Thema: Vancouver - San Francisco (oder umgekehrt) mit Kind in knapp 4 Wochen...?  (Gelesen 1358 mal)

Julschen

Hallo zusammen,

nach mehrjähriger Forum- und leider zuletzt auch Reise-Abstinenz starte ich diesen Thread, da ich ein richtig passendes Thema bisher nicht gefunden habe (lasse mich gerne eines besseren belehren).

Ich juckel inzwischen nicht mehr alleine durch Lateinamerika, sondern plane, im August für knappe vier Wochen an die Westküste der USA und Kanada zu reisen - zu Dritt, mit der dann 2 1/2-jährigen Tochter. Die bisher existierende "Planung" würde ich nicht einmal als solche bezeichnen, wir haben auch noch keine Flüge gebucht. Könnt ihr bei folgenden grundsätzlichen Fragen helfen:

  • Wir hatten die Idee, von Vancouver nach Seattle mit dem Bus zu fahren und erst dort einen Mietwagen (keinen Camper) zu leihen, den wir in San Francisco wieder abgeben. In allen Städten würden wir gerne zwei, drei Tage bleiben. Kann man die Strecke mit dem Auto überhaupt ohne großen Stress fahren, wenn man nicht jeden Tag ein paar Stunden im Auto sitzen möchte (zumal wir zu Hause kein eigenes Auto haben und Carsharing zuletzt häufig mit Kotzen einher ging  :()
  • Ist es sinnvoll, in den jeweiligen Städten keinen Mietwagen zu haben, wenn man sich auch die Natur anschauen möchte?
  • Ist - falls überhaupt - die Route von Nord nach Süd sinnvoll oder umgekehrt (Wetter (zumindest ich mag es ja schon eher heiß), ausgebuchte Unterkünfte, Waldbrände...)

Zum Reisestil und Interessen: Wir wären ohne Camper und Zelt unterwegs. Prä-Kind und Prä-Corona haben wir uns beim gemeinsamen Reisen vor allem treiben lassen, sind ein gewandert (Tagestouren) und haben die Natur genossen, haben in Cafés oder Dorfkneipen gesessen, mit den Leuten gequatscht und auf dem Markt eingekauft und viel gegessen, gelegentlich auch mal ein Museum oder einen Strand besucht und - zumindest in europäischen Städten - alles mit dem Rad erkundet. Mit Tochter müssen wir wohl erst mal unseren Stil finden. Eine Mischung aus Stadt und Natur/kleinen Ortschaften wäre wahrscheinlich ganz gut. Und gelegentlich ein Spielplatz! Eine Kraxe haben wir noch nicht probiert, das Kind lässt sich aber schon sehr lange nicht mehr in eine Trage zwängen. Den Osten der USA und Kanadas kennen wir zum Teil schon, den Westen aber noch gar nicht.

Sofern ihr der Meinung seid, dass der Plan total absurd ist, bin ich für Alternativanregungen auch dankbar  :)

Vielen Dank und viele Grüße
Julschen[/list]
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Sebi

Moin.

Also die Strecke Seattle - SF ist allein schon ~1500km, aber das wirst du ja wissen. Normalerweise in 4 Wochen sicher kein Thema, aber ob ihr mit Kind so viel Zeit im Auto verbringen wollt? Zumal ihr ja nicht straight von A nach B fahrt, sondern sicher immer mal wieder was anschauen wollt, das nicht direkt auf der Strecke liegt. Das summiert sich dann.

Wir haben festgestellt, dass mit unserem 2,5-jährigen Road Trips nicht so gut funktionieren. Bzw. Routen mit weniger Stops und dafür dann mehr Zeit für Ausflüge und auch mal gar nichts unternehmen und nur spielen, für alle Beteiligten entspannter sind. Aber das mag mit jedem Kind anders sein.

Ihr könntet ja auch mit viel Zeit und Ruhe, und vielleicht 1-2 Unterkünften als Base, die Gegend Vancouver/Seattle erkunden, dann einen kurzen Flug nehmen, und dann dasselbe mit der Region San Francisco tun. Langweilig wird euch da bestimmt an keinem der Orte, und in beiden Regionen gibt es neben Stadt viiiel schöne Natur zu entdecken.

PS: ob Nord nach Süd oder umgekehrt - ich glaube das macht in einem so kurzen Zeitraum witterungsmäßig keinen Unterschied. Vielleicht erhöht später nach SF etwas die Chance, den sommerlichen Nebel zu vermeiden.
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blaueelise

Hallo,

Familien sind ja wahnsinnig unterschiedlich. Wir haben 2 Kinder (mittlerweile 4,5 und fast 3) und haben für uns herausgefunden, dass Roadtrips seit wir die Kinder haben unsere liebste Art des Reisens sind. Man muss sich beim Gepäck nicht so einschränken wie wenn man alles selbst tragen muss, man stört niemanden wenn das Kind mal brüllt oder quengelig ist und kann sich bezüglich der Fahrzeiten voll auf das Kind einstellen (z. B. auch die Schlafzeiten nutzen - mit 2,5 wird eure Tochter vielleicht noch Mittagsschlaf halten, was perfekt wäre).

Ich finde auch die Distanz  nicht viel für knapp 4 Wochen. Wir haben bei unserem letzten Roadtrip durch Italien die doppelte Distanz zurückgelegt und fanden es nicht stressig. Da war der Jüngere ähnlich alt wie eure Tochter dann, nämlich knapp 2,5. Wir waren meistens mindestens 3-4 Nächte am selben Ort, selten auch mal nur eine wenn wir eine längere Strecke geteilt haben, und einmal sogar 8. Wir haben vorher alles gut geplant (aber nicht zu viel vorab gebucht, um Flexibilität zu bewahren). Fahrten bis 3h waren bei uns immer super, mit einer Pause dazwischen - danach zunehmend mühsam. Wir hatten viele Hörbücher mit, somit sind die Kinder sogar gerne gefahren.

Ich habe für mich bei meiner USA Reise 2015 befunden, dass man in den Städten mit wenigen Ausnahmen schon auch ein Auto braucht, da der öffentliche Verkehr oft nicht so gut ist. Kann aber sein, dass sich das mittlerweile geändert hat. Da wir im April/Mai gereist sind und es auch nicht so weit in den Norden geschafft haben, kann ich zu der Frage der besten Richtung leider nichts sagen. Generell fand ich die amerikanischen Städte nicht so super, vielleicht mit Ausnahme von New York und San Francisco, die Nationalparks dafür umso beeindruckender. Aber das ist bestimmt Geschmacksache!

Ich finde euren Plan jedenfalls sehr schön und aufregend, ich hoffe ihr könnt das auch in die Tat umsetzen und erzählt uns danach, wie es war :)
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Julschen

Vielen Dank für die netten und hilfreichen Antworten! Wir haben doch etwas zu viel Respekt gehabt vor der langen Strecke von Vancouver bis San Francisco (vor allem mit potenziell kotzendem Kind) und haben nun einen Hin- und Rückflug nach San Francisco gebucht. So sind wir flexibler was die Routenplanung anbelangt und können uns notfalls in einem engen Radius bewegen.

Wenn der Trip näher rückt werde ich mich bestimmt noch mal mit Fragen melden  ;)

Viele Grüße
Julschen
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