Weltreise-Forum

Weltreisen und Langzeitreisen => Gefühlswelt => Thema gestartet von: Neugierig am 23. Januar 2014, 10:59

Titel: integrieren der Reiselust in ein klassisches Leben
Beitrag von: Neugierig am 23. Januar 2014, 10:59
Hallo ;)

Ich wollte mal wissen wie ihr das gelöst habt: "Normales" Leben + Reiselust =  :D

Ich bin mir sicher das es da viele interessante, kreative und gute Kombinationen gibt.

Ich selber beschäftige mich mit diesem Thema schon länger, ich reise seit ich denken kann und kann mir ein Leben ohne kaum vorstellen. Nun kann ich es gar nicht haben wenn die Leute sagen: "... man kann eben nicht alles haben....". Und das war es dann.... aus die Maus.. nichts mit Träumen...

Wenn man Jung ist ist das natürlich einfacher.. und oft habe ich gehört und ich habe es auch selber gedacht...naja irgendwann geht die Wanderlust ja dann auch weg (manche Leute sagen " irgendwann hast Du das Ausgelebt oder "aus deinem System" ;) ) ... naja und als Junger Mensch mit 20 - 30... kann man ja auch vieles noch so auf sich zu kommen lassen...

Was aber wenn die Reiselust dann nicht aufhört und Du willst trotzdem Familie und das "Normale leben"... ich sage "normales Leben"... meine aber eher die Kombination aus Zuhause und Familie mit Freund oder Mann und Kind und Hund... :)  das was man als "normal" kennt oder was von vielen als "normal" definiert wird... na!!! nennen wir es doch eher "klassisch" klingt besser oder? ;)

Ich für meinen Teil habe schon viele Kombinationen ausprobiert, viele sind gescheitert oder als unbrauchbar verworfen worden, eine lebe ich gerade ;)
Meine Lösung bis jetzt: freiberufliches arbeiten + Partner der selber schon viel gereist ist und die Reiselust versteht + Sparsam leben + 2 -3 mal im Jahr unterwegs sein aber eben nur immer so einen bis zwei Monate am Stück.
Mal sehen wie gesagt diese Kombination ist noch in der Probezeit ;) ;) ;)

Auf meiner letzten Reise habe ich schon mit anderen Reisenden über diese Thema gesprochen.... ihre Lösungen ließen eine Integration der beiden Lebensarten oft nicht zu....
- viele trennten sich von ihrem Partner,
- andere ließen das Reisen um Familie zu haben und tauschten es gegen Urlaube,
- andere gaben alles auf und brachen ihre Zelte vollkommen ab (Freundin, Job Freunde) um das Reisen leben zu können,
- für andere macht die Reiselust immer einen extremen Bruch ins normale Leben (also auch keinen Integration) weil sie dann den Job und alles Sozial-Kontakte so lange auf eis legen müssen (oder finden keinen Partner weil das keiner mitmachen will), bis sie wieder da sind und dann müssen sie fast wieder von vorne anfangen; Und dann leben sie oft in Anspannung weil sie nicht wissen WANN und OB sie eine nächste Reise machen könne und leben das Hier und Jetzt auch nicht richtig.
- Manche wanderte aus, Reisen nun aber nicht mehr.


Wie habt Ihr das für euch gelöst?

Bin gespannt ;)

LG
Neugierig


Titel: Re: integrieren der Reiselust in ein klassisches Leben
Beitrag von: Michael7176 am 23. Januar 2014, 15:10
Tja....ich lebe eigentlich recht normal. Zwar ohne Partner und Kinder, jedoch mit Beruf und eigener Wohnung. Nun reise ich fuer mein Leben gern. Und seitdem ich arbeiten gehe und Geld verdiene spare ich, um meine Reisetraeume verwirklichen zu koennen. Meine erste selber organisierte Reise (vorher war ich natuerlich mit Familie oder Schule schon ein bisschen unterwegs) fuehrte mich 1996 nach Kreta. Die erste aussereuropaeische Reise ging 1998 nach Aegypten. Ich bin die folgenden Jahre sehr viel gereist und habe viele Laender gesehen. Jeder Urlaubstag und jede Ueberstunde wurde genutzt. 2009 kam bei mir der Wunsch auf, eine laengere Reise oder Weltreise zu machen. Die laengste Reise dauerte bis dahin 7 Wochen. Da ich im oeffentlichen Dienst beschaeftigt bin, habe ich versucht, mich in Sachen Sabbatjahr schlau zu machen. Leider bin ich 2010 krank geworden und das ganze ist dann mehr oder minder im Sand verlaufen. Seitdem kommt immer mal wieder der Wunsch nach mehr Zeit und Freiheit auf. Andererseits bin ich mit meinem Leben eigentlich zufrieden. Irgendwie fehlt mir mittlerweile auch die noetige Courage. Und  100 % gesund bin ich auch nicht mehr. Im Moment befinde ich mich auf einer 5 woechigen Reise durch Suedostasien und sitze im Moment in Vientiane. Ich bin gluecklich, hier zu sein. Die Reise ist wunderschoen. Aber ich sehne mich auch ein wenig nach meinen Freunden, meiner Familie usw. Was in der Zukunft passiert, kann ich dir natuerlich nicht sagen. Vielleicht mache ich doch noch die "grosse Reise" und breche meine Zelte fuer eine gewisse Zeit in Deutschland ab. Wer weiss schon, wie er in 2 Jahren tickt. Wichtig ist, fuer den Moment das fuer sich richtig erscheinende zu tun und im Hier und Jetzt sein Leben zu geniessen.

Gruesse aus dem schoenen Laos
Michael  :)
Titel: Re: integrieren der Reiselust in ein klassisches Leben
Beitrag von: Raus2013 am 23. Januar 2014, 21:14
Ich führe ein ganz spießiges Leben als Beamtin mit Kind und zwei Katzen. Letztes Jahr ließ ich mich für 3 Monate freistellen, die Katzen versorgte in der Zeit ein Bekannter und ich reiste durch SOA.
In diesem Jahr reise ich im Winter 1 Woche, im Sommer 4 und im Herbst noch einmal eine. Dann ist der Urlaub alle.  ;) 30 Tage halt ...
Vielleicht findet sich noch etwas über Weihnachten/Silvester. Da war ich letztes Jahr auch unterwegs. Dank der Feiertage ohne großartigen Urlaubstageeinsatz.

Mein Kind ist jetzt gerade an die weiterführende Schule gewechselt. Im Idealfall ist sie also in 8 Jahren fertig. Eventuell lege ich dann ein Sabbatjahr ein. Finanziell wäre das dank langer Ansparphase kein Problem und sicher ist es dann eh an der Zeit sich beruflich neu zu orientieren. Da tut eine Pause sicher gut. Wenn mein "Kind" dann mitkommen möchte, kann es das tun. Wenn sie sich direkt weiter in's Lernleben stürzen will, ist sie alt genug dies allein zu machen. Oder ich nutze die Zeit und bilde ich auch fort, falls die Reiselust bis dahin vergangen sein sollte. Alles kann, nichts muss.

Ich würde gern jedes Jahr 2-3 Monate pausieren und reisen. Finanziell wäre das machbar. Organisatorisch leider nicht.

LG
Sunny
Titel: Re: integrieren der Reiselust in ein klassisches Leben
Beitrag von: dapoowinnie am 26. Januar 2014, 15:07
Ganz großer Tipp (jedenfalls für mich passt es), wenn man ein "klassisches" Leben lebt (Kinder, Haus, JOb - 30 Tage Urlaub im Jahr):

Ein Auto kaufen, mit dem man in den Urlaub fahren kann und in dem man auch schlafen kann. Ob richtiger Camper oder wie in meinem Fall ein umgebauter VW Caddy. Das geht dann auch super mit Kindern (kann ich mir jedenfalls sehr gut vorstellen), ist superbillig (wenn man sowieso ein Auto braucht) und man ist superflexibel (keine lange Anreise per Flugzeug). Außerdem bietet Europa so viel und wir haben so geile Touren schon gemacht (einmal um die Ostsee rum, Ost-/Zentraleuropa, Elsass, Italien, Frankreich/Spanien...

Es hilft natürlich, wenn man vorher schon viel in der Welt unterwegs gewesen ist, damit man Europa auch wieder richtig zu schätzen weiß! :-)

Titel: Re: integrieren der Reiselust in ein klassisches Leben
Beitrag von: Fixfeierhoelzje1980 am 26. Januar 2014, 16:33
Hallo Leute,
interessanter Beitrag..
Tja, ich bin auch Beamtin und war von 2012/2013 im Sabbatjahr und ein Jahr mit Rucksack auf Weltreise.
In Rheinland- Pfalz wurde das Sabbatjahr inzwischen abgeschafft, daher sollte ich vielleicht überlegen, das Bundesland zu wechseln, da ich bereits vor dem Berufsstart schon wieder darüber nachgedacht habe, wieder eins zu beantragen..
Auch hatte ich darüber nachgedacht, wie bereits Raus2013 sich bereits Gedanken gemacht hat: jedes Jahr 2-3 Monate Freistellung und Reisen..Leider auch bei mir organisatorisch nicht machbar..
Nun habe ich am 01.08. wieder angefangen und hänge seit dem so ein bißchen zw. dem Welten..So: realistisch zu sein, dass man Geld zum Leben braucht, die Sicherheit einer Lebenszeitverbeamtung usw. und auf anderen SEite ein z.Zt. schwer stillbares Fernweh..Habe jetzt für Mai schon wieder einen Flug nach Indonesien gebucht; wenn es finanziell hinhaut werde ich auch im September noch für 10 Tage in den Oman zum tauchen fliegen..Ansonsten versuche ich an den Wo´s viel in Deutschland unterwegs zu sein..Habe allerdings das "Perfekte" noch nicht gefunden..heißt, wie gehe ich mit meinem Fernweh um und finde auch hier in Deutschland wieder meine Zufriedenheit. Denn mir ist ja schon klar, dass dieses Jahr Auszeit, dieses riesige Geschenk, nicht "die Normalität" ist..Ich hatte keine finanziellen Sorgen, wusste, wenn ich zurück komme, ist mein Job noch da und und und..Aber das Fernweh bleibt halt trotzdem...Klar habe ich hier meine Eltern/Großeltern und Freunde, aber z.Zt. fühle ich mich so gar nicht geerdet, in dem was ich mache...
Also- werde diesen Beitrag interessiert weiterverfolgen..Vielleicht hat ja jemand eine Idee/Lösung parat, mit der auch ich was anfangen kann..:-),
LG Fixfeier
Titel: Re: integrieren der Reiselust in ein klassisches Leben
Beitrag von: NRW am 27. Januar 2014, 10:10
Meine Freundin und Ich sind gerade unterwegs für 12 Monate. Ich habe meinen Job gekündigt, meine Freundin hat unbezahlten "Urlaub" bekommen. Vor allem den Job zu kündigen und die "Lücke" im Lebenslauf zu haben, kann ich mir vielleicht ein zweites Mal aber nicht ein drittes, viertes, usw. Mal vorstellen. Deswegen fänd ich es interessant, was bei diesem Thema so rauskommt.

Auf unserer Reise haben wir ein paar Leute getroffen, die es mehr oder weniger gut gelöst hatten. Dies waren

- entweder selbstständige, die sich z.b. in den auftragsschwächeren Zeiten (Handwerker) regelmäßig Auszeiten nehmen
- oder Angestellte im öffentlichen Dienst, die leichter als Angestellte in der Wirtschaft ihren Urlaub aufsparen und z.b. 5-6 Wochen am Stück nehmen können

Grüße von Borneo
Titel: Re: integrieren der Reiselust in ein klassisches Leben
Beitrag von: pad am 27. Januar 2014, 12:01
Je nach Beruf gibt es ja auch die Möglichkeit, für ein grosses, international tätiges Unternehmen mit Zweigniederlassungen oder Aufträgen auf der ganzen Welt zu arbeiten (Siemens, ABB, diverse Anlagenbauunternehmen, Maschinenbauer ...). Ich spreche hier vor allem von technischen Berufen, weil das halt mein Hintergrund ist. Gibt es aber sicher auch in anderen Branchen.

Bin jetzt zwar gerade selbst auf Weltreise, habe aber zuvor für ein Maschinen- / Anlagenbauunternehmen mit sehr hohem Exportanteil gearbeitet (Als Softwareingenieur ca. 70% Büro 30% Inbetriebnahme vor Ort). Da gab es viele Jobs mit Reisetätigkeit von 20% bis 90% (Inbetriebsetzer, Mechaniker, Elektriker, Technologen, Softwareingenieure, aber auch Verkäufer, Serviceleute etc.). Klar, da kann man sich die Länder dann eher selten aussuchen und kommt auch in Gegenden wo es kein Tourismus gibt bzw. auch mal hässlich ist. Für mich war's trotzdem immer sehr interessant. Eine grosse Portion Flexibilität ist Voraussetzung und auch für Beziehungen kann das vielleicht zur Probe werden. Wer jedoch jung / jung geblieben und unabhängig ist, kann seine Freude an so einem Job finden.

Vorteile:


Nachteile:
Titel: Re: integrieren der Reiselust in ein klassisches Leben
Beitrag von: southern_cross am 27. Januar 2014, 21:37
Gutes Thema...

Ich habe es ausgelebt, ziemlich intensiv. Nach einer großen Veränderung im Leben (Trennung vom so-gut-wie-Ehemann) habe ich viel "aufgeholt" und war eigentlich vier Jahre lang mindestens 1x/Jahr für mindestens einen Monat unterwegs. Im Büro zu hocken war die Hölle und ich konnte nach jeder Rückkehr die wenigen Wochen zählen, bis das Fernweh wieder da war.

Dementsprechend hatte ich ein paar Brüche drin (keine festen Partnerschaften, ein paar Jobwechsel), was mir aber jetzt zu aufregend wird. Muss jetzt auch grade wieder seriös sein  ;D, Geld verdienen, hab jetzt einen anstrengenden aber tollen Job, bin auch vor vier Wochen bei meinem Freund eingezogen. Ich plane jetzt Familie und sesshaft zu werden, auch weil ich nicht jünger werde  :P

Ich will fix noch nach Südamerika, weil mir diese Ecke noch komplett fehlt. Aber das muss jetzt nicht sein. Ich hab so einiges gesehen die letzten Jahre, sodass mich das Reisen momentan nicht mehr erfreut und ich auch etwas abgestumpft bin. Sicher war mein letzter Trip durch Malaysia schön, aber Asiaten nerven mich inzwischen beinahe unendlich, ich bin froh wenn ich mein Backpack nicht herumtragen muss und Langstreckenflüge sind mir inzwischen ein Graus. Ich hab irgendwie genug.

Werde trotzdem mit Sicherheit nicht zum Pauschaltourist.  ;)

Übrigens geht es mir vielleicht auch so, weil ich ein Stück Fernweh in meinen Alltag integriert habe... Ich wohne jetzt in einer Gegend, in die ich früher gerne auf Urlaub gefahren bin - komme aus dem "Flachland" und wohne jetzt in den Bergen :P
Titel: Re: integrieren der Reiselust in ein klassisches Leben
Beitrag von: echidna am 31. Januar 2014, 12:24
Bei mir ist es so, dass ich die Folgen meiner chronischen Reiselust in meine Urlaube, verlängerte Wochenenden etc. stopfe. Das führt leider dazu, dass ich meine Reisetätigkeit "stückeln" muss: viele kleine Kurztrips statt einer langen Reise.

Richtig toll ist das nicht, aber anders geht es nicht, solange ich bei meinem jetzigen Arbeitgeber bleibe. Denn da gibt es maximal drei bis vier Wochen Urlaub am Stück; Freistellungen und unbezahlter Urlaub sind völlig unmöglich. Meine dahingehenden Anfragen wurden bisher alle entrüstet zurückgewiesen ("Also, das geht nun wirklich nicht!")
Titel: Re: integrieren der Reiselust in ein klassisches Leben
Beitrag von: Neugierig am 01. Februar 2014, 17:01
Yip, das kenne ich. Ist leider in vielen Jobs so. Ich hab deshalb damals den Job gekündigt.
Es gibt aber auch Job wo das durchaus geht. Hat wohl auch was mit dem Land zu tun in dem man lebt.

In Frankreich ist sowas wohl eher üblich, hab bei einer reise durch Ecuador eine Französin kennengelernt die Medizinisches Fachmaterial an Kliniken verkauft und die Anwendung zeigt...sie hatte ein Jahr Sabbatical bekommen das ist wohl auch alles Vertraglich gesichert und hat ihren Job zu 100% sicher wenn sie wieder da ist, sie meinte auch das man das Recht dazu habe in Frankreich.......
In Deutschland dachte sei diese schon viel weiter verbreitet und hier im schönen Spanien.. Naja da geht so ein Sabbatical eigentlich nur bei Lehrern und dann in allen anderen Bereiche kommt es auf den Arbeitgeber an UND dann ist der nur verpflichtet dir den Arbeitsplatz zurück zu geben wenn er kann... sollte sich was verändert haben muss er Dir deine Stelle nicht zurück geben und dann kannst Du sogar ohne Arbeitslosengeld darstellen da DU gegangen bist und nicht gekündigt wurdest.... he he aber eher so gar keine Thema hier... da die Leute eh alle ohne Arbeit sind momentan...
Titel: Re: integrieren der Reiselust in ein klassisches Leben
Beitrag von: Tigerlilly am 05. Februar 2014, 10:58
Eine ideale Lösung habe ich dafür leider noch nicht gefunden. Ich habe einen Vollzeitjob und bin alleinerziehend, es ist also nicht nur die Zeit sondern vor allem auch das Geld knapp  :(.

Mein Arbeitgeber lässt mich nur 2 Wochen am Stück weg, außerdem bin ich an die Ferienzeiten gebunden, so ist leider meist nicht mehr drin als irgendein Kurztrip. Das ist zwar besser als nix, aber dennoch wenig zufriedenstellend.

Nach dem Studium war ich mit den RTW-Ticket unterwegs, davon träume ich wieder. Bzw. einfach mal wieder länger weg sein als 1-2 Wochen.

Meine besten Freunde sind alle Weltenbummler, die meisten haben einen Partner aber keine Kinder. Ein Freund ist freiberuflicher Musiker, seine Frau Dozentin an einer Uni, die beiden verbringen meist 3-4 Monate des Jahres on the road. Eine Freundin ist Beamte und lässt sich regelmäßig beurlauben wenn ich die Decke auf den Kopf fällt. Zwei weitere sind mittlerweile ausgewandert (Griechenland und China).

Die Tatsache dass ich das alles nicht kann, macht mich oft sehr wehmütig. Aber ich tröste mich mit dem Gedanken, dass meine Zeit auch wieder kommen wird   ;D.

 

Titel: Re: integrieren der Reiselust in ein klassisches Leben
Beitrag von: LeniLustig am 05. Februar 2014, 18:00
Ich bin erst gerade von meiner Reise zurück und denke auch schon die ganze Zeit dran wie das jetzt alles wird..

und mir schießen hunderte Gedanken von meiner Zukunft durch den Kopf.. aber planen kann ich das sowieso alles nicht. Leider, ist ja alles noch sehr ungewiss - was aus mir wird =) Aber ich will unbedingt nochmal weg und zwar nicht nur auf Urlaub sondern nochmal reisen und dann am liebsten länger als letztes Mal..

lg leni
Titel: Re: integrieren der Reiselust in ein klassisches Leben
Beitrag von: Reisender215 am 20. Februar 2014, 11:00
Hallo,

ich bin jetzt 16 monate unterwegs und nur einen monat zu hause in d gewesen.
davon waren 2 wochen super und 2 wochen in münchen eigentlich eher wiederlich...m
das da mal jemand z.b lacht auf der strasse naja gut anderes thema ;)

Vor meiner reise habe ich alles aufgegeben.
ich bin nun single hab sicher auch spass ohne ende aber z.b. ne freundin oder sowas geht nicht. Zumidest nichts was den status temporary girlfriend übertrift.

ich habe ein work and travel für australien gehabt. Sprich ich versuche auch zu arbeiten.
lebe dann eine zeit "normal" und sehr sparsam ja und dann gehts wieder reisen.
in indonesien hab ich jetzt nen weg gefunden auch so meine 6 monate hier zu bleiben. Meine ansprüche sind sehr gering. Ich kann auch auf ner matratze schlafen oder am beach.
ohnehin hab ich nur nen 50l rucksack seit der zeit. Wirklich was klauen kann mir keiner. Selbst wenn shit happend. Solang es nicht meine nieren sind.. ab und an hau ich auch mal paar wochen richtig auf den putz, den auch das ist wichtig für meine eigene happiness :)

ich hasse die phasen reisemüde zu sein.
und plane immer bisschen vor.
im sommer gehts nach deutschland nen job habe ich bereits für 4 monate . Dann lebe ich wieder sehr spatsam und horte geld.
mein work and travel für canada habe ich bereits und die reise geht von vorn los.  Als deutscher hanbwerker mit meiner offenen art, habe ich bisher auch keine bewerbung geschrieben.
Ich werde dann in canada auch wieder arbeiten.
mir ein auto kaufen wo ich drin schlafen kann und dann gehts los...

nachteil es bleiben ein paar dinge auf der strecke z.b freundin , freunde, family ..der blödsinn wie lûcke im lebenslauf , zukunftsicherheit blabla...
klar alles denkweise und unterschiedlichkeiten der persönlichkeit. ..

ich zahle weiterhin privat rente , bin unfall und krankenversichert, pflege meine -- wahren--- freunde ( weltweit ) gehe arbeiten, lebe und genieße
also how cares??
Komm ich wieder laut plan waren es 4 hammer jahre bin 35 und habe alle türen offen.
um nochmal komplett anzufangen hab ich kein problem mit.

alles andere liegt nicht in meiner hand. Wie pech, krankheit oder oder.
Ich lebe also jetzt und bin dankbar dennoch deutsch zu sein und -etwas- an später zu denken....
ich reise und lebe quasi ein leben mit arbeit usw. Im einklang
 
wenn man etwas wirklich will , dann geht es auch.
Titel: Re: integrieren der Reiselust in ein klassisches Leben
Beitrag von: Stecki am 23. Februar 2014, 08:52
Hier noch meinen Senf dazu, da da das Thema bei mir gerade sehr aktuell ist.

Nach meiner letzten Reise diesen Winter war mir klar dass ich in ca. 2 Jahren wieder für ein Jahr verschwinden möchte. Da ich aber gleichzeitig meine Wohnung nicht aufgeben möchte habe ich mir Tage und Nächte lang den Kopf zerbrochen wie ich meine Zukunft planen soll. Schliesslich bin ich zu folgender Lösung gekommen:

Sobald mein Chef von seiner Schulung zurück ist werde ich ihm mitteilen dass ich vorhabe in der Firma zu bleiben, aber auch mein Fernweh nicht unterdrücken kann/will (das kennt er ja bereits). Daher wäre es toll wenn ich statt einem Jahr jedes Jahr 2 1/2 - 3 Monate reisen könnte. Davon 2 Monate unbezahlten Urlaub und der Rest normaler Urlaub. In den ersten jeweils 4 Monaten des Jahres wäre meine Abwesenheit auch kein grosses Problem.

Die Vorteile liegen auf der Hand:
- Keine Wohnungsaufgabe oder Autoverkauf
- 4 Wochen der Reise wären jeweils bezahlt (Urlaub)
- Keine Probleme mit der Krankenkasse (zahlt nur bis max. 3 Monate Auslandaufenthalt)
- Der Mindestbeitrag für die AHV wird jedes Jahr ohne Probleme erreicht.
- Internetabo, Autoversicherung etc. müssen nicht jedes Mal gekündigt sondern können sistiert werden.
- Ich muss mich nicht abmelden
- Das benötigte Budget ist schnell erreicht
- Ich kann auch mal etwas in meine Wohnung investieren ohne den Gedanken dass ich ja eh bald wieder ausziehe.
- Entspannteres Reisen wenn man weiss dass man nach der Rückkehr nicht erst noch eine Wohnung, Job, Auto etc. suchen muss.

Nachteile:
- Bei 3 Monaten am Stück bliebe überhaupt kein Resturlaub mehr (daher tendiere ich wohl zu 2 1/2 Monaten am Stück, 2 Wochen im Herbst).
- Kosten für Wohnung etc. bleiben bestehen (werden aber dadurch dass 4 Wochen bezahlt sind mehr als gedeckt).
- In 3 Monaten ist natürlich nicht ganz so viel machbar wie in 1 Jahr.

Was denkt Ihr darüber? Habe ich irgendein Detail übersehen? Wenn nicht bleibt mir nur zu hoffen dass mein Chef und auch die Firma darauf eingeht. Ich bin aber zuversichtlich, da in meiner Branche immer eine Knappheit an Fachkräften besteht und 3 Monate im Jahr während einer eher ruhigen Zeit eher verkraftbar sind als 1 Jahr.

Ach ja, die nächste Tour würde mich dann wenn es klappt Anfangs 2015 nach Mittelamerika führen. Schwerpunkte Mexiko, Guatemala, Costa Rica und Panama.
Titel: Re: integrieren der Reiselust in ein klassisches Leben
Beitrag von: waveland am 23. Februar 2014, 13:11
Ich überlege ähnliches, weiss aber nicht, ob ich es so realisieren kann. Ich habe immerhin 30 bezahlte Urlaubstage, wenn ich mir einfach  nochmal z.B. 20 oder 30 unbezahlte dazu kaufen könnte (durch entsprechend niedrigeres Gehalt), würde ich es sofort machen. Ein weiterer Vorteil ist, dass wenn man dauerhaft etwas weniger verdient, man weniger Steuern zahlt, im Vergleich zu einer einmaligen längeren Auszeit. Ich nehme an, dass ist bei euch in der Schweiz ähnlich.

Ich würde es wohl auf 2 oder mehr Reisen pro Jahr aufteilen. Aber wenn bei dir in der Firma eh zu Jahresbeginn wenig los ist, würde ich es dem Chef genau so vorschlagen, das wäre ja evtl. auch gut für die Firma. Kleiner Nachteil für dich ist halt noch, dass du von der Reisezeit her festgelegt bist, z.B. Kanada oder Mongolei oder so ist dann eher schwierig. Mittelamerika passt natürlich gut.
Titel: Re: integrieren der Reiselust in ein klassisches Leben
Beitrag von: Stecki am 23. Februar 2014, 13:18
Für die Länder die ich in den nächsten Jahren vorhabe ist die Reisezeit ideal. In der Mongolei und in Kanada war ich schon und festgelegt wäre ich ja nicht wirklich, es wäre nur für mich die ideale Reisezeit für die meisten Destinationen und eben gut vertretbar in der Firma.

Klar, wer weniger verdient zahlt weniger Steuern. Das Einzige was sich da aber gross ändern würde ist der Wegfall der Krankenkassen-Prämienverbilligung (etwa 1'000 CHF im Jahr). Die gabs jeweils wenn ich länger weg war und nichts verdient habe. Bei 2 Monaten weniger Lohn wird es wohl kaum reichen diese zu bekommen. Aber davon bin ich ja auch nicht abhängig.

Mit 2 Monaten Lohnausfall kann ich gut leben, das habe ich ja in den letzten Monaten gemerkt als ich in Asien war.
Titel: Re: integrieren der Reiselust in ein klassisches Leben
Beitrag von: MissMojo am 23. Februar 2014, 13:27
Ich freue mich sehr, dass ich dieses Forum entdeckt habe und mich hier doch eher verstanden fühle als "im echten Leben".

Ich war schon immer irgendwie unterwegs, als Kind mit meinen Eltern quer durch Europa, mit 16 ein 3/4 in Namibia, dann etwas mit schwerpunkt Sprachen und interkulturelle Kompetenz studiert, Auslandspraktikum in Australien, Auslandsstudium in Holland, dann reisen nach hier und da.

Ich bin ziemlich schnell mit meinem Lebenslauf fertig geworden, hatte mit 24 eine Ausbildung und Uniabschluss und dann angefangen für eine amerikanische Firma zu arbeiten und ich bin gerade einfach durch.

Ich will das alles nicht, den festen Job, das tägliche bla bla, ich brauche einfach mehr.

Auch vllt. weil ich in den letzten 2 Jahren nicht so einen Partner hier gefunden habe und meinem Lebenslauf schadet es nicht mich mal ne Weile von hier zu verabschieden (ich hab quasi einen gut).

Ich werde daher alles kündigen (die Wohnung ist schon), habe aber kaum Rücklagen dafür einen Job in Kanada. DAs mache ich erstmal ein halbes Jahr und dann plane ich Mittelamerika.

Ganz heimlich (und vermutlich total romantisiert) hoffe ich darauf, auf Reisen jemanden kennenzulernen der das gleiche verlangen hat wie ich. Es würde für mich einfach gar nicht in Frage kommen jemanden kennen zu lernen der kein Interesse am Reisen hat oder so gruselige Sachen wie Pauschaltourismus, am Strand liegen oder gar die Aida im Kopf hat wenn es um 3 Wochen pro Jahr geht.

Tja. Da stehe ich und es kribbelt und juckt mich. Wenn ich wieder komme hoffe ich so ein bisschen den heiligen Gral der Selbstverwirklichung entdeckt zu haben, mal sehen ob das klappt ;)

Ehrlich gesagt habe ich eine Stadt in Deutschland im Kopf in der ich mich sehr wohl fühle und wo ich wahnsinnig gerne wieder wohnen will. das ist so dann mein erster Anlaufpunkt.
Titel: Re: integrieren der Reiselust in ein klassisches Leben
Beitrag von: waveland am 23. Februar 2014, 13:33
@Stecki
In D ist es so, dass man aufgrund der Progression in den Steuertabellen weniger Steuern zahlt, wenn man über mehrere Jahre betrachtet möglichst gleichmässig viel verdient, als ein Jahr mehr und dann ein Jahr z.B. wegen Auszeit weniger.

Wenn du zeitlich nicht festgelegt bist, wäre es umso besser. Dann kannst du dich in 2-3 Monaten auf eine Region konzentrieren und dafür die beste Reisezeit aussuchen (und auch bzgl. Ausrüstung genauer das mitnehmen, was du dort brauchst), was bei einer noch längeren Reise mit vielen Regionen evtl. schwieriger ist.
Titel: Re: integrieren der Reiselust in ein klassisches Leben
Beitrag von: Neugierig am 24. Februar 2014, 15:17
@Stecki ;)

die Idee hatte ich damals vor 2 Jahren auch schon und habe sie auch meinem Chef vorgetragen, nur war das leider bei der Firma nicht machbar... er meinte sie könnten so lange nicht auf meine Arbeitskraft verzichten.... das ist der einzige Punkt der bei Dir fehlt ;) aber das muss ja bei Deiner Firma nicht der Fall sein.

Mein Freund hatte damals einen tollen deal mit seiner Firma: Er hat immer zur Hochsaison gearbeitet so 8 - 9 Monate dann haben sie ihn entlassen er konnte Arbeitslosengeld beantragen wenn er wollte, konnte reisen in den folgenden 3 - 4 Monaten und danach wurde er wieder eingestellt. Nachteil war das er nicht soooo viel verdiente...
Titel: Re: integrieren der Reiselust in ein klassisches Leben
Beitrag von: Surfy am 25. Februar 2014, 20:06
Hinsichtlich einer Balance zwischen Work/Life wäre ein regelmässiges Reisen sicherlich optimaler als dieses andere "extrem" einer 1-2 jährigen Weltreise.

Ich habe einige Jahre diese 2 Monate (meist aber zerstückelt in 2-3 Wochen häppchen) gehabt - dass macht auch nicht wirklich satt - sonst wäre ich wohl nicht hier  ;)

Nur einmal im Jahr in die Ferien gehen - geht auch nicht, wenn man einen fordernden Job hat. Nicht so einfach das ganze  ;D

Optimal (aber nicht leistbar) wären 5 Monate Ferien im Jahr, 4 davon am Stück.  8)

Zitat
gruselige Sachen wie Pauschaltourismus, am Strand liegen oder gar die Aida

Für unsere Afrika Reise musste ich meiner Freundin verprechen eine dieser Kreuzfahrten zu machen, weil sie mit Afrika ja auch eher meinen Reisetraum erfüllt. Es wurde die Aida bella - und es war nicht gruselig. Es wird nie meine bevorzugte Art des Reisens sein, ich fühlte mich wegen den fixen Landzeiten auch eingeschränkt. Aber es war trotzdem eine schöne Erfahrung.

Auch Strandurlaub kann mal schön sein, auch wenn ich "action" bevorzuge.

In einem Ohr das rauschen der Wellen, im andern Ohr ein Hörbuch plätschern lassen - die Seele baumeln lassen - wieso eigentlich nicht? Auch da ist eine gewisse balance nicht schlecht.

Surfy
Titel: Re: integrieren der Reiselust in ein klassisches Leben
Beitrag von: Stecki am 11. März 2014, 18:17
Hier noch meinen Senf dazu, da da das Thema bei mir gerade sehr aktuell ist.

Nach meiner letzten Reise diesen Winter war mir klar dass ich in ca. 2 Jahren wieder für ein Jahr verschwinden möchte. Da ich aber gleichzeitig meine Wohnung nicht aufgeben möchte habe ich mir Tage und Nächte lang den Kopf zerbrochen wie ich meine Zukunft planen soll. Schliesslich bin ich zu folgender Lösung gekommen:

Sobald mein Chef von seiner Schulung zurück ist werde ich ihm mitteilen dass ich vorhabe in der Firma zu bleiben, aber auch mein Fernweh nicht unterdrücken kann/will (das kennt er ja bereits). Daher wäre es toll wenn ich statt einem Jahr jedes Jahr 2 1/2 - 3 Monate reisen könnte. Davon 2 Monate unbezahlten Urlaub und der Rest normaler Urlaub. In den ersten jeweils 4 Monaten des Jahres wäre meine Abwesenheit auch kein grosses Problem.

Die Vorteile liegen auf der Hand:
- Keine Wohnungsaufgabe oder Autoverkauf
- 4 Wochen der Reise wären jeweils bezahlt (Urlaub)
- Keine Probleme mit der Krankenkasse (zahlt nur bis max. 3 Monate Auslandaufenthalt)
- Der Mindestbeitrag für die AHV wird jedes Jahr ohne Probleme erreicht.
- Internetabo, Autoversicherung etc. müssen nicht jedes Mal gekündigt sondern können sistiert werden.
- Ich muss mich nicht abmelden
- Das benötigte Budget ist schnell erreicht
- Ich kann auch mal etwas in meine Wohnung investieren ohne den Gedanken dass ich ja eh bald wieder ausziehe.
- Entspannteres Reisen wenn man weiss dass man nach der Rückkehr nicht erst noch eine Wohnung, Job, Auto etc. suchen muss.

Nachteile:
- Bei 3 Monaten am Stück bliebe überhaupt kein Resturlaub mehr (daher tendiere ich wohl zu 2 1/2 Monaten am Stück, 2 Wochen im Herbst).
- Kosten für Wohnung etc. bleiben bestehen (werden aber dadurch dass 4 Wochen bezahlt sind mehr als gedeckt).
- In 3 Monaten ist natürlich nicht ganz so viel machbar wie in 1 Jahr.

Was denkt Ihr darüber? Habe ich irgendein Detail übersehen? Wenn nicht bleibt mir nur zu hoffen dass mein Chef und auch die Firma darauf eingeht. Ich bin aber zuversichtlich, da in meiner Branche immer eine Knappheit an Fachkräften besteht und 3 Monate im Jahr während einer eher ruhigen Zeit eher verkraftbar sind als 1 Jahr.

Ach ja, die nächste Tour würde mich dann wenn es klappt Anfangs 2015 nach Mittelamerika führen. Schwerpunkte Mexiko, Guatemala, Costa Rica und Panama.

Zumindest teilweise gute Nachrichten: Mein Chef Stv.  hat für 2015 eingewilligt, somit steht 2 1/2 Monaten Mittelamerika nichts mehr im Wege. Um das Ganze aber jährlich bewilligt zu bekommen muss ich etwas warten, denn mein Chef wird in 2 Wochen pensioniert und dann muss ich das Ganze mit seinem Nachfolger anschauen.

Immerhin habe ich so schon mal wieder ein Lichtblick bezüglich Reisen. Es arbeitet sich einfacher wenn man sich auf die nächste Reise freuen kann.
Titel: Re: integrieren der Reiselust in ein klassisches Leben
Beitrag von: Fixfeierhoelzje1980 am 11. März 2014, 21:08
Hey Stecki,
das hört sich doch super an!!!
Dieses Modell würde mir auch in der Nase stecken...Allerdings bei mir nicht realisierbar :-(..
Na ja, ich bin dankbar, dass ich die Chance hatte, 1 Jahr um die Welt zu reisen und soviel erleben zu dürfen...
Hoffe, dass mein Fernweh irgendwann etwas mehr nachlässt..Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt ;-)!