Thema: Afrika als Weltreise-Start - Meinungen?  (Gelesen 7466 mal)

monarina

« am: 23. Mai 2018, 16:31 »
Hallo, ich nochmal  ;D

Wir (w, 25 Jahre / m, 32 Jahre) planen nächstes Jahr im Sommer auf Weltreise zu gehen (Juni/Juli am liebsten).

Mir ist aufgefallen, dass wohl die meisten ihre Langzeitreise/Weltreise in Südostasien beginnen, schon weniger Leute sind es, die in Mittel- oder Südamerika anfangen und dann habe ich kaum welche gefunden, die in Afrika starteten. Je nachdem, mit welchem Land man sich gerade bisschen intensiver auseinandersetzt (zwecks: wohin gehen unsere Interessen?) ist man natürlich ganz angetan von einem Land und will es am besten bitte gleich morgen schon bereisen. Namibia und Botsuana sind da so ein Thema (eigentlich auch Uganda und Ruanda, aber das wäre bestimmt zu Hardcore für so Newbies wie uns). Zu gerne würden wir die Länder mit einem Camper (Edit: Ein 4x4 mit Dachzelt meinte ich damit) erleben, aber wie sehr eignet sich das für einen Weltreise-Start?

Keine gute Idee, weil doch irgendwie ganz anders gepackt werden muss (Camping, etc.)? Zudem ist man Selbstfahrer, eigentlich etwas sehr Schönes, wenn man schon die Möglichkeit dazu hat - aber wir haben so etwas noch nie gemacht, waren - bis auf Marokko (Selbstfahrer) und die Seychellen - auch noch nie in Afrika. Wir haben die Befürchtung, dass das dann ziemlich stressig werden kann (wir fürchten uns jetzt schon vor der Reisemüdigkeit, womöglich strapaziert das am Anfang extrem, so eine andere Art des Reisens/klassischen Backpackings?). Oder wenn, dann eben gerade am Anfang, weil man da noch "frisch" ist? Oder machen wir uns einfach viiiel zu sehr Gedanken?
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beretravels

« Antwort #1 am: 23. Mai 2018, 19:37 »
Hi!

Meine Freundin und ich sind im Januar in Südafrika gestartet. Zwar nicht mit dem Wohnwagen, aber mit eigenem 2x4. Es war für uns das Startland, weil wir so unsere Flüge am einfachsten und vielleicht auch relativ günstig routen konnten. Europa - Afrika - Asien - Amerika usw.

Die meisten fangen sicherlich in SOA auf dem banana pancake Trail an, weil es dort günstig ist, man gut von a nach b kommt, die Länder i.d.R. sehr sicher sind usw. Vielleicht spielen auch Parties und das entsprechende Publikum für den einen oder anderen eine Rolle. Und, man darf nicht vergessen, dass viele die einen Blog schreiben oder Vloggen oder sonst was online zu ihrer "Weltreise" machen auch nur von Australien / NZ nach SOA oder andersrum reisen und das ganze dann statt Langzeitreise einfach Weltreise nennen. (Besonders auf instagram sehr beliebt). Diese Beobachtung verzerrt das Bild ja vielleicht auch irgendwie.

Für und war Afrika auch Startland, weil wir eben mit dem Auto unterwegs sein wollten und uns ein großes Abenteuer versprochen haben. Außerdem hatten wir bedenken, was die Sicherheit betrifft (was wir zum Glück dann widerlegen konnten). Wir wurden nicht enttäuscht und hatten eine tolle Zeit. Seit dem sind wir jetzt fast 4 Monate ohne eigenes Fahrzeug unterwegs. Ei  Auto bietet auch immer den Luxus eines privaten Rückzugsortes. Deshalb war die Umstellung ins Reiseleben etwas einfacher im Nachhinein. Und wenn man sich ein Highlight an den Schluß kegt, ist leider nie sicher, ob man dort denn dann auch ankommt. Es kann so viel passieren (im Guten wie im Schlechten). Also nicht warten sondern da anfangen, wo ihr unbedingt hin wollt. Ich denke, Afrika oder Lateinamerika bieten sich da an, weil man sich dann auch eine schöne Reiseroute basteln kann. Außerdem könntet ihr nach eurem Afrika-Camping auch einen Haufen Sachen zurückschicken oder verkaufen und müsst die Sachen nicht durch andere Länder schleppen oder euch erst zusammenkaufen.

Hoffe, ich konnte helfen.
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Worldsafari

« Antwort #2 am: 24. Mai 2018, 00:49 »
Hallo zusammen

Ich hatte meine Reise auch in Afrika (Tansania) gestartet. Grund, weshalb ich da angefangen habe, war die ideale Jahreszeit (Frühling/Sommer) und die Tatsache, dass mich dieser Kontinent schon lange faszinierte und ich damit nicht länger warten wollte. Rückblickend war es eine gute Sache dort zu starten. Afrika kann (und wird wohl auch) sowohl am Anfang der Reise, als auch zu einem späteren Zeipunkt der Reise stressig/herausfordernd sein. Aber die Strapatzen lohnen sich so oder so allemal.

Liebe Grüsse,

Worldsafari
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method

« Antwort #3 am: 24. Mai 2018, 03:43 »
Hi!
Meine Frau und ich haben vor nun knapp 2 Jahren in Afrika angefangen. Wir sind von Kenia, über Tansania inkl. Sansibar, Sambia und Simbabwe alles in öffentlichen Verkehrsmitteln. Dann hatten wir eine relativ teure dreiwöchige Overland-Safari von Vicoria Falls über Botswana und Namibia nach Kapstadt. Danach knapp zwei Monate in Südafrika per BazBus.

Afrika hat mich schon von jeher fasziniert. Wir waren damals 36 (ich;m) und 32 (meine Frau). Wir hatten bis auf zwei dreiwöchige Reisen keine große Erfahrung mit Weltreisen oder Langzeitreisen. Wir blieben ungefähr 7 Monate in Afrika. Danach brauchten wir einen Tapetenwechsel, aber ich würde es wieder so machen.

Afrika ist einfach nur geil! Ursprünglich und wild. Viel weniger gefährlich als vermutet oder von allen suggeriert. Wir haben so viel wie möglich Couchsurfing gemacht (Kenia und Tansania waren da am Gastfreudnlichsten) und haben so eine Menge Freunde gemacht und viel von der Kultur aus erster Hand gelernt. Unbeschreiblich!

Natürlich muss man immer aufpassen, aber die Menschen in Afrika lieben "Mzungus" (weiße Menschen). Südamerika dagegen ist 1.000 mal gefährlicher.

Wenn ihr nach Afrika wollt, geht hin! Es gibt keinen Kontinent wie Afrika. Aber vorsicht! Einmal dort gewesen, verliert man sein Herz dort am Weg. Afrika ist rau, wild und oft anstrengend. Aber Afrika ust unbeschreiblich schön. Die Menschen haben immer auf uns aufgepasst.
Wie eine Fahrt mit einem 4x4 ist, kann ich nicht sagen. Das wollte ich nicht machen. Daher habe ich Botswana und Namibia per Safari gemacht. Botswana ist sehr teuer. Namibia würde ich beim nächsten Besuch als Selbstfahrer machen. Aber fahrt nie bei Nacht (gefährlich!) und plant immer genügend Reservezeit ein. Dann wird alles passen. Und sollte euch jemand böse angucken, einfach zurücklächeln. Wir haben immer ein Lächeln zurückbekommen.

Afrika ist unbeschreiblich schön. Ich denke nicht, dass ihr es bereuen werdet!
PS: Ich beneide euch für die Aufregung. Der erste Schritt in die große Reise war für uns ebenso der Aufregendste!

Greetz!
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monarina

« Antwort #4 am: 24. Mai 2018, 06:52 »
Wow, vielen Dank für eure ermutigenden Worte!

@beretravels: Ihr seid in Südafrika gestartet - und wohin dann für wie lange jeweils? Und wo seid ihr aktuell seit 4 Monaten ohne eigenes Fahrzeug unterwegs?
Und ich meinte übrigens eh auch einen 4x4 (mit Dachzelt - ihr auch?) und keinen Camper im klassischen Sinne; habe es auch ausgebessert. Was braucht man denn so als Selbstfahrer, was noch nicht in der Miete eines solchen Fahrzeuges inkludiert wäre?

@Worldsafari: Woe hast du Afrika (und welche Teile) denn bereist? Wo bist du danach hin?

@method: Wow, alles mit den Öffis. Wie ist das so in Afrika? Davon hört man ja doch am allerwenigsten. Seid ihr danach nach SOA?Und was ist so gefährlich bei Nacht? Die Zustände der Straßen oder doch eher die Kriminalität?
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Moehli

« Antwort #5 am: 24. Mai 2018, 13:38 »
Hallo monarina,

willkommen im Forum  :)
Wir haben zwar unsere Langzeitreise nicht in Afrika gestartet, aber grundsätzlich spricht da nichts dagegen, vor allem wenn du in Namibia starten möchtest.
Namibia würde ich aber wirklich nur als Selbstfahrer empfehlen (ob 4x4 oder 2x4 ist eigentlich egal, auch wenn es dazu im Forum verschiedene Meinungen gibt). Ich glaube nicht, dass du dafür so viel mehr oder anderes Gepäck benötigst wie für den Rest deiner Weltreise. Campingausrüstung kannst du entweder mit dem Auto zusammen mieten oder auch bei separaten Ausrüstungsverleihern. 
Außerdem hat Namibia den Vorteil, dass es "Afrika light" ist, da es einfach sehr dünn bevölkert ist. Die Natur ist dafür umso beeindruckender. Daher eignet es sich als erstes afrikanisches Land ganz besonders. Wenn ihr genügend Zeit dafür einplant, dann wird es auch sicherlich nicht stressig sein, sondern ihr könnt es ganz entspannt angehen.
Tansania beispielsweise mit den Öffentlichen ist zwar super spannend und eine Erfahrung wert, aber auch sehr anstrengend und nervenzehrend. Das würde ich daher eher nicht als Startland empfehlen.
Zu Botswana kann ich leider nichts sagen, außer dass es recht teuer und in den Nationalparks wohl etwas schwieriger zu fahren ist.

Und was ist so gefährlich bei Nacht? Die Zustände der Straßen oder doch eher die Kriminalität?
In erster Linie wegen den Wildtieren, dann wegen Kriminalität und ein kleines bisschen auch wegen den Straßenzuständen  ;)

Natürlich muss man immer aufpassen, aber die Menschen in Afrika lieben "Mzungus" (weiße Menschen). Südamerika dagegen ist 1.000 mal gefährlicher.
Das würde ich so nicht unterschreiben. Ich habe mich zwar auf beiden Kontinenten sicher gefühlt, aber von Überfällen habe ich in Afrika doch schon immer wieder gehört bzw. selbst erlebt (nicht in Namibia/Botswana). Das soll keine Angst machen, aber der Vergleich mit Südamerika passt meiner Meinung nach einfach nicht.

Zitat
Afrika ist einfach nur geil! Ursprünglich und wild. Viel weniger gefährlich als vermutet oder von allen suggeriert.
So kann ich es unterschreiben  8)
Es gibt ja schon viele, die sagen man sei verrückt, wenn man erzählt, dass man in Afrika Campingurlaub macht. Ist aber überhaupt kein Problem.

monarina

« Antwort #6 am: 24. Mai 2018, 13:58 »
Was ist denn an Botsuana so teuer? Ist es möglich, in Namibia ein Auto mit Dachzelt zu mieten und dieses auch mit nach Botsuana zu nehmen (und dann wieder zum Ausgangspunkt in Namibia zurückzukehren)? Kommt vermutlich auf den Verleih an, oder?

Sind so Selbstfahrertouren denn grundsätzlich teurer als „normales“ Backpacking oder hebt sich das die Waage, in dem man dafür nichts für Übernachtungen zahlt (höchstens an Campingplätzen einr kleinere Gebühr), keine extra Transportkosten (abgesehen vom Sprit) - sofern man zu 2. unterwegs ist? Speziell jetzt in Afrika.
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Moehli

« Antwort #7 am: 24. Mai 2018, 15:43 »
Bei den meisten Autovermietungen in Windhoek ist es mit einem 4x4 kein Problem auch nach Botswana zu fahren und dann das Auto wieder in Windhoek abzugeben. Muss man halt vorher abklären.

Selbstfahrertouren sind schon teurer, vor allem wenn man z.B. in Namibia ein Auto mietet, denn ein 4x4 kostet dort schnell mehr als 100 Euro/Tag. Und die bezahlt man auch dann, wenn man das Auto mal einen Tag stehen lässt und zum Beispiel wandert. Dafür hast du deutlich mehr Freiheit und Flexibilität, kannst dort stehen bleiben wo du möchtest und so lange du möchtest.
Campingplätze in Namibia sind nicht so teuer, Benzin auch nicht, aber allein die Kosten für einen 4x4 mit Dachzelt können halt (leider) das Budget sprengen.

Backpacking in Afrika war bei uns relativ günstig, da die Transportkosten für (Mini)Busse sowieso nicht so ins Gewicht fallen.
Allerdings ist Backpacking speziell in Namibia eigentlich nicht machbar. Die Landschaft, die Weite, die Freiheit, die Tiere, das könnte man alles gar nicht erleben.

method

« Antwort #8 am: 25. Mai 2018, 02:27 »
@method: Wow, alles mit den Öffis. Wie ist das so in Afrika? Davon hört man ja doch am allerwenigsten. Seid ihr danach nach SOA?Und was ist so gefährlich bei Nacht? Die Zustände der Straßen oder doch eher die Kriminalität?
Ja man kann immer irgendwelche Busse von A nach B nehmen. Komfortabel sind sie aber nicht. dafür abenteuerlich!

Es wurde ja bereits gesagt, aber hier auch von mir. Ja, es sind die Tiere (auch Kühe, nicht nur die wilden), die gerne mitten auf der Straße herumstehen. Auch verlieren LKWs oft einen Teil ihrer Ladung. Und natürlich die Straßenzustände. Aber die Kriminalität ist nicht zu unterschätzen BEI NACHT! Busse werden NUR bei Nacht überfallen. Wir sind tagsüber über eine Falle gefahren und hatten einen Platten. Wären wir bei Nacht da drübergefahren, hätten wir unser gesamtes Hab und Gut, was ja dabei war, verloren.

Wir wollten eigentlich über Dubai nach Brasilien. Meine Frau bekam Heimweh, also ging es nach Hause. Da daheim Winter war verbrachten wir unsere Zeit in ein paar asiatischen Ländern und ein paar Nordpazifischen Inseln. Dann flogen wir für drei Wochen heim. Danach für drei Monate in die USA (super teuer). Dann wieder für drei Wochen heim. Und nun in Südamerika. :)

Natürlich muss man immer aufpassen, aber die Menschen in Afrika lieben "Mzungus" (weiße Menschen). Südamerika dagegen ist 1.000 mal gefährlicher.
Das würde ich so nicht unterschreiben. Ich habe mich zwar auf beiden Kontinenten sicher gefühlt, aber von Überfällen habe ich in Afrika doch schon immer wieder gehört bzw. selbst erlebt (nicht in Namibia/Botswana). Das soll keine Angst machen, aber der Vergleich mit Südamerika passt meiner Meinung nach einfach nicht.
Das kann sein aus deiner Erfahrung. Wir alle machen ja die unsere. ABER! Meiner Frau und mir ist in sieben Monaten in sieben Ländern in Afrika nichts passiert. Und wir sind so oft mit gesamten Sack und PAck durch eine fremde Stadt gewandert. Dabei leuchtet man förmlich mit seiner weißen Haut. Wir waren auch in Slums und Ghettos - da in Begleitung, aber dennoch. Nie ist etwas passiert.

Kaum waren wir eine Woche in Südamerika wurden wir von Piraten am Boot auf dem Amazonas überfallen. Zum Glück hatten wir eine Kabine, in der wir uns eingesperrt hatten. Aber das war einer der schlimmsten Momente in unserem Leben, nicht nur während der Reise.
In Südamerika schwingt immer eine Gefahr mit. Ich habe mich in Südamerika viel weniger sicher gefühlt als in Afrika. Und ich habe von viel mehr Raubüberfällen in Südamerika gehört. Ständig wird man in Südamerika gewarnt nicht dorthin zu gehen oder dahin. In Südamerika war ich fast immer angespannt. In Afrika war ich meist entspannt. Genervt vielleicht, aber nie angespannt oder erst gar nicht bedroht.

Wie gesagt, unsere Erfahrungen sind immer verschieden, und das Sprechen von Spanisch ist ein weiterer wichtiger Punkt für Südamerika, aber Afrika empfand ich als viel freundlich und viel sicherer. Und auch wenn Afrika oft anstrengend war, so lächelte man uns auch in schweren Situationen immer an. In Südamerika war das nicht der Fall.

Natürlich möchte ich nun Südamerika nicht mieß machen, aber Afrika würde ich jederzeit wieder besuchen. Südamerika nicht.

Und was ist euer an Botswana?
Blöd gesagt: Alles. Viele Nachbarländer verbringen gerne ihren Urhalub in Botswana, aber die meisten (ganz besonders die Südafrikaner) nehmen alles aus dem Heimatland mit, weil es dort billiger ist. Daher kaufen sie in Botswana selbst oft nur das Benzin. Das hat Bostwana natürlich gemerkt und z.B. die Preise für die Nationalparks drastisch erhöht.

Ich persönlich würde Afrika jedem Kontinent vorziehen. Natürlich mag ich auch Südamerika oder Asien, aber kein Kontinent ist wie Afrika. Namibia und Botswana sind obendrein super-sicher.
Versucht es mit Couchsurfing. Damit hatten wir die besten Erlebnisse. Ganz besonders in Afrika! Man erlebt ein anderes Afrika. Man erlebt die Menschen und nicht nur die Landschaft.

Ihr macht nichts falsch, wenn ihr mit Afrika anfangt! Ganz im Gegenteil! Ihr werdet Geschichten und Erlebnisse haben, die die "normalen" Weltreisenden nicht haben. ;);)
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beretravels

« Antwort #9 am: 25. Mai 2018, 03:33 »
@method: Wow, alles mit den Öffis. Wie ist das so in Afrika? Davon hört man ja doch am allerwenigsten. Seid ihr danach nach SOA?Und was ist so gefährlich bei Nacht? Die Zustände der Straßen oder doch eher die Kriminalität?
Ja man kann immer irgendwelche Busse von A nach B nehmen. Komfortabel sind sie aber nicht. dafür abenteuerlich!

Es wurde ja bereits gesagt, aber hier auch von mir. Ja, es sind die Tiere (auch Kühe, nicht nur die wilden), die gerne mitten auf der Straße herumstehen. Auch verlieren LKWs oft einen Teil ihrer Ladung. Und natürlich die Straßenzustände. Aber die Kriminalität ist nicht zu unterschätzen BEI NACHT! Busse werden NUR bei Nacht überfallen. Wir sind tagsüber über eine Falle gefahren und hatten einen Platten. Wären wir bei Nacht da drübergefahren, hätten wir unser gesamtes Hab und Gut, was ja dabei war, verloren.



Mit Bus und Bahn in Afrika find ich teilweise nicht so gut, weil man doch sehr viel am Wegesrand liegen lässt. Wir sind sehr oft irgendwo angehalten und haben einfach die tolle Aussicht oder sonst was genossen. Mit dem Bus fährt man einfach von A nach B. Was die Sicherheit angeht... das hängt auch immer wieder von Region zu Region ab. Uns ist weder in Johannesburg noch in Kapstadt (mussten abends oft durch Capricorn) was passiert, aber wir waren nur kurz nach Einbruch der Dunkelheit in Städten unterwegs.
Nachtfahrten überland sind immer so ein Thema. Wie method sagt, muss man immer höllisch aufpassen, weil jegliches Tier sich auf der Straße befinden wird. Zusätzlich sind häufig die frühen Morgenstunden und der späte Abend gefährlich in punkto Überfall. Ich habe mich in Afrika auch sicher gefühlt, aber man darf nicht vergessen, dass hier eine "brenzlige Situation" schnell eskalieren kann und dann im Zweifel geschossen wird. Ich weiß jetzt nicht, wie das bei so Bandidos in Südamerika ist, aber in Afrika kann die Gewalt leider recht schnell eskalieren. Ist vielleicht etwas pessimistisch, aber ich spiele da lieber auf sicher.

Wie Method auch sagt, kann man Townships in Begleitung durch Guides oder locals sehr gut und sicher besuchen. Wenn ihr zum Mandelahaus in Soweto wollt, könnt ihr da aber auch alleine hin. Da sollte nix passieren. Orlando East und v.a. auch Nancefield sollte man da jedoch nicht alleine besuchen.

Trotzdem ist Afrika ein wunderschöner Kontinent mit vielen tollen Menschen. Also nicht von irgendwelchen Zweifeln abhalten lassen! Und ein kleiner PKW kostet gemietet (v.a. in Südafrika) nicht viel und kann häufig über Landesgrenzen mitgenommen werden. Man sollte das nur am Schalter sagen, damit man die nötigen Zollpapiere bekommt (auch wenn an der Grenze häufig nicht danach gefragt wird. Do your paperwork!)
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Moehli

« Antwort #10 am: 25. Mai 2018, 08:44 »
Zitat
Kaum waren wir eine Woche in Südamerika wurden wir von Piraten am Boot auf dem Amazonas überfallen. Zum Glück hatten wir eine Kabine, in der wir uns eingesperrt hatten. Aber das war einer der schlimmsten Momente in unserem Leben, nicht nur während der Reise.
In Südamerika schwingt immer eine Gefahr mit. Ich habe mich in Südamerika viel weniger sicher gefühlt als in Afrika. Und ich habe von viel mehr Raubüberfällen in Südamerika gehört. Ständig wird man in Südamerika gewarnt nicht dorthin zu gehen oder dahin. In Südamerika war ich fast immer angespannt. In Afrika war ich meist entspannt. Genervt vielleicht, aber nie angespannt oder erst gar nicht bedroht.
Ja, wenn mit so einem Negativerlebnis auf einem Kontinent startet, dann ist man natürlich verunsichert.
Nachdem wir auf Sansibar überfallen wurden, waren die nächsten Wochen auch sehr unentspannt, man wird übervorsichtig und misstrauisch. Aber wir sollten hier nicht nur über die Sicherheit reden.
Und du schreibst vollkommen richtig: "Ihr werdet Geschichten und Erlebnisse haben, die die "normalen" Weltreisenden nicht haben."

Zitat
Mit Bus und Bahn in Afrika find ich teilweise nicht so gut, weil man doch sehr viel am Wegesrand liegen lässt.
Das ist eigentlich überall so, wenn man mit Bus und Bahn unterwegs ist, ganz egal, ob in Asien, Europa oder Afrika.
In Namibia und Südafrika würde ich auch zum Mietwagen raten. In andern Ländern wirst du aber zum Teil gar keinen Mietwagen bekommen und verpasst das richtige afrikanische Leben, das in den Öffentlichen auf dich einprasselt. Mit dem Bus durch Tansania zu fahren ist einfach ein unglaubliches Erlebnis und nicht mit Busfahrten in SOA oder Südamerika zu vergleichen.

monarina

« Antwort #11 am: 25. Mai 2018, 12:11 »
Puh, ich hätte jetzt gedacht, dass z.B. Südafrika einiges teurer ist als Botsuana, da "weiter entwickelt". Generell, auch Südafrika finde ich so von meinen Recherchen ziemlich interessant und sehenswert, aber man liest immer wieder so viel vom "Massentourismus" (klar, nicht z.B. mit Thailand oder Vietnam zu vergleichen...) - ist dem wirklich so? Oder lässt es sich den Strömen auch irgendwie gut ausweichen bzw. ist das Land eh so groß, dass das alles relativ ist?

Wie viel Eintritt muss ich denn so im Schnitt für einen NP in Botsuana rechnen? Etosha NP in Namibia z.B. kostet rund 30€ für einen Tag, liege ich da richtig? Wird das pro Person oder pro Fahrzeug gerechnet?

Ui, jetzt wird es schon detaillierter, aber ihr fixt uns grad doch etwas an, unsere Bedenken über Bord zu werfen und einfach mal zu machen. Übrigens belaufen sich unsere Ängste nicht auf die Sicherheit (ja, da wäre dann ja auch gerade Zentral- und Südamerika ein Thema... gefühlt hört man von dort sogar mehr in die Richtung Kriminalität, welche isch gegen Touristen richtet, als von Afrika; kann aber auch daran liegen, dass einfach mehr Menschen nach Amerika reisen als nach Afrika?), sondern schon eher auf das Selbstfahren, die Notwendigkeit einer genaueren Planung im Vorhinein, die Kosten, etc.
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Moehli

« Antwort #12 am: 25. Mai 2018, 13:59 »
Puh, ich hätte jetzt gedacht, dass z.B. Südafrika einiges teurer ist als Botsuana, da "weiter entwickelt". Generell, auch Südafrika finde ich so von meinen Recherchen ziemlich interessant und sehenswert, aber man liest immer wieder so viel vom "Massentourismus" (klar, nicht z.B. mit Thailand oder Vietnam zu vergleichen...) - ist dem wirklich so? Oder lässt es sich den Strömen auch irgendwie gut ausweichen bzw. ist das Land eh so groß, dass das alles relativ ist?

Bzgl. Massentourismus würde ich mir keine Sorgen machen solange du nicht unterwegs bist, wenn die Südafrikaner Schulferien haben (ganz besonders in den Weihnachtsferien). Du wirst genügend Fleckchen finden, an denen du deine Ruhe hast.
Und ja, Südafrika ist toll und absolut sehenswert!

Übrigens belaufen sich unsere Ängste nicht auf die Sicherheit (...), sondern schon eher auf das Selbstfahren, die Notwendigkeit einer genaueren Planung im Vorhinein, die Kosten, etc.
Ich kann dir nur bzgl. Namibia antworten:
  • Ängste wegen Selbstfahren brauchst du definitiv nicht zu haben, abgesehen von einigen wenigen Gegenden kann man dort problemlos fahren.
  • Genauere Planung ist eigentlich nur bedingt erforderlich. Klar, man muss den Mietwagen buchen. Und in Etosha und Sesriem (Namibdünen) muss man evtl. den Campingplatz vorbuchen, je nach Saison. Ansonsten brauchst du für Namibia keine detaillierten Planungen vornehmen, sondern kannst einfach nach Lust und Laune drauflosfahren.
  • Kosten: Das kommt auf euch und eure Ansprüche an. Namibia kann ziemlich günstig sein, wenn man ein kleines Auto mietet, Zelt von zuhause mitnimmt und campt, jeden Abend selbst kocht, etc. Auch Eintrittspreise sind völlig okay.

Botswana hat sich ganz dem gehobenen/Luxus-Tourismus verschrieben, was für das Land und die Tierwelt vielleicht auch gar nicht so schlecht ist.

GschamsterDiener

« Antwort #13 am: 26. Mai 2018, 08:24 »
in Afrika bedeutet "entwickelter" in den meisten Fällen paradoxerweise "günstiger"; in SA kannst du für grob 100 EUR ein Jahr lang in alle Nationalparks, im Kongo kommst du damit nicht weit

Botswana ist ja eigrntlich so etwas wie die Schweiz Afrikas mit ungewöhnlich niedriger Korruption; aber die sind halt auf die Reichen spezialisiert
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monarina

« Antwort #14 am: 26. Mai 2018, 18:28 »
Puh, das ist ja git zu wissen mit Botsuana. Hätte ich so tatsächlich nicht gedacht. Dann wäre wohl in unserem Fall Südafrika mit Namibia eine bessere Kombi. Auch Tansania hört sich richtig interessant an, aber das ist wohl eher was für geführte Touren/Safaris und weniger als Selbstfahrer geeignet? Was kämen denn sonst noch für Länder im zentralen oder südlichen Teil Afrikas für Backpacker als Selbstfahrer (oder auch nicht!) in Frage? (wenn man eben Botsuana aufgrund des Budgets aus der Planung streicht)
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