Weltreise-Forum

Weltreisen und Langzeitreisen => Gefühlswelt => Thema gestartet von: Larsinho am 08. Februar 2011, 22:26

Titel: Der Preis der Freiheit...?
Beitrag von: Larsinho am 08. Februar 2011, 22:26
hallo travellers,

ich stehe vor einer schwierigen entscheidung: die kündigung ist mit meinem chef besprochen, zum 01.03. soll es dann für 6 monate nach südamerika gehen.

etwas unerwartet machte mir mein chef ein finanzielles angebot, das man eigentlich nicht abschlagen sollte, um nach der reise wieder bei ihm weiterzumachen.

aber statt der geplanten 6 monate - die ich für meine reise geplant hatte - auf meine kosten könnte ich dreieinhalb monate auf seine (!) kosten reisen inklusive (!) der kostenübernahme für hin- und rückflug! dazu kommt noch eine steigerung meines einkommens nach der rückkehr! ich müßte für die reise noch nicht einmal mein gespartes für die reise anzapfen und könnte mir einige touren und inlandsflüge mehr etc. leisten, ohne mir darüber sorgen machen zu müssen.

hört sich verrückt an, großzüzig ist es allemal, aber eigentlich wollte ich nach fünf jahren mal etwas anderes machen und die 6 monate auszeit wollte ich voll genießen. das "problem" dabei ist, dass ich "nur" die hälfte der zeit reisen kann und zum 01.07. wieder anfangen müßte.

klar, ich kann mir mehr flüge leisten und so schneller mehr sehen und viele aus meinem freundes- und bekanntenkreis hätten das angebot sofort akzeptiert. aber: ist es das wert?

ist das der preis der freiheit?

wie entscheide ich mich? was genau entscheidet? die vernunft? das gefühl? der verstand? (setzen wir all das einmal voraus  :D)

ich drehe mich im kreis ???. vielleicht habt ihr noch ein paar gedanken hierzu. meine entscheidung wechselt täglich, abhängig von lust und laune und bis ende februar muß ich mich entscheiden.

freue mich über euer feedback!!!

cheers
larsinho
Titel: Re: Der Preis der Freiheit...?
Beitrag von: Leeza am 08. Februar 2011, 22:39
krass, ich muss den beruf wechseln :-). oder den chef...

folgende fragen bleiben da für mich offen: für wie lange würdest du dich denn  nach deiner reise auf den job festlegen? bei so einem angebot wird man sich ja verpflichtet fühlen...gefällt dir denn die arbeit da so gut, dass du dir vorstellen kannst, dort wieder für ein paar jahre einzusteigen? wie sehen die job- und verdienstchancen allgemein nach der reise für dich aus?

klingt zwar blöd, aber kannst du da nicht noch einen monat mehr rausholen? der scheint dich ja zu wollen. und 4-5 monate wären ja auch schon ne lange zeit.

ich würds wahrscheinlich machen - arbeite aber auch in einem unterbezahlten job ;-).
Titel: Re: Der Preis der Freiheit...?
Beitrag von: Nausikaa am 08. Februar 2011, 22:47
Wow, krasses Angebot!! Da will Dich aber jemand halten!  :o

Was mich aber gleich fragen lässt: Wenn Dein Chef so viel Wert auf Dich legt, warum kann er dann nicht noch drei Monate länger auf Dich warten und das viele Geld in Deine Vertretung stecken? Wie kommt überhaupt jemand auf so ne Idee? Bist Du in Wahrheit Steve Jobs?  ;)

Du musst Dir auf jeden Fall überlegen, ob Du Dich langfristig an das Unternehmen binden möchtest. Was bedeutet es, wenn Du das Angebot annimmst? Bist Du dann auf ewig verpflichtet? Dein Chef investiert ja nicht Unsummen in Dich, nur damit Du nach einem Jahr gehst. Mindestens eine moralische Verpflichtung ist dann da, die Dir vielleicht nicht gefallen wird. Edit: siehe Leezas Beitrag! Ähnliches gilt auch für die Reise: Wie fühlst Du Dich, wenn Dein Chef Dir die Reise finanziert? Ist Dir das egal oder fährt er dann quasi mit? (Das wäre bestimmt nicht der Sinn der Sache!)

Es ist von hier aus natürlich alles schwer zu  beurteilen, weil ich nicht weiß, was für einen Job Du hast, wie gerne Du den Job machst, wie wohl Du Dich in der Firma fühlst, ob Du wirklich nur ne Pause brauchst oder doch eher einen Neuanfang... usw. Das Angebot klingt einerseits zu gut, um wahr zu sein, andererseits... zu gut, um wahr zu sein...
Titel: Re: Der Preis der Freiheit...?
Beitrag von: Larsinho am 08. Februar 2011, 22:59
hi leeza,

ich wäre bis ca. märz 2013 an die firma gebunden, also gerade einmal 1,5 jahre, was nicht wirklich lang ist. klar kann ich mir auch weiterhin vorstellen, dort zu arbeiten. ich hab einen top-chef (offensichtlich) und nette kollegen. einen monat mehr rausholen geht leider gar nicht (wegen der arbeit) und die verdienstchancen werden mit der zeit nicht schlechter.

aber ich weiß nicht, ob ich mich "nur" des geldes wegen auf drei monate freiheit verzichten möchte/sollte...denn: die chancen, dass ich so einen trip wieder machen werde, in der konstellation (also alleine, auf keinen rücksicht nehmen) werden sicherlich nicht steigen in der zukunft (familienplanung etc., bin keine 20 mehr ;-))

@ Nausika: wir arbeiten in der veranstaltungsbranche mit einem regelmäßigen termin, da wird meine hilfe bzw. leistung gebraucht. ich bin wie schon gesagt die nächsten 1,5 jahre "verpflichtet", kann aber dennoch vor ablauf kündigen, müßte dann natürlich fairerweise einen teil des geldes zurückzahlen, wobei sich auch das in grenzen hält und ich unterm strich immer noch gut dabei wegkommen würde. mit der vertretung ist es nicht so einfach für drei monate. das macht keinen sinn.

ich muß zugeben, das ist schon ein komisches "problem", was ich da habe...

was haben die fanta4 gesungen: es könnt alles so einfach sein, isses aber nicht ;)

ps: bin nicht steve jobs ;-)

cheers
larsinho
Titel: Re: Der Preis der Freiheit...?
Beitrag von: Lelaina am 08. Februar 2011, 23:02
Hallo Larsinho,
schwierige Situation.

Du schreibst nicht so viel über die Bedingungen, die dein Chef stellt.
Er wird wohl nicht nur großzügig sein und vollkommen uneigennützig handeln ;-)
Will er dich vielleicht vertraglich auf lange Zeit an sich binden o.ä.?

Darum: Ich an deiner Stelle würde mir wohl diese und ähnliche Fragen stellen.

1. Habe ich in Zukunft nochmal die Chance bzw. den Mut die gewünschte große Reise zu machen oder ist es JETZT die Gelegenheit?
2. Kann es sinnvoll sein (u.a. z.B. auch fürs Budget) noch ne Weile zu warten (um evtl künftig noch länger zu reisen)?
3. Für den Fall, dass wider Erwarten die große Reise doch nicht stattfindet: Meinst du, du wirst zufrieden sein können mit dem 3monatigen Testlauf? Also in etwa: Besser als gar nichts. Oder wirst du bereuen nicht wenigstens das doppelte an Zeit gehabt zu haben?

Letztenendes kann dir die Antwort wohl nur dein Herz geben.
Klingt kitschig, aber ich denke es ist so.

Ich hatte lange das Gefühl bezüglich der Reise gar kein Gefühl zu haben. Mir fehlte mein intuitives Gespür, was ich sonst so häufig habe, wenn es um große Entscheidungen geht.
Ob ich intuitiv handle, frage ich mich heute noch.
Aber ich glaube es hat mir geholfen endlich mein Herz zu hören, damit ich seinem Ruf folgen kann.
Ich wusste: Wenn nicht jetzt, dann nie.
Und ich wusste plötzlich, dass ich es bereuen werde, wenn ich nicht gehe.
Das, und nur das, hat mir die Kraft gegeben anderen Dingen den Rücken zu kehren.
Dingen, die für mich so unendlich viel wertvoller und reizvoller sind als Geld.

Ich verstehe deine Situation vollkommen. Aber im Endeffet kannst du die Münze drehen und wenden wie du willst.
Du wirst für alle Optionen Vor- und Nachteile finden.

Darum kann ich dich nur an einen Ausspruch erinnern:
Wohin du auch gehst, geh mit deinem ganzen Herzen. -Konfuzius-

In diesem Sinne beste Grüße ;-)
Lelaina
Titel: Re: Der Preis der Freiheit...?
Beitrag von: Nausikaa am 08. Februar 2011, 23:11
Da hat sie Recht, die Lelaina! :)

Gerade dass Du sagst, dass Du eher nicht davon ausgehst, eine längere Single-Abenteuer-Reise später noch verwirklichen zu können, spricht schon sehr stark dafür, dass Du es jetzt machen solltest, wenn Du es wirklich willst. Deswegen wird Dir nichts anderes übrig bleiben, als Dein Herz zu erforschen. (Übrigens etwas, an dem ich bislang gescheitert bin; auch Herzen können sich manchmal nicht entscheiden...)

Übrigens glaube ich nicht, dass Du wirklich mehr sehen wirst, wenn Du mehr fliegst, zumindest nicht mehr erleben. Das alte Problem: Man will zwar möglichst überall hin, aber die Erfahrung ist einfach viel intensiver, wenn man länger an einem Ort verweilt.

Welche Pläne hattest Du denn ursprünglich für die Zeit nach Deiner Rückkehr?  
Titel: Re: Der Preis der Freiheit...?
Beitrag von: Geek am 08. Februar 2011, 23:23
Hmmm ein durchaus seltenes und seltsames Angebot!
Ich kann nur von meinem Standpunkt aus reden, aber ich würde es tun.
Das Geld was ich dadurch einspare würde ich mir an die Seite packen und nach der Zeit,
mit Lächeln und gut Geld nach Hause gehen. Und einen Partner, der findet sich doch wohl.
Wegen 1,5 Jahren würde ich keine Angst haben wenn es nur an einer Familie liegt.
Such dir doch einen Reiselustigen Partner, damit hättest du doch was gewonnen :)

Letztenendes, liegt es aber an dir, womit du leben kannst.
Was dein Herz sagt, dein Bauch, dein Gefühl.
Titel: Re: Der Preis der Freiheit...?
Beitrag von: Sebastian81 am 08. Februar 2011, 23:33
So, dann melde ich mich mal als Vertreter der stärker kopflastigen Fraktion zu Wort. ;-)
Klar, du freust dich aktuell auf 6 Monate Freiheit und es ist ja auch nicht mehr lang und du hast die wahrscheinlich eine grandiose Route zurecht gelegt.
Aber gehen wir doch mal ein paar Monate / Jahre in der Zeit zurück zu dem Zeitpunkt an dem du dich für die Reise entschieden hast, oder besser noch einen Tag vor dieser Entscheidung. Wenn dein Chef an diesem Tag zu dir gekommen wäre und gesagt hätte: Junge, bist echt een Juhter! Weisste was? Ich sponsor dir mal schön drei Monate Südamerika und danach kommste mit nem fetteren Gehalt zurück oder du kündigst und reist 6 Monate auf eigene Kosten. In diesem Moment wäre die Entscheidung wohl ein "No Brainer" gewesen.
Naja gut, hätte, wäre, wenn, so war es nunmal nicht und man kann die Zeit nicht zurück drehen. Aber objektiv betrachtet ist das eigentlich ein Angebot, das man nicht ablehnen kann. Und dein Argument, dass du keine 20 mehr bist und vielleicht ja bald Familie ansteht, kann man auch massiv für das Angebot deines Chefs auslegen. Denn schließlich stehst du mit seinem Angebot 10? 15? 20 tausend Euro besser war, was für ein kleine Eigentumswohnung schon kein schlechter Grundstein ist.

P.S.: Habe heute übrigens meinen Chef in meine Weltreisepläne eingeweiht und es war echt ein super Gespräch. Er versucht ein Sabatikal durchzubekommen und beneidet und beglückwünscht mich. Super. Falls er das hier jedoch lesen sollte: Also ich würde auf drei meiner 12 Monate bei Kostenübernahme verzichten.  ;D

Ach und noch ein Kommentar der Kopffraktion: Wären es vom 01.03. - 01.07. nicht sogar vier Monate Zeit? ;-)
Titel: Re: Der Preis der Freiheit...?
Beitrag von: Jens am 09. Februar 2011, 05:48
Hey was spricht dagegen die 3 Monate mitzunehmen und dann im März 2013 wieder auf Strecke zugehen! Da du schreibst jetzt nicht an dein Gespartes gehen zu müssen, und mehr Geld verdiehnst nach der Rückkehr kannst du weiter sparen und dann mal ein Jahr aussteigen. 1,5 Jahre sitzt du doch auf einer Arschbacke ab und kannst deine neue Route planen. Wäre das nicht eine coole Aussicht! Ich würde es so machen!
Titel: Re: Der Preis der Freiheit...?
Beitrag von: Larsinho am 09. Februar 2011, 08:21
hallo zusammen,

DANKE für euer feedback, eure meinungen und einschätzungen. das hilft meinen gedanken hier und da weiter und da ist der eine oder andere gedanke dabei, den ich noch nicht bedacht hatte. danke, forum, dass es dich gibt  :)

tja, was kann ich zu all euren argumenten sagen? recht habt ihr, alle! diejenigen, die sagen, mach es, spar das geld und geh 2013 wieder auf reise (neues ziel vor augen!). aber auch diejenigen, die sagen, laß es sein, später bereust du es.

ich möchte hier nicht zu sehr über das angebot schreiben, man weiß ja nie, wer das noch alles so liest, nur eines: die bedingung ist, dass ich dann für ca. 1,5 jahre weiter in der firma sein werde.

und wieder bin ich am anfang meiner gedanken und drehe mich im kreis...

was hat herbert grönemeyer 2006 gesungen: zeit, dass sich was dreht. nur - in welche richtung?

cheers
larsinho
Titel: Re: Der Preis der Freiheit...?
Beitrag von: Jens am 09. Februar 2011, 08:48
.....: zeit, dass sich was dreht. nur - in welche richtung?
Die Richtung kennst nur du und ich denke, dass du sie in deinem Herzen finden wirst!!!
Titel: Re: Der Preis der Freiheit...?
Beitrag von: karoshi am 09. Februar 2011, 09:30
Hallo Larsinho,

Du hast Angst, dass sich die Reise, wenn sie nur 4(!) statt 6 Monate dauert, nicht so gut anfühlen wird? Ehrlich gesagt glaube ich das nicht. Vier Monate sind auch schon eine lange Zeit, und wenn Du sie nicht dadurch zerstückelst, dass Du ständig Zäsuren setzt (indem Du z.B. den Kontinent wechselst oder für mittendrin etwas langfristig im Voraus planst), dann wird sich das Gefühl der Freiheit genauso einstellen wie bei 6 Monaten -- versprochen! Dir entgeht nicht mal der großartige Moment, von dem hier auch schon einige berichtet haben: nach der Kündigung beschwingt nach Hause zu gehen, denn das hattest Du ja wohl schon, wenn ich Dich richtig verstanden habe.

Du siehst schon, ich bin bei der "Nimm-es-an-Fraktion". Du bekommst gerade eine Riesenchance, um die Dich viele beneiden werden. Weil man ja, wenn man selbst in der Situation ist, oft den Wald vor lauter Bäumen nicht sieht, hier mal meine wichtigsten Pro-Argumente:


Fazit: aus meiner Sicht verlierst Du sehr wenig und gewinnst sehr viel. Mach es!

LG, Karoshi
Titel: Re: Der Preis der Freiheit...?
Beitrag von: marica am 09. Februar 2011, 10:53
Ich muss schon sagen, es klingt sehr verlockend. Find es übrigens auch spannend, was hier alles schon dazu geschrieben wurde.
Auch wenn ich anders entscheiden würde (Erklärung folgt), finde ich karoshi hat genauso recht mit seiner argumentation (und auch alle anderen) – ich glaube, es ist eine Frage des Blickwinkels und der Prioritäten.

Meine ersten Gedanken waren folgende:
Warum will dich dein Chef unbedingt an seine Firma binden? Ich könnte das Angebot nur annehmen, wenn ich mir über die Antwort auf diese Frage absolut im Klaren wäre – und mit dieser auch leben könnte. Vielleicht findet er dein Vorhaben ja auch einfach nur grossartig, und weil er weiss das er das selber nie machen wird, möchte er dir dies ermöglichen. Super! Vielleicht "kauft" er dich aber auch auf diese Weise, um einen guten Mitarbeiter länger an die Firma zu binden. Das kann einem auch recht sein, wenn man gerne da arbeitet und sich gut vorstellen kann, hald eben doch nicht zu kündigen sondern noch länger da zu arbeiten.
Das zweite wäre: Könnte ich die Reise, finanziert von jemand anderem, überhaupt geniessen? Oder hätte ich das Gefühl, es nicht aus eigener Kraft erreicht zu haben? Hätte ich immer wieder ein schlechtes Gewissen weil ich auf Kosten von jemand anderem mein Leben geniesse und mehr oder weniger machen kann, was ich will?
Mein dritter Gedanke: Nach der Reise 1,5 Jahre bleiben – will ich das? Oder hab ich mich schon so auf ein absehbares Ende an diesem Arbeitsort eingestellt, das ich nach der Rückkehr nur noch meine "Schuld" abarbeiten würde?

Hast du die Möglichkeit bei Annahme des Angebots nach den 1,5 Jahren deine Reise nachzuholen? Resp. bist du bereit, dir die Möglichkeit einzuräumen? Denn offensichtlich wirst du bei Verkürzung deiner Reise auch nicht alles sehen/machen können, das du dir vorgestellt hast. Oder ist dir der Zeitraum vielleicht gar nicht so wichtig und dir reichen die 3 oder 4 Monate? Du schreibst auch, dass es eventuell die letzte Möglichkeit ist, so eine Reise zu machen. Es gibt viele Gründe, warum man das vielleicht nicht mehr machen kann, aber ich glaube ehrlich gesagt, die meisten auferlegt man sich selber. Wenn du wirklich eine Reise machen willst, dann hat diese für dich auch Priorität und wird dir wichtiger als andere Dinge. Was wiederum heisst, du wirst einen Weg finden, deine Reise zu machen.

Ich persönlich würde das Angebot ablehnen. Nicht, weil dies abzulehnen ist (!), sondern weil für mich persönlich zwei triftige Gründe dagegen sprechen. Beispielsweise würde ich nach einem halben Jahr Auszeit nicht mehr zum selben Arbeitsgeber zurück. Ich hab das gemacht und es bereut. Durch die Distanz ist mir klar geworden, dass ich da nicht hingehöre, und fühlte mich dann moralisch dann doch noch etwas gebunden, da sie mir 4 Monate unbezahlten Urlaub gegeben haben. Darauf folgten  verschwendete Monate. Ich hätte in dieser Zeit Arbeit finden können, die mir gefällt. Stattdessen habe ich Monat für Monat, Tag für Tag Arbeiten erledigt, die ich gar nicht machen wollte. Unschön. Danach hab ich mir gesagt: Ich werde den selben Fehler nicht ein zweites Mal machen. Der zweite Grund ich könnte eine Reise welche jemand anders für mich finanziert nicht geniessen. Wie gesagt, das ist keine Empfehlung an dich, sondern nur eine Erfahrung von mir. Ich wollte dir diese aber schildern, damit du dir überlegen kannst, ob es bei dir auch so ist.
Wie die anderen schon oft gesagt haben: Entscheiden musst du selbst, und wie immer bei wichtigen Entschiedungen, hör vor allem auf dein Herz und dein Bauchgefühl, und nicht nur auf deinen Verstand. ;)
Titel: Re: Der Preis der Freiheit...?
Beitrag von: Nausikaa am 09. Februar 2011, 11:21
Karoshi und Marica haben die Pro- und Contraseite perfekt zusammengefasst! Jetzt musst Du eigentlich nur überlegen, ob Du Maricas Bedenken teilst oder nicht.

Ich habe auch noch eine Frage dazu: Du hast gesagt, der Grund, warum Du die Reise später nicht machen kannst, ist die Familienplanung. Da es sich hier ja aber nur um 1,5 Jahre handelt, wüsste ich gerne, ob Du da schon konkrete Pläne mit Deiner Partnerin geschmiedet hast, oder ob Du nur gerne die Reise "abhaken" würdest (nicht negativ gemeint), um Dich dann ohne Vorbehalt auf eine neue Beziehung einlassen zu können? Im ersten Fall wirst Du die Sache schlicht und ergreifend mit Deiner Frau besprechen müssen, und die Entscheidung hängt dann auch von ihrem Alter ab - "keine 20 mehr" ist was anderes als "fast 40", wenn's um Kinder geht. So hatte ich Dich zuerst verstanden, aber da jetzt gar nichts mehr in diese Richtung kam, gehe ich mal vom zweiten Fall aus. Und im zweiten Fall würde ich mich an Deiner Stelle ganz entspannt zurücklehnen. In dieser Planung sind so viele Unwägbarkeiten, dass Du sie getrost vergessen kannst. Es geht ja nur um 1,5 Jahre! In diesem Fall würde ich mich für den Deal mit dem Chef entscheiden, sofern Maricas Bedenken nicht zutreffen. Wie ich schon gesagt hab, wenn der Chef "mitreist", macht die Sache bestimmt keinen Spaß. Aber es muss ja nicht so sein. :)
Titel: Re: Der Preis der Freiheit...?
Beitrag von: weltentdecker am 09. Februar 2011, 11:24
Ich kann dir auch nicht wirklch raten, was das richtige ist, denn ich wüsste es auch nicht, wenn ich vor dieser Entscheidung stünde… Für mich wäre die Lage klar , wenn du dir, sagen wir 1 Jahr freinehmen wolltest, und nun auf 4 Monate kürzen müsstest. Da würde ich auf keinen Fall darauf eingehen. Aber von 6 auf 4 Monate kürzen, ist wieder etwas anderes. Ich denke, was Karoshi schreibt, macht wirklich Sinn: Nimm die 4 Monate und mach dann später nach den 1,5 Jahren eine einjährige Reise. Ich weiß jetzt nicht, wie alt du bist oder warum du meinst, das du das später nicht mehr machen kannst, aber denk doch nochmal drüber nach, ob du dann nicht 2013 nochmal auf eine größere Reise aufbrechen willst und jetzt erstmal nur die 4 Monate zu machen.

Andererseits fällt mir gerade auf, wo ich dies hier gerade schreibe, ist dieser Plan auch nicht sooo super, denn wenn du dann eh vor hast in den 1,5 Jahren zu kündigen und länger auf Reise zu gehen, macht das zurückstecken jetzt ja wahrscheinlich nicht so viel Sinn. Damit verschiebst du die Kündigung ja nur… Allerdings könntest du in dieser Zeit natürlich noch mehr sparen…

Ihr seht, ich könnte mich auch nicht wirklich entscheiden. Bin gespannt, wie du dich entscheiden wirst! Aber eins ist klar: Tolles Angebot und toller Chef!
Titel: Re: Der Preis der Freiheit...?
Beitrag von: Jens am 09. Februar 2011, 11:33
Ich denke, dass du dir auch über den Rest deiner Lebensplanung in den nächsten 5 Jahren im klaren sein solltest! Bist du jetzt Singel und brauchst kein Sand mit an den Starnd mitnehmen, oder du hast eine Perle die unbedingt mit dir weg will. Es gibt halt viele Unbekannte für uns. Auch würde ich mir die Frage stellen, will ich überhaupt 2013 oder 14 noch einmal weg? Falls das der Fall sein sollte würde ich das Angebot annehmen! Karoshi hat dir schon alle Vorteile aufgeschrieben!
Titel: Re: Der Preis der Freiheit...?
Beitrag von: Leeza am 09. Februar 2011, 11:47


was hat herbert grönemeyer 2006 gesungen: zeit, dass sich was dreht. nur - in welche richtung?


bei grönemeyer wär ich vorsichtig. denn der hat auch gesungen: telefon, gas, elektrik- unbezahlt und es geht auch ;-)

je mehr ich drüber nachdenke und lese, desto klarer wird für mich, dass ich das angebot annehmen würde. 3-4 monate reisen sind länger als man denkt und 1,5 jahre arbeiten kürzer als man denkt ;-)
du bekommst in dieser zeit (also auf reisen) sicher einen eindruck davon, ob du dann nach vertragsende nochmal für länger wegwillst oder eben nicht.
Titel: Re: Der Preis der Freiheit...?
Beitrag von: Stecki am 09. Februar 2011, 12:26
Will Dich nicht beleidigen oder so, aber so ein Angebot auszuschlagen tönt in meinen Ohren schon etwas elitär. Jeder Normalreisende würde sich danach die Finger lecken. Ich würde das Angebot auf jeden Fall annehmen. Du kannst ja das gesparte Geld zur Seite legen und in ein paar Jahren dann die jetzt geplante Reise noch viel länger und schöner nachholen.

Anderseits deuten Deine Aussagen auch etwas daraufhin dass Du auf das Geld vom Chef nicht wirklich angewiesen bist, da Du vermutlich nicht gerade eine schlechten Lohn hast. Falls Du im Geld schwimmst und Freizeit eher Mangelware ist, dann nix wie los.
Titel: Re: Der Preis der Freiheit...?
Beitrag von: ergebnisoffen am 09. Februar 2011, 12:35
Hey,

also ich kann dein Gefühl gut verstehen, es ist sicherlich so nicht die Reise, die du ursprünglich geplant hattest.
Anderseits kann ich aus Erfahrung sagen, dass 3 Monate unterwegs auch schon eine lange Zeit sein können und es könnte dir ja auch als Testlauf dienen für deine spätere Reise.

Gibt es denn eigentlich konkret etwas, das dich davon abhält, in 1,5 Jahren loszuziehen?
Wenn ihr nicht sofort Kinder eingeplant habt, könntest du ja auch zusammen mit deiner Freundin los?

Also ich persönlich bin echt ein Bauchmensch und würde normalerweise eher jedem raten, den Reiseplan einfach durchzuziehen wenn man das will. In deinem Fall allerdings: manchmal bieten sich Gelegenheiten, für die es sich lohnt, alle Pläne nochmal umzuwerfen ;-)

Liebe Grüße
Lia

Titel: Re: Der Preis der Freiheit...?
Beitrag von: Larsinho am 09. Februar 2011, 20:08
hallo zusammen,

drei monate oder dreieinhalb monate zu verreisen kommt mir aktuell so "kurz" vor, hatte ich doch seit monaten mit sechs monaten rundreise geplant....

im geld schwimme ich nicht, habe mir alles über jahre spießbürgerlich angespart und könnte die reise auch ohne das angebot von meinem chef antreten. das ist die (finanzielle) freiheit, die ich mir über die jahre erarbeitet habe, jetzt auch bei einem attraktiven angebot nein sagen zu können und sechs oder vielleicht auch sieben oder acht monate auf reisen zu gehen.

keiner kann sich von geld frei machen, auch ich nicht, aber solange auch die gedanken frei sind, stehe ich weiterhin vor der qual der wahl.

und hier eine song-zeile aus einem AC/DC klassiker: money talks!

cheers
larsinho
Titel: Re: Der Preis der Freiheit...?
Beitrag von: huskyeye am 09. Februar 2011, 21:09
Das ist ja wirklich ein krasses Angebot. Nun hast du ja mit den anderen hier im Forum schon alle Vor- und Nachteile durchdekliniert. Was mir immer wieder durch den Kopf geht, ist die Frage, ob man während der Reise doch immer noch mit einem Bein (oder zumindest mit drei Zehen) im Job stehen bleibt, wenn man einen festen Wiedereinstiegstermin hat. Das hat also weniger mit der Länge der Reise zu tun als mit der Freiheit im Kopf. Irgendjemand hier hat es schön formuliert, "der Chef reist mit". Das war zwar auf die Finanzierung deiner Reise bezogen, aber kann wahrscheinlich auch durch die Gedanken an die Vertragsgebundenheit eintreten.

 Ich persönlich stehe gerade vor der Entscheidung, ob ich meine Chefin bitten soll, mir eine Wiedereinstiegschance zu geben nach der Auszeit oder ob ich doch lieber richtig kündige. Im Moment tendiere ich zum Letzteren, weil es sich einfach freier anfühlt. Allerdings bin ich auch insgesamt gerade so durcheinander und muss rausfinden, ob ich mich beruflich verändern will. Wenn das bei dir nicht der Fall ist und dein Job genau das ist, was du machen willst, sieht die Sache ja doch anders aus. Ich bin gespannt, wie du dich entscheidest.
Titel: Re: Der Preis der Freiheit...?
Beitrag von: Jens am 10. Februar 2011, 05:53
Was mir immer wieder durch den Kopf geht, ist die Frage, ob man während der Reise doch immer noch mit einem Bein (oder zumindest mit drei Zehen) im Job stehen bleibt

Das kommt doch auf jeden selber an. Früher bin ich mit den Sorgen abends ins Bett und Morgens wieder mit denen aufgestanden. Irgendwann habe ich das aber abgelegt und ich schalte total ab. Wenn ich nach Hause gehe, dann bleiben die Probleme im Büro. Es hat zwar so ca 10 Jahre gebraucht, aber es klappt jetzt.

....., wenn man einen festen Wiedereinstiegstermin hat.

Also, ich muss wieder nach meiner Reise dort anfangen und mir macht die Stelle nicht so viel Spaß mehr, obwohl die Arbeit locker ist. Leider bin ich als Beamter nicht so flexibel, aber ich lass das erst mal auf mich zu kommen, wer weis schon as in 3 Monaten oder einem Jahr ist?
Titel: Re: Der Preis der Freiheit...?
Beitrag von: CPT_CHAOS am 10. Februar 2011, 08:30
Also, ich muss wieder nach meiner Reise dort anfangen und mir macht die Stelle nicht so viel Spaß mehr, obwohl die Arbeit locker ist. Leider bin ich als Beamter nicht so flexibel, aber ich lass das erst mal auf mich zu kommen, wer weis schon as in 3 Monaten oder einem Jahr ist?
Mir gehts ähnlich: Wollte eigentlich kündigen um 1 Jahr auf Reise zu gehen und einen klaren Schnitt zu machen und mich zu verändern, aber habe dann von den Chefs das Angebot für ein Sabbatical bekommen (1 Jahr) und angenommen. Hätte es dann doch zu arrogant gefunden so ein Angebot einfach auszuschlagen. Wer weiß was nach der Reise ist? Vielleicht bin ich froh nicht alle Brücken hinter mir abgebrannt zu haben...
Einerseits denke ich zwar dass ich dadurch etwas die Chance auf Veränderung verpasse und vielleicht nicht ganz so frei bin im Kopf - andererseits beruhigt es aber auch und außerdem: Kündigen kann ich immer noch notfalls! Und ganz frei von monetären Zwängen bin ich ja auch nicht. Und der Lebenslaufaspekt ist auch nicht zu verachten...

Aber ich schweife ab, das hat eigentlich mit Larsinhos Situation nur bedingt zu tun, denn bei ihm geht es ja um konrete Einschnitte. Also Larsinho: Ich denke die Kernfrage ist wirklich: Kannst du dir vorstellen in 1,5 Jahren nochmal eine Reise zu machen, und dann richtig lang (1 Jahr oder so)? In dem Fall nimm das Angebot an, spar das Geld und spar auch noch die 1,5 Jahre und dann dürftest du genug Geld für eine richtig geile lange Reise haben. Es kann halt gut sein dass du jetzt 3-4 Monate weg bist und dann süchtig wirst nach dieser Art Reisen. Glaub mir, ich kenne das ;)

Wenn du allerdings weißt dass dies deine letzte Chance sein wird (wobei das meistens wie schon beschrieben nur ein selbstauferlegtes Limit ist, es gibt selbst Familien die noch auf Weltreise gehen) - aber anyways - wenn du DENKST es wäre deine letzte Chance, dann würd ich sagen scheiss druff, nimm das Maximale raus, kündige und gucke wie du mit deinem Budget in billigen Ländern vielleicht sogar noch länger als 6 Monate bleiben kannst (du hast ja selbst gerade 7-8 Monate erwähnt). Indien, Südostasien sind da so Kandidaten die mir spontan einfallen wenn ich möglichst viel aus meinem Geld rausholen möchte: Sehr interessant und grosse Regionen und gleichzeitig unschlagbar günstig...
Titel: Re: Der Preis der Freiheit...?
Beitrag von: Larsinho am 18. Februar 2011, 13:28
hallo zusammen,

nach vielem überlegen, der abwägung der pros und contras, der aussicht auf berufliche perspektive etc. werde ich mich dazu entscheiden, das angebot von meinem chef nicht anzunehmen. letztendlich sind die beruflichen perspektiven die gründe, warum ich das angebot ablehnen werde. mit 35 jahren bin ich jetzt an einer stelle angelangt, wo ich mir mehr berufliches know how aneignen muß, um in zukunft auf dem arbeitsmarkt wettbewerbsfähig zu sein bzw. zu bleiben.

ich hatte gestern ein telefonat, wo mir mein "karrierebegleiter", jemand, der mir in sachen beruf und entwicklung hier und da hilfestellungen und ratschläge gibt, die augen geöffnet hat. dafür bin ich ihm sehr dankbar, dann wenn ich wieder zurück in die firma gehe, bleibe ich in meiner entwicklung stehen. das kann und darf nicht das ziel sein.

geld hin oder her. ganz oder gar nicht. wenn ich einen cut mache, dann muß ich diesen schritt bis zur letzten konsequenz tun. das heisst für meine reise, dass ich ohne "päckchen im kopf", das mir immer wieder sagt, ich muß am 1. juli wieder anfangen, verreisen kann. und genau das werde ich tun.

cheers
larsinho
Titel: Re: Der Preis der Freiheit...?
Beitrag von: Jens am 18. Februar 2011, 13:32
Deine Entscheidung und sie wird die Richtige für dich sein! Du wirst deinen Weg machen - so oder so. Ich wünsche dir eine super Reise und wenn diese zu ende geht, beginnt die Nächste, die dich auch wieder an neue Grenzen bringt! Viel Spaß dabei!  ;)
Titel: Re: Der Preis der Freiheit...?
Beitrag von: marica am 18. Februar 2011, 14:35
das freut mich für dich, dass du nun eine entscheidung treffen konntest und du dir so wies ausschaut auch recht sicher dabei bist, dass es genau das ist, was du willst.  :)

jetzt kannst du ganz unbeschwert von deiner reise träumen – und mit der planung beginnen!  :D
Titel: Re: Der Preis der Freiheit...?
Beitrag von: CPT_CHAOS am 18. Februar 2011, 15:43
Das war bestimmt keine einfache Entscheidung - aber oft sind die bequemen und "scheinbar" vernünftigen Entscheidungen nicht immer die Besten - von daher --- finde es super dass du den Mut hast dein Ding so konsequent durchzuziehen!
Titel: Re: Der Preis der Freiheit...?
Beitrag von: Lelaina am 18. Februar 2011, 17:49
Larsinho, bei so viel Konsequenz einfach nur Glückwunsch :-)
Titel: Re: Der Preis der Freiheit...?
Beitrag von: Angel am 18. Februar 2011, 21:28
auch von mir noch ein Wort.

ich hatte vor meiner Reise auch das Angebot auf Wiedereinstieg mit mehr Gehalt und hab es ebenfalls ausgeschlagen. Ich bin jetzt noch sehr froh darum, ich hätte mich nicht frei gefühlt, hätte nach einem halben Jahr wieder zurück sein "müssen" (ich war zwar im Endeffekt eh früher zurück, aber da gings einfach um die Möglichkeit den Zeitraum selber zu wählen).
Wie ich dann zurück war, hab ich nochmal ein Angebot von dort bekommen, mit noch besseren Konditionen. Trotzdem habe ich mich für eine komplett andere Sparte entschieden und bin grad sehr glücklich über diese Veränderung. Ich könnts mir nicht mehr vorstellen, die Reise hat mich doch verändert, hat mir neue Perspektiven gezeigt was ich in meinem Leben noch machen möchte und organisieren von Containertransporten gehört da nicht mehr dazu.

Ich fang jetzt sogar noch eine komplett neue Ausbildung an (bin auch schon 27) und steck dafür sogar mein Geld hinein anstatt wieder ins Reisefieber zu verfallen.

Ich denke, wenn du wirklich zurück willst in deinen alten Betrieb, dann nehmen sie dich auch nach einem halben Jahr wieder. Ich glaube aber (und ich denke einige haben diese Erfahrung gemacht) dass du es eventuell nicht mehr machen möchtest.
Titel: Re: Der Preis der Freiheit...?
Beitrag von: ergebnisoffen am 19. Februar 2011, 01:20

Glückwunsch zu deiner Entscheidung!
Klingt als wär es genau richtig für dich und als wärst du sehr zufrieden damit.

Dann mal viel Spaß auf deiner Reise :-)
Wohin willst du denn eigentlich so?
Titel: Re: Der Preis der Freiheit...?
Beitrag von: jeannine am 19. Februar 2011, 11:55
Hey Larsinho

erstmals herzliche Gratulation zu deiner Entscheidung. Ich denke, dein Bauchgefühl hat dir sicher das richtige gezeigt. Bei mir stand damals auch die Frage an, ob ich 6mt. unbezahlter Urlaub nehme und zurück in einen sicheren Job und eine supertolle Arbeitsstelle annehme mit der Möglichkeit mich nacher bezahlt berufsbegleitend weiterbilden lasse. Wär absolut toll gewesen zudem ich die Weiterbildung als Berufsschullehrerin nie selbst bezahlen hätte können. Doch ich hab mich auch nach langem hin und her dagegen entschieden. Geplant waren damals 8 Monate Südamerika, gereist sind wir genau 12 Monate. Mein Freund und ich sind heim gekommen ich mit 30ig, er 34ig, kein Geld mehr, kein Job mehr und auch keine Wohnung.
Anfangs war der Gedanke extrem schwierig, Heim zu kommen, nichts in der Tasche und keine Perspektive. Doch nun sind wir 4 Monate daheim, haben ein tolles Häusschen gefunden, mein Freund (bald meine Mann) wieder einen tollen Job und zudem werden wir im August stolze Eltern. Du siehst, dass sich unser Leben so schnell wieder einpendelt, hätte ich nie für möglich gehalten. Zudem bereue ich keine Sekunde meinen Entscheid gegen den Job und für mich war die FREIHEIT zu entscheiden, wann ich Heim gehen möchte einfach ein unglaublich starkes unbeschreibliches Gefühl. Wir konnten jederzeit über unseren Weg selbst entscheiden, haben aber auch diverse Arbeitsmöglichkeiten während der Reise ausgeschlagen. Einfach weil es für uns so gepasst hat. Aber wie du siehst, dir werden jenste Möglichkeiten öffnen, wie du deinen Weg gestaltest, und es ist einfach nur ein tolles Gefühl wenn du selbst entscheidest wie es weiter geht. Kannst du dir vorstellen, wie es mich ange.... hätte, genau am Stichtag zuhause sein zu müssen, während mein Freund noch hätte länger bleiben können und wir auf jegliche noch folgende Erfahrungen hätten verzichten müssen? Ich wünsch dir auf jedenfall eine tolle Zeit in Südamerika.
Titel: Re: Der Preis der Freiheit...?
Beitrag von: Larsinho am 20. Februar 2011, 13:59
hallo jeannine und all die anderen,

nochmals danke für eure positiven rückmeldungen. das feedback hilft mit bei der verarbeitung der entscheidung und dass die entscheidung die richtige ist.

@ jeannine: wow, da kamm man euch ja nur beglückwünschen zu eurem beruflichen und privaten werdegang. wünsche euch alles gute!

jetzt muß ich "nur" noch ausziehem am WE und dann geht's bald los!

cheers
larsinho

Titel: Re: Der Preis der Freiheit...?
Beitrag von: melle am 01. März 2011, 15:36
Larsinho,

ich gratuliere Dir zu Deiner Entscheidung und schau jetzt einfach nach vorn !!!!

Mein Chef hat mir ein ähnliches Angebot gemacht, --- die wollten meine Stelle 1 Jahr überbrücken (was aber nicht möglich wäre und nur Ärger bzw. wiederum Druck auf mich erzeugt hätte).
Es gibt auch nicht viele Menschen in meinem Umfeld die "meine" Sicherheit aufgegeben hätten....ABER..was ist schon sicher und was ist mehr wert???
Ich will mir jetzt einen Traum erfüllen und wenn ich später nicht mehr soviel Geld verdienen sollte, ok...dann hoff ich einfach, dass ich auch nicht mehr so viel Zeit im Büro rumsitze....  ;D

Im Moment freu ich mich auf meine Auszeit und will mir einfach keine Gedanken machen was in einem Jahr ist oder ob es dann NUR bei einem Jahr bleibt.....auch will ich offen sein für NEUES.....vielleicht mach ich jobtechnisch nochmal was ganz anderes ???
Es lebe die Freiheit....und wenn sie nur für 1 Jahr ist...
M.