Weltreise-Forum

Weltreisen und Langzeitreisen => Allgemeine Diskussionen => Thema gestartet von: Lelaina am 19. Juli 2011, 16:32

Titel: Reiseländer: Enttäuschungen
Beitrag von: Lelaina am 19. Juli 2011, 16:32
Ich glaube dieses Thema gibt es hier noch nicht, aber ich finde es ganz spannend.
Gerade die wirklich schon viel gereisten unter euch:

Gibt es ein Land (Stadt, Region etc.), die euch besonders enttäuscht hat oder von der ihr euch explizit etwas anderes erwartet habt?  Warum?

Was mich angeht, so hab ich es in einem anderen Thread schon erwähnt.
Ich bin leider außerhalb Europas noch nicht weit gereist und Australien ist meine erste Fernreise.
Und direkt ist Australien ein Land, dass ich als vollkommen überbewertet empfinde.
Warum? Es ist teuer - noch teurer als ohnehin erwartet.
Es ist groß (war ja klar), aber hingegen nicht so vielfältig wie erwartet.
Und am Schlimmsten finde ich: Alles besteht aus Image. Da werden Sachen vollmundig angepriesen und man erwartet sonstwas und im Endeffekt gleicht sich vieles oder ist längst nicht so spektakulär. Besonders enttäuscht war ich von Agnes Water. Das war für mich der Gipfel was den Unterschied zwischen Image und Realität angeht.
Ich will in Australien beim besten Willen nicht alles schlecht machen, auch hier gibt es natürlich Sachen die ich mag. Es gibt sogar Dinge die ich lieber mag als zuhause. Aber insgesamt ist es doch bisher ein Land von dem ich froh bin es gesehen zu haben, aber das mit Sicherheit nicht an der Spitze meines Rankings steht.
Ich habe von Australien noch längst nicht alles gesehen, aber selbst wenn sich mein Eindruck nicht verändert - oder gar verschlechtert. Ich bereue nicht diesen Weg gegangen zu sein, man kann Australien gesehen haben. Aber es ist bisher kein Land wo es mich mit aller Gewalt nochmal hinzieht.

Natürlich ist alles sehr subjektiv, aber auf eure Antworten bin ich gespannt!

Liebste Grüße, Lelaina
Titel: Re: Reiseländer: Enttäuschungen
Beitrag von: SABe am 19. Juli 2011, 17:17
Find ich ein gutes Thema, wirklich viele Dinge werden so aufgebauscht und letzten Endes sind sie dann irgendwie auch nur blah...

Kein ganzes Land, aber die Terrakottaarmee  in XiAn, China hat mich seeeehhhhr enttäuscht.  Ich mein sie ist nicht übel aber absolut kein Highlight in diesem Land. Von Touristen überlaufen, überteuert und letzten Endes stehen so ein paar wenige Dinger (Rest ist noch vergraben) in Gruben unter einem, nicht so wirklich beeindruckend da es einfach nichts zu sehen hat...

Dann wieder kein Land, aber Robben Island in Cape Town Südafrika, also die Gefängnisinsel in der auch Nelson Mandela saß. Von der location und Atmosphäre  war ich sehr sehr beeindruckend aber die Organisation ist die Katastrophe...
Titel: Re: Reiseländer: Enttäuschungen
Beitrag von: farmerjohn1 am 19. Juli 2011, 17:31
Es gibt nun einmal kein Paradies auf Erden, in DIESER Welt nicht - vielleicht in einer anderen, aber das festzustellen liegt ausserhalb unserer Reichweite. Die einen finden's so, die anderen anders am Ertraeglichsten. So what?
Ich habe einige Laender auf allen fuenf Kontinenten besucht, einige laenger, andere kuerzer - und in jedem einzelnen Fall waren es etwa die Haelfte der Eindruecke, die mich begeistert haben, und die andere Haelfte fand ich kritikwuerdig. Beides ist bereichernd.
Ich habe jetzt andere Prioritaeten und reise kaum noch - ohne allzu grosses Bedauern uebrigens. Aber je mehr ich darueber nachdenke, desto mehr sehe ich, dass ich voellig ausserstande bin, ueber einen bestimmten Ort den Stab zu brechen.
Ich habe ganz im Gegenteil folgendes gelernt:
- dass eben auch alles ganz anders aufgebaut sein und ablaufen kann, und trotzdem funktioniert
- ich bin mir absolut sicher, dass man an jedem Ort der Welt etwas finden kann, das einen erfuellt und beschaeftigt.
- von einem bestimmten Land enttaeuscht zu sein waere nicht fair.
- die Welt ist nun einmal nicht mehr so gross und wunderbar, wenn man einiges ueber sie gelernt hat
- Tand, Tand, Tand, ist alles Gebilde von Menschenhand.
Titel: Re: Reiseländer: Enttäuschungen
Beitrag von: TheHitcher am 19. Juli 2011, 17:43
Hmm, das Land "Deutschland" hat mich bisher am meisten entäuscht, aus dem Grund habe ich auch mit dem reisen begonnen :D
Titel: Re: Reiseländer: Enttäuschungen
Beitrag von: Flynn am 19. Juli 2011, 17:49
...also ich finde Deutschland und Europa immer spannenden je weiter ich weg bin :D

Bin hier gerade in Mendoza und ich versteh ehrlich gesagt nicht was hier so "wunderschoen" und einmalig sein soll. BsAs und Cordoba gefaellen mir echt um Welten besser...
Zugegeben, hier hat es aktuell -2 grad - aber auch im Sommer sind diese weintouren super teuer und bis auf Skydiving und weiteres 0815-Zeugs kann man hier irgendwie nicht so viel machen :(
vielleicht bin ich auch zu lange on-the-road, aber Mendoza haut mich echt nicht um :D
Titel: Re: Reiseländer: Enttäuschungen
Beitrag von: karoshi am 19. Juli 2011, 18:20
Das ist ganz schwierig. Ich denke, es gibt eine Menge Orte, die über lange Zeit dermaßen gehyped wurden, dass die Realität dagegen nur abfallen kann -- zumal der Hype in den seltensten Fällen eine positive Wirkung auf den Ort hat.

Eine persönliche Enttäuschung aus der jüngeren Zeit war für mich die Küste des Rote Meeres. Ok, ich weiß auch nicht genau, was ich erwartet hatte außer einer Wüste, die bis direkt ans Meer geht, gesprenkelt mit grauen, staubigen Häusern. Und dass man den größten Teil des Tages über Wasser verbringt, hätte mir auch klar sein können.

Oder, wenn ich nicht so weit weg schauen will: das Rheintal zwischen Bingen und Bonn. Der Rhein bricht in einem engen Flusstal durch die deutschen Mittelgebirge -- ganz tolle Landschaft. Im 19. Jahrhundert haben sich reiche Engländer hier kitschige Schlösser- und Burgnachbauten hingestellt, weil alles ach so romatisch war. Und heute? Drängen sich Winzerorte mit klingenden Namen (Boppard, Bacharach, St. Goar...) zwischen Fluss und Hang, während Tag und Nacht alle 3 Minuten ein Güterzug durchrumpelt, die Hauptstraße mangels Umgehungsmöglichkeiten den ganzen Verkehr mitten durchs Dorf leitet und Frachtkähne (definitiv ohne Feinstaubplakette) mit voller Fahrt gegen die starke Strömung antuckern.

Aber auch da machen Leute Ferien und freuen sich, dass sie da sind. Ich denke, es kommt neber einer realistischen Erwartungshaltung immer auch auf die persönliche Stimmung an. Wer die richtigen Leute trifft, der kann wahrscheinlich selbst Molwanien noch etwas abgewinnen.

LG, Karoshi
Titel: Re: Reiseländer: Enttäuschungen
Beitrag von: mimmi am 19. Juli 2011, 19:10
find ich auch einen spannenden thread.

wovon ich ziemlich enttäuscht war, war die halong bay in vietnam und auch phu quoc. ersteres ist meiner meinung auch dem schon genannten hype zum opfer gefallen, total überfüllt mit konkurrierenden schiffen, massenabfertigung pur, so hab ichs empfunden.
Titel: Re: Reiseländer: Enttäuschungen
Beitrag von: Litti am 19. Juli 2011, 22:06
Stimme zu, interessantes Thema. Aber manchmal klarerweise auch subjektiv - die Halong Bay hat mir zum Beispiel super gefallen, das waren 3 unvergessliche Tage für uns. Hatten allerdings bewusst (und wohl auch genau aus diesem Grund) etwas mehr Geld für diesen Trip ausgegeben und dadurch nicht das Standardprogramm. Wie viel tatsächlich los ist haben wir deshalb nur am Anleger gesehen, und das war wirklich zum fürchten...

Mein bisher negativster Eindruck auf Reisen betrifft aber seltsamerweise auch Vietnam: Über die Fahrt von Dien Bien Phu nach Sa Pa hatte ich viel Gutes gelesen. Tatsächlich ging es über eine hunderte Kilometer andauernde Baustelle, die längste die ich je gesehen haben... Dörfer die buchstäblich im Schlamm und Bauschutt versanken. Ein Verbrechen an der Natur reihte sich ans andere. Unfassbar was der Menschen binnen kurzer Zeit zerstören kann.

Und weil oben schon geschrieben wurde, man solle nie über ein ganzes Land urteilen: Tatsächlich war das an meinem zweiten Tag in Vietnam, aber all die Zeit die folgte war wunderschön...
Titel: Re: Reiseländer: Enttäuschungen
Beitrag von: Rupus am 20. Juli 2011, 03:09
Isla del Sol im Titicacasee. Ist zwar eigentlich nicht teuer und landschaftlich sehr schön, aber man wird (wenn man es ohne Übernachtung macht) wie Vieh von einem Guide über die Insel getrieben, muss sich tierisch hetzen, wird ständig aus ominösen Gründen zur Kasse gebeten (immer nur kleine Beträge, aber nervt trotzdem sehr). Im Endeffekt hat man aber auch keine Zeit die Sachen zu sehen, und wenn man mal durch Zufall auf einen Inkabrunnen trifft, wimmelt es von Touristen in einem Maße das man nur noch weg will. Schade um die schöne Insel. Aber selbst mit Nachfragen konnte man kaum was von der mythologischen und religiösen Bedeutung rauskitzeln....
Titel: Re: Reiseländer: Enttäuschungen
Beitrag von: White Fox am 20. Juli 2011, 05:07
Ich muss mich zum Thema Australien anschließen: Richtige 'Highlights' hab ich hier noch nicht zu sehen bekommen (und ich bin immerhin schon seit 8 Monaten im Land). Gerade die berühmte 'Great Ocean Road' hat mich nicht besonders von Hocker gerissen, solche Küsten gibt es doch auch in Europa und dort schöner .... Natürlich hab ich noch nicht alles in Australien gesehen, so stehen noch Sydney und der Ayers Rock aus, aber ich glaube ehrlich gesagt nicht, dass so ne Oper oder der Fels das für mich noch retten werden. Ich hatte zwar nicht sooo die hohen Erwartungen, aber irgendwie bin ich trotzdem enttäuscht.
Titel: Re: Reiseländer: Enttäuschungen
Beitrag von: Susu am 20. Juli 2011, 06:10
Ein interessanter Thread, in der Tat. Man sollte ihn sich nur nicht zur Grundlage für das eigene Reisen machen, denn schon bei den bisher gegebenen Antworten sieht man ja, dass die Meinungen über bestimmte Orte meilenweit auseinander liegen können. Und manchmal liegts ja auch einfach am Wetter oder an der eigenen Gemütslage ob man einen Ort toll oder nicht findet.

Meinen Senf will ich natürlich trotzdem dazu geben  :D
Ich fand die nasse Halongbucht ebenfalls ganz schlimm:  Miese, rotzfreche Guides, Abläufe, die nicht eingehalten werden, jeder auf dem Boot zahlt einen anderen Preis (je nachdem wie gut man verhandelt hat oder inwieweit man vorher gebucht hat) und völlig überlaufen das Ganze.
Die Insel Phu Quoc in Vietnam fand ich hingegen toll. Keine besonderen Erwartungen gehabt und positiv überrascht worden. Lag vielleicht auch einfach an der netten Gesellschaft, die wir auf der Insel hatten und, dass es nach vielen Monaten des Reisens mal wieder wie Urlaub war.

So können die Meinungen unterschiedlich sein.  Und das ist ja das Tolle, so kann jeder seine Lücke finden.
Viele Grüße aus Ko Tao, das viele auch unglaublich schlecht finden, weil es nicht mehr so leer und natürlich ist, wie vor 10 Jahren. Ich finds toll hier.
Susan
Titel: Re: Reiseländer: Enttäuschungen
Beitrag von: _Sarah_ am 20. Juli 2011, 19:05
Die größte Enttäuschung für mich war definitiv auch Australien. Soll nicht heißen das ich keine gute Zeit dort hatte aber nach all den Erzählungen von Freunden und bekannten die ebenfalls schon dort waren, hätte ich einfach viel viel mehr erwartet. MIit den Gründen kann ich mich Lelaina voll anschließen, zu teuer, zu wenig abwechslung und zu unspektakulär. Außerdem (auch wenn es doof klingt) waren mir viel viel zu viele deutsche dort. Ich habe mehr Deutsch als Englisch gehört. Was mich aber am meisten gestört hat, waren die ganzen Tauchshops. Ich bin selber absoluter Tauchneuling und habe meine tauchscheine auch erst auf der reise in asien gemacht, wo mir in jeder einzelnden tauchschule mit der ich tauchen war immer und vernünftiger weise nochmal eingeprägt wurde, nichts anzufassen und erst recht nichts mit zu nehmen. Wohingegen in Australien super viele Tauchschulen schon mit Prospekten geworben haben auf denen sich Taucher an Schildkröten festhalten und ähnliches. Ich habe auch einige andere Reisende getroffen die bei Tauchgängen vom Guide persönlich dazu aufgefordert worden Seesterne oder Fische aufzuheben/anzufassen. Das hat mich in Australien halt sehr gestört weil mein Hauptgrund hinzufahren eigentlich das Tauchen am great barrier reef war.
Titel: Re: Reiseländer: Enttäuschungen
Beitrag von: Stecki am 20. Juli 2011, 21:12
Ich muss mich zum Thema Australien anschließen: Richtige 'Highlights' hab ich hier noch nicht zu sehen bekommen (und ich bin immerhin schon seit 8 Monaten im Land). Gerade die berühmte 'Great Ocean Road' hat mich nicht besonders von Hocker gerissen, solche Küsten gibt es doch auch in Europa und dort schöner .... Natürlich hab ich noch nicht alles in Australien gesehen, so stehen noch Sydney und der Ayers Rock aus, aber ich glaube ehrlich gesagt nicht, dass so ne Oper oder der Fels das für mich noch retten werden. Ich hatte zwar nicht sooo die hohen Erwartungen, aber irgendwie bin ich trotzdem enttäuscht.

Die Oper wird Dich enttäuschen, dafür ist die Harbour Bridge gigantisch. Ich verstehe dass mit Australien nicht ganz. Offenbar sind hier einige enttäuscht weil die ganzen Superlative nicht dass halten was sie versprechen. Aber man geht doch nicht deswegen in ein Land. Man will doch die Kultur und die Mentalität kennenlernen, oder Landschaften und Essen. Ich fand Australien genial. Es hat ja auch nie jemand behauptet dass es vielfältig sein soll. Das mit den Deutschen ist leider wirklich der Horror, besonders an der Ostküste. Und mit dem Euro werdet Ihr leider in Zukunft immer weniger günstige Reiseländer finden.

Mich persönlich haben bisher die USA am meisten enttäuscht. Dies liegt aber nicht an den Amis, sondern daran dass Europa schon viel zu amerikanisiert ist. Es ist einfach nix spezielles. Trotzdem haben mir die 3 Wochen dort gefallen.

Auch sehr enttäuschend fand ich Malaysia (ja, da wurde mir schon oft widersprochen). Ich fand das Land, zumindest die Teile die wir gesehen haben langweilig, dreckig und es gab schlechtes Essen.
Titel: Re: Reiseländer: Enttäuschungen
Beitrag von: Lelaina am 21. Juli 2011, 03:10
Danke erstmal für die vielen Antworten!
Ich habe ja selbst in meinem Eingangspost selbst schon erwähnt, dass das Thema höchst subjektiv ist. Aber trotzdem finde ich esThema sehr interessant mal verschiedene Meinungen zu hören.

Bei aller Subjektivität muss ich sagen, dass sich bei gewissen Ländern (Regionen, Städten) aber oft doch sowas wie ein Meinungsbild herauskristallisiert. Sonst,würde es kaum dieses Forum geben, um einfach mal zu fragen: "Ich fahr nach XY, was soll ich mir dort ansehen? Wovon könnt ihr abraten?"

Absolut ist es richtig, dass Menschen, Stimmungen und Umstände stark das eigene Empfinden und die Bewertung eines Reiselandes beeinflussen. Aber in der Regel (sicher nicht immer) kann man das ja unterscheiden.

Ich war z.B. ziemlich enttäuscht von den Whitsunday Islands. Ich weiß aber, dass meine Enttäuschung nichts direkt mit der Inselgruppe zu tun hat, sondern den nicht so tollen Umständen (schlechtes Wetter, doofe Crew) geschuldet ist. Insofern gebe ich niemandem den Rat: "Whitsundays? Bloß nicht!" Sondern ich sage: "Seht euch den Wetterbericht an, plant lieber nen Tag mehr ein und vergleicht die Angebote der Anbieter sorgfältig." (Ja, hatte der LP Recht, hätte mich mal dran halten sollen  ;) ) Die Leute, die mit mir auf dem Boot waren, haben hingegen daszu beigetragen dass der Trip dennoch Spaß gemacht hat.

Um das subjektive einmal mehr zu unterstreichen, Zitat Stecki:
Zitat
Die Oper wird Dich enttäuschen, dafür ist die Harbour Bridge gigantisch. d.
ICH fand die Oper genial und total schön :-) Die Brücke aber auch!
Insgesamt scheint Sydney ja so ne Stadt zu sein an der sich die Geister scheiden. Ich hab es geliebt. Einer der wenigen Ort, die ich in Australien bisher gesehen habe, die mich nachhaltig beeindruckt haben. Ein Ort an dem ich gerne noch mehr Zeit verbracht und mehr erkundet hätte. Noosa fand ich unheimlich toll, da hätt ich wohnen können. Und das Cape Tribulation fand ich toll. Da hatte ich wirklich das Gefühl etwas zu verpassen, weil wir nur eine Übernachtung eingeplant hatten und deshalb kaum herumgekommen sind am Cape. Aber es war schön und beeindruckend. Byron Bay gehört für mich zu den Orten, die total gehypt sind. Ja es ist schön da, aber aber das war's auch.

Zitat
Offenbar sind hier einige enttäuscht weil die ganzen Superlative nicht dass halten was sie versprechen. Aber man geht doch nicht deswegen in ein Land. Man will doch die Kultur und die Mentalität kennenlernen, oder Landschaften und Essen. Ich fand Australien genial. Es hat ja auch nie jemand behauptet dass es vielfältig sein soll.
Kultur hab ich mir von Australien nicht besonders viel versprochen. Passt schon.
Für mich war Australien übrigens auch nie der riesige, romatisierte Traum. Es war nicht der Ort von dem ich immer geträumt habe. Ich hab einfach die Chance genutzt herzukommen und mir gedacht, dass es eine Erfahrung wert ist. Entsprechend habe ich aber auch kaum etwas erwartet oder mir große Hoffnungen gemacht. Ausnahmen waren Sydney, das Cape und die Whitsundays. Und 2 von den 3 Orten fand ich ja auch wirklich toll :-) Und der Rest hatte keine Erwartungen zu erfüllen und war dann aber auch eben "nur" schön. Aber jedem das seine
Titel: Re: Reiseländer: Enttäuschungen
Beitrag von: Stecki am 21. Juli 2011, 04:52
Whitsunday Islands und Fraser Island waren bisher etwas vom besten dass ich erlebt habe. Aber wie Du schon sagtest, bei mir war halt tolles Wetter und coole Leute. Wenn mann nur Langweiler dabei hat, gute Nacht. Die Oper ist schon schön, nur halt sehr klein. Aber dafür gibts eben die Brücke.

Was mir nocb grad in den Sinn kam: Die zwei beschissensten Orte der Welt wo ich je war (mal abgesehen von einigen Käffern in Europa) waren Surfer's Paradise (langweiliger gehts nicht mehr) und Irkutsk (dreckiger gehts nicht mehr, schnell weg da zum Baikalsee!).

Aber eben, alles subjektiv.

Edit meint, schnorcheln ist sowieso an vielen Orten schöner als in Australien.
Titel: Re: Reiseländer: Enttäuschungen
Beitrag von: GPS am 22. Juli 2011, 07:25
wirklich interessanter Thread...

hab mir so für mich mal das Ziel gesetzt, für jedes Jahr das ich lebe ein Land zu besuchen - und ich will hundert Jahre alt werden ;D

dabei habe ich mich gefragt, gibt es Länder auf der Welt die ich absolut nicht sehen will... und wie ich mir die Liste mit 193 (194) Ländern so durchgeschaut habe, ist mir dazu eigentlich nur kuwait eingefallen: klein, flach (keine tollen Berge), Wüste (keine aussergewöhnliche Natur die ich nicht auch woanders kennenlernen kann), nur moderne Städte (Shopingmalls interessieren mich nicht), verschlossene Leute (konnte in den bisherigen arabischen Ländern wo ich war, nicht wirklich Kontakt knüpfen zu den Einheimischen, mit einer Ausnahme)

war allerdings noch nicht dort, wahrscheinlich gibt es eh Leute die total davon begeistert sind.
ich werd eher nur hin fahren wenn ich 193 Jahre alt werde ::)
Titel: Re: Reiseländer: Enttäuschungen
Beitrag von: TheHitcher am 22. Juli 2011, 08:22
OT:
Was meint Ihr ist es überhaubt möglich, alle Länder der Welt zubereisen ???
:D
Titel: Re: Reiseländer: Enttäuschungen
Beitrag von: Jens am 22. Juli 2011, 08:58
OT:
Was meint Ihr ist es überhaubt möglich, alle Länder der Welt zubereisen ???
:D

Möglich ist alles, aber die Frage ist, ob es bereisen ist oder vielmehr mal da gewesen zu sein (also ein Fuß auf in dem Land auf den Boden gesetzt zu haben) und ob du so viel Zeit und Geld hast.
Titel: Re: Reiseländer: Enttäuschungen
Beitrag von: AmyVega am 22. Juli 2011, 09:47
OT:
Was meint Ihr ist es überhaubt möglich, alle Länder der Welt zubereisen ???
:D

Nun, ich versuche es und habe es auch schon auf stolze 65 Länder gebracht.  ;D
Habe mir fast immer das angeschaut was ich unbedingt sehen wollte und bei vielen Ländern musste ich auch öfters hin fahren, leider! Das hat Zeit gekostet und andere Länder auf die "Warteliste" gesetzt.

@GPS
Ich war 2009 in Kuwait, ganz alleine und fand es einfach nur toll. Aber die Geschmäcker sind ja verschieden, was auch gut so ist.

Übrigens das Land das mir am wenigsten gefallen hat war Cuba. Schlechten Reiseleiter, nur Abzocke, furchtbar.


AmyVega
Titel: Re: Reiseländer: Enttäuschungen
Beitrag von: TheHitcher am 22. Juli 2011, 11:19
Was haltet Ihr eigendlich von den kleinen Mini-Staaten wie Andorra, Lichtenstein, Vatikan etc. ...
Kann man dort mehr als einen schönen Tag verbringen ? Wenn überhaubt ???

LG
Titel: Re: Reiseländer: Enttäuschungen
Beitrag von: Litti am 22. Juli 2011, 12:35
Eigentlich wird das hier jetzt sehr Offtopic - vielleicht die Diskussion in einem anderen Thread fortsetzen...

(und wieder zum alten Thema zurückkehren  ;D )
Titel: Re: Reiseländer: Enttäuschungen
Beitrag von: André am 22. Juli 2011, 23:36
Ich fand auch Australien die Enttäuschung! Keine Highlight's, alles absolut überteuert und das Leben dort ist gleich wie in Europa, mit der Ausnahme, dass das Essen ziemlich schlecht ist in Australien. Die Menschen waren toll und wir hatten schöne drei Monate dort. Zurzeit stimmt das Preis-Leistungs-Verhältnis überhaupt nicht mehr. Der Tourismus lebt noch vom guten Ruf vergangener Tagen und lässt alles schleifen. Die Hostals sind dreckig und teuer, die Ausflüge schlecht und überteuert. Wir haben mit vielen anderen Reisenden in Australien gesprochen, alle, wirklich alle, sagten das gleiche. Dazu kommt, dass man jetzt fast überall weggeschickt oder gebüsst wird, wenn man mit seinem Campervan irgendwo auf einem Parkplatz übernachten will. Also genau das, was Reisen in Australien so berühmt gemacht hat. Und, wegen der Kultur und der Landschaft kann man sich den langen Flug definitiv sparen (Der "kleine Nachbar Neuseeland" hat viel mehr zu bieten und ist um einiges günstiger!!)

Grüsse aus Buenos Aires
Titel: Re: Reiseländer: Enttäuschungen
Beitrag von: farmerjohn1 am 24. Juli 2011, 04:42
@the hitcher:
ja, kann man, wenigstens teilweise. In Andorra kann man z.B. im Winter Ski fahren, eher mittelschwere bis leichte Pisten, das eine oder andere Elektrogeraet guenstiger als in Spanien oder Frankreich kaufen und ganz interessante Pyrenaeen-Touren machen. Ist besodners attraktiv im Gegensatz zur Mittelmeerkueste, die nur etwa 150km entfernt ist.
Vatikan sind ja bloss ein paar Haeuser...
Titel: Re: Reiseländer: Enttäuschungen
Beitrag von: CPT_CHAOS am 25. Juli 2011, 05:27
Isla del Sol im Titicacasee. Ist zwar eigentlich nicht teuer und landschaftlich sehr schön, aber man wird (wenn man es ohne Übernachtung macht) wie Vieh von einem Guide über die Insel getrieben, muss sich tierisch hetzen, wird ständig aus ominösen Gründen zur Kasse gebeten (immer nur kleine Beträge, aber nervt trotzdem sehr). Im Endeffekt hat man aber auch keine Zeit die Sachen zu sehen, und wenn man mal durch Zufall auf einen Inkabrunnen trifft, wimmelt es von Touristen in einem Maße das man nur noch weg will. Schade um die schöne Insel. Aber selbst mit Nachfragen konnte man kaum was von der mythologischen und religiösen Bedeutung rauskitzeln....
Also ich fands sehr schön, aber ich habe halt auch nicht die Standard-Tour gemacht. Ich hab in Copacabana gesehen wie die Touris zu Massen aufs Boot gezwängt werden und dachte, nee das geht auch anders. Bin dann 17km gewandert bis zur Spitze der Halbinsel nahe der Insel, hab mich dort rüberudern lassen zur Isla de Sol, bin weiter gewandert nach Yumani (dem größten Dorf auf der Insel), hab mir dort ein Hostel gesucht und habe dann in aller Ruhe in den nächsten 2 Tagen die Insel auf eigene Faust erkundet (habe auch noch ein paar andere Traveller getroffen, so daß ich nicht gant allein war). Einmal haben wir auch einen örtlichen Guide angeheurt der uns richtig gut die Ruinen erklärt hat.
Fazit: Was will man erwarten wenn man für 20 Bolivianos (2€) mit 50 anderen Touris auf ein Boot kommt und dann an einem Tag 5-7 (?) Stationen abklappert? Das ist die reinste Touri-Melkerei...

Ich erzähl dass nur um das Ganze zu relativieren, es hängt halt immer auch von einem selbst ab was man draus macht...

P.S. Und ja die "Bezahl hier mal 10 Bolivianos um das Dorf zu betreten und hier mal 15 Bolivianos um den Weg zu gehen" Abzockerei hat genervt... Das ist aber auch mein einziger Kritikpunkt.
Titel: Re: Reiseländer: Enttäuschungen
Beitrag von: gimik am 26. Juli 2011, 05:03
Ich war auf meiner Reise nicht gerade enttäuscht von Sumatra, aber fands eher langweilig, ausser Bukit Lawang und Banda Aceh. Lake Toba sieht aus wie in der Schweiz, war auch so kalt und regnerisch, Medan ist einfach nur hässlich, und Pulau Weh ist auch nicht wirklich eine sensation, vom Strand und tauchen her. Und Bukit Lawang hat mir zwar gefallen, aber die Jungletouren waren soooo krass touristisch und die Orang Utangs, das Beste auf der Tour, sind eigentlich alle halbwild und man steht zu 10 oder 20igst rund um die Orang Utangs und fotografiert. Die meisten noch mit Blitz.

Dann Bali. Da blieb ich nur weil das Tauchen wirklich gut ist. Sonst wäre ich da nach einem Tag weg gewesen. Ich meine der ganze Süden ist einfach grauenhaft.
Titel: Re: Reiseländer: Enttäuschungen
Beitrag von: CPT_CHAOS am 26. Juli 2011, 05:20
Dann Bali. Da blieb ich nur weil das Tauchen wirklich gut ist. Sonst wäre ich da nach einem Tag weg gewesen. Ich meine der ganze Süden ist einfach grauenhaft.
Hmm kannst du das näher erläutern? Ich fliege nämlich am 15. September von Südafrika nach Bali und habe bisher eigentlich nur Gutes gehört? Was ist denn am Süden so schrecklich? Und meinst du den Süden Balis, oder Indonesiens allgemein? Hatte eigentlich von Indonesien ausgiebig zu erkunden...
Titel: Re: Reiseländer: Enttäuschungen
Beitrag von: Larsinho am 26. Juli 2011, 06:13
Ich hab mal ein lauwarmes Bier in Ecuador bekommen. Da war ich seeehr enttäuscht.

Cheers

Larsinho
Titel: Re: Reiseländer: Enttäuschungen
Beitrag von: paulinchen am 31. Juli 2011, 23:46
Ich war enttäuscht von Vietnam insgesamt, wobei die Halong Bay noch wirklich toll war. Wir hatten ein gutes Boot und waren am 2. Tag in einer 4er Gruppe unterwegs, sehr individuell.
Ich hasse Touren, mache lieber möglichst alles selbst. Das fand ich mit begrenztem Zeitlimit in Vietnam schwierig.
Der Touristen-mainstream ging halt einen definierten Weg, es war sehr interessant und ich möchte die reise nicht missen, aber es gibt viele Ziele, die ich vorher nochmal ansteuern würde.
Ich fand´s sehr gut organisiert ( negativ ), laut, Bauboom an jeder einsamen Küste, schrecklich schmutziger Nachtzug....

Im gegensatz zu vielen hier ist Australien einer meiner favourites, war insgesamt 9x dort. Allerdings war ich nie in Sydney oder an der Ostküste unterhalb von Townsville bis Adelaide. Städte haben wir in Europa genug, dafür fliege ich nicht um die Welt.
Aber wenn es einem liegt, gibt es nichts schöneres, als einen 4WD-Camper mit allem Notwendigen zu beladen und sich in eine gefühlte Freiheit aufzumachen....denn die gibt es in einigen Regionen Australiens wie fast nirgendwo.
Cape York Peninsula ist der Hammer, Kimberley Region ein Traum, WA hat so eine unglaubliche Weite.....man kann sich tagelang irgendwo zum Campen hinstellen, ohne jemandem zu begegnen. Blöde Fragen, was man dort macht, stellt niemand....

Ich habe noch nie verstanden, warum fast alle Australien-Ersttäter immer dieselbe Route an der Ostküste wählen.....

Gruß
pauline
Titel: Re: Reiseländer: Enttäuschungen
Beitrag von: Angel am 01. August 2011, 08:50
OT:
Was meint Ihr ist es überhaubt möglich, alle Länder der Welt zubereisen ???
:D

Farin Urlaub hat schon 102 bereist (Stand 2008) also sinds mittlerweile wohl schon ein paar mehr geworden.
Er hat auch das erklärte Ziel, alle Länder der Welt zu bereisen.
Titel: Re: Reiseländer: Enttäuschungen
Beitrag von: Angel am 01. August 2011, 08:54
macht übrigens ziemlich geile Bilder von seinen Weltreisen, der gute Farin
http://kuroboshi.de/galerie/aperitif/38
Titel: Re: Reiseländer: Enttäuschungen
Beitrag von: Grimmo am 01. August 2011, 14:12
Also ich bin grad in Porto bin gestern angekommen, und echt enttaeuscht, irgendwie gibts hier nichts spektakulaeres oder mega tolles was die Stadt ausmachen koennte ausser vielleicht der grossen Bruecke aber das wars, eindeutig eine Enttaeuschung
Auch die Menschen hier sind alles andere als toll, laut, spucken ueberall hin, und Muell liegt hier auch ueberall rum
Titel: Re: Reiseländer: Enttäuschungen
Beitrag von: marieke am 07. August 2011, 05:55
-Vietnam-
bin jetzt seit 3wochen hier und es wird einfach nicht besser, die landschaft ist je ganz nett aber die menschen... wurde im meinem leben noch nie so permanent belogen >:(

dafuer ist und bleibt australien mein lieblingsland -bisher- einfach den 4x4 volltanken und auf ins abenteuer der norden und die westkueste sind freiheit pur:-)
Titel: Re: Reiseländer: Enttäuschungen
Beitrag von: Grimmo am 07. August 2011, 15:15
Nachdem ich auch noc in Lissabon war, kann ich sagen das Portugal doch nich so kacke ist :D
Lissabon ist so ziemlich die schönste Stadt in der ich bisher war, obwohl ich ein paar Dinge ausgelassen habe
Titel: Re: Reiseländer: Enttäuschungen
Beitrag von: ergebnisoffen am 08. August 2011, 22:16
Ich würde eher wenige Länder als Enttäuschung ansehen, versuche aber auch immer nicht so die Erwartungen aufzubauen.

Enttäuschende Ausnahme: die Türkei. Wobei ich das einschränken muss, denn es war ein Touriurlaub in einer Tourigegend.
Aber ich konnte mich keine zwei Meter frei bewegen und hatte echt Angst weil die Leute so krass waren (festhalten, anquatschen, anbrüllen wenn man weitergeht)
Plus eine Hitze die schwer zu ertragen war, also dieses unangenehm Schwüle und Essen das ich nicht vertragen habe.
Anfangs hab ich gesagt ich will nie wieder in dieses Land.
 Inzwischen könnte ich mir durchaus vorstellen, mir zB Istanbul mal anzusehen.
Bin mir sicher es ist nicht überall so, wie ich es dort erlebt hab.

Titel: Re: Reiseländer: Enttäuschungen
Beitrag von: travelabroady am 08. August 2011, 23:16
Istanbul ist herrlich soviel kann ich sagen, ich glaub das ist kaum vergleichbar, pulsierende Stadt, tolle einkaufsmöglichkeiten, gutes Essen wenn man weiß wo und wirklich was los am abend!
Titel: Re: Reiseländer: Enttäuschungen
Beitrag von: weltentdecker am 09. August 2011, 08:42
kurz off topic...
Istanbul ist herrlich soviel kann ich sagen, gutes Essen wenn man weiß wo

wo denn?  ;D Sind nämlich demnächst da! Vielleicht magst du die Tipps auch bei Nomads Connected (http://www.nomadsconnected.com) eintragen.
Titel: Re: Reiseländer: Enttäuschungen
Beitrag von: Quatschnie am 10. August 2011, 16:19
Da wir schon seit Jahren reisen und so einiges gesehen haben, erlauben wir uns auch mal unseren Senf zum Thema abzugeben. Grundsätzlich sieht natürlich jeder die Welt aus seinem persönlichen Blickwinkel, welcher durch die eigenen Vorlieben und Interressen bestimmt wird. So sieht es natürlich auch mit unserer Meinung aus. Hier unsere Flops:

1. Costa Rica - Pura Vida ist abgebrannt, heut halten wir den Dollar in der Hand. Wir denken C.R. hat viel von seiner Ursprünglichkeit verloren, da man sich mehr und mehr dem Pauschaltourismus verschrieben hat. Die wichtigsten Gäste kommen aus den USA und lieben Bespassung a la Disneyland in der Natur. Einhergehend sind die Preise gestiegen, man bekommt mancher Orts nur noch Tourishuttlebusse usw. Ebenfalls wird das eigene Land verleugnet zu Gunsten des schnellen Geldes z.B. erlebten wir, dass auf spanische Fragen unserseits nur in Englisch geantwortet wurde ??? Auch die Wechselproblematik und Preisauszeichnungen in Dollar sind bezeichnend.
Aus unserer Sicht ist es ebenfalls sehr schwierig, den allseits beworbenen Tierreichtum zu Gesicht zu bekommen. Meist sahen wir nur Vögel, da sich die Säuger vor den Krawallmachern verstecken.
Zu Gute halten muss man C.R., dass es ein sehr sicheres Reiseland ist.

2. Vietnam - Wir denken, dass man in Vietnam zwischen Nord und Süd unterscheiden muss. Im Norden erlebten wir nur Abzocke und Beschiss in allen nur erdenklichen Varianten. Die Halong Bucht ist zu einer Gelddruckmaschine verkommen bei der die Belange der Gäste nur noch auf den richtig teuren Booten wahrgenommen werden. Der Rest ist ein 0815-Abklatsch bei dem es nur ums Geld verdienen geht. Wer sich dann mal in der Bucht so umschaut und die Müllverbrennungsplätze auf den Inseln sieht und den riesigen Müllteppich der am Morgen bei Ebbe in der Bucht herumtreibt, der weiß wie die geschäftstüchtigen Vietnamesen dort ticken.
Wir wollen nicht sagen, dass im Süden alles Gold ist, aber wir empfanden die Menschen dort netter und ehrlicher und wir hatten zumindest das Gefühl nicht nur der Goldesel zu sein.

Zu Australien und Neuseeland möchten wir anführen, dass aus unserer Sicht zumindest zum Teil falsche Vorstellungen von beiden Ländern bestehen. Aus unser Sicht wurde in den letzten Jahren ein regelrechter Hype entfacht, was natürlich auch gewisse Erwartungshaltungen geschürrt hat. Zwischen diesen Erwartungshaltungen und der Realität kann dann schnell mal eine Lücke klaffen, die Enttäuschungen auslöst.
Aus unserer Sicht ist Neuseeland ein Land das vor allem auf der Südinsel seine landschaftlichen Reize hat. Man muss aber fairerweise dazu sagen, dass man all diese Reize auch in Europa finden kann. Auf der Nordinsel gibt es auch ein paar schöne Flecken, vorwiegend herrscht aber Leerlauf in Form von Weidelandschaften. Sehr gut ist die Infrastruktur fürs Campen, Wandern etc. Insgesamt ist das Land aber neuerdings eher auf den Reisenden mit Geld als auf den Backpacker ausgerichtet. Wer nicht gerade Work and Travel macht oder sonst monetär gut bestückt ist, sondern eine Weltreise macht, lässt jede Menge Geld dort, dass er vielleicht wo anders später brauchen könnte.(im Sommer)
Von Australien haben wir zuwenig gesehen, sodass wir in die Einzelkritik hätten gehen können. Nur eins steht fest - es ist sau teuer.

Nun noch kurz zu den positiven Überraschungen:

1. Kolumbien, Kolumbien, Kolumbien

schön war es auch in Guatemala, Panama, Bolivien, auf Samoa und wir brechen eine Lanze für einen Besuch in Uruguay. Zweifellos ruhiger als beim großen Nachbarn Argentinien, aber gute Steaks und Tango gibts dort auch und vor allem sehr nette Menschen mit Bodenhaftung!

Lg Quatschnie

Titel: Re: Reiseländer: Enttäuschungen
Beitrag von: lillki am 16. August 2011, 15:45
Ich befinde ich mit meiner Oz und NZ Enttäuschung also in guter Gesellschaft  ;D Ich fand die Länder langweilig und übertrieben gehypte: was aber auch den Übertreibungen einiger Locals gelegen hat. Absoluter Tiefpunkt war Byron Bay und ach....ich komm nicht drauf: das Bonzenkaff nördlich von Cairns.
Es war halt alles ganz nett....und dabei bliebs.

Richtig ätzend fand ich auch Tokyo. ich hab nix gegen große Städte (HK, BK, NY, SEOUL), aber Tokyo - ne! Mega subjektiv - kann noch nicht mal sagen wo der Fehler liegt  :D

Aufgrund von Horror-Berichten bzgl. Vietnam hatte ich richtig Angst vor diesem Land und wurde positiv überrascht. ich fands toll und die "Pushiness" einiger australischer Guides steht denen der Vietnamesen in nichts nach.

Positiv überrascht haben mich schon oft die USA: wahrscheinlich weil man einfach nicht damit rechnet und der absolut exotische Knaller SÜDKOREA, wo man wirklich noch mit Händen reden muss.

Ich denke es kommt aber zu vielen teilen darauf an was man erwartet, gehört hat. Null Erwartung bei Tonga und Sükorea haben sich in unvergessliche Erlebnisse verwandelt.

LG
lillki
Titel: Re: Reiseländer: Enttäuschungen
Beitrag von: Stecki am 25. Februar 2012, 14:32
Eine der grössten Enttäuschungen meiner Reise war (ist) Luang Prabang in Laos. Das Land an und für sich und auch die Leute sind toll, doch LP wird total überbewertet. Hier ist alles viel teurer, die Serviceangestellten haben die Frechheit trotz lausigem Service und schlechtem Essen nach Trinkgeld zu fragen und was die Tempel und Paläste angeht habe ich schon dutzende schönere gesehen. Von den Mücken die nirgendwo bisher so genervt haben mal abgesehen. Soll nicht heissen dass die Stadt selber nicht schön ist, nur würde ich hier bestimmt kein zweites Mal herkommen.