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Reiseziele => Amerika => Thema gestartet von: Kama aina am 08. April 2022, 11:57

Titel: Yucatan - Die Halbinsel im Süden von Mexiko
Beitrag von: Kama aina am 08. April 2022, 11:57
Ich hatte ja schon angedroht was zu meiner Yucatan-Rundreise zu schreiben und da der letzte Thread zu Yucatan schon 12 Jahre her ist, eröffne ich einfach mal einen neuen in dem wir uns über dieses schöne Stück Land austauschen können. :)

Von Mitte November bis Anfang Dezember 2021 waren wir auf der Halbinsel Yucatan.
Aufgrund der Corona-Pandemie haben wir uns für die Sicherheitsvariante der Pauschalreise entschieden, auch wenn dies bedeutete, dass wir an eine der handelsüblichen Hotelanlagen gebunden waren.
Vernünftige Alternativen haben sich nicht wirklich geboten und so haben wir uns eine der "kleineren" Anlagen im Touristengebiet Playacar in Playa del Carmen ausgesucht.

Mit "Leeraufenthalt" haben wir quasi den Flug und 2 Übernachtungsblöcke im Hotel als Pauschalreise gebucht.

Wir waren im Hotel Riu Tequila und froh darüber, dass die Anlage zu den kleineren gehört und deutlich nicht ausgelastet war, sodass wir vergleichsweise weniger Menschen um uns hatten.

Hotel, Strand und Pool waren wie erwartet auf den nordamerikanischen Massentourismus ausgelegt, aber für uns trotzdem ertragbar und in weiten Teilen auch erholsam. Das Essen in den Restaurants war gut bis sehr gut, die Getränke lecker und der Strand unter Palmen gepflegt.
Für die Tage vor und nach der Rundreise also sehr gut geeignet.
(Zu einer allgemeinen Einschätzung auf Yucatan dann später mehr)

Aber jetzt zum eigentlich Grund des Threads und dem eigentlich Highlight der Reise:
Die Rundreise durch die 3 Bundesstaaten Yucatans.

Wir starteten mit unserem Mietwagen in Playa del Carmen und fuhren zunächst runter nach Bacalar, an die berühmte Lagune. Tatsächlich hatten wir zunächst mehr erwartet, weil die Bilder bei Instagram natürlich nach viel aussehen, aber im Regelfall auch noch mit unzutreffenden Ortsangaben versehen sind.
Denn in Realität sieht es ehr so aus, dass die Lagune im Bereich Bacalar und im Norden einfach nur eine große Lagune ist und man ein schönes Blau im Wasser und ein schönes Grün in der Umgebung sieht. Nicht mehr und nicht weniger!
Für die fotogenen Ecken der Lagune muss man dann allerdings weiter in den Süden fahren wo sich die Lagune immer mehr verjüngt und mehr kleine Buchten formt.
Hier zeigt sich die wahre Schönheit der Lagune. Unterschiedliche Wasserfarben, abwechslungsreiche Uferbereiche, viele Fische. Einfach herrlich. Hier lässt sich vor allem der Bereich um Los Rapidos hervorheben. Allerdings ist auch dieser Bereich schon nicht mehr der Natur überlassen, sondern man hat hier Bungalowanlagen und "Beachbars".
Aber dennoch sollte man sich die Schönheit der Lagune hier nicht entgehen lassen.

Weiter führte uns der Weg gen Süden. Auf dem Weg nach Xpujil machten wir Halt an unser ersten Maya-Tempelanlage.
In Kohunlich konnten wir unsere ersten Eindrücke über die faszinierend Maya-Welt sammeln.
Wir liefen alleine durch den Dschungel und die Anlage und genoßen das "Entdeckerleben". Fernab der Massentourismusströme und der Instagram-Touris war diese vergleichsweise kleine Anlage ein toller Start in unsere Maya-Erkundungen. Besonders hervorzuheben in der Anlage ist der sehr gut erhaltene und restaurierte Maskentempel und der Stelentempel in dem sich eine Kolonie Fledermäuse befindet, denen man entspannt beim Schlafen und Dösen zuschauen konnte.

Als "Basecamp" für unsere Besichtigung des Weltkulturerbes der Calakmul Ruinen haben wir das Städtchen Xpujil gewählt.
Hier haben wir eine tolle Unterkunft, mit Freiluft-Restaurant, im yucatanischen Dschungel gefunden.
Als Highlight unser Rundreise kann man sicherlich unseren Aufenthalt in Calakmul bezeichnen.
Alleine der Weg dorthin ist schon abenteuerlich und schön. Man muss von der Hauptstraße, welche die karibische Seite Yucatans mit dem Golf von Mexiko verbindet, abbiegen und ca. 50-60 km durch den Dschungel in Richtung Guatemala fahren. Auf dem Weg durch den Dschungel kann man sich etwas Zeit lassen, denn die ein oder andere Tiersichtung gelingt dann. Von der Vogelspinne bis hin zum Tapir ist alle möglich. Wenn man Glück hat soll man auch Großkatzen sehen können. Das Glück hatten wir natürlich nicht. 
Angekommen an den Ruinen offenbart sich ein echtes Indiana Jones Feeling. Die Anlage ist aufgrund ihrer Abgeschiedenheit sehr wenig besucht und man hat das Gelände oft für sich alleine. Es befinden sich mehrere große bis sehr große Pyramiden-Strukturen auf dem Gelände und fast alles darf noch begangen bzw. bestiegen werden. So offenbaren sich dann auch phänomenale Blicke über die endlose Weite des yucatanischen Dschungels.
Auch finden sich viele tolle Details an den verschiedenen Stelen auf dem Gelände und mit etwas Glück begegnen einem immer wieder verschiedene Affenarten.
Aufgrund der langen Anfahrt und der Größe der Anlage benötigt man einen kompletten Tag für die Besichtigung.
Kombinieren lässt sich die Tour noch mit einem abendlichen Aufenthalt an einer Fledermaushöhle, an der abendlich hunderttausende Tiere den Unterschlupf verlassen. Sicherlich ein einmaliges Erlebnis.
Wenn man mehrer Tage und er Region bleiben will, dann gibt es im Umfeld noch mehrer kleiner Maya-Anlagen.

Für uns sollte es aber weiter in Richtung Golf von Mexiko gehen.
Auf dem Weg dorthin stoppten wir an den Ruinen von Hochob.
Diese sehr sehr kleine Anlage ist aber dennoch einen Besuch wert, weil sie ein unglaublich prachtvolles Schlangenmaultor an ihrem Tempel hat. Extrem fotogen und auf der gesamten Rundreise nicht mehr in dieser Pracht wiedergefunden.

Nach dem kurzen aber sehr lohnenswerten Stopp in Hochob ging es dann für uns weiter zu den Ruinen von Edzna.
Auch diese phänomenale Anlage hatten wir für uns alleine.
Sehr weitläufig, aber extrem gut gepflegt findet man überall die Schwarzleguane in der Sonne liegend und einmalige Strukturen der Maya-Architektur. Hier ist vor allem die Akropolis von Edzna und der Maskentempel hervorzuheben.
Diese Anlage gehörte definitiv zu den Top-4 unserer Ruinen auf der Rundreise.

Das städtische Highlight unser Reise war dann die Kolonialstadt Campeche.
Ein Gedicht einer Stadt. Also wir reden von der Altstadt. :) Der Rest ist natürlich wie üblich in Latein- und Südamerika.
Die vielen Gassen in der Stadt mit kleinen, bunten, meist einstöckigen Gebäuden bringt einen zurück in der Zeit. Der Charme dieser Stadt ist an jeder Ecke zu spüren und die vielen historischen Gebäude und Gassen waren bestimmt einer der Gründe warum die Altstadt von Campeche zum UNESCO Weltkulturerbe ernannt wurde.
Hier hatten wir auch eine grandiose Unterkunft mitten im Zentrum und abends konnten wir hier hervorragend Essen gehen. Touristisch überlaufen? Fehlanzeige. Die wenigen Touristen, die hier waren, fielen kaum auf.
Wie so oft fern ab der karibischen Seite Yucatans. Auf jeden Fall eine Wohltat in der Stadt zu schlendern und sich den Sonnenuntergang über dem Golf von Mexiko anzuschauen.
Die Stadt hat es uns auf jeden Fall mehr als angetan und wir würden sicherlich nochmal zurück kommen.

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Titel: Antw:Yucatan - Die Halbinsel im Süden von Mexiko
Beitrag von: dirtsA am 08. April 2022, 12:06
Schön, hier mal wieder einen längeren Reisebericht zu lesen und super, dass es euch so gut gefallen hat! :) Schade das mit Rio Lagartos, man muss m. A. nach schon eine der Bootstouren machen, um da wirklich auf die Kosten zu kommen und z.B. auch die Flamingos zu sehen. Oder war nicht Flamingo-Saison? Das weiß ich jetzt nicht mehr aus dem Kopf.
Titel: Antw:Yucatan - Die Halbinsel im Süden von Mexiko
Beitrag von: Kama aina am 08. April 2022, 13:28
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Nach der wunderbaren Zeit im Campeche ging es für uns dann weiter in Richtung Norden.

Auf dem Weg schauten wir uns die Ruinen von Uxmal an. Ein weiteres Highlight und definitiv unter den TOP-4 unser Reise.
Uxmal besticht durch die prächtige Pyramide des Zauberers und das extrem prachtvoll verzierte Nonnenviertel. Hier lohnt es sich auf die kleinen Details der Fassadenstrukturen zu achten. Der vorgegebene Rundweg führt einen auch auf ein Plateau mit einem herrlichen Ausblick auf den Kern der Anlage. Der Titel eines Welterbes lockt auch hier mehr Besucher an, aber diese verliefen sich sehr gut auf der Anlage, sodass man genug Möglichkeiten hatte ungestörte Bilder zu machen.
Definitiv eine faszinierende Anlage und einen Besuch wert.

Als nächsten Stopp hatten wir die Hacienda Yaxopoil auf dem Plan.
Ein lohnenswerter Halt um sich das wohlhabende Leben des 17./18. Jahrhunderts in Mexiko zu veranschaulichen.
Die sehr gut erhaltene Anlage umfasst viele gut ausgestattet Räume im Herrenhaus und auch der Fabrikteil ist noch erhalten und frei zu besichtigen. Hier wurden die Fasern der Sisal-Agave zu Seilen, Tauen, Vorlegern und Co. verarbeitet.
Eine tolle Ergänzung neben den vielen Maya-Ruinen.

Als nächste Stadt stand für uns Merida auf dem Programm.
Mit recht hohen Erwartungen gingen wir an die Stadt heran, weil vor allem viele Reiseblogger sich so auf die Stadt eingeschossen hatten. Das historische Zentrum ist auf jeden Fall sehr sehenswert. Vor allem die Kathedrale und der Hauptplatz sind sehenswert und auch viele der Nebenstraßen.
Allerdings kam es für uns nicht an Campeche heran. Bei weitem nicht.
Dennoch ist Merida ein Besuch wert und vor allem als guter Standort für Erkundungen der Umgebung wichtig.

So fuhren wir nämlich von Merida aus in Richtung Golf von Mexiko.
Zum Celestun Reservat.
Diese wunderbare Lagune beherbergt eine Vielzahl an Vögeln und anderen Tieren und ist u. a. wegen seinen Flamingos so berühmt.
Dieses Schauspiel wollten wir uns natürlich nicht entgehen lassen und so machten für uns einen Bootsführer klar (unter der Hand etwa günstiger als beim offiziellen Ticketschalter) und fuhren über die Lagune zu den Flamingos, beobachtet Fragattvögel und Kormorane bei Balz und Nestbau und fuhren durch das Dickicht der umliegenden Mangrovenwälder.
Eine wunderbare und erlebnisreich Tour, die wir dann am Strand von Celestun, am Golf von Mexiko, mit Sonnenstrahlen veredelten.

Von Merida aus ging es dann weiter zur Klosterstadt Izamal.
Diese komplett in der Farbe Gelb gehalten Stadt lockt mit ihrer Klosteranlage, einer alten Mayapyramide und nicht zuletzt durch das gelbe Gassengewirr. Die Aufenthaltsdauer hier ist nicht all zu lang, aber lohnenswert, da die Klosteranlage schon sehr schön ist und die gelben Gasse mit den alten Gebäude sehr fotogen wirken.

Nach langer Recherche über die tausenden Cenoten in Yucatan und die entscheidende Frage, welche nimmt man, ist unsere Wahl auf die Cenote Yokdzonot gefallen.
Die Gründe warum wir uns genau für diese entschieden haben, sind im Umkehrschluss die Gründe warum wir soviel andere Cenoten abgelehnt haben.
Die Cenote Yokdzonot besticht durch ihre Natürlichkeit und typische Form. Sie ist ein sehr tiefes Loch, welches Umring ist von Vegetation. Tausende Wurzeln und Hängepflanzen bahnen sich den Weg hinunter zum Wasser, wo zahlreiche Fische leben. Die Umgebung der Cenote ist wenig bebaut und der Zugang zum Wasser ist natürlich gehalten und mit Holz gesichert. Kein Beton und keine künstlichen Elemente, welche einem die Illusion rauben. Dazu ist die Cenote recht wenig besucht, da sich die Massen aus Chicen Itza in Regelfall an anderen Cenoten gütlich tuen.
Alles in allem war diese Cenote ein Traum und genau die richtige Wahl für uns um in so ein Erlebnis einzutauchen.

Als nächster Punkt auf unserem Plan stand Chichen Itza.
Für mich die absolut kontroverseste Anlage in ganz Yucatan.
Als erstes muss man allerdings festhalten, dass die Anlage an sich unglaublich toll ist. Sehr gut gepflegt und restauriert. Die Strukturen sind toll erhalten und freigelegt und die Größe der Anlage ist toll und es gibt soviel zu sehen und zu entdecken. Soviel Details können beachtet werden und nicht umsonst genießt die Anlage Weltruhm und ist sowas von verdient Weltkulturerbe! Viele Strukturen suchen sicherlich ihresgleichen so schön sind sie.
ABER: Diese grandiose Anlage ist so dermaßen dem Kommerz verschrieben, dass es schon weh tut. Abgesehen von den Menschenmassen die sich zu fast jeder Uhrzeit, wie eine stumpfer Schleier aus Instagram-Jüngern und desinteressierten Nordamerikanern, auf das Gelände legt, ist die gesamte Anlage und ich meine wirkliche die gesamte Anlage, bis in den letzten kleinen unbedeutenden Ziehweg zwischen weit entfernten Strukturen, mit "ca. 3 Milliarden" Souvenirhändeln samt -stand zugestellt.
Der komplette Charme diese Anlage ist nicht mehr existent und man muss sich echt motivieren auf dem Gelände zu bleiben und die Scheuklappen aufsetzen um diese grandiosen Zeitzeugnisse bewundern zu können.
Aber selbst das fällt schwer, weil man überall angequatscht und zum Kauf bewegt werden soll, mal abgesehen von der Geräuschkulisse.
Ich frage mich, wie man sowas zulassen kann! Vor allem bei dem Stellenwert der Anlage.
Wir für unseren Teil hatten sogar noch "Glück", weil wir zeitlich gesehen am Ende des Tages auf der Anlage waren und ein Großteil der Tagestouristen schon weg war. Aber selbst bei uns war es noch überlaufen. Und nach allem was wir bisher erlebt hatten war es uns nicht wert morgens direkt zu Öffnung der Anlage auf der Matte zu stehen.
Ich denke, dass dies der einzige Zeitabschnitt am Tag sein könnte, wo die Massen erträglich und die Souvenierhändler vielleicht noch nicht da sind, dafür dann aber wohl alle Instagrammer.
Und noch eins zum Thema Instagram.  Ich selber bin auch sehr gerne auf Instagram unterwegs und poste gerne Bilder. Aber was ich dort gesehen haben übersteigt meine Grenzen an Fremdschämen und Blenderei. Aber das ist wohl ein anderes Thema.

Ein schöneres Thema war dann wieder die kleine Stadt Valladolid.
Als klassische Base für die Erkundungen der Region hat die Stadt aber auch einiges an Schönheit zu bieten.
Gerade der Hauptplatz und die Kathedrale ist wie in fast allen Latein-/Südamerikanischen Städten sehenswert. So auch hier in Valladolid. Auch gibt es wieder einige schön gefärbte Straßenzüge, an denen sich die Instagram-Jüngerschaft versammelt. Geht besser nach Campeche! ;) Das ist es real! :)
In Valladolid waren wir in einem hervorragenden traditionellen Restaurant, was mir bis heute im Sinn geblieben ist. Vor allem die Guacamole! :)

Ek Balam ist eine weitere Maya-Ruinenstätte. Sie ist sehr beliebt, weil sie von Valladolid aus gut zu erreichen ist.
Die Anlage an sich ist auch sehr schön und besticht vor allem durch die hervorragend restaurierte Akropolis (siehe aus wie eine Pyramide und ist sicher auch eine :) ) und ihre unglaublich toll wiederhergestellten Tore und Staturen. Definitiv ein Besuch wert. Zum Glück war die Anlage bei uns nicht stark besucht, sodass wir auch schöne einsame Momente genießen konnten. Die Pyramide ist hier auch begehbar und offenbart einen tollen Fernblick auf das grüne Yucatan.

Als vorletzte Maya-Stätte haben wir die Ruinen von Coba besucht.
Eine extrem weitläufige Anlage mit 3 zentralen Ruinestätten. Allesamt nicht sonderlich spektakulär, wenn man sie mit den bisher gesehen vergleicht. Allerdings waren dann doch hier und da noch paar tolle Details zu finden. Vor allem die Stelen mit den Kriegerritzungen waren zum Teil sehr detailliert und interessant.

Von hier aus ging es dann wieder zurück nach Playa del Carmen und ins Hotel. Ab hier sollte dann mehr Strand und jeden zweiten Tag ein Tagesausflug anstehen.

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Titel: Antw:Yucatan - Die Halbinsel im Süden von Mexiko
Beitrag von: Kama aina am 08. April 2022, 14:18
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Das Hotelleben hatte uns wieder und die wunderbare Rundreise war vorbei.
Allerdings hatten wir noch einige Tagestouren geplant.

So startet wir durch nach Tulum.
Dem Mekka von ... ja, von wem alles überhaupt? :)
Auf jeden Fall ein interessanter Schmelztiegel von Leuten und Einstellungen.

Wir besuchten die Ruinen von Tulum, die sicherlich aufgrund ihrer Lage unvergleichlich sind.
Von den Strukturen her eigentlich recht übersichtlich, übertrifft die Lage am Meer und die Szenerie dort halt alles.
Trotz des heftigen Besucherandrang eine sehr sehr schöne Anlage und im Vergleich mit Chichen Itza viel besser organisiert, denn die Souvenierhändler müssen alle draußen bleiben!
Am meisten hat mich dort der Tempel des Windes und die Akropolis beeindruckt.
Wenn man in Tulum ist sollte man sich dieses Anlage definitiv anschauen.
Den total überlaufenen Playa Paraiso mit seinen Körper- und Instagramkult haben wir uns dann gespart und sind lieber zur Cenote Azul gefahren, die leider auch recht gut besucht war. Zum Glück hat sich das aber stark verlaufen.
Die Cenote Azul ist etwas besonderes, weil der Höhleneinbruch so massiv war, dass der Grund der Cenote/Cenoten quasi der "Deckel" des Höhleneinsturzes war.
Sprich die Cenote Azul ist eigentlich eine Ansammlung von (optischen) Seen.
Der Fischreichtum ist außerordentlich und teilweise gewöhnungsbedürftig, da die Fische anfangen an einem zu knabbern, wenn man ruhig im Wasser sitzt. Woanders bezahlt mal dafür mehr Geld! ;)
Hier konnte wir den Rest des Tages schön schnorcheln und die einmalige Naturkulisse genießen.
Eine absolute Empfehlung, trotz der Gefahr von zu vielen Menschen.

Ein weiter Ausflug führte uns zu Cenote Dos Ojos.
Dort hatte ich zwei "Höhlen"-Tauchgänge und ich war mehr als begeistert. Es ist schwer in Worte zu fassen wie schön es dort ist. Wenn man durch die überflutete Höhlen schwebt, in einem dunklen Reich aus Stalagmiten und Stalagtiten und tausenden Tropfsteinformen, immer wieder ein Lichtvorhang, der das kristallklare Wasser in ein sanftes Blau legt. Dazu hier und da ein paar Fische die sich in die Dunkelheit verirrt haben.
Für Freunde des Tauschsport sind die Cenotentauchgänge in Mexiko wohl ein absolutes Highlight!
Für mich definitiv.

Unser letztes richtiger Tagesausflug führte uns ins Unterhalb von Tulum gelegene Naturschutzgebiet Sian Ka`an.
Seinerseits auch Weltnaturerbe.
Eine tolle recht Lagunen- und Naturlandschaft. Leider war das Wetter an dem Tag nicht sonderlich gut und die Gefahr von Regen war hoch. So entschieden wir uns auf eine unüberdachte Bootstour auf den Lagunen zu verzichten (wir sollten Recht behalten) und anstellen dessen lieber eine Wanderung im Dschungel/Sumpfgebiet/Feuchtgebiet zu machen. Wir starteten von der kleinen aber schönen Maya-Ruinen-Stätte Muyil aus in den Dschungel hinein bis zu den Lagunen und zurück. Dichte Vegetation neben den Holzstegen und die ein oder Tiersichtung machten den Ausflug aus.
Die Ruinen von Muyil waren noch nett mitzunehmen, weil diese sehr schön in der Vegetation stehen.
Auf dem Rückweg wollten wir dem berühmten Playa Paraiso noch eine Chance geben, konnten uns dann aber nur zur einer massiv überteuerten Beachbar hinreißen lassen.
Aber gut, haben wir das auch mal mitgemacht. Und schön war die Bar definitiv!

Wir wollten nicht nur in Playa del Carmen ein Hotel haben, sondern uns die Stadt wenigstens auch mal anschauen!
So nutzten wir die Mietwagenrückgabe zur Erkundung der Stadt.
Eine quirlige Stadt, komplett dem Tourismus verschrieben, ohne nennenswerte Historie, aber mit dem ein oder anderen schönen Plätzchen, Gebäude oder Denkmal.
Das Highlight war ehr das Leben auf der Straße und das eintauchen in eine Welt außerhalb der Touri-Anlagen.
Fazit: Wenn man schon da ist, dann sollte man die Stadt auch auf sich wirken lassen. Schlecht ist sie nicht.

Wettertechnisch hatten wir auf der Reise gefühlt zwei Extreme.
Während wir auf der Rundreise reinstes Kaiserwetter hatten und uns vor Freude kaum halten konnten, hatten wir auf der karibischen Seite nahezu jeden Tag Regen, was einen mitunter schon frustriert zurück lässt.
Aber nach Gesprächen mit den Einheimischen und Auswanderen ist wohl leider der Klimawandel auch auf Yucatan angekommen. Die Wetter- und Sonnensicherheit vergangener Jahre gibt es nicht mehr.
Die feuchten Perioden verlängern sich zunehmend und kommen unregelmäßiger.
So konnten wir nie wirklich Abschätzen wann wir vom Strand flüchten mussten oder wie wir unsere Tagesausflüge planen sollen. Zumindest letzteres hatte aber ganz gut geklappt. Aber wenn man schon Strand plant, dann wünscht man sich natürlich auch Sonnenschein.

Ein weitere erwähnenswerter Punkt sind die Strassenverhältnissen auf Yucatan. Mit dem eignen Mietwagen rum zu fahren halte ich immer noch für die beste Lösung, vor allem nachdem in meinem Bekanntenkreis Yucatan mit den Öffis bereist wurde und ich feststellen musste, dass wir doch deutlich mehr und entspannter sehen konnten.
Die Hauptstraßen sind alle in einem guten bis sehr guten Zustand.
Das ändert sich allerdings wenn man mehr in die "Provinz" eintaucht. Dort sind die Straßen schon teilweise so schlecht, das man extrem aufpassen muss und lageangepasst fahren sollte. Hier sind erfahrene Autofahrer gefragt, denn die Mexikaner in dem Bereich nehmen auch wenig Rücksicht auf andere Fahrzeug.
Das soll nicht abschrecken, denn so schlimm ist es nicht, aber definitiv sensibilisieren.

Zum Abschluss habe ich noch paar Gedanken und die Einordnung des Erlebten:

Was mir extrem aufgefallen ist, ist das die karibische Küste Yucatans komplett auf den nordamerikanischen Massentourismus ausgelegt ist. Das sollte man vorher wissen und war mir in der Tragweite vorher auch nicht bewusst.
Dieser Küstenabschnitt hat mit dem wahren Mexiko bzw. mit dem wahren Yucatan im Grunde nicht gemein. Es ist eine künstlich geschaffene Welt im Urlaubsansprüchen andere gerecht zu werden. Die Insel des Massentourismus sind gesichert und abgeschirmt und wie angesprochen nahezu alternativlos. Geschäfte und Restaurants, Tourenanbieter und Services sind nahezu alle darauf ausgelegt soviel Geld wie möglich mit den Touristen zu machen.
Selbst im beliebten Tulum wird die Blenderei einfach nur anders verpackt! Hier werden die Alternativen und die jüngeren Generationen angesprochen, aber im Endeffekt ist auch hier das System gleich. Und alle machen freudig mit, ohne zu wissen oder es wissen zu wollen, was da draußen im Hinterland oder an der Golfküste an wahren mexikanischen Schätzen liegt.

Je weiter man davon weg kommt, desto besser wird es.
Bacalar war für mich die Schnittstelle des Ganzen. Hier versucht man auch die Touristen hinzulocken, aber noch kommen nicht soviele. Außer die Istagramer auf der Suche nach der besten Pose auf der Schaukel oder treibend im Wasser ist es hier doch wieder ruhig.

Das Gefälle der Preise ist am erstaunlichsten. Sobald man aus dem Sumpfgebiet des nordamerikanischen Massentourismus heraus ist reduzieren sich die Preise dramatisch. Wo ich in Chichen Itza noch über 25 Euro Eintritt zahlen musste, haben ich in Calakmul nicht mal 4 Euro bezahlt.
Ich soll fast 90 Euro zahlen um in einer verkünstlichten Lagunenwelt namens Xel Ha zu Schorcheln. Nein danke!
Ich meine, dass System sehen wir ja oft in der Welt auf unseren Reisen. Aber hier in Mexiko, an der Karibikküste fühlte es sich irgendwie am krassesten, am offensichtlichsten an. Und ich fand es sehr schade.
Weil auch an der Karibikküste ein wahres Yucatan, ein wahres Mexiko liegt. Aber es ist so schwer zu finden, weil es von dieser Kommerzgeilheit erstickt wird und kein Chance hat wieder hoch zu kommen.

Alles in allem war es aber eine richtig tolle Reise und für mich der Start in den Aufbruch nach Corona.
Es tat so dermaßen gut wieder so richtig reisen zu können, wie früher, wie ich es liebe und brauche.

Und Mexiko 2021 war für mich der Motivationskick für das Reisejahr 2022!
Titel: Antw:Yucatan - Die Halbinsel im Süden von Mexiko
Beitrag von: Kama aina am 08. April 2022, 14:23
Schön, hier mal wieder einen längeren Reisebericht zu lesen und super, dass es euch so gut gefallen hat! :) Schade das mit Rio Lagartos, man muss m. A. nach schon eine der Bootstouren machen, um da wirklich auf die Kosten zu kommen und z.B. auch die Flamingos zu sehen. Oder war nicht Flamingo-Saison? Das weiß ich jetzt nicht mehr aus dem Kopf.

Huhu Asti.

Danke dir! :)
War faul und hab es lange herausgezögert.

Wie kommst du denn jetzt auf Rio Lagartos? :)

Das Pendant zu Rio Lagartos ist ja Celestun und da haben wir dann unsere Bootstour gemacht.
Steht im zweiten Teil meines Textes. Rio Lagartos haben wir uns dementsprechend gespart, weil wir auch kein Zeit hatten die Inseln zu besuchen!

Wobei die Inseln ja auch wieder sehr kontrovers betrachtet werden können!
Du warst auf den Inseln, oder?
Titel: Antw:Yucatan - Die Halbinsel im Süden von Mexiko
Beitrag von: dirtsA am 08. April 2022, 17:48
Uuups. ;D Irgendwie hab ich Bacalar gelesen aber an Rio Lagartos gedacht, sorry! Haha das kommt davon, wenn man während der Arbeit hier rum schmökert.

Ich glaube ja, dass Rio Lagartos und Celestun wirklich vergleichbar sind, von daher super, dass ihr nach Celestun seid! :)

Danke für deinen Bericht, wirklich gut geschrieben und ich stimme dir (leider) in vielen Punkten zu...

Ich war auf Cozumel und Holbox. Meine Meinung dazu:
Holbox komplett überteuerte Hipster-Insel. Wir fanden es damals mit Backpacker-Budget schwierig, Unterkunft und sogar Restaurants zu finden. Wenn man auf Hipster Cafes und die Szene steht und ein höheres Budget mitbringt, aber bestimmt ganz nett weil ansonsten (zumindest damals) nicht überentwickelt, Sandwege etc.
Cozumel ist natürlich deutlich größer, auf vielen Kreuzfahrtrouten Stopp und das merkt man auch. Die Massen strömen hinein und abends wieder hinaus, dann Geisterstadt-Feeling. Tagesüber überall Bespaßungsprogramm, teure Beachclubs etc. Auch hier fanden wir es schwer, eine günstige Unterkunft zu finden und Essen war glaub ich überhaupt schwierig abends, weil viel wirklich nur auf die Tagestouristen von den Kreuzfahrtschiffen ausgelegt und entsprechend abends geschlossen war. Wir hatten einen Scooter gemietet und sind die Ringstraße abgefahren und haben dann irgendwo auch einsame, unbebaute, schöne Strände gefunden, wobei das Wasser aufgrund des Wellengangs nicht einladend war. Keine Ahnung, ob das an diesen Stränden immer so ist und sie deshalb noch nicht im Besitz von Beachclubs sind, oder ob das nur eine Frage der Zeit ist und es evtl. mittlerweile schon gar keine freien Strände mehr gibt...?

Jedenfalls: gemischte Gefühle! Anfang Juni gehts auf die Isla Mujeres, die kenne ich noch nicht. Für einen Tagesausflug wird es wohl reichen (sind auf einer Hochzeit in Cancun). Aber ich werde dann berichten :)
Titel: Antw:Yucatan - Die Halbinsel im Süden von Mexiko
Beitrag von: Marla am 08. April 2022, 21:00
Danke dir, Kama aina, für den super ausführlichen und spannenden Bericht! Finde es echt interessant, dass du genau dieselben Einschätzungen hast wie ich, wobei ich nicht alle deiner Orte besucht habe (plus Rio Lagartos, aber ich glaub auch, dass das mit Celestún sehr vergleichbar ist). Ich wünschte, mir hätte das vorher einer gesagt. Aber ich hatte davor nur begeisterte Stimmen gehört bzw. gelesen zu Tulúm (sehr treffend von dir beschrieben), Valladolid (überteuert und überlaufen mit den ganzen Reisebussen rund um den Hauptplatz) und Mérida (nett, aber m.E. nichts besonderes). Deswegen hatte ich recht hohe Erwartungen und war dann zwangsläufig enttäuscht.

Meine Highlights waren dann auch als Stadt das wunderschöne Campeche, das bis auf eine Straße mit Restaurants herrlich untouristisch war (klasse, dass sich das in den letzten zwei Jahren anscheinend nicht geändert hat) und als Ruine Uxmal (da ich nicht in Calakmul war, was ich aber irgendwann noch nachholen möchte, zusammen mit Belize und dem Norden Guatemalas).

Insgesamt finde ich es halt unverständlich und mega schade, dass alle nach Yucatán fahren aber nicht in den fantastischen Rest von Mexiko. Ich fand fast alles, was ich dort besucht habe, besser als Yucatán. Zumal es ja auch nicht mehr so viel sicherer ist als der Rest Mexikos.
Titel: Antw:Yucatan - Die Halbinsel im Süden von Mexiko
Beitrag von: Kama aina am 09. April 2022, 01:53
Vielen Dank an euch beide für die Rückmeldungen! :)

@dirtsA:
Passiert mir auch Hin und Wieder mal! Wenn man soviel unterwegs ist, dann sind die Gedanken schon mal ne Ecke weiter :)
Bin sehr gespannt, was du über die Isla Mujeres zu berichten hast. Ich hab nämlich Holbox und Isla Mujeres extra nicht berücksichtige, weil es mir mit der überschaubaren Zeit die wir hatten nicht reizvoll genug wirkte.
Hatte ein wenig die Befürchtung, dass es auch alles Hipster-Insel sind, die durch die Instagram-Gemeinde in ein unzutreffendes Licht gerückt wird.
Und was Holbox betrifft, scheine ich ja Recht gehabt zu haben.

Grundsätzlich würde ich die Inseln aber natürlich auch mal besuchen um mir ein eigenes Bild zu machen, aber nicht auf dieser Reise.

Als ich damals auf Cozumel war konnte ich tatsächlich den Massen gut entgehen. War recht früh morgens schon beim Mietwagen und war dann gefühlt immer vor der Masse. Im Süden an der Punta Sur hatten wir dann noch einen schönen einsamen Strandabschnitt gefunden, wo ich Schnorcheln und Bier trinken konnte! :)
Gegen Nachmittag/Abend tummelte es sich dann aber doch mehr in der Inselhauptstadt.
Aber dennoch ein schöner Tag.

@Marla:
Das ist natürlich schade, wenn die Erwartungen dann nicht erfüllt werden. Das ist aber ja tatsächlich das große Problem der sozialen Medien. Immer wird alles so schön dargestellt, damit die perfekte Welt zuhause gezeigt wird. Aber man lernt ja aus solchen Erfahrungen.

Campeche haben wir wirklich in unser Herz geschlossen. Und deine Beschreibung ist immer noch zutreffend. Ein tolle Stadt.
Haben eine ähnliche Routenidee wie du, wenn wir nochmal zurück nach Mexiko wollen.
Von Campeche aus in die Bundesstaaten Tabasco und Chiapas und dann über den Norden Guatemalas und Belize zurück.
In Belize fehlt mir im Süden auch noch was, was ich mir gerne anschauen würde. Von daher spinnt die Route für in paar Jahren vielleicht schon mal in meinem Kopf rum! :)

Denke alle vollen nach Yucatan, weil für den Urlauber hier alle geboten wird und so schön passt.
Für Reisende wie uns ist das natürlich nur ein Teil eines großen Ganzen.
Gebe dir da Recht, dass es soviel schöne Sachen zu sehen gibt in Mexiko. Hab bei meinem Reiseführer auch schon einfach andere Kapitel gelesen! :) Das Land gefällt mir sehr gut!
Titel: Antw:Yucatan - Die Halbinsel im Süden von Mexiko
Beitrag von: Marla am 09. April 2022, 17:07
Das ist natürlich schade, wenn die Erwartungen dann nicht erfüllt werden. Das ist aber ja tatsächlich das große Problem der sozialen Medien. Immer wird alles so schön dargestellt, damit die perfekte Welt zuhause gezeigt wird. Aber man lernt ja aus solchen Erfahrungen.
Bei mir kam das noch nicht mal von sozialen Medien, hab selber z.B. gar kein Instagram. Das waren Freunde und Bekannte, ein paar Blogs und auch Stimmen hier im Forum, die mein positives Yucatán-Bild vorher geprägt hatten. Was das Lernen angeht, finde ich es nach wie vor schwierig. Es gibt Orte, wo ich vorher erwarte, dass sie mir nicht gefallen werden, z.B. Cartagena/Kolumbien, wegen der ganzen (Kreuzfahrt-)Touristen, und dann verliebe ich mich doch in die Stadt. Und umgekehrt. Ich glaub, das Thema hatten wir hier auch schon ein paar Mal. Für mich muss der Quotient aus "wie viel hat ein Ort zu bieten bzgl. Kultur, Natur, Flair etc." und "wie touristisch ist er" stimmen. Und der stimmte für mich persönlich bei Yucatán bis auf wenige Ausnahme einfach nicht.

Wie du geschrieben hast, ich hatte vorher auch einiges an Massentourismus erwartet, aber nicht in der Tragweite.

Ich hab nämlich Holbox und Isla Mujeres extra nicht berücksichtige, weil es mir mit der überschaubaren Zeit die wir hatten nicht reizvoll genug wirkte.
Hatte ein wenig die Befürchtung, dass es auch alles Hipster-Insel sind, die durch die Instagram-Gemeinde in ein unzutreffendes Licht gerückt wird.
Und was Holbox betrifft, scheine ich ja Recht gehabt zu haben.
Eine Freundin von mir war gerade auf Holbox, die einen ähnlichen Reisegeschmack hat wie ich, und fand es auch total schrecklich :) Bin sehr froh, dass ich das damals auch ausgelassen hatte.
Titel: Antw:Yucatan - Die Halbinsel im Süden von Mexiko
Beitrag von: Kama aina am 10. April 2022, 00:27
Oh ja! Cartagena!  :D Eine wunderbare Stadt! :)

Ich weiß was du meinst.
Ich persönlich ertrage auch gerne viel, vor allem wenn ich was "schlechteres" erwarte, wenn es mir darum geht besondere Orte zu besuchen, die warum auch immer eine Relevanz für mich ausstrahlen.
Z. B. Los Angeles! Eine der schrecklichsten Städte in denen ich bisher war. Bis auf paar Ecken! Und selbst die sind überbewertet. Aber trotzdem gehört es für mich irgendwie dazu mal in L.A. gewesen zu sein.
Weißt du, was ich damit meine? :)

Auf die karibische Seite Yucatans könnte ich durchaus verzichten, aber der Rest hat es mir schon angetan! :)

Hehe!
Ich glaube wir liegen da mit unseren Einschätzungen bezüglich der Inseln schon ganz richtig! :)
Titel: Antw:Yucatan - Die Halbinsel im Süden von Mexiko
Beitrag von: Marla am 10. April 2022, 12:19
Ich persönlich ertrage auch gerne viel, vor allem wenn ich was "schlechteres" erwarte, wenn es mir darum geht besondere Orte zu besuchen, die warum auch immer eine Relevanz für mich ausstrahlen.
Z. B. Los Angeles! Eine der schrecklichsten Städte in denen ich bisher war. Bis auf paar Ecken! Und selbst die sind überbewertet. Aber trotzdem gehört es für mich irgendwie dazu mal in L.A. gewesen zu sein.
Weißt du, was ich damit meine? :)
Ich denk schon, aber ich glaub, sowas hab ich gar nicht. Ich lass auch gern mal Sachen aus.

Aber interessant, alle Leute, die ich kenne, die in LA waren, fanden es entweder toll oder schrecklich so wie du :) ich glaub, mich reizt es gar nicht.
Titel: Antw:Yucatan - Die Halbinsel im Süden von Mexiko
Beitrag von: Marla am 10. April 2022, 12:25
Wobei, bei bestimmten Ländern hab ich das schon. Ich möchte z. B. irgendwann mal alle Länder Amerikas bereist habe. Alle Leute erzählen mir, dass ich Belize getrost auslassen kann, da zu teuer und es dort nichts gibt, was es nicht anderswo mindestens genauso schön gibt. Ist mir egal, ich muss trotzdem irgendwann mal hin :D

In Europa ist das Pendant dann Moldawien. Erwarte ich mir auch nicht viel von, aber muss irgendwann (eher in fernerer Zukunft) mal sein.

Bei anderen Kontinenten bin ich da entspannter :D
Titel: Antw:Yucatan - Die Halbinsel im Süden von Mexiko
Beitrag von: dirtsA am 11. April 2022, 12:13
Also mir hat Belize gefallen. Die Rasta-Kultur gepaart mit den Stränden und türkisem Wasser von Yucatan abzüglich der Touri-Massen. Ja, es ist teurer, aber verrückt teuer fand ich es dann auch nicht. Wenn du mal hinfahrst, solltest du unbedingt das Blue Hole mitnehmen :)
Titel: Antw:Yucatan - Die Halbinsel im Süden von Mexiko
Beitrag von: gismarett am 13. April 2022, 17:55
Hallo Kama aina,

Vielen Dank für den Bericht! Den einen oder anderen Spot hatte ich so noch nicht im Blick.

Ich überlege mir derzeit, ob ich mir für die Yucatan Region ebenfalls einen Mietwagen nehme. Generell habe ich ähnliche Ziele auf der Liste wie du muss aber schauen, ob ich die Punkte anders kombinieren kann, da ich danach noch Richtung Palenque, San Christobal usw. möchte. Vermutlich werde ich den Yucatan dann mit einem Mietauto und die restlichen Ziele mit dem Bus bereisen.

Wie lange bzw. wie viele Tage habt ihr denn für die Route gebraucht, wenn man die Tage in Playa del Carmen raus rechnet? Wie würdest du euer Reisetempo beschreiben?
Titel: Antw:Yucatan - Die Halbinsel im Süden von Mexiko
Beitrag von: Marla am 19. April 2022, 12:29
Kama aina wird bestimmt noch was dazu schreiben, aber zwischendurch schon mal meine Einschätzung: Mietwagen in Yucatán ist eine gute Idee. Ich bin zwar selber immer nur mit Bus unterwegs, aber ich kenne einige, die das gemacht haben. Mit Bus würde ich sagen, 2 Wochen reichen locker, lieber möglichst viel Zeit außerhalb von Yucatán verbringen. Wie gesagt, Campeche fand ich sehr schön (für Yucatán-Verhältnisse), anschließend Palenque und San Cristóbal. Von da aus über Oaxaca und Puebla nach México City. Hat mir alles super gefallen.

Selbst Mietwagen wurde ich nicht die ganze Zeit in Yucatán verbringen, außer man steht auf amerikanischen Massentourismus ;)
Titel: Antw:Yucatan - Die Halbinsel im Süden von Mexiko
Beitrag von: Marla am 19. April 2022, 12:33
Wie würdest du euer Reisetempo beschreiben?
Ich würde nach vielen vielen Berichten hier seinen Reisestil als schnell aber gründlich (d.h. nicht oberflächlich) beschreiben :)
Titel: Antw:Yucatan - Die Halbinsel im Süden von Mexiko
Beitrag von: gismarett am 19. April 2022, 14:27
@Marla Merci für die Antwort!

Ich habe derzeit 14 Tage für die Yucatan Rundreise eingeplant und in dieser Zeit auch einen Mietwagen. Ich werde berichten, ob die 14 Tage gereicht haben und euch dann auch noch die Route bereitstellen. Die geplante Route ist aber sehr ähnlich wie die Route von Kama aina.

Die Rundreise beginnt in Carmen del Playa (dummerweise komme ich sehr spät an und habe mir deshalb ein Hotel für eine Nacht in der "Nähe" des Flughafens gesucht) und endet auch dort, da die Abgabe des Mietwagens an einer anderen Station z.B. in Campeche direkt mal 300 Euro mehr gekostet hätte. Für die weitere Route Richtung Palenque, San Christobal, etc. muss ich dann eine sehr lange Busfahrt in Kauf nehmen. Insgesamet habe ich dafür dann auch nochmal 13 Tage Zeit.





Titel: Antw:Yucatan - Die Halbinsel im Süden von Mexiko
Beitrag von: Kama aina am 21. April 2022, 01:00
Sorry! War arbeitstechnisch wieder ordentlich dabei! :)

@Marla:
Ja, ich hab da so einen "Sammle-Tick", aber das weißt du ja! :)
Wobei ich das auch anders beschreiben kann. Ich bin irgendwie super daran interessiert die Länder und Leute so kennezulernen wie sie wirklich sind. Nichts geschöntes oder für den Tourismus aufgehübschtes. Das führt dazu, dass ich ehrlicherweise behaupten kann, dass mich wirklich alles interessiert. Also selbst die vermeintlichen "Dreckslöcher"

Und Belize fand ich ähnlich wie Asti sehr interessant. Klar sind die Ruinen anderswo noch schöner und größer. Die Tierwelt irgendwoanders noch reicher und so. Aber halt nicht in Belize und so wie Asti sagte ist die Kombi da sehr schön! Und vergessen wir nicht das zweitgrößte Barriereriff der Welt! :)

Moldawien ist für mich ein unendecktes Juwel! Man hat ein so authentisches "Ostblock"-Feeling. Die wunderschönen orthodoxen Kirchen und alten Gebäude, Plätze, aber auch die Plattenbauten. Die Landschaften sind auch auch zum Teil sehr beeindruckend und natürlich hat uns auch extrem Transnistrien gereizt. Aber das alles ist natürlich auch hier zu lesen: https://weltreise-info.de/forum/index.php?topic=14852.0   :)

Fühle ich mich auch geschmeichelt, dass du mich schon so gut kennst, dass du meine Reisestil beschreiben kannst! :) Aber du hast es sehr zutreffend formuliert! :) Schnell aber gründlich! :)

@gismarett:
Meine Meinung bezüglich Mietwagen ist oft sehr eindeutig! Auch hier! Nach direkten Vergleichen mit Freunden und Bekannten, die eine ähnliche Route gewählt haben wie wir, fällt mein Urteil immer noch pro Mietwagen aus. Du bist einfach wesentlich flexibler und zeitlich unabhängiger. Die Kosten sind überschaubar und das Fahren ist nicht sonderlich gefährlicher als in Deutschland. Lediglich sollte man in der Provinz etwas mehr auf die Straße achten, weil dort die Schlagloch-Rate deutlich zunimmt. Aber nichts, was man nicht auch so hinbekommen würde.
https://weltreise-info.de/forum/index.php?topic=14596.0
Hier hatte ich was zu meinem Mietwagen in Mexiko geschrieben.

Die reine Rundreise von Playa del Carmen bis quasi Coba hat 8 Tage gedauert. Den Rest an der Karibikküste haben wir dann in Tagesausflügen gemacht.

Marla hat mein Reisetempo sehr gut beschrieben.

Wenn du für Palenque und San Cristobal nochmal 13 Tage zusätzlich Zeit hast, dann würde ich das auch noch mit dem Mietwagen machen. Das kannst du sogar sehr gut kombinieren mit der Route die ich bzw. du dann machen wirst.
Von Calakmul bzw. Xpujil aus fährt du dann einfach weiter Richtung Süden und nimmst auf dem Hin- und Rückweg noch was mit, bis du dann wieder in Campeche bzw. Edzna ankommst.
Denke das sollte sich schon lohnen.
Wir haben auf der Route auf jeden Fall einige Leute getroffen, die das genauso gemacht haben.
Und wie gesagt, du bist flexibler und kannst so anhalten und machen was du willst! :)
Titel: Antw:Yucatan - Die Halbinsel im Süden von Mexiko
Beitrag von: Marla am 22. April 2022, 14:01

@Marla:
Ja, ich hab da so einen "Sammle-Tick", aber das weißt du ja! :)
Wobei ich das auch anders beschreiben kann. Ich bin irgendwie super daran interessiert die Länder und Leute so kennezulernen wie sie wirklich sind. Nichts geschöntes oder für den Tourismus aufgehübschtes. Das führt dazu, dass ich ehrlicherweise behaupten kann, dass mich wirklich alles interessiert. Also selbst die vermeintlichen "Dreckslöcher"
Haha, bei "vermeintlichen Dreckslöchern" bin ich definitiv raus. Ich hab in den letzten Reisejahren einfach festgestellt, dass ich es gerne etwas(!) ordentlicher mag. Also am liebsten Orte, wo es ein klein wenig Tourismus gibt (idealerweise nur einheimischen), aber man möglichst wenig Sprachen hört außer der/den Landessprache(n) :) Ich war z.B. 3,5 Monate in Argentinien und Uruguay unterwegs, wo viele ja nur wenige Orte mitnehmen und an Städten nur Bs As und Montevideo. Ich fand aber alle (nicht so touristischen) Städte so toll, Córdoba, San Juan, Neuquén, Tucumán, alle am Rio Uruguay und am Rio Paraná, selbst Mar del Plata, und dann noch die ganzen kleineren Orte wie Villa Gesell, Tandil, Alta Gracia....

Zitat
Und Belize fand ich ähnlich wie Asti sehr interessant. Klar sind die Ruinen anderswo noch schöner und größer. Die Tierwelt irgendwoanders noch reicher und so. Aber halt nicht in Belize und so wie Asti sagte ist die Kombi da sehr schön! Und vergessen wir nicht das zweitgrößte Barriereriff der Welt! :)
Cool, danke an Asti und dich für eure Einschätzungen! Was ihr zu Belize sagt, überzeugt mich dann doch. Schließlich weiß ich von euren ganzen Berichten, dass ihr ähnlich beurteilt wie ich (mal abgesehen von der Unterwasserwelt, ich tauche nicht und schnorcheln ist auch nicht so meins).

Bin gespannt. Für diesen Herbst tendiere ich eher zu Süd- als Mittelamerika wegen der Jahreszeit. Aber wenn ich mal wieder im Winter eine Auszeit habe, wäre es ideal.

Zitat
Moldawien ist für mich ein unendecktes Juwel! Man hat ein so authentisches "Ostblock"-Feeling. Die wunderschönen orthodoxen Kirchen und alten Gebäude, Plätze, aber auch die Plattenbauten. Die Landschaften sind auch auch zum Teil sehr beeindruckend und natürlich hat uns auch extrem Transnistrien gereizt. Aber das alles ist natürlich auch hier zu lesen: https://weltreise-info.de/forum/index.php?topic=14852.0   :)
Hm hm hm. Wie gesagt, auch mein Komplettierungsdrang wird mich da irgendwann hinführen. Aber aktuell ist es ganz hinten auf meiner Europa-Liste, nicht zuletzt wegen der politischen Situation/Nähe zu Russland. Wie gesagt, ich bin einfach nicht so ein Osteuropa-Fan wie du. Bzw. nur teilweise: Polen liebe ich, das Baltikum fand ich auch total schön. In Belarus hab ich zwar nur Brest gesehen, aber das hat mir auch echt gut gefallen. Aber ich fürchte, wenn es weiter südlich geht, sinkt meine Begeisterung. Bosnien war zwar schon interessant und Mostar super schön, aber der Rest.... tut mir leid, dass sagen zu müssen, aber mir ist das irgendwie (noch) zu heruntergekommen. Das ist ein ganz subjektives Empfinden bei mir. Denn entwicklungsmäßig sind die ja weiter vorne als viele Länder in Lateinamerika, die ich immer wieder gern besuche. Aber es gab so einige Faktoren, wegen derer ich mich jetzt nicht so super wohlgefühlt habe, in Sarajevo z.B. Aber das kann sich natürlich (hoffentlich! ich würde es mir sehr wünschen für den Balkan) in den nächsten Jahren noch ändern.
Titel: Antw:Yucatan - Die Halbinsel im Süden von Mexiko
Beitrag von: gismarett am 21. Mai 2022, 04:15
Wie versprochen möchte auch ich von meiner Yucatan Rundreise erzählen. Ich bin derzeit noch in Mexiko (Cozumel) und habe die Rundreise sozusagen (fast) abgeschlossen. Der Bericht ist als Ergänzung zum bestehenden Bericht von Kama aina zu verstehen, da unsere Route doch sehr ähnlich war gibt es sicherlich auch die eine oder andere Doppelung. Doch nun von Beginn an:

Tag 0-1: Ich bin spät Abends (ca. 23 Uhr) in Cancun am Flughafen angekommen und da kein Bus mehr fuhr, musste ich auf ein überteuertes Taxi (60 Euro) nach Playa del Carmen zurückgreifen. Der Flughafen ist recht übersichtlich. Einen AtM habe ich nicht gefunden, weshalb ich das Taxi dann in Euro bezahlt habe (zu meinem Nachteil – Am besten habt ihr ein paar Dollar oder Pesos dabei, um Geld zu sparen). Playa del Carmen bei Nacht war nicht wirklich schön aber es ging ja nur darum das ich am Folgetag mein Mietwagen bekomme und dann endlich starten konnte. Tag 1 drehte sich dann erstmal um Orga (Sim Karte, Geld abholen, Einkaufen...) und den Mietwagen. Und dann konnte es auch schon losgehen! Ich bin direkt die "lange" Strecke nach Bacalar gefahren (ca. 3,5h) und dort gegen Nachmittag angekommen. Auf den ersten Blick fand ich Bacalar auch gar nicht so spektakulär! Ja vorne an der Promenade gab es ein paar schöne Stege und wenn man etwas weiter läuft auch ne kleine Festungsanlage sowie einige schönere Restaurants aber so richtig vom Hocker gehauen hats mich dann doch nicht. Was nun aber auch nicht bedeutet, dass die Gegend besonders hässlich ist. Sondern dass ich den Insta Hype hier einfach nicht verstehen kann.

Zum Thema Sicherheit: Am Abend hatte ich dann auch ein Schockerlebnis. Ich habe eine böse WhatsApp Nachricht mit Bildern einer enthaupteten Person inkl. Drohung erhalten. Im ersten Moment war ich da schon etwas durch den Wind aber nach ein paar Minuten war klar, dass die meinen Standort nicht haben können. Immer wenn ich die Nummer blockiert habe, wurde ich von einer anderen angeschrieben (und das ein paar Tage lang) und habe Bilder und Videos erhalten (welche ich mir nun aber nicht mehr angesehen habe). Sicherlich nicht der Beste Start in Mexiko aber woher die meine Nummer hatten, frage ich mich noch immer. Da kommt eigentlich nur der Mietwagenanbieter, das 1. Hotel oder die Einreisebehörde am Flughafen in Frage (letzteres schließe ich mal aus). Ansonsten gab es aber bisher glücklicherweise keine Probleme und ich würde die Yucatan Region als recht sicher einstufen.

Tag 2: Früh Morgens wollte ich dann die berühmte Bootstour in Bacalar machen. Leider hatten alle Anbieter an diesem Tag geschlossen. Ich habe nicht so richtig verstanden, ob das jeden Mittwoch so ist oder ob es ein spezieller Feiertag war. Ich dachte mir evtl. habe ich etwas weiter unten am See mehr Glück und bin nach Xul-Ha gefahren. Den Ort könnt ihr auslassen, aber ich habe danach noch in einer wundervollen kleinen Bucht gehalten (El Encanto Bacalar). Dort war ich erstmal komplett alleine und konnte beim Schwimmen und in einer richtigen Traumkulisse etwas ausspannen. Ich finde hier unten zeigt sich die wahre Schönheit des Sees. Mit einem ordentlichen Sonnenbrand (Ja das ging schneller als erwartet) bin ich dann weitergefahren nach Kohunlich (Fahrt ca. 1h). Und diese Tempelanlage hat mir sehr gut gefallen und zum Einstieg in die Maya Welt ist dieser Ort wirklich perfekt. Fernab von Massentourismus hat man Ruhe die gesamte Stätte zu erkunden. Die Anlage ist gut gepflegt und einfach zu erreichen, zudem auch recht günstig (80 Pesos). Dort war ich tatsächlich ca. 2,5-3 Stunden, da ich mir alles mega genau angeschaut habe und zudem viel mit einem lokalen Guide gesprochen habe. Noch am selben Nachmittag/Abend gings weiter nach Xpujil. Die Stadt ist nicht wirklich schön dient aber als zweckmäßiges Basecamp für die Calakmul Ruinen. 

Tag 3: Die Anreise nach Calakmul ist lange (ca. 1,5-2h) aber nicht wirklich schwer. Es gibg hier bereits sehr früh Morgens gegen 6:45 Uhr los, sodass ich zur Öffnung um 8:00 Uhr auch ja am Eingang bin. Der Weg durch den Dschungel ist sehr schön und was die Tiersichtungen betrifft, so habe ich "leider" nur dutzende Fasane gesehen. Die waren auch spannend und man konnte sich doch recht lange mit den Tierchen beschäftigen, da einer der kleinen mein Auto blockiert hatte und vermutlich Wegzoll wollte :) Ich wollte linksrum fahren, er ist nach links gegangen, ich wollte rechtsrum fahren, er ist nach rechts gegangen. Das Spiel ging bestimmt 10 Minuten, wobei ich davon locker 8 mit dem kleinen gesprochen habe und versucht habe ihn so gut es geht vor die Linse zu bekommen. Was Kama aina zu den Ruinen geschrieben hat unterschreibe ich 100%. Ich war ca. 4h dort (bin eine Mischung aus dem mittleren und dem langen Weg gelaufen) und bis heute ist das meine Maya Anlage Numero Uno!!! Kosten beliefen sich auf 230 Pesos.
Weiter ging es nach Seybaplaya (Fahrzeit ca. 4h) einem kleineren Dörfchen/Städtchen vor Campeche. Der Gedanke dahinter war das ich gerne ans Meer wollte und ich mit kleineren Fischerdörfern in der Vergangenheit gute Erfahrungen gemacht habe. Der Ort ist unscheinbar und die Promenade ursprünglich. Als wirklich schön würde ich den Ort nicht beschreiben. Er ist sogar so untouristisch, dass ich kein richtiges Restaurant gefunden habe und deshalb Abends noch Campeche besichtigt habe. Die 3-4h für Campeche haben mir persönlich vollkommen gereicht. Der Stadtkern ist sehr schön (alles drumherum ist nicht so toll wie gefühlt in jeder Stadt hier). Viele Kollonialgebäude, schöne Parkanalagen oder auch die Überreste einer Festungsanlage waren ganz schön. Auch der Sonnenuntergang an der Strandpromenade hat mir gut gefallen. Zudem gibt es ein paar schöne Gassen mit tollen Restaurants, Kneipen und ähnlichem. Die Stadt hat durchaus ihren Charme aber mir persönlich hat die Zeit vor Ort gereicht. Also gings dann spät Abends noch zurück in meine Unterkunft nach Seybaplaya.

Maut: Vereinzelt gibt es Mautstraßen, welche so zwischen 30 und 50 Pesos gekostet haben. Habt dafür am besten immer ein paar Münzen oder kleinere Scheine bereit. Die Mautschalter werden aus Sicherheitsgründen regelmäßig angefahren und das eingenommene Geld wird dann mitgenommen. Deshalb haben die gefühlt auch nie Wechselgeld.

Tag 4: Nun ging es direkt weiter zur nächsten Tempelanlage Edzna (Fahrt ca. 40 min.; Eintritt 85 Pesos). Die beiden Hauptattraktionen sind spektakulär aber noch mehr haben mich die Leguane fasziniert. Ja man findet sie gefühlt überall aber an diesem Tempel war klar wem das Gebiet gehört. So viele Leguane habe ich auf einem Haufen eigentlich noch nicht gesehen und die Tierchen sind auch sehr fotogen oder einfach nur zu faul sich zu bewegen. Diese Tempelanlage gehört auch zu meinen persönlichen Top 3!
So langsam hat sich eine leichte Maya Sättigung breit gemacht. Anstelle nun durch Uxmal und die Hacienda Yaxopoil zu huschen (Zwecks mangelnder Zeit - Öffnungszeiten), habe ich mich entscheiden zuerst nach Merida zu gehen und mir danach Celestun anzuschauen, um mal etwas Abwechslung in den Reisealttag zu bringen. Merida (fahrt ca. 2,5h) ist sicherlich sehenswert aber wie bisher jede Stadt hat mich auch Merida nicht vom Hocker gehauen. Der Stadtkern ist recht schön und verfügt über einige großartige Gebäude, schöne Plätze/Parks und eine tolle Kathedrale. Auf dem Hauptplatz ist viel Leben und das Treiben einfach mal für ein paar Minuten von einer Bank zu beobachten war doch ganz nett. Zudem gibt es etwas weiter nördlich der historischen Altstadt eine alte Prachtstraße (früheres Geschäftsviertel?). Die Gebäude dort sind mit die prachtvollsten und schönsten die ich in Mexiko gesehen habe. Merida ist deutlich größer als Campeche und hat dementsprechend mehr Restaurants und „besondere“ Gebäude zu bieten. Aber in Campeche hat mir besonders die Lage am Meer und die Ruhe gefallen. Das Duell geht für mich eigentlich 50/50 aus aber ich würde vermutlich trotzdem eher nochmal Campeche besichtigen als Merida.
In Merida habe ich ein Backpackerpärchen getroffen, welches aus Celestun kam. Die haben mir davon abgeraten da hinzufahren, da sie dort die einzigen Touristen waren und deshalb den vollen Preis für ein Boot bezahlen mussten (2000 Pesos). Die Tour an sich war aber wohl sehr schön! Aktuell ist gefühlt überall wenig los und das kam mir auch schon ein paar Mal zu gute aber in diesem Fall wollte ich das Risiko nicht eingehen.
...
Titel: Antw:Yucatan - Die Halbinsel im Süden von Mexiko
Beitrag von: gismarett am 21. Mai 2022, 05:15
Tag 5: Nach einer Nacht in Merida stand die Hacienda Yaxopoil auf dem Plan (Fahrt ca. 45 min.). Ein tolles Fabrikgelände mit größerer Gartenanlage und Herrenhaus sowie einem sehr gut erhaltenen und sehr schönen Torbogen. Eintritt waren 150 Pesos und ich war dort ca. 1,5h. Es gibt erstaunlicherweise sogar deutsches Infomaterial! Ich war ja schon mit Infos in Englisch glücklich, aber das hatte mich dann doch echt überrascht. Direkt danach gings weiter nach Uxmal (Fahrt ca. 30 min.). Der Eintrittspreis ist mit 495 MXN eher hoch angesiedelt und die Anlage ist etwas touristischer angelegt als die vorherigen Mayalagen. Allerdings stört das hier noch nicht. In Uxmal gab es mega viele tolle Vögel und die Anlage war definitiv sehr schön. Was mich besonders fasziniert hat: Wenn man vor dem 1. Tempel steht und klatscht, dann hört sich das an wie ein von den Maya verehrter Vogel – der Qetzal. Ob der Effekt bewusst eingebaut wurde oder eher Zufall ist darüber streitet die Wissenschaft noch. Aber hier evtl. ein Erklärungsversuch (Dient nur zur Anregung, würde der Quelle sicher nicht blind vertrauen): https://de.wikinews.org/wiki/Ger%C3%A4usche_der_Mayapyramiden_entr%C3%A4tselt (https://de.wikinews.org/wiki/Ger%C3%A4usche_der_Mayapyramiden_entr%C3%A4tselt)

Den Abend habe ich dann in der Klosterstadt Izamal verbracht (Fahrt ca. 2h). Diese Stadt hat mir tatsächlich am besten gefallen. Gut es ist eher eine Kleinstadt mit malerischen Gebäuden und in der Stadt sind neben einer tollen Klosteranlage auch ein paar kleinere Mayatempel zu finden.

Tag 6: Los gings mit einer Fahrt in die Cenote Yokdzonot (Fahrt ca. 1h). Diese wäre mir ohne den Bericht von Kama aina sicherlich entgangen – Danke! Bisher mit Abstand die schönste Cenote die ich gesehen habe. Der Eintritt kostet 150 Pesos aber diese haben sich allein schon wegen den vielen Vögeln gelohnt. Touris gabs dort keine und auch sonst waren nur wenige locals da. Einfach nur wunderschön und für mich ein weiteres Highlight der Reise!
Nun aber der Chichen Itza Schock! Der Parkplatz war so voll, dass mir schon von weitem die Lust vergangen ist. Sogar vor der Anlage war alles zugeparkt und man ist gar nicht erst auf den Parkplatz gekommen. Schön, dass Chichen Itza so bekannt ist, aber ich habe vermutlich als einziger Kulturbanause genau 5 min gewartet und das Chaos beobachtet, bevor ich dann einfach weitergefahren bin. Ja ich habe die Anlage geskippt! Ich habe bisher so viele schöne Maya Stätte besichtigt, zu größtenteils fairen Preisen ohne großen Massentourismus, dass ich mir diesen Ort einfach nicht mehr ansehen wollte. Eigentlich Schade! Die meisten Amis schauen sich nur diese eine Anlage und die in Tulum an.
Ich bin stattdessen weiter nach Ek Balam (Fahrt ca. 1h). An sich eine kleine Anlage und mit Ausnahme der Hauptattraktion wenig spektakulär. Fast 500 Pesos Eintritt sind happig aber sie lohnen sich, da oben auf der Tempelanlage einzigartige Steinarbeiten vorhanden sind. Der Massentourismus is hier auch nicht mehr zu spüren – es war sehr wenig los.
Als Ersatz für Celestun ging es weiter nach Rio Lagartos. In Tizimín (Fahrt ca. 40 min.) habe ich einen Zwischenstopp eingelegt, um Geld abzuheben und was zu essen. Der Stadtkern bzw. Hauptplatz ist sehr schön aber vorallem habe ich hier ein mega gutes und preislich faires Restaurant gefunden (Tres Reyes). Hier gibt es übrigens auch einen Burger King (Nur als Info, auf meinen Langzeitreisen hatte ich manchmal dann doch Heißhunger darauf und zumeist findet man die nur am Flughafen). In Mexiko habe ich bisher recht wenige Fastfoodketten gesehen (Außer Subway die sind hier überall). Nach einer weiteren Stunde bin ich dann in Rio Lagartos angekommen. Die Stadt ist nett und ruhig. Gar nicht so wie ich es erwartet hatte. Denn eigentlich habe ich mir die Stadt touristischer vorgestellt. Hier ist alle in Pink und an die Flamingos angelehnt - egal ob Gartenzäune, Wandmalereien oder Türeingänge. Die Promenade ist gut geeignet, um bereits erste Vögel zu beobachten und den Blick auf die Lagune zu genießen. Geprägt ist das Bild aber auch von den vielen Booten und einem etwas dreckigen Hafenbecken.

Tag 7: Bereits um 6 Uhr ging es los mit der am Abend zuvor gebuchten Bootstour. Normalerweise kostet diese 350 Pesos und dauert ca. 2-3h in einem Boot mit bis zu 8 Personen. Aber auch hier war sehr wenig los, weshalb ich letztendlich ein Deal aushandeln konnte für 700 Pesos + 100 Pesos Trinkgeld, wenn mir die Tour gefällt. Alleine mit meinem Guide ging es dann 3h durch die Mangrovenwälder und wir haben zich Vogelarten und ein paar Krokodile gesehen. Das besondere Highlight laut meinem Guide war ein kleiner Black Eagle, da man diese so nur sehr selten zu Gesicht bekommt und zudem natürlich die vielen Flamingos. Sie Standen nur wenige Meter (Ich schätze mal 60-80) vor uns im Wasser (inkl. Kleine Jungtiere). Der Respekt gegenüber der Natur bleibt also gewahrt und darauf haben die Guids sehr viel Wert gelegt. Zudem war es beeindruckend die Falmingos auch in Schwärmen in der Luft zu sehen. Einfach nur ein Wow Erlebnis.
Ich habe mir die Coloradas angeschaut und muss sagen, dass sich die 300 Pesos Eintritt auch nicht lohnen würden. Vom Parkplatz bzw. einer Seitenstraße kann man denn angeblich pinken See sehen. Aber dieser war nicht so richtig pink. Das war also eher ein flopp! Ob das Jahreszeiten abhängig ist oder die Bilder im Internet nachbearbeitet sind kann ich nicht sagen aber die Färbung war nur ganz leicht erkennbar und mit meiner Handykamera nur bedingt einfangbar. Ne Stunde habe ich noch an einem Strand verbracht und dann ging es wieder nach Rio Lagartos, um an der Promenade alles abzulaufen und Vögel zu beobachten. Ein Entspannter Abend.

Im Prinzip war ich jetzt schon fast am Ende der Rundreise. Geplant waren noch Coba und die Gegend um Tulum. Und ich habe den Mietwagen noch 8 weitere Tage. Ich habe mich bisher in den Städten nicht so wohl gefühlt, dass ich gerne länger geblieben wäre. Und die vielen tollen Tempel und Naturerlebnisse sind nicht dafür ausgerichtet, dort mehrere Tage zu bleiben. 7 Tage haben mir also gereicht… Die kurze Idee Holbox zu besichtigen habe ich direkt verworfen als ich die unbezahlbaren Zimmerpreise gesehen habe. Ich bin erstaunt, dass sich Backpacker dahin verirren, obwohl die günstigeren Einzelzimmer 40-60 Euro kosten und die Dorms auch überteuert sind bei recht niedriger Qualität.

Tag 8 & 9: Es ging nun kurz nach Coba (hat mich jetzt nicht vom Hocker gehauen) und dann weiter nach Tulum (Gesamtfahrtzeit ca. 3h). In Tulum habe ich eine tolle Unterkunft am Rande der Stadt gefunden und bin dann auch 2 Nächte geblieben. Die Gegend ist sehr touristisch hat aber trotzdem ihren Charme. Im Stadtbereich gibt es viele Restaurants und Geschäfte. Man kann hier Abends einfach schön schlendern. Die Maya Ruinen sind zwar überlaufen aber aufgrund ihrer Lage tolle Fotomotive und echt sehenswert. Aber: Wenn man sich die Strände anschaut, ist weiterhin alles voll mit Algen. Das macht dann je nach Wunschmotiv auch das ganze Bild kaputt. Eintritt waren 80 Pesos, wenn ich mich richtig erinnere. Das Besondere: Ich habe am Rande der Ruinen immer wieder Ameisenbären beim Spielen und Fressen beobachtet. Die Hälfte der Touris haben diese nicht mal wahrgenommen und die andere Hälfte hat komische Laute von sich gegeben und die Kamera gezückt. Die Tiere haben sich davon aber nicht stören gelassen, da sie vermutlich schon an die Touris gewöhnt sind. Wie oben bereits angedeutet war der legendäre Strand in Tulum nicht zum baden geeignet, da hier meterweis Algen im Wasser waren. Die frühere Schönheit der Region kann man noch erahnen, aber das ist dank Massentourismus längst vergangen. Zudem habe ich noch die Cenote Azul besucht. Eintritt sind 150 Pesos und mit Auto noch mehr (Tipp: Parkt draußen am Highway wie die locals und ihr könnt die Parkgebühren sparen). Die Cenote ist schön und von vielen Fischen geprägt. Über die Fußmassage durch die Fische habe ich mich sehr gefreut. Allerdings ist hier recht viel los.
 
Weitere Infos bzw. weitere Berichte folgen noch. Derzeit bin ich mit Auto in Cozumel und werde hier noch ein paar Tage bis Montag Nachmittag bleiben. Dann geht’s zurück nach Tulum Wäsche abholen. Zudem steht auf dem Plan die Cenote Dos Ojos (ggf. mit Höhlentauchgang) und ggf. das Naturschutzgebiet Sian Ka`an. Ich würde hier die Tour von Meeresseite bevorzugen habe in der Stadt aber keine Hinweise zu den Touren gefunden. Evtl. sollte ich auch mal mit den Touranbieter sprechen und nicht immer weiterlaufen, wenn nichts auf den Plakaten steht. Habt ihr zur Tour noch Infos?

Am 24. muss ich den Mietwagen abgeben. Aktuelle ist aber ehrlich gesagt noch unklar, ob ich die Reise wie geplant fortführe oder doch umplane.



Titel: Antw:Yucatan - Die Halbinsel im Süden von Mexiko
Beitrag von: dirtsA am 25. Mai 2022, 06:06
Zitat
Sicherlich nicht der Beste Start in Mexiko aber woher die meine Nummer hatten, frage ich mich noch immer. Da kommt eigentlich nur der Mietwagenanbieter, das 1. Hotel oder die Einreisebehörde am Flughafen in Frage (letzteres schließe ich mal aus).
Eine weitere Option gäbe es noch, die wohl (wenn dein Name in der Nachricht nicht erwähnt wurde) die wahrscheinlichste ist: In vielen Ländern werden Handynummern neu vergeben, wenn jemand die Nummer aufgibt oder dafür nicht mehr bezahlt. Es könnte also sein, dass du Pech hattest und die Nummer von jemandem erhalten hast, der sich in solchen Kreisen bewegt hat. Ich habe auch in einigen Ländern schon Whatsapp-Nachrichten erhalten, die nicht für mich sondern für den vorherigen Besitzer der Nummer waren. Waren aber glücklicherweise immer nette/neutrale...
Aber... krasse Sache! Das hätte mich auch sehr schockiert und ich hätte mich erst mal nicht mehr sicher gefühlt.
Titel: Antw:Yucatan - Die Halbinsel im Süden von Mexiko
Beitrag von: gismarett am 10. Juni 2022, 07:26
Tag 10-22: Am nächsten Tag habe ich mich entschieden erstmal so richtig lange auszuschlafen und mich danach auf den Weg Richtung Cozumel zu machen. Da ich noch den Mietwagen hatte, habe ich die Autofähre in Punta Venado (Calica) bei Playa del Carmen für 600 Pesos genutzt (Rückreise kostet nochmal 600 Pesos, dauert 1h). Fahrzeit mit der Fähre ca. 1h aber man sollte sich vorab über den wechselnden Fahrplan informieren und ca. 2h vorher da sein.
Cozumel ist eine touristische, aber dennoch sehr schöne Insel. In der einzigen Stadt findet man alles was man braucht. Man braucht hier eigentlich kein Auto/Roller aber ohne muss man entweder überteuerte Touren buchen oder man sieht eben nur die Stadt. Man kann auch hier sehr günstig und lecker essen, wenn man sich von dem Touristengebiet fernhält. Für mich gings morgens immer zum Tauchen und nachmittags habe ich dann etwas unternommen wie beispielsweise die Stadt besichtigen und an der Promenade langlaufen, die Insel mit dem Auto umrunden, die wilden Strände an der Ostküste anschauen und die Geräusche des Meeres genießen (ganz ohne andere Touristen) oder das Naturschutzgebiet im Süden der Insel inkl. kleinerer unspektakuläre Maye Ruinen (Zona Arqueológica El Caracol) und vielen Vögeln sowie Krokodilen anschauen. Zum Tauchen komme ich später nochmal!

Am 24.05.2022 (Tag 15) habe ich den Mietwagen in Playa del Carmen zurückgegeben und bin fortan wieder als „normaler“ Backpacker mit öffentlichen Verkehrsmitteln gereist. Für mich gings nochmal zurück nach Tulum um in Dos Ojos (Cenote) zu tauchen (TG an Tag 16). Außerdem wollte ich das Naturschutzgebiet Sian Ka`an (Meeresseite) im Rahmen einer Tour anschauen. Allerdings sind die Preise wirklich dermaßen überteuert, dass ich mich dagegen entschieden habe (130Euro für ein geteiltes Boot mit ca. 10-15 weiteren Personen zum Schnorcheln). Andere Touren waren sogar noch teurer. Das besondere an der Tour ist die tolle Unterwasserwelt, welche man beim Schnorcheln beobachten kann. Die meisten der angepriesenen Tiere habe ich schon beim Tauchen gesehen. Wirklich besonders sind die Seekühe, welche man mit verh. mäßig hoher Wahrscheinlichkeit antreffen wird. Man merkt einfach, dass Tulum die teuerste Gegend in der Region ist und hier mit den Touristen gut verdient wird. Auf unsere Verhandlungen sind die Touranbieter gar nicht eingegangen… Die meinten nur: „Hundreds of stupid Americans come every day and they pay for the tour“. Im Vergleich zu vielen anderen Ländern mit ähnlich schönen Naturschutzgebieten bekommt man für die Hälfte des Geldes dieselbe Leistung geboten. Letztlich haben wir (+Ein Pärchen aus Cozumel und von den TG in Dos Ojos) uns dann gegen die Tour entscheiden. Ich bin stattdessen nochmal zurück nach Cozumel zum Tauchen. Der einzige Unterschied: Ich war ohne Auto unterwegs. Die Fähre fährt direkt von Playa del Carmen, kostet ca. 200 Pesos (one way) und es dauert ca. 45 min. Das Boot schaukelt deutlich mehr als die Autofähre. Als Nicht-Taucher hätte ich nach 3 Tagen sicherlich keine Lust mehr auf Cozumel gehabt und wäre nicht nochmal zurück gekommen… Aber als Taucher sieht das anders aus!

Zum Tauchen: Vor Cozumel befindet sich das das zweitgrößte Barrier-Riff weltweit. Das Riff ist gesund und unglaublich schön. Allein die riesigen Korallen und vielen Farben sind schon beeindruckend genug. Aber die vielen kleineren und größeren bunten Fische mit allen möglichen Mustern und Farbkombinationen runden das Bild ab. Die Artenvielfallt ist riesig! Und man findet auch zahlreiche größere Tiere wie verschiedene Schildkrötenarten, Haie (vor allem Ammenhaie aber auch Riffhaie und Lemon Sharks), Rochenarten (u.a. Adlerrochen, Blaupunktrochen, Stechrochen…), Muränen, Barracudas, Grouper… Je nach Monat kann man auch noch andere Tier antreffen. Mein Highlight waren auch Haie auf der Jagd. Da hatten wir richtig Glück das beobachten zu können. Insgesamt bin ich 14-mal in Cozumel getaucht und ich bin mega beeindruckt! Die Tauchinfrastruktur ist hervorragend und der Service top. Aber die Preise auch recht hoch. Ich habe mit voller Ausrüstung und 14 TG insgesamt 750 Euro gezahlt (da ist schon ein deutlicher Rabatt drin, da ich so viel getaucht bin!).
Playa del Carmen und Tulum haben ähnliche Preise. Allerdings sind die Tauchgebiete bei weitem nicht so schön wie das Riff vor Cozumel. Andere Taucher haben mir das bestätigt, nachdem sie zuerst vom Festland getaucht sind und dann in Cozumel waren und auch die Aufnahmen, die ich gesehen habe, waren kein Vergleich. Das Festland hat aber was ganz anderes zu bieten was mich mindestens genauso fasziniert hat wie das Riff in Cozumel: Die unfassbar schönen Cenoten. Getaucht bin ich zuerst im Rahmen einer Halbtagestour in Dos Ojos (2TG jeweils unterschiedliche Strecken) für 170 USD und dann später nochmal im Rahmen einer anderen Tour für 230USD in Angelita (1TG) und Dreamsgate (2TG jeweils unterschiedliche Strecken).
Dos Ojos (Barbie Line) ist der perfekte Einstieg fürs Cavernen Tauchen. Man kann hier problemlos innerhalb kürzester Zeit an die Oberfläche kommen, da es sehr viele Öffnungen gibt. Das Lichtspiel ist bei passendem Wetter sehr schön anzusehen. Trotzdem hat man den Charme einer Höhle und die vielen Steinformationen, Stalaktiten, Stalagmiten etc. sind einfach nur unfassbar beeindruckend. Dos Ojos (Batcave) wird ebenfalls als Cavern Dive gehandelt, aber es ist schon etwas dunkler und man kann nicht mehr jederzeit an die Oberfläche kommen. Dieser TG ist aber sogar noch schöner als der vorherige, da die Höhle nochmal einen ganz anderen Charme hat. In der Batcave kann man dann auch auftauchen und kommt in einer kleinen Grotte mit vielen Fledermäusen raus. Beide TG sind für Anfänger geeignet, nicht sonderlich tief (ca. 7m), die Gänge sind sehr breit und es gibt nur sehr wenig Sediment was unerfahrene Taucher aufwirbeln können (=sehr gute Sicht).
Die beiden Tauchgänge in Dreamsgate sind dagegen eher für erfahrene Taucher geeignet, da es Sediment gibt, es sehr dunkel ist und man nicht so einfach aufsteigen kann. Es handelt sich hier per Definition um richtige Höhlen (auch wenn die ebenfalls als Cavern Dive verkauft werden). Es ist genug Platz vorhanden und die Formationen sind mit die schönsten die ich je gesehen habe! Zudem gibt es aufgrund von Luft an der Decke riesige beeindruckende Spiegelungen, tolle Lichtspiele an den Eingängen und auch eine Grotte wo man auftauchen kann inkl. Fledermäuse, Skorpione und Wurzeln.
Angelita ist da ein ganz anderer Tauchgang, da es sich nicht um eine Unterwasserhöhle handelt, sondern um ein Loch, dass sehr tief runter geht (=Deep Dive Erfahrung erforderlich). Von oben schimmert das Licht bei ausreichender Sonne giftgrün. Unten gibt es eine Nebelähnliche Schicht mit alten Bäumen. Das ist so ein richtiger Horrorfilm-Flair aber eigentlich nur ein extrem spektakuläres Naturereignis! Die umgerechnet 380 Euro für 5 Cenoten TG würde ich jederzeit wieder zahlen. Denn die Cenoten sind in dieser Form einzigartig in Mexiko. Auch meine TG in Cozumel waren ihr Geld absolut Wert. Ich bin einfach so unfassbar froh, dass ich länger in Cozumel geblieben bin und mehr getaucht bin.
Titel: Antw:Yucatan - Die Halbinsel im Süden von Mexiko
Beitrag von: gismarett am 10. Juni 2022, 08:11
Zitat
Sicherlich nicht der Beste Start in Mexiko aber woher die meine Nummer hatten, frage ich mich noch immer. Da kommt eigentlich nur der Mietwagenanbieter, das 1. Hotel oder die Einreisebehörde am Flughafen in Frage (letzteres schließe ich mal aus).
Eine weitere Option gäbe es noch, die wohl (wenn dein Name in der Nachricht nicht erwähnt wurde) die wahrscheinlichste ist: In vielen Ländern werden Handynummern neu vergeben, wenn jemand die Nummer aufgibt oder dafür nicht mehr bezahlt. Es könnte also sein, dass du Pech hattest und die Nummer von jemandem erhalten hast, der sich in solchen Kreisen bewegt hat. Ich habe auch in einigen Ländern schon Whatsapp-Nachrichten erhalten, die nicht für mich sondern für den vorherigen Besitzer der Nummer waren. Waren aber glücklicherweise immer nette/neutrale...
Aber... krasse Sache! Das hätte mich auch sehr schockiert und ich hätte mich erst mal nicht mehr sicher gefühlt.

Edit/Einschub vor dem eigentlichen Text: Ich möchte hierauf eigentlich nicht den Fokus legen! Mexiko ist ein wunderschönes Land mit vielen tollen Menschen. Das Thema Kriminalität ist sicherlich ein Problem aber die meisten Touristen merken davon nichts. Hätte ich diese komischen Nachrichten nicht bekommen, dann hätte ich auch mit den Leuten dort nicht drüber gesprochen und die anderen Geschichten nie erfahren. Vermutlich wäre ich dann etwas unbeschwerter gereist. Das Rsiko ist real, wird aber zumeist falsch eingeschätzt. Ich kann Mexiko trotz dieser Stories jedem empfehlen!

Zwar wurde mein Name nicht erwähnt aber die Nachrichten gingen an meine deutsche Nummer (WhatsApp). Ein Vorbesitzer kommt deshalb nicht in Frage. Nach eingen Tagen war dann auch erstmal Ruhe... Aber kurz bevor ich zurück in die Heimat geflogen bin hat die Person es nochmal versucht. Schon irgendwie ein komisches Erlebnis was mir Anfangs auch etwas Angst gemacht hatte.

In Tulum hatte ich beim Cenoten TG dann einen Guide aus Deutschland, welcher seit ca. 15 Jahre in Tulum lebt. Die Nachrichten hat er etwas ernster als ich genommen, auch wenn er davon ausgeht, dass es sich um Scam handelt. Er hatte da in der Vergangenheit auch sowas erlebt. Auf mein Kommentar, dass es mir so vor kommt als hätten die Regierung und Mafia in den Tourigebieten im Yucatan ein stillschweigendes Abkommen (beide profitieren auf ihre Weise vom Tourismus, Regierung lässt Mafiageschäfte zu und die Mafia hällt sich bei Touristen etwas zurück - Morde, Gewalt und Raube) hat er mich auf dem Rückweg in Tulum zu einem Restaurant direkt an der Hauptstraße gefahren. Das Restaurant ist mir zuvor schonmal aufgefallen... Einfach nur weil es das einzige ist was dort geschlossen ist. So richtig genau habe ich mir das damals aber nicht angeschaut, denn die deutlich ersichtlichen Einschusslöcher habe ich erst gesehen als ich darauf aufmerksam gemacht wurde. Das gelbe Absperrband liegt noch im Restaurant und man kann sogar hineinschauen was alles nach den Polizeiarbeiten dort reingeworfen wurde. Das alles konnte ich in 1min sehen, obwohl wir im Auto langsam vorbei gefahren sind. Das ist der Ort wo vor ca. einem Jahr zwei Frauen aus Deutschland und Indien als Machtdemonstration erschossen wurden. In den deutschen Medien wurde von einer Schießerei gesprochen in welche die Opfer zufällig geraten sind. In der Realität wurden die Personen bewusst erschossen, um der Regierung zu zeigen wie machtlos sie ist und den Geschäften klar zu machen was passiert wenn die kein Schutzgeld zahlen. Er hat mir auch noch ganz andere Geschichten erzählt... Dagegen waren meine WhatsApp Nachrichten Kindergarten!

Nichts desto trotz habe ich mich in Mexiko größtenteils sehr sicher gefühlt. Nahezu überall hat man gemerkt, das man willkommen ist (oder falls die Mexikaner angenommen haben das du ein Ami bist, dass zumindest dein Geldbeutel willkommen ist). Passieren kann einem sowas leider überall. Die meisten Menschen wollen nichts böses und sind sehr freundlich. Man kann problemlos in Mexiko reisen, wenn man ein paar Grundsätze beachtet und sich aus gewissen Kreisen raus hällt.
Ein schwacher trost: Auch die Mafia profitiert von den Touristen (u.a. Schutzgeld, Drogenverkäufe, Prostitution) und möchte das diese weiterhin kommen. Hotels und Restaurants gehören sogar recht oft der Mafia zwecks Geldwäsche. Mein Gedankengang mit dem stillschweigenden Abkommen war also nicht komplett falsch.
Diese Machtdemonstration war letztlich ein Mittel um die nichtmehr zahlungsfreudigen Besitzer daran zu erinnern wie schnell die Mafia den Tourismus und damit die Lebensgrundlage vieler zerstören kann. Ich habe viel an die beiden Frauen gedacht und finde es einfach nur traurig, dass es viele Länder gibt in denen Kriminelle so viel Macht haben. In den Philippinen habe ich das Vorgehen des Präsidenten sehr stark verurteilt aber mir fällt im Kontext von Mexiko keine gute Lösung ein...
Titel: Antw:Yucatan - Die Halbinsel im Süden von Mexiko
Beitrag von: gismarett am 10. Juni 2022, 22:39
Tag 23-25: Der erste Tag war ein kompletter Reisetag. Mit dem Bus (240 Pesos) zum Flughafen, Check-In, Flug (ca. 1,5h), mit dem Bus für 240 Pesos nach San Cristobal und ins Hotel. Leider hatte ich in San Cristobal erstmal richtig schlechtes Wetter. Tagsüber waren es 18-22C und es hat nahezu permanent geregnet. Die Menschen hier sind daran gewohnt. In kurzen Hosen und T-Shirt sieht man eigentlich nur Touristen. Die Locals haben Regenponchos, meistens einen Schirm dabei und sind warm angezogen. Durch das Wetter konnte ich an Tag 24 die Stadt nicht wie geplant vollständig erkunden. Obwohl ich trotz Regen los bin und viel gesehen habe, habe ich eben nicht alles geschafft. An eine Tour am Folgetag war auch nicht zu denken oder zumindest haben die Reiseanbieter davon abgeraten. Der nächste Tag war Wettertechnisch etwas besser auch wenn es weiterhin ab und zu geregnet hatte und recht kalt war. Insgesamt bin ich in den 2 Tagen ca. 35km durch San Cristobal gelaufen. Die Stadt ist einfach nur traumhaft schön und war letztlich das Highlight meiner Reise hinsichtlich Städte. Selbst um den Stadtkern herum ist noch alles wunderschön! Ja die Randbezirke sahen sogar besser aus, als in den meisten Touristädten der Stadtkern… Viele tolle Kirchen, schöne Parkanlagen und malerische Straßen. Beispielsweise bin ich die Treppen zur Iglesia de San Cristobalito aufgestiegen mit toller Aussicht, habe mir die Catedral de San Cristóbal de las Casas, das Stadtzentrum, die Innenstadt, welche durch viele Bunte Fähnchen einen ganz besonderen Charme hat, die Guadalupe Church, den Markt, und dutzende weitere Kirchen und tolle Gebäude angeschaut. Zudem habe ich mir 2 Touren für die kommenden beiden Tage gebucht. Wegen diesen beiden Touren bzw. den Sehenswürdigkeiten wollte ich auch von Anfang an unbedingt nach San Cristobal und Palenque.

Tag 26: Die erste Tour (650 Pesos) startete um 4 Uhr morgens. Insgesamt über 7h über wunderschöne Bergstraßen (und ich hätte so gerne angehalten, um Bilder zu machen! Das war definitiv die schönste Aussicht aus dem Auto) ging es zuerst zum Wasserfall Azul. Der Wasserfall ist zwar sehr touristisch und von vielen Ständen gekennzeichnet, aber ich habe dort fast keine Touristen gesehen. Die Anlage ist sehr schön und die vielen kleineren und größeren Wasserfälle haben mein Herz direkt höherschlagen lassen. Insgesamt 2h bin ich dort gewandert und habe das Rauschen des fallenden Wassers mehr als genossen. An diesem Ort hätte ich locker auch einen ganzen Tag bleiben können! Der zweite Stopp (ca. 1h) am Wasserfall Misol-Ha war zwar auch sehr schön konnte aber mit Azul nicht wirklich mithalten. Es handelt sich um einen sehr hohen Wasserfall, der in einem Strahl nach unten fällt. Im hinteren Bereich gibt es noch eine kleine Höhle, in die man für 10 Pesos mit Taschenlampe rein darf und im inneren noch ein sehr kleiner Wasserfall im dunklen ist. Die Stunde hat mir hier vollkommen gereicht, da man auch nicht großartig wandern kann wie am vorherigen Wasserfall. Nun ging es weiter zu der Maya Anlage in Palenque. Und was soll ich sagen, nachdem ich bereits so viele Maya Tempel gesehen habe? Palenque ist einfach nur traumhaft und gehört mit Calakmul zu meinen beiden Lieblings-Maya-Anlagen. 2,5h hatten wir Zeit und ich konnte mich locker 2,5h dort rumtreiben. Die meisten Stände sind außerhalb der Anlage. Aber innen gibt es noch ein paar (nicht störende) Stände an einem zentralen Platz. Insgesamt war das Menschenaufkommen niedrig bis mittel. Die Tempel liegen mitten im Dschungel und es ist etwas bergiger als in Calakumul. Die Tempel an sich sind ein Traum und unterscheiden sich doch deutlich von den zuvor besichtigten Anlagen. Neben vielen bunten Vögeln habe ich bei den Ruinen auch Affen und Affenbabys gesehen was das Highlight Palenque nochmal abgerundet hat. Diese Tour würde ich jederzeit wieder machen. Eine sehr gute Mischung aus Natur und Kultur! Nur der Reiseweg ist nicht ohne… Übrigens zur Rückreise: Ich hatte mich noch gewundert warum wir über die Berge gefahren sind und nicht die Hauptstraße genommen haben. Auf dem Rückweg habe ich die Diskussion zwischen den anderen Personen und Fahrer nur teilweise verstanden aber rausgehört habe ich, ja wir können den Weg nehmen, aber wenn wir zahlen müssen, dann zahlt ihr das. Auf etwa halber Strecke wurden wir angehalten von einer Art Rebellenarmee. Auf der Straße waren Nagelbretter, um die Durchfahrt von Autos zu verhindern. Die Männer waren alle sehr jung und unbewaffnet. Sicherlich haben die Waffen aber wenn dann waren diese eher im Hintergrund. Gefordert wurde ein Wegzoll oder das wir umkehren und den Weg über die Berge nehmen sollen. Die Kommunikation war freundlich, aber bestimmend. Bedroht oder gezwungen wurden wir in keinster Weise.. Auf mich wirkte die Situation absolut ungefährlich. Es wurde aber lautstark um den Betrag diskutiert bzw. gehandelt. Am Ende haben wir pro Person 35 Pesos Maut gezahlt und durften weiter. Dieser Betrag ist übrigens etwa so hoch wie die Mautgebühren an öffentlichen Mautstraßen also aus meiner Sicht ok. Direkt vor und nach dem Dorf Stand das Militär und die Polizei. Allerdings trauen die sich nicht da hoch. In der Vergangenheit gab es da wohl blutige Kämpfe und früher auch Überfälle auf Busse. Das hat sich nun durch den Wegzoll erübrigt, da die Regierung das duldet (wie mir später von einer Person in San Cristobal erklärt wurde).

Tag 27: Die 2. Tour ging in den Nationalpark Cañón del Sumidero. Zuerst haben wir die Schlucht von Oben aus 3 Aussichtspunkte mit einem Aufenthalt von jeweils ca. 10-40 min. betrachtet. Die Aussicht ist einfach phänomenal und wer Interesse an Vögeln hat kommt hier so richtig auf seine Kosten. Danach sind wir mit dem Boot vom Norden ab dem Staudamm Chicoasen ca. 2,5h runter in den Süden nach Chiapa de Corzo gefahren. Dabei durchquert man die Schlucht und es ergeben sich traumhafte Bilder. Die Landschaft ist toll und von besonderen Felsformationen, dem Árbol de Navidad, kleineren Kaskaden und vielen Vogelsichtungen geprägt. Krokodile findet man auch zahlreiche und wir hatten das Glück, dass wir eine kleine Gruppe von Babykrokos gesehen haben. Danach ging es noch nach Chiapa de Corzo (Stadtbesichtungung) aber vor allem in ein sehr leckeres Restaurant. Die Tagestour war schön und die Bootstour mega.

Tag 28: Ich habe nochmal etwas Zeit in San Cristobal verbracht und mir zudem die Grutas Del Mamut angeschaut. Es handelt sich um eine kleine Höhle ca. 10km außerhalb von der Stadt. Alles in allem sicherlich nicht die spektakulärste Höhle in meinem Leben aber für 10 Pesos ein netter Zeitvertreib. Gegen Nachmittag gings dann auch wieder zurück zum Flughafen (240 Pesos, ca. 1h) und von dort zurück nach Tulum.

Tag 29-30: Oben habe ich den Tauchtag in Angelita und Dreamsgate ja bereits beschrieben. Zudem war ich Abends noch recht kurz in Tulum unterwegs, auch wenn ich nach den Mafiageschichten etwas nachdenklich gestimmt war. Nein Angst hatte ich nicht aber die Frage warum Mittel- und Südamerika, dass im Vergleich zu vielen anderen Ländern nicht ansatzweise in den Griff bekommen bleibt schon irgendwie bestehen. Wegen den Tauchgängen war es trotzdem einer der schönsten Tage in Mexiko. Am letzten Tag habe ich mich entscheiden dann doch nochmal nach Playa del Carmen zu fahren und mir die Stadt mal genau anzuschauen. Die Touristengebiete sind schon schön, aber das ist halt einfach nicht meine Welt. Dort kann ich nichts anderes machen als zu konsumieren… Nach einem leckeren, aber überteuerten Essen und evtl. noch einem Eis bis ich einfach voll und kann die nächsten Stunden nichts essen. Keine Ahnung was man dort sonst noch so machen soll…Ich habe mich dann massieren lassen, weil mir irgendwann langweilig wurde. Tulum, Akumal, Playa del Carmen sind für mich eigentlich nur interessant, wegen den Aktivitäten, die man außerhalb machen kann. An keinem der Orte hätte ich ohne Cenoten und andere Spots länger als 1h sein müssen. Cozumel fällt da auch drunter aber zumindest hätte ich dort – ohne Tauchen und Aktivitäten drum herum - 1 Tag verbringen können.

Mein persönliches Fazit zu Mexiko: Das Land hat mir sehr gut gefallen! Es gibt viele beeindruckende Maya Tempel und das Thema Kultur kommt in Mexiko sicherlich nicht zu kurz. Auch was die Natur angeht – egal ob es um Cenoten, den Dschungel, die Wasserfälle, Berge und Landschaften, Lagunen und Mangrovenwälder oder Tiersichtungen geht – ist Mexiko einfach traumhaft. Die Tauchgebiete um Cozumel und in den Cenoten sind Weltklasse. Würde ich nur diese Punkte heranziehen, dann wäre Mexiko ganz sicher unter den Top 3 meiner Reiseländer!
Die Städte und alle von Menschen bewohnten oder besser zerstörten Gebiete waren dagegen nicht so toll. Sicherlich gibt es auch schönere Gebiete wie Merida oder Campeche wo zumindest der Stadtkern ganz nett ist. Oder Izamal eine malerische Kleinstadt. Wirklich vom Hocker gehauen hat mich aber nur San Cristobal (Kategorie Städte). Das Essen ist sehr lecker und ich würde es auch nicht als einseitig bezeichnen. Wer immer nur an Straßenständen ist bekommt halt auch nur dasselbe Zeug. Allerdings ist das meiste Essen auch nicht gerade gesund… Was die Preise betrifft ist Mexiko (Durchschnittswert) im Weltvergleich gehobene Mittelklasse. Betrachtet man nur die Touristengebiete der Amerikaner, dann würde ich sogar von einem teuren Land sprechen. Das Thema Sicherheit ist aus meiner Sicht gegeben. Aber sicherlich fühlte ich mich aufgrund der Ereignisse nicht so sicher wie in anderen Ländern zuvor.
Beim Reisen bevorzuge ich es mich mit Locals auszutauschen und das Land sowie die Kultur zu verstehen. Mir war zuvor schon bewusst, dass es hier ohne Spanisch etwas schwieriger wird mit den Menschen in den Austausch zu treten. Ich hätte aber nicht gedacht, dass man mit Englisch nahezu gar nicht weiter kommt. Die meisten Personen die Englisch konnten wollten was verkaufen. Mal aufdringlicher mal weniger… Mit Ausnahme von einer Hand voll Personen bin ich nicht in die Situation gekommen das Land und die Menschen wirklich kennenzulernen. Man kommt schon irgendwie durch aber das Reisen ist dann nicht so wie ich es mir wünsche. Mit meinen Spanischgrundlagen konnte ich was bestellen oder auch die Basics im Smalltalk.
Die Erkenntnis aus Mexiko ist nun, dass ich erstmal alle Reisen in Mittel- und Südamerika auf Eis legen werde, bis ich die Zeit gefunden habe an meinen Spanischkenntnissen zu arbeiten und mindestens ein A2 Level habe.
Titel: Antw:Yucatan - Die Halbinsel im Süden von Mexiko
Beitrag von: gismarett am 10. Juni 2022, 22:42
Kostenübersicht:

Flüge:
Flüge FFM-Cancun: 600 Euro
Inlandsflüge Cancun-Tuxtla 100 Euro
2x nächtlicher Flughafentransfer: 100 Euro (war leider nicht zu vermeiden)

Transport:
Mietwagen (15 Tage): 470 Euro
Benzin: ca. 280 Euro
Verkehrsmittel (Busse, Fähren, sehr selten Taxi): 150 Euro
Anmerkung: Die Zeit nach dem Mietwagen bin ich deutlich weniger gereist. Darin enthalten ist eine recht lange Zeit in Cozumel und zudem San Cristobal. Für meine Rundreise kommt man mit öffentlichen Verkehrsmitteln bestimmt auch auf ca. 300 Euro. Allerdings müssen dann viele Orte mit einer teuren Tour angefahren werden. Man spart sich letztlich also nichts!

Unterkünfte: Ca 800 Euro
Anmerkung: Ich habe immer in Einzelzimmern oder Appartements geschlafen. In Dorms ist man natürlich etwas günstiger. Ich hatte teilweise auch Zimmer für 20 Euro die Nacht aber insbesondere die touristischen Städte und Gebiete haben den Preis nach oben getrieben. Mit Mietwagen konnte ich Anfangs auf günstigere Zimmer zugreifen, die etwas weiter weg waren. Ohne Mietwagen habe ich mir immer was im Zentrum gesucht und mehr Geld gezahlt.

Lebenskosten (Selbstversorgung 15%, Streetfood/günstige Restaurants 35%, Restaurants Mittelklasse 35%, gehobene Restaurants 10%, Other (z.B. Hygieneprodukte, Medizin…) 5%): ca. 700 Euro.
Anmerkung: Selbstversorgung umfasst vor allem Obst und Getränke sowie 2x selbst Kochen. Wer die Küche aus Mexiko wirklich kennenlernen möchte, der wird an den Streetfoodständen und den günstigen Kantinen nicht alles finden. Sprich hier ist die Auswahl doch recht limitiert, auch wenn das Essen natürlich super ist. Preise für ein Essen reichen von ca. 50-100 Pesos (ca. 5 Euro). In den mittleren Restaurants habe ich dann auch mal Fisch gegessen oder etwas speziellere Gerichte probiert. Kosten lagen für ein Essen bei ca 150-200 Pesos + ca 20-50 Pesos für Getränke (ca. 7,50-15 Euro). Gehobene waren in Tourigebieten und da konnte ein Essen auch mal schnell 300-800 Pesos kosten.

Tauchen:
Cozumel (14TG): 750 Euro
Cenoten (5TG): 380 Euro
Anmerkung: darin enthalten sind auch Ausrüstung, Eintritte in Cenoten, Transport und jeweils ein Mittagssnack/Wasser.

Eintritte/Unternehmungen:
ca. 350 Euro
Anmerkung: Die meisten Maya Gebiete und anderen Sehenswürdigkeiten sowie Cenoten zum Schwimmen haben umgerechnet gerade mal 2-10 Euro gekostet. Die teureren ca. 25 Euro. Die private Bootstour in Rio Lagartos hat ca. 40 Euro gekostet. Alle Touren in San Cristobal waren 80 Euro. 50 Euro für eine Massage in Playa (1h).

Verschwendung:
50 Euro Inlandsflug von Mexiko City (Nicht genutzt)
10 Euro (200 Pesos) verloren
Kreditkartengebühren (ca. 2-4 Euro pro Abhebung): 30 Euro

3200 an Grundkosten
1480 für Tauchen, Eintritte, Touren und Unternehmungen
90 Euro an unnötigen Kosten


Um ganz ehrlich zu sein: Ich hätte nicht gedacht, dass Mexiko doch so teuer ist. Der Vergleich zu meiner Zeit in Asien oder Nordafrika ist enorm, da habe ich jeweils ca. 1000 Euro/Monat an Grundkosten gehabt. Fairerweise muss man dann die 800 Euro für Flüge rausrechnen. Also 1000 Euro/Monat vs. 2400 Euro/Monat. Ich bin zudem in einem der teuersten Gebiete in Mexiko gereist und habe mir sehr viel angeschaut. Wer langsamer reist oder Orte auslässt spart natürlich Geld, aber das möchte ich nicht. Für mich ist Zeit in Kombination mit großartigen Erlebnissen mehr wert als Geld. Tauchen ist ein sehr teures Hobby. Die Preise in Mexiko waren aber auch hier sehr hoch und sogar teurer als in vielen anderen tollen Tauchdestinationen. Trotzdem möchte ich die TG nicht missen, da mich sowohl das Riff in Cozumel als auch die Cenoten extrem beeindruckt haben.
Ursprünglich habe ich mit ca. 3500 Euro an Gesamtkosten gerechnet (inkl. ca. 4-5 Tauchtagen = 8-10TG). Die 1500 Euro Mehrkosten kommen also teilweise durch die weiteren TG zustande aber auch zu einem großen Teil durch die höheren Kosten für Unterkünfte und Lebenskosten.