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Rund um dieses Forum => Off Topic => Thema gestartet von: Vombatus am 28. Dezember 2016, 11:15

Titel: Die Wichtigkeit technischer und ökologischer Transportmöglickeiten
Beitrag von: Vombatus am 28. Dezember 2016, 11:15
Themen die die Welt bewegen.

Wie seht ihr die Wichtigkeit des zahlreichen Nachfragens durch Freizeitreisende, technischer Entwicklung und rentabler Umsetzung ökologischer und preislich erschwinglicher Transportmoeglichkeiten zwischen Europa und Südamerika?

Und bitte sehr. Eure Meinungen …
Titel: Antw:Die Wichtigkeit technischer und ökologischer Transportmöglickeiten
Beitrag von: farmerjohn1 am 28. Dezember 2016, 13:31
Vielen Dank fuer die zuvorkommende Thema-Eroeffnung. Meine Titelwahl waere in etwa gewesen (und ist gleichzeitig Meinungsaeusserung):
'die Wichtigkeit globalisierter und massenhafter Nachfrage durch Freizeitreisende nach erschwinglicher oekologischer Transporttechnik - Schwerpunkte: deren Finanzierbarkeit und  schadstoffemissionsabhaengige Zukunftfaehigkeit allgemein zugaenglicher globaler Mobilitaet', oder aehnlich mit dem gleichen Inhalt. Zum Beispiel anhand der Strecke Europa-Suedamerika.

Ironie an: Das Thema ist 'off-topic', weil: es gehoert in die Absurdheitskategorie, aehnlich der Frage:'Wie kommich mi'm Papierfaltschiffchen vonne Badewanne im Vorgartenfischbecken'. Ironie aus. ;D



 
Titel: Antw:Die Wichtigkeit technischer und ökologischer Transportmöglickeiten
Beitrag von: Vombatus am 28. Dezember 2016, 14:04
Leider haben im Titel nur 94 Zeichen Platz, also nur das: "die Wichtigkeit globalisierter und massenhafter Nachfrage durch Freizeitreisende".

Wie auch immer.

Welche Meinung, realisierbare Vorschläge, aktuelle Kritik und umsetzbare Lösung hast du? Vielleicht kommt dann ein Meinungsaustausch zustande?
Titel: Antw:Die Wichtigkeit technischer und ökologischer Transportmöglickeiten
Beitrag von: White Fox am 28. Dezember 2016, 14:27
Ich finde es ja schön wenn Leute versuchen ihren öklogschen Fussabdruck zu verringern. Die Umsetzung, gerade im Langstreckentransport, ist natürlich schwierig. Man kann ja nicht nach Südamerika schwimmen ;) Grundsätzlich bieten aber mittlerweile so einige Airlines die Möglichkeit ein bisschen extra zu zahlen um den CO2 Ausstoß wieder anderweitig auszugleichen. Das ist ein guter Ansatz und teuer fuer den Einzelnen ist es auch nicht.
Titel: Antw:Die Wichtigkeit technischer und ökologischer Transportmöglickeiten
Beitrag von: Vombatus am 28. Dezember 2016, 14:48
Wobei es nicht nur um Treibhausgase wie CO2 geht, selbst Wasserdampf ist ein Treibhausgas, welches die Erde überhaupt so warm und bewohnbar macht. Mehr Wasserdampf lässt die Atmosphäre auch wärmer werden. (Viel zu viel) CO2 wird natürlich durch Verbrennung erzeugt, ist aber gleichzeitig auch wichtig für Pflanzenwachstum. Und abgesehen davon atmet jeder CO2 aus. ähhm … was ich sagen wollte, es gibt eine Reihe anderer Gase die der Umwelt zu schaffen machen, z.B Schwefeloxide (Schifffahrt) oder Methan (Viehwirtschaft) … und so weiter.

Und zum Thema.

Inwieweit schlagen sich seltene (Freizeit) Langstreckentransporte im Vergleich zu häufigen Freizeitnutzung von Autos (Kurzstrecken) in der Heimat auf den ökologischen Fingerabdruck nieder? Und was ist mit der Wegwerfgesellschaft, von Verpackung bis hin zu Einweg und jedes zweite Jahr ein neues Mobiltelefon, Waschmaschine, täglichen Kaffeepads.

Soll ich mir dann wirklich Sorgen machen, wenn ich alle zwei Jahre nach SOA fliege?

Muss (Langstrecken)Transport so billig sein?
Was ist "Reisefreiheit" wert? Ich darf und kann es, sollen es irgendwann 2 Milliarden Inder und Chinesen auch dürfen?

Ist es nicht die "Geiz ist geil" Gesellschaft, die "me too" Gesellschaft, die falsche Prioritäten schafft?

Fragen über Fragen …
Titel: Antw:Die Wichtigkeit technischer und ökologischer Transportmöglickeiten
Beitrag von: farmerjohn1 am 28. Dezember 2016, 17:46
Ja, ich hatte mir eben vorgestellt, bzw. als selbstverstaendlich vorausgesetzt, dass es gerade unter den Leuten die so privilegiert (ohne oder mit wenig Zeitdruck, ohne Repraesentationszwang, mit Wissenshintergrund, freie Destinationswahl, etc. ) reisen koennen wie viele im Forum, doch eine  erhebliche Mehrheit gibt die   diese Freiheit nutzt um durch ihre wohlbedachte Nachfrage die Welt ein bisschen besser zu machen als sie ist. Denn machen wir uns nichts vor: sowohl Umweltverschmutzung  durch Massenwohlstand (Massenkonsum), als auch unrentable Unternehmungen durch nicht vorhandene Nachfrage   sind beide kuenstlich ueberhoehte, aber in vieler Hinsicht stichhaltige Argumente, um in Zukunft die Anzahl derer die reisen duerfen drastisch (oder erheblich – jedenfalls nicht: 'dramatisch') einzuschraenken.

Dann reisen nur noch 10% zwar relativ luxurioes  aber  streng  beaufsichtigt und dadurch mit engem Perzeptionsfokus  durch die Welt, davon nur 0,5% wirklich frei und zu Original-Attraktionen, waehrend der Rest die Globalisierung nur noch durch Fremddarstellungen (Bildschirm, Schulungsraum, Attrappen, Short-Events an Locations wie Massen-Stadien, etc.)  erleben kann, die in je nach Geburtskaste differenzierten  intellektuellen Anforderungsneiveaus  praesentiert werden, und Ottonormalverbraucher ein Monatseinkommen zahlenmuss, wenn er/sie ausserhalb seines/ihres Alltagsalgorithmus mal ‘pippimachen’(=oekologischen Fussabdruck hinterlassen) muss.

Und ja: Fernreisen muessen noch viel billiger werden. Weil  etwas anderes  allenthalben fuer politische und wirtschaftliche,  aber in einer globalisierten Welt vor allem fuer kulturelle Konflikte sorgen wird.  Vor allem fuer solche die wir durch's Reisen (und zwar mehr durch das moeglichst sorgfaeltige Reisen als durch Wochenend-City-Trips)  ueberwunden hatten.

Und vor allem auch, weil nicht mehr nur der wohlhabende Apotheker am Malawisee Vogelbeobachtungen, die alleinstehende Richterin mit ihren Eltern  alle zwei Jahre eine Suedseereise machen, der Kaufmann 6 Monate im Jahr durch einen fremden Erdteil reist und der Obermonteur ein Jahr ununterbrochen Dauerbaustelle unter lauter Einheimischen durchfuehrt,  Brigitte Bardot mit Gefolge in Martinique Strandurlaub macht, Graf Kalergi einen Vater aus europaeischem und eine Mutter aus japanischem Adel hat.

Sondern weil Ottonormalverbraucher zunehmend in ein globalisiertes Leben mit tiefsten und engsten familiaeren, persoenlichen und kulturellen Bindungen in verschiedenen Laendern und Erdteilen  geraet – momentan evtl. weniger als noch vor 30 Jahren durch den Job (obwohl natuerlich auch), sondern  mehr durch private, wirtschaftliche und politische Umstaende. Etwas uebertrieben ausgedrueckt bedeutet das, ein Leben mit den kulturellen Anforderungen die vielleicht Soraya bewaeltigen konnte,  mit dem Budget von Hinz und Kunz, in einer ueberall immer mehr von Intrigen beherrschten Welt.

Also: je mehr Nachfrage nach umweltfreundlicher Transporttechnologie und – Reiseangeboten entsteht, umso attraktiver werden sie auch fuer Investoren. Darin liegt eine gewisse, wenn auch nicht ueberwaeltigend hohe, Chance.    Aber ein – wenn auch  akademisierter und im Gegensatz zu nuetzlichehn Technologien anscheinend zum Bezahlen von Fernreisen ausreichend finanzierter  – Diskurs der Zerstoerung gegenueber einem Diskurs der Erhaltung bringen  von der Sache her nicht weiter; Verdraengung auch nicht, und Beschimpfungen oder Schikanen nun noch weniger. Es sei den Sulawesi haette in der Celebes-See  ein Oelbohrloch aufgetan, aus dem sie das Kerosin fuer ihre Fluege speist.
Titel: Antw:Die Wichtigkeit technischer und ökologischer Transportmöglickeiten
Beitrag von: Vombatus am 28. Dezember 2016, 18:14
Was? Mensch John, etwas weniger "akademisch" verschwurbelt würde es leichter machen und auf dem Punkt bringen. Es ist wichtig was ankommt, nicht wie du es möglichst umfassend (be)schreibst. … Sender … Empfänger … und so.

Wie auch immer, in deinem Post schwingt noch etwas viel "Wunschdenken" mit oder? Mir fehlt da der konkrete Bezug zur Realität.

Wer entscheidet wer (die 10%?) wohin reisen darf?
Wo bleibt da die "allgemein zugängliche globale Mobilität" und die "erschwingliche oekologische Transporttechnik"?

Titel: Antw:Die Wichtigkeit technischer und ökologischer Transportmöglickeiten
Beitrag von: pawl am 28. Dezember 2016, 20:17
Hi,

zwar halte ich es erstmal für gut, wenn jemand Geld dafür bezahlt seinen ökologischen Fußabdruck zu verringern. Es gibt schlechtere Anlagen.

Die Marktwirtschaft hat aus meiner Sicht nur das Problem, dass die Probleme individualisiert werden (wie vieles). Jeder müsste doch nur für die CO2 Zertifikate bezahlen, dann wird die Welt besser, wenn alle Bio-Produkte kaufen würde, wenn ...

Aber was ist, wenn man sich das nicht Leisten kann? Fliegt doch einfach weniger! Iss halt weniger Fleisch! ...!

Das halte ich für den falschen Weg. Deshalb sind solche Fragen immer nur mit der Gesellschaft zu lösen und nicht durch Produkte die man konsumieren kann.

Aber vielleicht verstehe ich dich auch falsch:

Zitat
Wie seht ihr die Wichtigkeit des zahlreichen Nachfragens durch Freizeitreisende, technischer Entwicklung und rentabler Umsetzung ökologischer und preislich erschwinglicher Transportmoeglichkeiten zwischen Europa und Südamerika?

Gibt es dazu einen speziellen Anlass?

Grüße
Titel: Antw:Die Wichtigkeit technischer und ökologischer Transportmöglickeiten
Beitrag von: Vombatus am 28. Dezember 2016, 20:28
Gute Frage.

… Gibt es dazu einen speziellen Anlass?

Ja, hier gab es ein kleines Vorspiel. Der Titel stammt aus dem Thread, letzter Beitrag.
http://weltreise-info.de/forum/index.php?topic=13995.msg94421#msg94421

In dem Ursprungs-Thread ging es um Schifffahrt, irgendwann dann plötzlich um Magnetbahnen, schließlich um (absolute) Armut (oder nicht Armut) in Mittelamerika … letztendlich ist das hier der Anschluss-Thread, um mehr Raum für Meinungen zu bieten.
Titel: Antw:Die Wichtigkeit technischer und ökologischer Transportmöglickeiten
Beitrag von: farmerjohn1 am 29. Dezember 2016, 14:42
Vombatus:
Nicht 'akademisch verschwurbelt'. Ganz im Gegenteil, ich versuche nur eine Menge Erlebtes und ein bisschen Angelesenes zu abstrahieren und in (eben gerade nicht an akademischen 'Gangmauern' orientierten) sinnvollen und nuetzlichen Zusammenhaengen sprachlich auszudruecken.

Was ich sagen will: wenn keine neuen umweltfreundlichen massentauglichen Transporttechnologien (ohne gigantischen Verbrauch fossiler Brennstoffe, ohne diesen extrem hohen CO2-Ausstoss, ohne Russ, ohne Radioaktivitaet, ohne mehr Wasserverschmnutzung als die Selbstreinigung der Gewaesser erlaubt, ohne Verwuestung von Waldgebieten, etc.) erfunden und eingesetzt werden - dann dauert es wahrscheinlich nicht mehr sehr lange bis der Tag kommt an dem uns unsere Regierungen das Reisen verbieten und ausgedehnte Reisetaetigkeit (wie auch andere Zivilisationsvorteile) auf eine kleine Gruppe von Technokraten (die ausgewaehlte Peroenlichkeitsprofile aufweisen) beschraenken. Die Prozentzahlen sind nur sehr grob geschaetzt. Ob diese Verbote dann direkt durchgesetzt werden oder indirekt ueber Gebuehren- und Abgabenzahlungen fuer Umweltsuenden - wo ist da der Unterschied? Hoechstens in der Psychologie. 
 
Sobald diese Situation eintritt, wird das Urteil der allermeisten Menschen (mich eingeschlossen) ueber andere Erdenbewohner notwendig  und ausschliesslich davon abhaengen, was ihnen von Fuehrungspersonen oder Maschinen ueber andere Menschen und Gruppen in fernen Laendern mitgeteilt wird - und nicht von dem was sie selber vor Ort wahrnehmen und erleben.   

Deswegen waere es gut, wenn Leute wie ihr in einer signifikanten Anzahl mit Kaufkraft und der Mentalitaet freier Buerger in Wohlstandsgesellschaften mittels Nachfrage dafuer sorgt oder zumindest mithelft, dass das Entwickeln und Anwenden umwelttfreundlicher Transporttechnologien rentabel und fuer Investoren interessanter werden.

Und pawl:
jedes Instrument kann konstruktiv oder destruktiv verwendet werden - auch die Marktwirtschaft, auch Kapital, auch soziale Bemuehungen, auch jede Technologie. Und niemand - weder Zentralisten noch Dezentralisten - koennen alle Folgen ihres Handelns im voraus genau und im Einzelnen uebersehen. Daher ist jedes Instrument immer potenziell beides: Problem und Chance. Die Individualisierung der Probleme in der Marktwirtschaft kann dazu fuehren dass Kraefte isoliert bleiben und versickern, sich also keine bahnbrechende Groesse bildet - das ist zumindest fuer eine richtige Sache und ihre Traeger dann schlecht, im unguenstigsten Fall fuer die meisten anderen auch. Andererseits kann es aber auch sein dass einige Individuen richtig denken und wegen der Individualisierng der Probleme in der Marktwirtschaft handeln koennen, woraus sich dann im besten Fall ein allgemeines Umdenken ergibt  - waehrend die grosse Menge oder die Fuehrung gleichgueltig ist oder zu selbstherrlich, oder irrt - das ist dann eine Chance. 



Titel: Antw:Die Wichtigkeit technischer und ökologischer Transportmöglickeiten
Beitrag von: Vombatus am 29. Dezember 2016, 16:20
… Was ich sagen will: wenn keine neuen umweltfreundlichen massentauglichen Transporttechnologien (…) erfunden und eingesetzt werden - dann dauert es wahrscheinlich nicht mehr sehr lange bis der Tag kommt an dem uns unsere Regierungen das Reisen verbieten und ausgedehnte Reisetätigkeit (...) auf eine kleine Gruppe von Technokraten (…) beschraenken. Die Prozentzahlen sind nur sehr grob geschaetzt.

Was bedeutet "dann dauert es wahrscheinlich nicht mehr sehr lange" in Jahren? In Bezug auf welche Regierungen? 1-Welt? Schwellenländer? Und was glaubst du werden die "Wähler" und vor allen die Interessengruppen/Bank- und Industrie-Lobby davon halten? Bei einem allgemeinen Tempolimit vom 120 km/h könnte die Umwelt profitieren.

Zitat: "Das Umweltbundesamt kommt in einer Studie auf ein Einsparpotenzial von 3,2 Millionen Tonnen CO2, bezogen auf das Jahr 2020. Die Schadstoffminderung durch ein Tempolimit entspräche etwa dem jährlichen Ausstoß eines mittelgroßen Kohlekraftwerks" und "Ein Tempolimit würde laut BUND außerdem die Verbreitung leichter und spritsparender Autos befördern, das sogenannte Downsizing. Bei einem 100 Kilogramm leichteren Pkw werde etwa ein Liter weniger an Kraftstoff verbraucht." http://www.zeit.de/politik/deutschland/2013-05/tempolimit-faktencheck/seite-2
Warum glaubst du gibt es kein allgemeines Tempolimit in D?

Und du vermutest, dass die Regierungen die Reisefreiheit, die Tourismusindustrie samt allen Transport- und Dienstleistungsindustrie verbieten würde, um die Umwelt zu schonen? Das halte ich nicht für realistisch. Es gäbe eine Vielzahl anderer Hebel, die mehr bewirken.

Abgesehen davon glaube und hoffe ich, dass eine Vielzahl von Individualreisenden, die in kleinen Hostels wohnen, TukTuks, kleine Restaurants/Imbisse und Lädchen oder ähnliches nützen, einen positiven Einfluss auf den Wohlstand der dortigen "einfachen" Bevölkerung hat. Damit wird natürlich auch mehr Konsum und damit Verbrauch und Verschleiß ermöglicht aber auch eine Wahl- und Investitionsmöglichkeit geschaffen (in Bildung und/oder umwelt- und energiefreundlichen Gütern. Ich sehe darin mehr Chance, als nur in umweltfreundliche Langstrecken-Transporttechnik.

Überlege dir mal wie hoch die Investitionen sind, wenn ein neues Flugzeug, Schiff oder Magnetschwebebahn entwickelt wird. Dazu die Infrastruktur, z. B. Trassenbau. Ja. natürlich sind umweltfreundliche (Massen) Transportmittel ein Muss. Das fängt aber bei der (täglichen) Kurzstrecke an.
Titel: Antw:Die Wichtigkeit technischer und ökologischer Transportmöglickeiten
Beitrag von: Sulawesi am 29. Dezember 2016, 16:54
Zitat: "Das Umweltbundesamt kommt in einer Studie auf ein Einsparpotenzial von 3,2 Millionen Tonnen CO2, bezogen auf das Jahr 2020. Die Schadstoffminderung durch ein Tempolimit entspräche etwa dem jährlichen Ausstoß eines mittelgroßen Kohlekraftwerks" und "Ein Tempolimit würde laut BUND außerdem die Verbreitung leichter und spritsparender Autos befördern, das sogenannte Downsizing.

Interessant - dann fahren im Land der strengsten Geschwindigkeitsbegrenzungen der Welt, den USA, ja sicherlich sehr viele Kleinwagen umher.
Das allein zeigt schon was für ein Blödsinn das Argument ist. Auch in CH sind die Autos nicht kleiner.

Zitat
Warum glaubst du gibt es kein allgemeines Tempolimit in D?

Weil die Bevölkerung massiv dagegen ist. Ich auch.

Zitat
Abgesehen davon glaube und hoffe ich, dass eine Vielzahl von Individualreisenden, die in kleinen Hostels wohnen, TukTuks, kleine Restaurants/Imbisse und Lädchen oder ähnliches nützen, einen positiven Einfluss auf den Wohlstand der dortigen "einfachen" Bevölkerung hat.

Nein, der Tourist der am meisten ausgibt hat einen positiven Einfluss auf das Leben der Bevölkerung und nicht die typischen Billigheimer in Asien die selbst bei einer Nudelsuppe um den Preis feilschen. Eine Rezeptionistin in einem Hosten verdient nur 1/4 von dem was eine andere im Hyatt bekommt.
Titel: Antw:Die Wichtigkeit technischer und ökologischer Transportmöglickeiten
Beitrag von: farmerjohn1 am 29. Dezember 2016, 18:33
Wie lange weiss ich nicht. Ich glaube aber schon alles in diesem Jahrhundert. Lobbies werden in jedem Fall profitieren - das ist auch vielleicht gar nicht schaedlich. Moeglicherweise profitieren einige Lobbies aber  am wenigsten wenn die ganze Welt (also die Waehler der jeweiligen Regierungen) so oder aehnlich hoch entwickelt wird wie heute Europa, Nordamerika oder Nordostasien. Das hat vermutlich eine Reihe von Gruenden - aber ein wesentlicher und auch wirklich stichhaltiger sind Rohstoffverbrauch und die Umweltverschmutzung. Und wenn man den aus der Welt schaffen koennte durch bessere Technologien, dann waere viel fuer eine globalisierte Welt in allgemeinem Wohlstand, Frieden und Freiheit getan.

Warum gibt es kein Tempolimit in Deutschland? gute Frage. Ich glaube da werden in der Politik und im Marketing Dinge falsch verstanden und weitergegeben. Ich kenne mich mit Antriebstechnik nicht gut aus - das ist nicht ganz einfach vorstellbare Technik und ziemlich anspruchsvolle Mathematik  - aber ich weiss dass gerade in Deutschland echte Koenner auf diesem Gebiet herumlaufen. Nach deren Aussagen sind die schlimmsten Umweltverschmutzer ineffiziente Kraftuebertragungen, besonders natuerlich bei Verbrennungsmotoren, aber nicht nur da. So -und was ist der Anreiz um die ganze damit verbundene Arbeit zu leisten - und die Produktion rentabel zu finanzieren? U.a. und ganz wesentlich das Fahren und Verkaufen von schnellen, exakt arbeitenden, bequemen, leisen und - gemessen an ihrer Leistung - vergleichsweise sparsamen Autos fuer eine breite Kaeuferschicht; ausserdem ist der Wert der Technik dort am offensichtlichsten. Zwingst du die Leute ueberall maximal 120 km/h zu fahren, kaufen weniger Leute Porsche oder Audi oder BMW oder andere Hochqualitaetsautos, sondern igendwelche aggressiver beworbenen, protzig aussehenden Kisten, die zwar im gleichen Preissegment liegen und immer, auch bei absoluter bei Hoechstgeschwindigkeit (naemlich von 123km/h) garantiert jede Abgasnorm einhalten und dabei so viel verbrauchen wie ein hervorragendes Qualitaetsauto (das spielend 250 km/h fahren kann) bei 200 km/h verbraucht, aber wegen einfacherer Technik erheblich billiger herzustellen sind. Dann gehen ne Menge Jobs verloren, Know-how und zukuenftige weitere Verbesserungen gehen verloren bzw. kommen erst gar nicht auf, Investoren ziehen ihr Geld ab und gehen lieber in  die Immoblienspekulation in Grossstadtzentren, in Franchise-Brands, bezahlen Forscher dafuer herauszufinden wie man bei 120km/h und drunter den KFZ-Eignern am meisten CO2-Abgaben abnehmen kann, ohne die Norm zu brechen, und werden Aktionaere der Verwaltungsfirmen von CO2-Ausstoss-Ausgleichszahlungs-Eintreiberagenturen, usw.

Uebrigens ist so gesehen das Flugzeug relativ umweltfreundlich: in grosser Hoehe gibt es wenig Energieverlust durch Reibung - ganz anders als beim Schiff, Auto oder Eisenbahn.   Trotzdem koennte man in aehnlicher Weise die Entwicklung von Motoren ohne fossilen Brennstoffverbrauch foerdern.
Titel: Antw:Die Wichtigkeit technischer und ökologischer Transportmöglickeiten
Beitrag von: Vombatus am 29. Dezember 2016, 20:09
Nein, der Tourist der am meisten ausgibt hat einen positiven Einfluss auf das Leben der Bevölkerung und nicht die typischen Billigheimer in Asien die selbst bei einer Nudelsuppe um den Preis feilschen. Eine Rezeptionistin in einem Hosten verdient nur 1/4 von dem was eine andere im Hyatt bekommt.

Nur gibt es wahrscheinlich nicht so viele große Hotelketten abseits der Haupttouristenorte, dann ist es doch schön, dass die Rezeptionistin wenigstens ein Arbeitsplatz im Hostel hat. Ansonsten stimmt natürlich, dass die billig-billig-3-Euro-ist-mir-zu-teuer-ich-suche-mit-meinem-iPad-etwas-billigeres im Zweifel eher kaputt machen als unterstützen. Darum hoffe ich auf faire Ausgabenkultur. Und wenn wir uns die Ausgaben der Reisenden im Forum ansehen sind die wenigsten super-low-budget unterwegs. Und ja, derjenige, der am meisten ausgibt, wird auch einen positiven Einfluss auf die Tourismusindustrie haben.

Wo bleibt dein Geld der Regel Sulawesi? Hyatt oder kleines Hotel/Hostel?
Titel: Antw:Die Wichtigkeit technischer und ökologischer Transportmöglickeiten
Beitrag von: santiago am 29. Dezember 2016, 21:06
Wie lange weiss ich nicht. Ich glaube aber schon alles in diesem Jahrhundert. Lobbies werden in jedem Fall profitieren - das ist auch vielleicht gar nicht schaedlich. Moeglicherweise profitieren einige Lobbies aber  am wenigsten wenn die ganze Welt (also die Waehler der jeweiligen Regierungen) so oder aehnlich hoch entwickelt wird wie heute Europa, Nordamerika oder Nordostasien. Das hat vermutlich eine Reihe von Gruenden - aber ein wesentlicher und auch wirklich stichhaltiger sind Rohstoffverbrauch und die Umweltverschmutzung. Und wenn man den aus der Welt schaffen koennte durch bessere Technologien, dann waere viel fuer eine globalisierte Welt in allgemeinem Wohlstand, Frieden und Freiheit getan.

Warum es keine Tempolimits gibt (in welchem Land ist das noch so?), kann ich kaum beantworten.  Aber ich seh auch in Österreich genug Porsche ;-) und das bei einem Tempolimit von 130 bzw. in einigen Regionen wurde auch Tempo 100 eingeführt (Umwelt). Ohne gröberen Aufschrei.

Deine Gedanken zum Tourismus oder eine Einschränkung der Reisefreiheit vonseiten der Regierung (???) kann ich allerdings in keinster Weise nachvollziehen oder vorstellen. Möglicherweise wird Fliegen wieder etwas teurer, aufgrund höherer Anforderungen bezüglich CO2 Ausstoß usw. aber gleichzeitig wird auch die Technologie immer besser werden. Was für mich auch ok wäre. Es gibt aber genau gar keine Alternative zum Flugzeug auf längere Distanzen. Gibts für deine Theorien auch irgendwelche Belege?
Es könnt ja auch eine Weiterentwicklung Richtung Elektromotoren geben: https://www.welt.de/wirtschaft/article146338021/Das-Flugzeug-der-Zukunft-startet-mit-Elektroantrieb.html
http://scienceblogs.de/flugundzeit/2016/10/14/der-stoff-zum-abheben-die-suche-nach-dem-flugzeug-antrieb-der-zukunft/
https://futurezone.at/science/siemens-neuer-elektromotor-fuer-flugzeuge-hebt-ab/207.933.657
Titel: Antw:Die Wichtigkeit technischer und ökologischer Transportmöglickeiten
Beitrag von: farmerjohn1 am 29. Dezember 2016, 21:58
''Nein, der Tourist der am meisten ausgibt hat einen positiven Einfluss auf das Leben der Bevölkerung und nicht die typischen Billigheimer in Asien die selbst bei einer Nudelsuppe um den Preis feilschen. Eine Rezeptionistin in einem Hosten verdient nur 1/4 von dem was eine andere im Hyatt bekommt.''

Nee, Sulawesi - das ueberlege noch einmal.
Das ist nur teilweise richtig. Natuerlich sollte kein Land seine 5*-Touristen rausekeln. Sehr gut zahlende Kunden im Luxussegment helfen immer, egal wem und wo. Ist auch nicht schlimm wenn sie nur dem Nebenbeigeschaeft der Familie des National-Praesidenten helfen, denn die gibt ihr Geld ja auch in dem betreffenden Land aus. Obwohl ich mir darueber bei internationalen Hotelketten o.ae. nicht so sicher waere - aber egal, zumindest die betreibenden Angestellten, Instandhaltung und der Konsumguetereinkauf sind z.g.T. notgedrungen lokal und kurbeln dort die Wirtschaft an.
Aber: die Hyatt-Rezeptionistin in einem Entwicklungs- oder Schwellenland  hat auch ganz erheblich mehr Ausgaben und (jedenfalls wenn sie von ihrer Arbeit leben muss) ganz erheblich hoehere Risiken als die im Hostel. Um das kurz zu machen nur ein paar Stichworte: Ausbildung (allein Erwerb der erforferlichen Sprachkenntnisse), Wohnung, Kinderbetreung, Jobverlust, Arbeitskleidung und deren Pflege, Beziehung zur Familie in ihrem Heimatdorf - all das kostet sie einen Haufen Geld wenn sie so einen Job hat und nicht den im Hostel, den sie wenn sie ihn verleiert auch in Omas Haus im Heimatdorf weitermachen kann ohne ihren Lebensstandard zu aendern. Und zwar so viel, dass sie dabei ausser den Nimbus, in einem tollen Hotel mit wichtigen Leuten zu arbeiten, nichts gewinnt.

Und natuerlich hilft niemandem ein/e schnorrender/e Billigheimer/In, der/die so lange rumstaenkert bis er/sie die Nudelsuppe unter Selbstkostenpreis kriegt, nur damit er/sie abhaut und nicht die anderen Kunden vertreibt.

Aber der Bevoelkerung hilft am meisten ein  solider Mittelschichtentourismus, der in familiengefuehrten kleinen und mittleren Betrieben uebernachtet, isst, trinkt, im Haus selbst oder beim Nachbarn Ausfluege in die Umgebung und musikalische Praesentationen bucht, so gut wie moeglich aber v.a. zuverlaessig und mit dem Gefuehl eines akzeptablen Preis-Leistung-Verhaeltnis bezahlt, demnaechst  wiederkommt und Freunde mitbringt, die der Besitzer mit Handschlag und Namen begruesst und mit ihnen beim persoenlichen Umtrunk abends an der Bar ueber die Modalitaeten des Sonnatgsausflugs beraet. So wie das bei Ruhpolding oder in Tirol oder an vielen Nord- und Ostseebadeorten auch ist.

Titel: Antw:Die Wichtigkeit technischer und ökologischer Transportmöglickeiten
Beitrag von: farmerjohn1 am 30. Dezember 2016, 03:46
Super, Santiago - danke fuer die Berichte. An sowas in der Richtung hatte ich gedacht - aber warum dauert  die Verwirklichung und kommerzielle Nutzung so lange? Wasserstoff- und Elektromotoren und andere alternative Energiequellen sind seit weit mehr als hundert Jahren bekannt. Aber bisher fuer den massenhaften Alltagsgebrauch immer gegenueber Erdoel (und Atomkraft) zu teuer. Andere Alternativen bringen zu wenig oder zu unregelmaessig Energie, oder verbrauchen mehr Energie als sie bringen -  was als Ausschlusskriterium um einiges gravierender ist; sonst koennte man ja sagen: Sicherheit kostet Geld, Gesundheit kostet Geld - also kostet eine saubere Umwelt eben auch Geld - ein entsprechender Gegenwert wird ja auch dabei geschaffen.
Aber Backpacker und andere Freizeitreisende sind ja nicht so stark unter Zeitdruck; time is money gilt da ja nur beschraenkt oder gar nicht. Sondern es geht um Freiheit von gewohnten Zwaengen, Abenteuer, Adrenalin, Gestaltung nach eigenem Gutduenken, Experimimentieren, Erleben der Fremde, Selbsterfahrung  - manchem auch um Experimentieren mit Idealen.  Das muesste  doch geradezu ein Tummelplatz fuer nicht zu teure, unfertige  (Transportantriebs-)Konzepte im Experimentierstadium sein. Warum ist das nicht so? 

'Deine Gedanken zum Tourismus oder eine Einschränkung der Reisefreiheit vonseiten der Regierung (???) kann ich allerdings in keinster Weise nachvollziehen oder vorstellen'
-> Ja dergleichen faellt mir auch schwer.  Haengt wahrscheinlich auch ein bisschen davon ab an welchen Orten, in welchen Situationen und zu welchen Zeiten man Beobachtungen und Erfahrungen macht.   



Titel: Antw:Die Wichtigkeit technischer und ökologischer Transportmöglickeiten
Beitrag von: santiago am 30. Dezember 2016, 09:11
Super, Santiago - danke fuer die Berichte. An sowas in der Richtung hatte ich gedacht - aber warum dauert  die Verwirklichung und kommerzielle Nutzung so lange? Wasserstoff- und Elektromotoren und andere alternative Energiequellen sind seit weit mehr als hundert Jahren bekannt. Aber bisher fuer den massenhaften Alltagsgebrauch immer gegenueber Erdoel (und Atomkraft) zu teuer. Andere Alternativen bringen zu wenig oder zu unregelmaessig Energie, oder verbrauchen mehr Energie als sie bringen -  was als Ausschlusskriterium um einiges gravierender ist; sonst koennte man ja sagen: Sicherheit kostet Geld, Gesundheit kostet Geld - also kostet eine saubere Umwelt eben auch Geld - ein entsprechender Gegenwert wird ja auch dabei geschaffen.
Aber Backpacker und andere Freizeitreisende sind ja nicht so stark unter Zeitdruck; time is money gilt da ja nur beschraenkt oder gar nicht. Sondern es geht um Freiheit von gewohnten Zwaengen, Abenteuer, Adrenalin, Gestaltung nach eigenem Gutduenken, Experimimentieren, Erleben der Fremde, Selbsterfahrung  - manchem auch um Experimentieren mit Idealen.  Das muesste  doch geradezu ein Tummelplatz fuer nicht zu teure, unfertige  (Transportantriebs-)Konzepte im Experimentierstadium sein. Warum ist das nicht so? 
.....

- Das (Umwelt...) interessiert eine gewinnorientierte Branche (Automobilindustrie) leider nicht (genug). Wobei, irgendwann werden auch Elektroautos so weit entwickelt sein, dass es auch für den normalen Konsumenten leistbar ist. Da geht es langsam in die richtige Richtung. Da sind aber die großen Player, Länder, Unternehmen gefragt. In der EU geht da ja eh einiges weiter, mit diversen Programmen, Förderung grenzüberschreitender Kooperation usw.

- Zeit: Naja, ich hab 5 Wochen Urlaub im Jahr. Mit Zeitausgleich und Fenstertagen werden daraus wohl 6 Wochen. Da ist mir ein schnelles Reisen bzw. Ankommen im Urlaubsland schon sehr wichtig. Und Backpacker, bzw. Langzeitreisende (auf die du wohl abzielst) sind eine gewisse Nische, die viel zu klein und nicht finanzkräftig ist, um da (sehr teure) Experimentierphasen zu starten. 
Titel: Antw:Die Wichtigkeit technischer und ökologischer Transportmöglickeiten
Beitrag von: karoshi am 31. Dezember 2016, 09:47
Uebrigens ist so gesehen das Flugzeug relativ umweltfreundlich: in grosser Hoehe gibt es wenig Energieverlust durch Reibung - ganz anders als beim Schiff, Auto oder Eisenbahn.
Oha, eine gewagte These. Diese Rechnung könnte höchstens aufgehen, wenn man die Schwerkraft vernachlässigt. Im Gegensatz zu Auto, Schiff oder Zug muss beim Flugzeug eine Menge Energie aufgewendet werden, um das Ding überhaupt in der Luft zu halten. Und neben der Reibung entsteht noch viel Widerstand durch Luftverwirbelungen. Es kann natürlich trotzdem sein, dass vergleichsweise wenig Energie für den reinen Vortrieb aufgewendet werden muss, das ist für mich als Laie nicht zu beurteilen. Entscheidend ist aber nur der Gesamtverbrauch. Und da gewinnt auf langen Strecken üblicherweise der Zug oder eine Magnetschwebebahn. Beim Flugzeug kommt noch dazu, dass Emissionen in großer Höhe entstehen, wo sie viel mehr Schaden anrichten.

Dass viele Schiffe Stinker sind, hat sich inzwischen herumgesprochen. Problematisch ist hier vor allem die Qualität des verfeuerten Treibstoffs -- übrigens eine direkte Folge der verschärften Umweltstandards an Land. (Benzin und Diesel werden sauberer, dafür bleibt mehr Dreck im Schweröl.) Wobei ich den reinen Energiebedarf für die Fahrt auch nicht kenne. Die hohen Kosten für Schiffspassagen kommen jedenfalls nicht durch den Energieverbrauch zustande, sondern vor allem durch die gegenüber dem Flugzeug längere Reisezeit (Tage/Wochen vs. Stunden), während der der Passagier ja auch Nahrung und Platz verbraucht (Kabine vs. Sitz).
Titel: Antw:Die Wichtigkeit technischer und ökologischer Transportmöglickeiten
Beitrag von: Sulawesi am 31. Dezember 2016, 15:45
Aber: die Hyatt-Rezeptionistin in einem Entwicklungs- oder Schwellenland  hat auch ganz erheblich mehr Ausgaben und (jedenfalls wenn sie von ihrer Arbeit leben muss) ganz erheblich hoehere Risiken als die im Hostel. Um das kurz zu machen nur ein paar Stichworte: Ausbildung (allein Erwerb der erforferlichen Sprachkenntnisse), Wohnung, Kinderbetreung, Jobverlust, Arbeitskleidung und deren Pflege, Beziehung zur Familie in ihrem Heimatdorf - all das kostet sie einen Haufen Geld wenn sie so einen Job hat und nicht den im Hostel, den sie wenn sie ihn verleiert auch in Omas Haus im Heimatdorf weitermachen kann ohne ihren Lebensstandard zu aendern. Und zwar so viel, dass sie dabei ausser den Nimbus, in einem tollen Hotel mit wichtigen Leuten zu arbeiten, nichts gewinnt.

So kann man sich die Welt zureckt lügen. Du willst allen ernstes sagen es ist positiv wenn Menschen schlecht ausgebildet sind, schlecht verdienen, keine Arbeitskleidung gestellt bekommen,.... das geilste ist wiklich wie du einen guten Job als negativ darstellst weil man diesen ja verlieren könne  :o

Glaubst du allen erstes Mitelklasse Hotels oder Hostels sind Familienbetriebe die nur die eigene Familie beschäftigen?

Nehmen wir mal als Beispiel den Süden Thailand, dem Ort der am schlimmsten vom Backpackermassentourismus betroffen ist. Wer arbeitet da in den Luxusresorts? Thailänder die gut bezahlt werden.
Wer arbeitet da in den Hostels und Mittelklasse Häusern? Burmesen. Um irgendwie an genug Kohl zu kommen sind die meisten auch ganz gut im Drogenhandel involviert.

Oder nehmen wir mal als ganz einfaches Beispiel Deutschland. Eine nette Inhabergeführte Pension an der Mecklenburgischen Seenplatte. Da bekommt ein Angestellter Mindestlohn (wenn überhaupt) und darf unbezahlte Überstunden schieben. Für eine Hotelfachkraft ist dagegen der Job im Hyatt usw. ein Traum.

Zitat
Wo bleibt dein Geld der Regel Sulawesi? Hyatt oder kleines Hotel/Hostel?

Weder noch, wenn ich nicht so geizig wäre allerdings Hyatt.