguing Cave. (Da wurde man nass.)
- Übernachtet haben wir im Ortszentrum bei Isabelo's, was gleichzeitig praktisch und etwas laut war.
- Für die Weiterfahrt nach Banaue haben wir die Chicken-Karte gespielt und sind einfach um 14:00 mit Coda Lines in 3h rüber gefahren. Es hätte für weniger Geld auch noch ein paar Jeepney-Combos mit Umsteigen in Bontoc gegeben.
Banaue
- Der Ort ist deutlich lebhafter als Sagada. Es gibt einen großen Markt und insgesamt relativ viel Verkehr.
- Wir hatten insgesamt nur 2 Tage. In dieser Zeit haben wir die Tour nach Batad gemacht (super) und uns sonst nur den Ort angeschaut. Es gibt 2 Museen, die beide ganz interessant sind, wenn auch nicht spektakulär. Nach Batad hatten wir das Gefühl, uns die Viewpoints auf die Banaue Rice Terraces sparen zu können.
- Die Weiterreise nach Manila war einfach und angenehm, aber auch erschreckend teuer:
- Mit dem privaten Van von Banaue nach Cauayan zum Flughafen. Das dauert in der Realität nicht 2 Stunden, sondern 4. Und der Preis von 8000 Pesos (ca. 130€) ist auch nicht verhandelbar. Um den Flug sicher zu kriegen, muss man um 05:00 Uhr losfahren.
- 1h Flug mit Cebu Pacific nach Manila. Der war sogar billiger als der Van.
Manila
- Wir haben in Malate (Manila Bay) gewohnt, südlich von Intramuros. Das ist so ein Bisschen das Bar- und Rotlichtviertel, aber es war zu keinem Zeitpunkt unangenehm. Dadurch, dass bis Abends immer viel Betrieb auf den Straßen war, hat es sich auch ziemlich sicher angefühlt. Zum Essen haben wir zweimal die nahe gelegene Robinson Mall aufgesucht (when in Manila, do as the Manilans do).
- Die Hitze war aushaltbar, mit Schirm haben wir sogar Intramuros zu Fuß erkunden können.
Gesamtfazit
- Dass es im April/Mai heiß werden würde, wussten wir vorher. Durch El Nino waren es noch mal ein paar Grade mehr als sonst, aber eigentlich selten über 36 Grad (außer in Manila).
- Letztlich haben wir zu viel Zeit mit Transport verbracht, was hauptsächlich dem Abstecher in den Norden geschuldet war. Die Entfernungen im Land sind groß, und die Bergstraßen kurvig. Die lange Anreise von Deutschland hat ein Übriges getan, wobei wir über Turkish Airlines nichts negatives sagen können (außer dass alles am Flughafen Istanbul absurd teuer ist). Das Grundgefühl ist aber, dass wir für die schönen Erlebnisse einen relativ hohen Aufwand treiben mussten.
- Wegen des Essens fährt man nicht auf die Philippinen. Viel Fett, viel Zucker, viel Fast Food. Andererseits gibt es auch die weltbesten Mangos und (im Norden) den weltbesten Joghurt.
- Wegen der freundlichen Menschen fährt man durchaus auf die Philippinen. Wobei die besonders in den Städten alle schon gewaltig aus dem Leim gehen (siehe vorheriger Punkt).
- Das Preisniveau ist überschaubar, wenn auch nicht spottbillig. In den Städten können Hotels relativ teuer sein. In Cebu City und Manila haben wir (wieder) in Red Planet Hotels übernachtet, das sind No-Frills Hotels mit AC, gutem Bad und sauberen Zimmern, die irgendwie immer einen 7/11 in unmittelbarer Nähe haben.
- Last not Least, das Tauchen. Das war durchaus gut, teilweise sehr gut. Wir sind zwar von Indonesien etwas verdorben, und ein Vergleich wäre unfair. Aber die Shark Dives waren schon etwas ganz besonderes, und es gibt noch ein paar andere berühmte Spots (in Coron waren wir letztes Mal schon, Tubbataha Reef wäre von der Jahreszeit her gegangen, aber zu weit ab für diesen Trip). Ich würde dort jedenfalls jederzeit wieder tauchen, aber nur, wenn ich ohnehin in der Region wäre.