Weltreise-Forum

Reiseziele => Europa => Thema gestartet von: gotogoaway am 18. April 2011, 23:09

Titel: Georgien
Beitrag von: gotogoaway am 18. April 2011, 23:09
Würde gerne mit einer Freundin nach Georgien möglichst so um die Zeit zwischen Anfang Juli und 1. Oktober.
Vielleicht so für vier Wochen.

Kann man unverheiratet bzw. als Freunde, da problemlos reisen?
Was sollte man sich angucken?
Ist das Land sicher?
Habt ihr Erfahrungsberichte für mich?
Mit wieviel Geld sollte man am Tag rechnen?
Ist die Zeit überhaupt empfehlenswert?

Fragen über Fragen.
Habe leider noch nichts zu Georgien im Forum gefunden.

Freu mich auf Antworten.

LG

Alex
Titel: Re: Georgien
Beitrag von: dommel24 am 18. April 2011, 23:42
Hallo Alex,
finde ich super, dass du nach Georgien möchtest  :) Ist ein echt schönes Land. Meine Freundin und ich waren 2008 für ein paar Wochen dort und kann es absolut nur empfehlen. Die Leute sind super freundlich, das Essen ist lecker und die Landschaften einfach genial.

Kann man unverheiratet bzw. als Freunde, da problemlos reisen?
Absolut kein Problem. Wir waren auch nicht verheiratet und es hat keinen interessiert. Als Frau wird man zwar schon öfter mal angebaggert, was meine Freundin dann doch etwas genervt hat, aber meistens hat es sich in Grenzen gehalten. Die Türkei ist in dieser Hinsicht angenehmer  :)


Was sollte man sich angucken?
Liste mal einfach ein paar Dinge auf, die wir gesehen haben und die mir in Erinnerung geblieben sind:

Borjomi Nationalpark: schöne Natur, tolle Aussichten, gemütliche und saubere Berghütten und viel Einsamkeit
Kazbegi: Grenzregion zu Russland im Kaukasus. In kürzester Zeit von Tiflis aus zu erreichen und die Höhe der Berge ist schon beeindruckend
Vardzia: eine beeindruckenden Höhlenstadt


Ist das Land sicher?
Wir haben uns immer sehr sicher gefühlt. Einmal wurde uns etwas geklaut, aber die Polizei war sehr bemüht und auch erfolgreich. Haben mit dem Polizisten auch heute noch etwas Kontakt  :) Also da würde ich mir keine Sorgen machen.


Habt ihr Erfahrungsberichte für mich?
Unser Reisebericht von 2008: http://www.umdiewelt.de/Europa/Osteuropa/Polen/Reisebericht-3661/Kapitel-0.html

Mit wieviel Geld sollte man am Tag rechnen?
Man kann in Georgien sehr günstig leben, vor allem wenn man regelmäßig wild zeltet und per Anhalter unterwegs ist. Anosnten hängt es natürlich von den persönlichen Ansprüchen ab.


Ist die Zeit überhaupt empfehlenswert?
Wir waren ende Juli dar und das Wetter war super. Hier kannst du dir die Klimatabellen anschauen:
http://www.eklima.de/?d=klimadaten&s=Tiflis&o=&i=773&z=Georgien#Georgien


Falls du noch Fragen hast, zu Georgien beantworte ich die immer gerne  ;D

Viele Grüße
Dominik
Titel: Re: Georgien
Beitrag von: gotogoaway am 19. April 2011, 00:43
und genau deswegen liebe ich dieses Forum, vielen Dank schon Mal  ;D
Titel: Antw:Georgien
Beitrag von: Kama aina am 03. März 2020, 11:56
Der Thread ist zwar schon mega alt, aber ich hätte ihn genauso genannt!

Am Freitag geht es mit meinen Jungs wieder los!
Bis Montag abend bleiben wir dann in Georgien!

Zwar was kurz, aber familiär bei meinem Kumpel leider nicht anders zu machen!
Denke aber, dass Georgien als Sprungbrett für die Region ja eh gut geeignet ist! Von daher komme ich sicher das ein oder andere Mal zurück.

Wir landen in Kutaisi und wollen dann in den Tagen die wir da sind die Strecke nach Tiflis bereisen.
Also hauptsächlich Tiflis und Kutaisi und die Highlights links und rechts auf dem Weg dahin!

Werde natürlich danach wieder berichten, aber hat aktuell jemand noch paar Tipps und Tricks?

Danke euch! :)
Titel: Antw:Georgien
Beitrag von: Svenja am 03. März 2020, 12:55
Ich fand Chiatura und Tskaltubo spannend, ist aber zeitlich wohl etwas eng. In Tiflis Bad Nummer 5 in die Gemeinschaftsbäder..

Ein Thread aus letzem Jahr, der dir vielleicht weiter hilft:
https://weltreise-info.de/forum/index.php?topic=15386.msg109535#msg109535
Titel: Antw:Georgien
Beitrag von: GschamsterDiener am 03. März 2020, 13:08
Reist ihr mit Mietwagen? Dann seid ihr flexibel und dann würde ich trotz aller Kürze nicht auf Stepansminda mit der ikonischen Kirche am Berg verzichten. Unterwegs gibt es schöne Panoramen und eine Burg. Liegt halt nicht auf dem Weg.

Auf dem Weg von Kutaisi nach Tiflis würden sich folgenden 2 Stopps anbieten: Gori (Geburtsort von Stalin - war aber selbst nicht dort) und Mzcheta mit einer sehenswerten Kathedrale. Man kann auch zur Kirche auf dem Hausberg klettern, von wo man eine schöne Aussicht auf die Stadt hat.

Titel: Antw:Georgien
Beitrag von: Kama aina am 03. März 2020, 14:55
Danke euch schon mal! :)

@Svenja:
Kannst du zu Chiatura noch was mehr berichten? Das hatten wir uns, als Freunde der Lost Places, auch aufgeschrieben!
Sieht ja schon alles nett heruntergekommen aus, vor allem auch mit den Seilbahnen!?
Den Thread lese ich mir später zu Hause mal durch! :)

@GschamsterDiener:
Ja sind wieder mit dem Mietwagen unterwegs.
Stepansminda sieht echt sehr geil aus! Aber das ist wirlich super weit weg und würde glaube ich unsere anderen Pläne zunichte machen. Aber ich trage es den Jungs mal vor!
Gori und Mzcheta hatten wir schon notiert und wollen das auf jeden Fall machen.

Habt ihr in Tiflis noch irgendwelche Empfehlungen?
Was kann man sich sparen, was nicht?
Vor allem die was außerhalb liegenden Sehenswürdigkeiten!?
Titel: Antw:Georgien
Beitrag von: Svenja am 04. März 2020, 10:14
Zu Tschiatura aus dem Lost Places Thread:
"Es gibt in der Stadt nur noch zwei Personen-Seilbahnen. Das Häuschen an dem drei Seilbahnen gestartet sind wurde abgerissen und es wird wohl neu gebaut.
Wir sind nur mit einer Seilbahn gefahren, da am zweiten Tag leider garnichts fuhr und wir uns da die zweite vorgenommen hatten. Da hatten wir wohl einfach Pech.
Der Ausflug hat sich trotzdem gelohnt, da die Stadt sich insgesamt sehr von den anderen besuchten Orten in Georgien unterscheidet. Wir waren mit dem Bus dort und hätten uns ein eigenes Auto gewünscht, um auch die verfallenen Häuser und Fabriken außerhalb der Stadt ansehen zu können."

Insgesamt hat uns Tskaltubo besser gefallen. Die Seilbahnen sind zwar cool, aber es ist eben blöd anzukommen und nix fährt. In Tskaltubo kann man auch sehr viel selbst entdecken. Falls ihr hin fahrt, nehmt ein paar Snacks für die halb verhungerten Hunde mit, so traurige Gestalten hab ich selten gesehen.

Ein paar Infos zu Tskaltubo:
https://www.kathmanduandbeyond.com/abandoned-soviet-sanatoriums-tskaltubo-georgia/
Titel: Antw:Georgien
Beitrag von: Kama aina am 04. März 2020, 10:44
Ist in Tskaltubo denn auch wirklich viel verfallen? Auf den Bildern sieht es eigentlich nach einem netten Kurort aus! :)
Aber wir sind ja eh mit dem Mietwagen unterwegs, sodass wir in Tschiatura auch zu den Orten außerhalb der Stadt kommen könnten.

Habt ihr auch das Kloster auf der Kazchi-Säule besucht?
Titel: Antw:Georgien
Beitrag von: Oliver13 am 05. März 2020, 12:33
Kazchi-Säul ist landschaftlich wunderschön. In das "Kloster" auf der Säule darf man nicht, da dort ein Mönch lebt. Das Stalin Museum n Gori fand ich ganz nett, soll wohl mit Führung interessanter sein.

Bei Gori aber unbedingt nach Uplisziche. War persönlich ein sehr großes Highlight.
Titel: Antw:Georgien
Beitrag von: Kama aina am 05. März 2020, 12:44
Ah okay!
Ich dachte, dass man noch hoch kann, wenn der Mönch das einem erlaubt. Und da klang das so, als ob das ein Geschäft wäre.
Aber das Landschaftliche sollte dann auch reichen.

Kann man das Stalin-Museum in Gori auch ohne Führung besuchen?

Uplisziche steht auch bei uns auf der Liste! Hast du da noch irgendwelche Tipps, oder irgendwas was man beachten sollte?
Titel: Antw:Georgien
Beitrag von: Oliver13 am 05. März 2020, 13:18
Also vllt ist das mit dem hoch können auch neu... Ich war da vor 5 Jahren.

Ja man kann das Museum auch ohne Führung besuchen, aber das meiste war nur auf georgisch und russisch und somit relativ uninteressant.

Und zu Uplisziche, nein. Wüsste nichts...
Titel: Antw:Georgien
Beitrag von: Kama aina am 05. März 2020, 13:41
Ist jetzt auch kein Muss da hoch zu kommen, aber nett wäre es allemal!
Schauen wir mal!

Das ist gut zu wissen! Sonst ist ja auch nicht viel in Gori zu sehen!

Auf Uplisziche sind wir auch sehr gespannt! Die Fotos versprechen viel! :)
Titel: Antw:Georgien
Beitrag von: Bobsch am 05. März 2020, 15:47
Wir fanden Uplisziche auch super!  Ganz klare Empfehlung. Spezielle Tipps wüsste ich da auch nicht. Auf dem Weg dahin gibt es eine noch ein nette Burg wo ihr kurz stoppen könntet.
Falls ihr auch nur ansatzweise darüber nachgedacht habt nach Batumi zu fahren, lasst es.
Und haben die Bergregionen in Georgien umgehauen. Allerdings dürfte das jetzt zu dieser Jahreszeit eher noch sehr kalt und verschneit sein.

Ansonsten freut euch schonmal auf das Essen und den Wein in Geirgien. Ich empfehle Khinkali (die normale Version und die angebratenen), Phtali, Dolma und vieles mehr. Probiert Weine die  im traditionellen Kveri gereift sind. Es gibt auch einen Deutschen mit Weingut in Georgien, Schuchmann heisst er. Köstliche Weine. Dort kann man eine wunderbare Weinverkostung machen und in großartiger Location übernachten. Nicht ganz günstig.

Wenn mir noch was einfällt schreibe ich wieder 😁
Titel: Antw:Georgien
Beitrag von: Bobsch am 05. März 2020, 15:55
Doch, ein Tipp noch 😅

Als Reiseführer kann ich dir wärmstens den vom Trescher Verlag empfehlen. Kannst du dir auch gerne Ausleihe. Haben wir aufbewahrt, da wir auf jedenfall nochmal in das tolle Land wollen.
Titel: Antw:Georgien
Beitrag von: Svenja am 05. März 2020, 17:02
Auf die Säule konnte man letzten Sommer nicht und der Mönch lebt wohl aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr dort, vielleicht ist er aber auch zurück.

Tskaltubo ist zwar ein Kurort, aber eben ein verlassener. Wenn man sich etwas Zeit nimmt, entdeckt man viele alte Hotels und Badehäuser. Teilweise werden sie heute aber von Geflüchteten aus Abchasien bewohnt.
Titel: Antw:Georgien
Beitrag von: Kama aina am 12. März 2020, 17:21
Trotz des ganzen Wahnsinns bezüglich des Corona-Virus hatte WizzAir anscheinend kein wirtschaftliches Intresse daran den Flug zu annullieren und Georgien ist ("noch") nicht in panischer Angst vor Deutschen bzw. Europäern.

Aber fangen wir mal von vorne an!

Wir sind Freitag Abend in Kutaissi gelandet und wurden dort erstmal in den Bussen auf dem Rollfeld festgesetzt um dann in 10er Gruppen dem Gesundheitsministerium vorgestellt zu werden.
Menschen in Schutzanzügen, Atemmasken und Spritzschutzhauben führten bei uns Fiebermessungen durch und nahmen uns in Augenschein.
Nach erfolgreichem Gesundheitscheck erfolgte die ganz normale Einreise, abgesehen davon, dass die Grenzer auch Einweghandschuhe und Mundschutz trugen. Aber auch die Georgier im Flugzeug waren große Freunde von Mundschutz und Einweghandschuhen.

Nach der Mietwagenübernahme ging es dann rein nach Kutaissi und wir ließen den Abend bei ein paar Bier ausklingen.
Die Unterkunft war sehr angenehm und herrlich günstig. So wie die meisten in Georgien.

Am nächsten Morgen erkundeten wir Kutaissi. Die Stadt hat nicht wirklich viel Sehenswertes zu bieten, aber auch das Heruntergekommene und Schäbbige einer Post-Sowjet-Stadt empfinden wir ja als sehenswert.
Im Zentrum sind einige Gebäude und Straßenzüge hübsch renoviert worden und der Platz um den Kolchis-Brunnen und den Stadtpark ist recht ansehenlich. Hier befinden sich auch ein Theater, ein Museum und ein Denkmal, welche durchaus für schöne Bilder herhalten können.
Ein persönliches Highlight war für mich der Besuch auf dem Kutaissi Basar. Ich liebe einfach diese traditionellen Märkte, wo es einfach alles zu kaufen gibt! Am schönsten finde ich allerdings immer die Bereiche wo Lebensmittel angeboten werden.
Der Kontrast zum heruntergekommenen Gebäude und den frischen Waren, war echt gut!
Von hier aus ist die Kettenbrücke und ein schönes Panorama am Fluss nicht weit! Der Rioni Fluss fließt hier in einem steinernen Bett mit steilen Uferkanten. Manche Häuser ragen mit Querstützen über den Fluss. Gute Bilder!
Den Weg zur Bagrati-Kathedrale nahmen wir dann mit dem Auto, weil wir eh weiter Richtung Gelati mussten. Der Weg ist aber auch ohne Probleme zu Fuß zu machen.
Die Aussicht vom Park der Kathedrale auf Kutaissi und die Umgebung ist sehr schön und auch die Kathedrale selber ist sehr sehenswert, auch wenn die UNESCO sie gestrichen hat, weil sie in Teilen zu modern rekonstruiert wurde.
Dennoch ein tolles Beispiel einer orthodoxen Kirche.

Weiter führte uns der Weg nach Gelati. Die Klosteranlage in der Nähe von Kutaissi ist nach wie vor als Welterbe gelistet und das auch zu recht! In schöner Hanglage, über toller Landschaft ist die Kathedrale ein prächtiges Beispiel für orthodoxe Kirchen in Georgien.

Nächster Stopp war dann in Katskhi an der Kazchi-Säule. Landschaftlich wirklich sehr hübsch ist das wahre landschaftliche Highlight aber die Steinsäule selbst. Auf dem Weg dorthin ergeben sich schöne Bilder, der mit einem kleinen Kloster gekrönten Steinsäule.
Zur Zeit finden umfassenden Renovierungsarbeiten am Boden statt und das Schloss, welches den Aufgang zum Kloster freigeben könnte, wurde augenscheinlich wirklich schon lange Zeit nicht mehr geöffnet.
Die Aussicht von dort wäre sicherlich grandios gewesen, aber auch so lohnt ein Abstecher nach Katskhi!

Zumal, wenn man eh nach Tschiatura möchte.
Die alte Eisenerz-Stadt ist wirklich ein Paradies für Lost-Place-Freunde!
Tief im Tal liegt die schäbbige Stadt, mit wenig Highlights! Es gibt paar recht gut erhaltene Prachtbauten und eine schöne Kirchen, aber das wahre Highlight der Stadt sind die vielen stillgelegten Seilbahnen, die Ruinen von Förderanlagen oder vergessene Hochhäuser, die von einer ruhmreichernen Zeit Tschiaturas zeugten.
Wir entdeckten als erstes eine stillgelegte Förderanlage am Berghang, die wir wohl mehr illegal als legal betreten konnten.
Danach konnten wir uns oben auf einem Berg in eine alte Seilbahnstation begeben und dort schöne Fotos der Anlage, der Gondeln in der Tiefe und dem sich ausbreitenden Talpanorama machen.
Den Abschluss des Tschiatura-Aufenthalts bildete unsere Erstürmung einer Hochhausruine! Das ganze hat uns sehr sehr stark an unseren Aufenthalt in Tschernobyl erinnert.
Als wir oben aufs Dach gelangen konnten, mussten wir uns nur noch vor den Einsturzstellen fernhalten und nach einigen Sprüngen über Häuserschluchten, hatten wir einen fantastischen Ausblick, der das kalkulierte Risiko absolut rechtfertigte. Und ein bisschen Abenteuer muss ja auch sein! :)

Unser nächster Stopp war dann die Geburtstadt von Stalin.
In Gori schauten wir uns zunächst die Festung von Gori und die naheliegende Kirche an und wollten dann zum Stalin-Museum. Das war allerdings aufgrund der Corona-Panik geschlossen. So blieb uns nur die Besichtung von Außen. Aber das Geburtshaus von Stalin wurde schon hübsch präsentiert.
Viel mehr hat Gori dann aber nicht zu bieten und so ging es weiter nach Tbilisi.

In Tbilisi hatten wir so ein Glück mit dem Hotel! Wir hatten uns das Zimmer mit Dachterrasse gesichert und wurden mit einer nahezu perfekten Postkarten-Aussicht beglückt! Nach vielen Fotos und viel Bier ging es dann lecker essen.
Am nächsten Morgen fuhren wir zunächst nach Mzcheta, weil wir später uns in Ruhe und mit Bierstopps Tbilisi anschauen wollten.

Mzcheta ist das geistige Zentrum Georgiens. Und die Stadt liegt sehr fotogen im tiefen Tal der Berge, am Zusammenfluss zweier Flüsse.
Wir fuhren zunächst hoch zum Kloster Dschwari um die grandiose Aussicht und die tolle orthodoxe Kirche zu bewundern. Da es Sonntag war, wohnten wir auch den Gottesdiensten bei.
In Mzcheta schauten wir uns die zwei Klosteranlagen in der Stadt an, die ebenfalls zum Welterbe der UNESCO zählen.
Außer einem kleinen Altstadtbereich nahe der Klosteranlagen, welcher recht hünsch für die Touristen renoviert und drapiert wurde, bietet Mzcheta ebenfalls nicht viel.
Fotogen ist noch der nahegelegene Staudamm auf dem Weg zurück nach Tbilisi.

Allgemein sind die Orte und Dörfer in Georgien ehr als heruntergekommenen Post-Sowjet-Orte zu sehen. Vieles ist kaputt und schäbbig. Aber gerade das macht den Charakter und die Eigenart des Landes aus!
Georgien versucht zwar "verzweifelt" und mit aller Macht immer näher nach Europa zu steuern, aber genau in diesen Orten fühlt man noch die alte Sowjetunion.

In Tbilisi fuhren wir zunächst zum Mtatsminda Park, von dem aus wir eine grandiose Aussicht auf Tbilisi und die Umgebung hatten. Dann ging es wieder runter in die Stadt und wir erkundeten zu Fuß die verschiedenen Stadtteile und Parkanlagen.
Besonders schön ist der Bereich der alten osmanischen Dampfbäder, die Festungsruine (welche man auch halbwegs illegal betreten kann) und den Bereich der Altstadt unterhalb der Festung. Der recht moderne Teil um die Friedensbrücke herum hat aber auch seinen Reiz.
Die Lichtkonzeption von Tbilisi hat mir auch sehr gut gefallen, auch wenn das Licht was zu gelb war! ;)
Aber sonst ist wirklich alles Wichtige gut in Szene gesetzt.

Am Abreisetag haben wir uns auf dem Weg zurück nach Kutaissi noch die Höhlenstadt von Uplisziche angeschaut!
Hiervon waren wir alle sehr begeistert! Landschaftlich sehr prächtig gelegen, beeindruckte uns die Fertigkeit den Sandstein in der Art und Weise zu bearbeiten. Hier konnten wir viele tolle Bilder machen und es bildete einen gelungenen Abschluss für uns.

Die Rückfahrt nach Kutaissi war von viel Landschaft geprächt!
März ist aber nicht die ideale Reisezeit für Landschaftsliebhaber! Wir hatten zwar 20-25 Grad und Sonne, allerdings erwachte der Frühling gerade erst! Die Wälder und Buschwerke sind noch grau und die Wiesen und Felder gelb, dazu der graue Fels der Berge oder das Gelb der Sandsteine und fertig war ein recht langweiliges Landschaftsbild. Es hat uns vieles an Moldawien erinnert!

Dennoch hat uns unsere Tour sehr gut gefallen und auch wenn wir nur sehr kurz in dem Land waren, wissen wir, dass wir nochmal zurückkehren werden.
Alleine beim Lesen des Reiseführers sind uns noch soviele anderen schöne Regionen aufgefallen. Touren in den großen und kleinen Kaukasus werden sicherlich noch folgen und unsere Freude an speziellen politischen Konstrukten wird uns sicherlich noch in den ein oder anderen Seperatistenstaat führen.
Aber hierzu gib es ja im Forum auch noch den ein oder anderen Profi.

Georgien! Wir kommen sicherlich wieder!
Titel: Antw:Georgien
Beitrag von: Grimmo am 14. März 2020, 06:41
Wie lange wart ihr dort? Ich fliege Ende September allerdings für 3 Wochen.
Warum ist Georgien egtl unter Europa hier gelistet :-D Ist es nicht Asien?
Titel: Antw:Georgien
Beitrag von: Marla am 14. März 2020, 14:26
Warum ist Georgien egtl unter Europa hier gelistet :-D Ist es nicht Asien?
Weil es kulturell eher zu Europa gezählt wird, obwohl es geographisch in Asien liegt. Bisher sind, so wie ich sehen kann, alle Georgien-Beiträge hier gelandet, was ich auch sinnvoll finde (so ist ja z.B. auch Naher Osten mit Afrika zusammengefasst und nicht bei Asien). Vielleicht kann man das ja mal in der Beschreibung der Kategorie ergänzen?

3 Wochen nur Georgien kommt mir lang vor. Sicher willst du ausgiebig wandern? Kama aina war 3 Tage da, also schon was ganz anderes :)

@Kama aina: Danke für deinen wie immer schön ausführlichen und sehr unterhaltsamen Bericht! Ich muss sagen, bin überhaupt kein Fan von '1 Land in ein paar Tagen'. Aber bei deinen letzten Kurzreisen habe ich das Gefühl, dass du dich trotz der kurzen Zeit wirklich intensiv mit dem Land und der Kultur (Bierkultur :D) beschäftigt hast und wohl mehr von dem jeweiligen Land mitbekommst als manch anderer in deutlich längerer Zeit. Bin schon gespannt auf deine nächsten Berichte (auch wenn die nächsten Monate ja wohl erst mal nichts mehr geht für uns alle)!
Titel: Antw:Georgien
Beitrag von: Kama aina am 14. März 2020, 22:11
In der Beschreibung des Themas ist es ja quasi mit drin: "Von Portugal bis Sibirien, inklusive der asiatischen Teile von Russland und der Türkei"
Aber pflichte dir bei Marla! Georgien passt ganz gut in die Europa-Gruppe!
Mal abgesehen davon wollte es Karoshi so! ;) Also wird es so gemacht! Hehe

Danke Marla für deine lieben Worte!
Ich glaube auch, dass wir in relativ kurzer Zeit sehr viel sehen! Aber meine Jungs und ich haben uns in den letzten Jahren genau den Stil angeeignet und deswegen klappt das glaube ich auch so gut!
Gute Vorbereitung mit der Prise Flexibilität vor Ort machen das möglich!
Und lange Tage! ;)

...(auch wenn die nächsten Monate ja wohl erst mal nichts mehr geht für uns alle)!...
Das befürchte ich auch!
Nach den heutigen Nachrichten warte ich auch nur noch auf die Emails, dass das Trainingslager auf Mallorca abgesagt ist!
Das wird unausweichlich sein!
Somit ist es dann die zweite Reise, die ich wegen Corona nicht antreten kann!

Denke ich werde die nächsten Wochen, falls es vertretbar ist, wieder mehr in Deutschland unterwegs sein! Selbst im benachbarten Ausland ist es ja schon nicht mehr möglich frei zu reisen!

Echt schwere Zeiten!