Weltreise-Forum

Weltreisen und Langzeitreisen => Gefühlswelt => Thema gestartet von: Rasluka am 19. Februar 2015, 19:50

Titel: Angriffslustige Hunde :(
Beitrag von: Rasluka am 19. Februar 2015, 19:50
Hallo,

ist wahrscheinlich ein komisches Thema für diese Kategorie. Aber mittlerweile versaut mir das echt immer wieder den Tag! Bin ja momentan in Südamerika unterwegs und hier gibt es sehr viele Hunde. Die Straßenhunde sind gar kein Problem, die sind eigentlich sehr freundlich und nur auf der Suche nach was Essbarem. Aber die Hunde von privaten Höfen sind echt schrecklich. Es ist mir jetzt schon so oft passiert, dass die Hunde von ihrem Hof oder Grundstück angerannt gekommen sind und mich wahnsinnig aggressiv angebellt haben und auf mich zugesprungen sind. Gestern waren es vier große Hunde, die plötzlich wie wild angerannt kamen. Ich hatte eigentlich eine super Wanderung unternommen, hatte aber dann so Angst vor den Hunden, dass ich die letzten 2 km nicht mehr gemacht habe. Vor allem waren da so viele Hunde, die mich noch angebellt haben und sich Zähne fletschend vor mich gestellt haben. Bis jetzt hat mich noch kein Hund gebissen, aber ich weiß echt nicht, wie ich mich am Besten verhalten soll. Da ich meistens alleine unterwegs bin, ist das einfach noch blöder für mich.

Wie reagiert ihr in solchen Situationen?
Titel: Antw:Angriffslustige Hunde :(
Beitrag von: hawk86 am 19. Februar 2015, 21:08
Habe auch schon aggressive Hunde in SA erleben müssen, allerdings noch nie vier auf einmal.
Ich bin meistens langsam rückwärts weitergegangen und habe den Hund nicht aus den Augen gelassen.
Oft sieht man doch auch bei Einheimischen, dass diese Hunde mit Steinen vertreiben. Teilweise soll es ausreichen einen Hund zu vertreiben, wenn du dich bückst und so tust, als würdest du einen Stein aufheben.
Titel: Antw:Angriffslustige Hunde :(
Beitrag von: karoshi am 19. Februar 2015, 21:35
Nimm einen festen Stock (=Prügel) in die Hand, das verschafft Dir Respekt. Am besten schneidest Du Dir irgendwo einen Wanderstock ab. Der Tipp mit den Steinen ist auch gut.
Titel: Antw:Angriffslustige Hunde :(
Beitrag von: farmerjohn1 am 19. Februar 2015, 23:06
...aber etwa faustgrosse Steine und einen echten Pruegelstock, mit dem du einen Hund auch zur Not so auf den Kopf hauen kannst, dass er ohnmaechtig wird oder jaulend davonlaeuft. Tollwut ist naemlich ein Thema in SA - trotz alljaehrlicher staatlicher Campagnen ist nicht ueberall durchgeimpft.
Fressi aus der Tasche ziehen koennen ist auch ein gutes Friedensangebot - Liebe zu Haus und Herrchen ueberlegt sich so ein Hundi dann schon mal.
Wuetend anschreien (moeglichst laut auf deutsch, vorzugsweise Ruhrpott-Dielekt, im barschen Fussballplatz-Ton) ist auch gut - aber nur wenn du im oeffentlichen Raum aggressiv verfolgt wirst, nicht in Hundi's Revier, sonst koennte er beissen oder der Herr oder Frau Landbesitzer koennte mit der Schrotflinte im Anschlag am Fester stehen... Die Hunde auf den Fincas in SA haben naemlich im Gegensatz zu den Prestige- und Schosstieren in europaeischen Staedten noch echte Aufgaben. Leider erziehen die Halter ihre Tiere selten.
Mir ist bei abendlichen und naechtlichen Motoradfahrten in SA aufgefallen, dass Vollmondnaechte und sehr warme und trockene  Abende bei Hunden bewirken, dass sie weiter als ueblich ums Haus kreisen, und sie aggressiver und aktiver sind als sonst. Auch durch Beachtung derartiger Umstaende kann man das Risiko gebissen zu werden verringern.
 
Titel: Antw:Angriffslustige Hunde :(
Beitrag von: MissMojo am 20. Februar 2015, 04:41
Ich kann Dich total verstehen, habe im Yukon die Situation gehabt, dass mir 2 sehr grosse Hunde fletschend hinter her gegangen sind, einer rechts und einer links. Wusste gar nicht was ich machen sollte ausser einfach ruhig weiterzugehen. Zum Glueck hat eine Anwohnerin sie verbal verscheucht. Ich war in der Mitte einer breiten Strasse also auch wirklich nicht zu nah an irgendeinem Revier.

Seitdem: Baerenspray! Klingt doof oder uebertrieben, aber anders kann ich mich ja nicht wehren ...
Titel: Antw:Angriffslustige Hunde :(
Beitrag von: Eidechsenkönigin am 20. Februar 2015, 12:37
Hi, das sind ja echt Situationen, die man gar nicht gebrauchen kann. Ich wurde im September hier in Deutschland massiv von einem Hund angefallen und mehrfach böse gebissen. Ich war vor diesem Erlebniss immer völlig unbedarft und aufgeschlossen jedem Hund gegenüber. Jetzt trage ich ein Pfefferspray bei mir.
Ich hab mich damals etwas damit beschäftigt, wie man sich bei Hundeangriffen verhalten sollte:


"Nehmen wir eine typische Situation als Beispiel: Ein Jogger läuft arglos durch die Felder. Plötzlich nähert sich ein fremder Hund und rennt hinter ihm her. Wie würden Sie jetzt reagieren?
 
Fehler Nr.1: Wegrennen
"Dass der Hund hinter dem Jogger her rennt, entspricht seinem natürlichen Beuteverhalten. Beim Jagen werden im Hundegehirn Glückshormone freigesetzt. Der Hund wird also für das Hinterherrennen sofort belohnt, er fühlt sich gut. Dabei ist das Hinterherjagen so gut wie nie aggressiv, es macht ihm einfach Spaß zu jagen", erklärt Dagmar Welters. Weil der Hund ist dabei viel schneller ist als der Mensch hat der nicht den Hauch einer Chance zu entkommen. Im Gegenteil: Weglaufen stachelt den Hund sogar noch an.
 
Fehler Nr. 2: Den Hund vertreiben
Wer den Hund in die Flucht schlagen will, reagiert nicht nur falsch, sondern er provoziert ihn sogar. Warum das? "Er fuchtelt mit den Armen und Beinen, das ist ein aggressiver Akt. Das sollte man auf keinen Fall machen. Der Hund fühlt sich provoziert und will sich in dem Augenblick einfach verteidigen." Dabei muss es nicht zum Äußersten kommen, doch es ist gut möglich, dass ein Hund in solch einer Situation zubeisst.
 
Fehler Nr. 3: Anstarren
Den Hund fixieren, um ihn in Schach zu halten: eigentlich doch eine gute Idee – oder? Keineswegs, meint Dagmar Welters, ganz im Gegenteil: "Das ist das Schlimmste, was man machen kann: den Hund zu fixieren, anzuschauen. Das ist in der Hundewelt ein sehr aggressiver Akt, und da ist es sehr wahrscheinlich, dass der Hund auch angreifen wird."

 
Wie verhalte ich mich richtig?
Am besten das Tempo raus nehmen und stehen bleiben. Dem Hund auf keinen Fall direkt in die Augen schauen, sondern sich wegdrehen. Das erfordert zwar Mut, ist aber effektiv. Der Hund dreht ab, weil er vom Menschen keine aggressiven Signale bekommt.
 
Welche Hunde sind gefährlich?
"Die gefährlichsten Hunde sind die, die aufgrund ihrer Größe ganz fest zubeißen können und aufgrund ihrer Wesenseigenschaften Verhaltensstörungen haben", sagt Gerold Günther, Leiter die Abteilung Diensthundwesen der Hessischen Polizei.

Gerade die so genannten Kampfhunde gelten als besonders gefährlich. Deshalb müssen sie in einem Wesenstest beweisen, dass sie keine Gefahr darstellen. Viele Experten glauben jedoch nicht an die Gefährlichkeit bestimmter Hunderassen. Das wirkliche Problem liege woanders, meint auch Gerold Günther: "Oftmals liegt das Problem am anderen Ende der Leine, das heißt der Mensch ist die Ursache für das aggressive Verhalten eines Tieres."
 
Was tun, wenn ein wild gewordener Hund auf mich losgeht?
Gerold Günther rät, irgendeinen Gegenstand, den man gerade zur Hand, hat dem Hund anbieten, ob Handtasche, Jacke oder Stock. "Und dann den Gegenstand nicht loslassen, sondern die Beute streitig machen. Dann bleibt er beschäftigt." Das heißt also: Handtasche, Jacke oder Stock festhalten und den Hund daran zerren lassen. Denn überlässt man den Beißgegenstand dem Hund, wird er schnell das Interesse daran verlieren und könnte den Menschen erneut attackieren.

Zum Glück wollen in den allermeisten Situationen Hunde lediglich spielen. Wenn man ruhig und besonnen bleibt und den Hund ignoriert, wird auch nichts weiter passieren. Wenn dann noch die Hundebesitzer Rücksicht nehmen, zum Beispiel durch rechtzeitiges Anleinen ihrer Hunde, steht einem friedlichen Miteinander nichts mehr im Weg."

Vielleicht hilft es Dir ja...
LG
Titel: Antw:Angriffslustige Hunde :(
Beitrag von: Radlerin am 20. Februar 2015, 13:06
Meistens fahre ich gut damit, langsam zu machen und beruhigend auf den Hund einzureden.

Aber andere Länder, andere Sitten und ich denke, ein deutscher Hund im Wald reagiert anders als ein Hofhund oder angeleinter Hund in einer anderen Kultur.

Ich fand zum Beispiel die Hunde in Laos und Kambodscha sehr relaxt und lieb. Die lagen dösend auf der Strasse und waren nicht aus der Ruhe zu bringen.

In Thailand dagegen war es als Radfahrer teilweise echt ätzend. Nicht nur, dass es viel mehr kranke und streunende Hunde gab, die manchmal auch angriffslustig waren, wenn sie an der Strasse herumlungerten. Die Hunde, die zu einem Haus gehörten, waren teilweise richtig aggressiv und haben uns verfolgt und auch versucht zu beissen. Meistens hat der Dog Dazer geholfen, ein Gerät, das einen für Menschen nicht hörbaren Ton abgibt, der die (meisten) Hunde zusammenzucken lässt und sie wenden sich ab. Meistens haben wir auch Gas gegeben, aber das kann man als Fussgänger ja nicht.

Ich fand übrigens die Hunde in Häusern oder Hostels auch nicht ohne. Die waren meistens lieb, wollten spielen oder einen ablecken, aber das ist ja auch ungesund, man braucht bloss eine kleine Wunde zu haben und kann sich infizieren.

Wenn ich schnell wegfahren kann und will einen aggressiven Haushund kurz auf Distanz halten, reicht auch anbrüllen. Meistens verlässt er ja nicht sein Revier. Ansonsten hat mir der Dog Dazer schon gute Dienste geleistet.
Titel: Antw:Angriffslustige Hunde :(
Beitrag von: farmerjohn1 am 27. Februar 2015, 13:22
Ich weiss nicht ob es tatsaechlich das natuerliche Temperament der Hunde ist was kulturspezifisch variiert - oder doch eher die landes- bzw. gesellschafts- und kulturspezifischen menschlichen Sitten und Gebraeuche des Umgangs mit Tieren, insbesondere mit Haushunden.
Ich finde es interessant, dass Radlerin einen Unterschied zwischen Kambodscha/Laos und Thailand feststellen konnte. Ich habe auch festgestellt, dass die Hunde in Suedmexiko und Belize z.B. viel ruhiger und weniger aggressiv waren als etwa in Spanien oder Kolumbien. Auf dem Fahrrad und Motorrad kriegt man sowas echt gut mit.

Ein gravierender Unterschied zwischen stark agrarisch gegenueber den von modernem, industrialisiertem und dienstleistungsorientiertem Stadtleben gepraegten Laendern ist halt die Funktion der Haustiere. Wo einsame Fincas sind, unbekannte und teilweise tunichtgute Wander-Landarbeiter und andere Leute, die sich lieber verstecken,  herumlaufen und gelegendlich klauen (und sei es nur ein paar kg Ernte, ein halbvoller Benzinkanister oder ein stehengelassener Spaten), wo Nachbar's ausgebrochene Kuehe und Pferde ploetzlich einfallen und die Gemuesepflanzen mit Vorraeten fuer die naechsten Wochen abfressen, wo Nager nachts mittlere Plastikverpackungen durch- und  Esswaren anbeissen, wo sich Gifttiere unter Holzscheiten oder -bauten, oder hinter Gebuesch im Gemuesegarten aufhalten koennen - da ist z.B. ein Hund, der bei Geraeuschen oder beim Nahen von Fremden ordentlich Rabatz macht und eine gewisse Lust zeigt, Fremde erst mal ins Hosenbein zu zwicken,  fast schon ueberlebensnotwendig. Hundeschulen oder engmaschige Zaeune hingegen koennten sich, selbst wenn es ein Angebot gaebe, die einschlaegigen  Halter nicht leisten. Schoss-, Hobby- oder Gebrauchshunde sind von vorne herein entweder zu Softies, zu aggressiven Psychopathen ver- oder zu nur auf Herrchen/Frauchen geeichten Dienstleistungserfuellern erzogen - aber auch ein Hund in mehr als artgerechter Umgebung ist geistig selten auf der Hohe eines Nobelpreistraegers; infolgedessen kann man ihm nicht erklaeren, warum er in einem Fall hundert Meter vom Haus entfernte die Stacheldrahtzaeune und Feldweggrenzen nicht respektieren darf, weil er den Frechnachbarn verjagen soll, der ungeachtet aller freundlichen Bitten mal wieder beim Ueberqueren der fremden Kuhwiese die Zauntueren offengelassen und alle reifen Fruechte vom Baum geklaut und mitgenommen hat, und im anderen Fall den Feldweg und Zaun fuenf Meter vom Haus nicht als sein Eigentum betrachten darf, weil da gerade der Herrchen sehr willkommene, aber unverhofft auftauchende 'Ferien-auf-dem-Bauernhof-Gast' mit schwerem Rucksack, auf dem Fahrrad oder per Mototaxi ankommt. Man sieht: Konflikte legitimer Interessen von Menschen und Tieren, selbst Haustieren, die ja schon lange der Wildbahn entwoehnt sind, sind nicht immer einfach zu bewaeltigen. Sobald Herrchen unterrichtet ist, sollte es natuerlich Leinen geben...
Titel: Antw:Angriffslustige Hunde :(
Beitrag von: Stecki am 27. Februar 2015, 17:26
Hunde die bellen beissen nicht sagt man doch. Ich habe schon viele Kläffer unterwegs gesehen, aber noch nie hatte ich auch nur ein Bisschen das Gefühl dass mich der Hund angreifen würde. Am besten ist wohl keine Angst zu zeigen und normal weiterzugehen.
Titel: Antw:Angriffslustige Hunde :(
Beitrag von: Reisenoob am 28. Februar 2015, 08:11
Hat mir auch schon öfter den Tag versaut...
ich verstehe einfach nicht wie Besitzer mit Hunden so umgehen können dass sie so aggressiv werden.
Titel: Antw:Angriffslustige Hunde :(
Beitrag von: farmerjohn1 am 28. Februar 2015, 22:27
Hat mir auch schon öfter den Tag versaut...
ich verstehe einfach nicht wie Besitzer mit Hunden so umgehen können dass sie so aggressiv werden.
...habe ich doch zumindest fuer laendliche Gebiete romanischer Laender mit warmem Klima erlaeutert, oder mir zumindest Muehe gegeben. Nicht ueberzeugend?
Titel: Antw:Angriffslustige Hunde :(
Beitrag von: pawl am 01. März 2015, 03:42
Die Hunde sind auch das größte Problem meiner Freundin bei unseren Reisen. Wir hatten leider bisher nicht wenige Erlebnisse, die ihr mehr als genug Angst gemacht haben (+1 Affenproblem).

Aber zum Glück ist bisher nichts passiert!

Btw würde ich einschüchtern nur denen empfehlen, die wirklich mutiger sind als der Hund. Der Hund kann auch entscheide stärker zu sein und greift erstrecht an. Dann muss gegenwehr kommen...
Titel: Antw:Angriffslustige Hunde :(
Beitrag von: cocolino am 11. April 2015, 19:58
Kommt vielleicht etwas spät, aber evtl hilft es ja jemandem.
Ich hab eigentlich keine Angst vor Hunden aber im letzten Urlaub im November sind wir zu zweit nachts am Strand gelaufen und waren plötzlich von einer kläffenden Hundemeute, sicher 6 oder mehr Hunde, umgeben. Ich hab mich dann auch an den Tipp mit dem Steine aufheben erinnert. Also einfach nur gebückt, in die Knie gegangen und so getan als würde man etwas aufheben, bzw. einfach etwas Sand in die Hand genommen. Die Hunde sind sofort ein Stück zurückgewichen und beim zweiten Versuch, als auch mein Freund diese Bewegung machte, sind sie alle abgehauen.
In D funktioniert das glaube ich nicht, aber in vielen Ländern werden Hunde tatsächlich mit Steinen verjagt, da wissen die schon Bescheid, wenn jemand was vom Boden aufhebt, dass man besser verschwindet.
Titel: Antw:Angriffslustige Hunde :(
Beitrag von: Felix89 am 13. April 2015, 02:37
Kann gut mit dir fühlen. Hab auch so eine Story, das war in der Nähe von Huaraz, Peru: Ich hab alleine ein bisschen die Hügel erkundet als mich ca. 5-6 grosse und kleinere Hunde bellend umzingelt haben. Ich hatte Schiss, hab mir aber nichts anmerken lassen und bin langsam ein paar Schritte zurück gegangen. Zum Glück kam nach kurzer Zeit der Besitzer der Farm, auf der ich anscheinend gerade herumgelatscht bin, und hat seine Hunde zurückgepfiffen. Puh. Den "Stein aufheben"-Trick werd ich beim nächsten Kläffer mal ausprobieren.
Titel: Antw:Angriffslustige Hunde :(
Beitrag von: Rasluka am 13. April 2015, 04:01
Bei mir war das auch in der Nähe von Huaraz, vielleicht ist es da besonders extrem...? Zum Glück ist mir das seitdem nicht mehr passiert. Hoffe dabei bleibt es jetzt die letzten 1,5 Monate auch... :)
Titel: Antw:Angriffslustige Hunde :(
Beitrag von: Jaamo am 13. April 2015, 09:21
Hat schonmal einer so eine Hundepfeife ausprobiert? Den Ton können Hunde doch nicht ab und müssten dementsprechend doch weglaufen.
Titel: Antw:Angriffslustige Hunde :(
Beitrag von: Radlerin am 13. April 2015, 10:47
Ich habe einen sogenannten "Dog-Dazer", was wohl ähnlich einer Hundepfeife sein dürfte (siehe auch weiter oben).
Hat gut funktioniert.
Die Hunde zucken ein bißchen zusammen und trollen sich. Manche, die sehr aggressiv sind, kommen aber wieder. Da ich mit dem Rad unterwegs war, konnte ich in der Zwischenzeit abhauen (und natürlich mehrmals den Dog Dazer betätigen). War dadurch wohl auch eher das Ziel von Hundeattacken als ein Fussgänger.
Titel: Antw:Angriffslustige Hunde :(
Beitrag von: KingJules am 15. April 2015, 23:56
Hallo,

ich bin zur Zeit ebenfalls in Suedamerika unterwegs. Meine bisherigen Laender waren:
Argentinien
Uruguay (3 Tage =D)
Chile
Bolivien (5 Tage)
Peru
und nun Ecuador

In allen Laendern habe ich mehr oder weniger die gleichen Erfahrungen gemacht, dass die streunenden Hunde gechillt und relaxt sind und wie bereits erwaehnt wurde, nur auf der Suche nach Futter waren.

Hingegen waren die Hunde in Besitz mega aggressiv und aetzend. Das aendert sich jedoch mit der Tageszeit. So wurden auch Streuner nachts aggressiver.
Bisher wurde ich nicht gebissen und hoffentlich werde ich das auch nicht. Meine Taktik ist langsamer und ruhig weiterlaufen und die Hunde NICHT angucken. Also ignorieren.

Uebrigens, mir wurde in Argentinien dazu eine Erklaerung dazu abgegeben: es liegt wirklich daran, wie die Hunde behandelt werden. So wird denen in Argentinien und Chile Essen und Wasser gegeben. So verwahrlosen sie nicht und sind auch nicht aggressiv. Das liegt daran, dass es fuer die Restaurant- und Ladenbesitzer besser ist, wenn es "gepflegte ruhige" Strassenhunde gibt als aggressive, denn die Aggressiven wuerden ihnen die Kundschaft (Touri und Normalo) vergraulen/verjagen.

Cheers,
Julian
Titel: Antw:Angriffslustige Hunde :(
Beitrag von: Oliver13 am 16. April 2015, 11:29
Also ich kann das ganze mit den Hunden super nachempfinden.
Ich bin zur Zeit in Nepal und hab gestern eine wunderschöne Wanderung gemacht. 20km ohne Probleme. Leute in den Dörfen waren super freundlich. Jeder hat mir den weg gezeigt und so....
Aber wirklich auf dem letzten Kilometer, ich konnte das Ziel schon sehen, wurde ich im letzten Dorf von 3 Hunden angefallen, sie sind regelrecht auf mich zugestürmt, manchmal hab ich sie garnicht gesehen. Wurde zwar nicht gebissen, aber sie waren super agressiv. Also nicht nur gebellt, sondern jedes mal knurrend auf mich zugestürmt. Da hatte man gar keine Zeit zu reagieren. Des hat mir echt die schöne Wanderung und den Tag versaut.
Bin am überlegen mir Pfefferspray zu kaufen.
Ich hab zwar eine Tollwutimpfung, aber so ne Infektion und der Biss selbst sind ja auch echt nicht witzig. Vor allem waren des richtig großes Hunde.

Irgendwie schade, dass so viele diese schlechten Erfahrungen machen. :(

Viel Glück weiterhin.
Sichere Reise.

Olli
Titel: Antw:Angriffslustige Hunde :(
Beitrag von: Speedy am 31. Mai 2015, 20:15
Die angriffslustigen Hunde sind auch für mich ein absolut leidiges Thema. In Deutschland hatte ich auch schon 1-2 Erfahrungen, die mir Hunde nicht unbedingt sympatischer gemacht haben. Auf Reisen kamen dann noch einige negative Erfahrungen dazu. Ich bin einer, der auch gerne mal auf eigene Faust die Umgebung erkundet und genau in solchen Momenten ist es immer wieder passiert... noch dazu in Rudeln :-/
Ein kleiner Auszug:

Thailand: Spätabends in Bangkok-Chinatown in einer dunklen engen Gasse, 10m vor meinem Hostel: Ein Hund fällt mich an, zerkratzt/zerreist mir dabei meine Lieblingshose, Anwohner kommen kurz darauf zu Hilfe und beruhigen den Hund (und mich!)...

Vietnam: Auf Cat Ba Island leihe ich mir einen Motoroller aus, erkunde die Insel, fahre einen Feldweg entlang, der zum Ende hin immer enger wird, eine Sackgasse und 4-5 wild bellende Hunde vor mir... Anhalten, den Motoroller langsam zurückschieben, in einem geschickten Moment im unwegigen Gelände drehen, dabei bloß nicht hinfallen und nix wie weg. Glück gehabt.

Samoa: Auf Savai'i laufe ich mit meinem kompletten Gepäck eine kleine Straße am Strand entlang, da sehe ich schon aus etwa 50m Entfernung einen Hund mit gefletschten Zähnen auf mich zulaufen. Weit und breit kein Mensch, ich bin völlig allein, habe Schiss. Ich bücke mich, nehme meinen einen Flip-Flop in die Hand, halte ihn bedrohlich in die Höhe und 3-4 m bevor der Hund mich erreicht hat, tue ich so als ob ich den Flip-Flop auf den Hund schmeißen würde. Der Hund macht einen Satz zur Seite und rennt an mir vorbei, hält danach Abstand zu mir. Mein Herz war mir längst in die Hose gerutscht, aber der Trick mit der "Bedrohung" des Hundes hatte funktioniert.

Malaysia / Borneo: Der Bus schmeißt mich mit 2 Kumpels nur an der Hauptstraße raus, wir müssen noch 500m eine Landstreaße entlang zu unserem Hostel laufen. Es ist nach Mitternacht, wir laufen auf der einen Straßenseite, Hundegekläffe, ... auf der anderen Straßenseite stehen bestimmt 6-7 Hunde, sonst weit und breit kein Mensch. Wir gehen so weit wie möglich entfernt langsam auf unserer Straßenseite an den Hunden vorbei. Wieder mal Glück gehabt. Mein einer Kumpel hatte in Deutschland jahrelang einen Hund, kennt sich bestens mit Hunden aus, aber auch ihm war die Situation echt sehr ungeheuer.

Costa Rica: In Cahuita suchen meine Freundin und ich einen Shop zur Surfboardausleihe. Wir wissen nicht genau wo sich der Shop befindet, gehen getrennt in zwei kleine Nebenstraßen, die nur durch eine Hecke getrennt sind. Ich hab natürlich den Zonk gezogen, da sich meine Nebenstraße als Sackgasse mit Ende auf einem Privatgrundstück herausstelllt: Ein Hund sieht mich, bellt, zwei weitere große hässliche angriffslustige Hunde kommen dazu. Ich kriege Panik, will langsam rückwärts gehen und mir dabei wieder den Flip-Flop ausziehen (der Trick hatte ja schonmal funktioniert). Dabei rutsche ich allerdings in einer Pfütze aus, falle hin, die Hunde kläffend um mich drum rum... meine Gedanken waren irgendwo zwischen "Bitte nehmt nur den linken Arm" und "Ich hatte ein schönes Leben.". Naja, in der Pfütze liegend habe ich wie am Spieß geschrien, in der Hoffnung, dass mich jemand hört (meine Freundin auf der anderen Seite der Hecke hörte das Schreien übrigens, ordnete das aber eindeutig nicht meiner Stimme zu, da ich wirklich wie in Todesangst gekreischt hatte...). Auf jeden Fall kam auch die Frau vom Grundstück schnell angeeilt und beruhigte die Hunde wieder (man stelle sich vor, die wäre nicht da gewesen...).

Ich muss sagen, dass ich bisher nie wirklich gebissen wurde, aber dennoch haben mir diese Hundeerlebnisse fast immer den Tag versaut, weil es erstmal einige Stunden gedauert hat, den Schock zu verarbeiten. Oft habe ich mich dann nur noch in Begleitung der Einheimischen an dieselben Stellen getraut.

Als beste Strategien vermute ich Folgende:
Wenn es ein Grundstück ist und/oder die Hunde mehrere sind, möglichst unauffälliger ruhiger Rückzug, sodass man das Revier der Hunde wieder verlässt.
Wenn es "freies Gelände" ist (z.B. öffentliche Straße, Strand, ...), kann der Trick mit Bücken, Aufheben (oder so tun) und Bedrohen des Hundes sehr hilfreich sein.

Dummerweise weiß man oft auch nicht, wo man sich gerade befindet und mit Panik trifft man zudem auch noch falsche Entscheidungen...
Titel: Antw:Angriffslustige Hunde :(
Beitrag von: tanileha am 01. Juni 2015, 12:17
Ich mag das eigentlich alles garnicht lessen aber ich habe auch so meine Erfahrung mit Hunden.

Also in Südamerika eigentlich nicht, da habe ich auch nicht soooo superviele streunende Hund gesehen. Jedoch in Indien war das für mich echt ein Problem.

Da ich alleine reiste war ich natürlich auch nicht soooo oft abends noch weg. Am Tag sind die ja superchillig und einfach am rumhängen. Aber Nachts, O.M.G. und wehe du kommst auch nur annährend in ihr Revier :-\

1. Szene Pushkar: da hat's ja mehr Touris als sonst wo, viele Kiffers, Chillers, Hippies. Deswegen bin ich etwas hängen geblieben und dann eben nachts (also so um 6 oder so) alleine in Richtung Hostel gewatschelt. Schon auf der "Hauptstrasse" habe ich gemerkt, wie die Hunde anfangen zu knurren. Aber dann in meiner Seitengasse zum Hostel hoch, ich dachte jetzt ists um mich geschehen, jetzt sterbe ich! Zwei Hunde die so krass angefangen haben zu knurren, ich hatte einen Puls von 300!!! Und das Problem dabei ist ja, dass die das auch merken!!! Ich hab beide NICHT gesehen, da die Strasse auch sehr schlecht beleuchtet war. Aber ich habe ja auch schon oft irgendwie gehört wie verhalten und bin somit nicht weggerannt sondern einfach ganz langsam in meinem Schritt weitergegangen...aber verdammt hatte ich da Schiss!!!!

2. Szene Pushkar: hab einen Typen kennengelernt und wollte dann mit ihm hoch auf den Berg, um Pushkar's Sonnenaufgang zu sehen (4 Uhr losmarsch). Die gesamte Strecke war ich irgenwie wegen den sch.... Hunden nervös und unruhig, auf dem Berg dann plötzlich zu oberst als Markier-Ich-Wohne-Hier-Revier zwei Hunde die uns so krass böse angebellt haben, dass ich gesagt habe sorry aber ich geh da keinen Schritt mehr weiter hoch!!!!

Schade, oder? Also eben ich persönlich habe sehr schlechte Erfahrungen in Indien mit all diesen Strassenkötern gemacht (sorry hab nichts gegen Hunde aber das ist eine Zumutung)!!!!

Freu mich schon was das angeht auf meine nächsten Reisen :(
Titel: Antw:Angriffslustige Hunde :(
Beitrag von: Litti am 02. Juni 2015, 05:05
Unsere negativen Erfahrungen mit Hunden haben sich interessanterweise auf Südamerika beschränkt. Gleich am dritten Tag haben wir bei Otavalo/Ecuador Bekanntschaft mit einem Hund gemacht - aus meiner Sicht der gefährlichste Moment der ganzen Reise. Hab den Hund nur noch mit einer Wasserflasche von mir ferngehalten. Vom Gefühl her hätte die ganze Reise da schnell wieder vorbei sein können. Krass war dass es dort wirklich nur so von übereifrigen Wachhunden gewimmelt hat, wir hatten echt eine scheiß Panik und es war ein einziger Spießroutenlauf zurück in den Ort.

Die Streuner hab ich überall auf der Welt als völlig harmlos empfunden.

Wie auch immer, sollte ich nochmal nach Südamerika kommen würde ich mir das mit dem Pfeffer/Bärenspray vielleicht wirklich überlegen.