Weltreise-Forum

Weltreisen und Langzeitreisen => Gefühlswelt => Thema gestartet von: reisende am 26. September 2014, 13:39

Titel: Enorme Entscheidungsschwierigkeiten!!!
Beitrag von: reisende am 26. September 2014, 13:39
Hallo, da bin ich wieder, und bei mir stehen vermutlich 5-6 Monate FREIHEIT auf dem Programm - im Winter, was sehr bald ist, und ich brauche dringend eine Entscheidung, wo es denn hingehen soll. Das macht mir ganz schön Druck und ist mit vielen verschiedenen Gefühlen verbunden.

Auf der einen Seite ist der gelobte Kontinent, das heilige Afrika, und die Länder, wo ich schon mal war ... Namibia, Südafrika, Mosambik, Tansania.... sowie weitere Länder, wo ich vielleicht noch mal hinwill wie Uganda, Kenya, Malawi, Botsuana... Ich würde gerne mal zur Kalahari-Wüste ... und es wäre toll, eine Freundin auf Sansibar zu besuchen (die ich dort kennengelernt habe). 

Auf der anderen Seite ist da das große Unbekannte, für mich ganz Fremde, etwas was ganz neu wäre in meinem Leben: Süd- und/oder Zentralamerika und eventuell noch Teile von den USA (Kalifornien).

Dann gibt es noch Asien, wo ich schon vieles gesehen habe, und hier würde es mich am ehesten wieder nach Indonesien ziehen, mit einem Abstecher in Singapur. Ist aber nicht so dringend, dass könnte ich auch mal mitnehmen, wenn ich mal vorübergehend oder dauerhaft in Australien arbeite oder lebe? (Würde ich gerne mal machen.)

Alles geht nicht, dafür reicht die Zeit nicht. Und jetzt steh ich vor der quälenden Frage: Lasse ich mich auf was Neues ein, oder fahre ich da hin, wo ich schon weiß, wie es da ist? Erweitere ich meinen Horizont auf der Landkarte oder gebe ich mich meinen Zweite-Heimatgefühlen für Südafrika und anliegenden Ländern hin (sowie eventuell Indonesien)?

Was ich eigentlich will unabhängig von dem Kontinent, ist:
- Ich will ganz viel draußen in der Natur sein, wandern, allein mit mir selbst, und ich will mich dabei sicher fühlen!
- Ich will Sonne, Wärme, freundliche Menschen um mich haben.
- Ich will da hin, wo weniger Touristen sind, mich auf die Einheimischen einlassen.
- Fahrradfahren (Mobilität ohne Auto) muss hier und da drin sein.
- Ab und zu etwas lokale Musik, Kultur, also nicht (nur) ganz hinterstes Nirgendwo.
- Das Ganze soll bezahlbar sein, und ich will mich nicht ständig auf (teuren, organisierten) Safaris befinden, lieber allein (oder mit zufällig kennengelernten netten Leuten) unterwegs sein.
- Ich will dahin, wo die Menschen noch nicht so überzivilisiert sind, wo das Leben natürlich ist als hier, weniger organisiert, irgendwie menschlicher.
- Ich will eher ins Grüne bzw. will mich überwiegend außerhalb von großen Städten aufhalten, Wüste, Berge, Meer, Dschungel, Dörfer und kleine Städte.
- Ich will die Zeit dazu nutzen, mir darüber klar zu werden, wie es mit meinem Leben weiter gehen soll. Auf lange Sicht möchte ich gerne auswandern, da bin ich mir aber auch noch nicht sicher, wohin eigentlich! Aber klar ist, dass ich da auch was verdienen muss, ein Land, wo man nur 100 Euro im Monat verdient, kommt nicht in Frage, da könnte ich mir ja den Heimflug nicht leisten. Die Rückfahrkarte muss drin sein! Daher dachte ich, es wäre gut, mir mal die USA anzusehen, ob ich mir das vorstellen könnte, dort zu leben.

Wozu würdet ihr mir raten?
So viele Wünsche und zu viel Auswahl ... wozu könnten meine Wünsche am besten passen?

Liebe Grüße und danke im Voraus für jeden Denkanstoss,
die reisende








Titel: Antw:Enorme Entscheidungsschwierigkeiten!!!
Beitrag von: GschamsterDiener am 26. September 2014, 17:39
Mir würden ja zu deinen Kriterien die Reisterrassen von Nord-Luzon (Philippinen) einfallen, aber die fallen mir des Öfteren ein ;)
Titel: Antw:Enorme Entscheidungsschwierigkeiten!!!
Beitrag von: peka65 am 27. September 2014, 17:45
Deine Wünsche kannst du dir wohl fast auf allen Kontinenten erfüllen.
In Asien wird es wohl am günstigsten sein und in den USA am teuersten.
Wenn du dich mit Auswanderungsgedanken trägst, wäre es natürlich gut Länder zu besuchen, welche für dich in Frage kommen würden.
Länder und Orte zu bereisen in denen du schon warst, bringen die Gefahr mit sich, das du mit zu hohen Erwartungen anreist und dann vielleicht enttäuscht wirst (der 2. Besuch wird immer anders als der Erste).
Ich glaube wirklich weiterhelfen kann dir hier keiner, da musst du schon alleine durch!

GschamsterDiener: Die Reisterassen waren auch mein Highlight auf den Philippinen
Titel: Antw:Enorme Entscheidungsschwierigkeiten!!!
Beitrag von: White Fox am 28. September 2014, 09:38
Zitat
Ich will die Zeit dazu nutzen, mir darüber klar zu werden, wie es mit meinem Leben weiter gehen soll. Auf lange Sicht möchte ich gerne auswandern, da bin ich mir aber auch noch nicht sicher, wohin eigentlich! Aber klar ist, dass ich da auch was verdienen muss, ein Land, wo man nur 100 Euro im Monat verdient, kommt nicht in Frage, da könnte ich mir ja den Heimflug nicht leisten. Die Rückfahrkarte muss drin sein! Daher dachte ich, es wäre gut, mir mal die USA anzusehen, ob ich mir das vorstellen könnte, dort zu leben.

Finanziell kommen da eigentlich nur Europa und die Neue Welt Länder (USA, Canada, Australien, NZ) sowie kleine Teile Asiens (Japan, Südkorea) in Frage. Mit Einschränkungen evtl. noch Südafrika (Monatsgehälter um 500-800 EUR), Teile Lateinamerikas und Asiens (Singapur/Hong Kong?).

Dann musst du dir Gedanken darüber machen, in welcher Klimazone du leben willst:

(Sub-) Polar (zB. Skandinavien)
Gemäßigt (zB. Mitteleuropa, nördliche Hälfte der USA, Japan)
Sub-tropisch (zB. Südstaaten USA, Südeuropa, Australien) - Achtung! Oft kühle Winter ohne Heizung!!
Tropisch (zB. Brasilien, Südostasien)

Für mich kommen da z.B. nur Gemäßigt und Tropisch in Frage, da ich die Winter in den anderen beiden Zonen nicht ab kann (entweder lang und extrem kalt oder eben monatelanges frieren in der eigenen Wohnung bei 5°C).
Wenn du das noch nicht so genau für dich selber weist kannst du die Reise zum ausprobieren nutzen.

Und letztlich musst du recherchieren, in welche Länder du überhaupt einwandern darfst - insbesondere die Neue Welt hat leider sehr restriktive Vorschriften. Daher kommt es nicht nur darauf an was für Sprachen du sprichst, sondern auch, ob dein Beruf im entsprechenden Land gesucht ist.

Wenn du dir dann über die oben genannten Punkte im klaren bist bleiben in der Regel nicht mehr so viele Länder übrig. Auf deiner Reise könntest du dann ausprobieren, welche Kulturen einem zusagen und so es einem landschaftlich, aber auch von den Städten her gefällt.
Titel: Antw:Enorme Entscheidungsschwierigkeiten!!!
Beitrag von: reisende am 28. September 2014, 11:51
Mein Beruf schränkt leider oder zum Glück die Auswahl überhaupt nicht ein. In Australien könnte ich sogar ohne Englisch-Test ein Arbeits-Visum bekommen (Würde allerdings um die 2000 Euro oder Dollar kosten, wenn ich mich richtig erinnere).

Einen Winter in Perth ohne Heizung habe ich schon mal erlebt... Ich fand das auch sehr unangenehm... Aber wenn ich in ein solches Land mit Wintern, die nicht kalt genug sind, um unbedingt Heizungen zu brauchen, ziehen würde, würde ich mir trotzdem eine Heizung anschaffen und dem Problem aus dem Weg gehen. Und tagsüber ist es da im Winter ja total angenehm, genau richtig für Wanderungen. ;)

Südafrika.... tja.... Australien mmh... Ich war nur noch nicht in den USA. Neuseeland und Kanada kommen für mich nicht in Frage, weil zu kühle/kalte Winter.
In den USA könnte ich mich durch einen Job für ein Visum qualifizieren oder durch die Greencard... Ich habe auch schon überlegt, einfach an der Greencard-Lotterie teilzunehmen und es dann eben zu probieren, falls ich eine bekomme. In den USA gibt es so viele Klimazonen, da muss auch was für mich dabei sein. ;) Aber es wäre auch so mal interessant, Kalifornien und nahe liegende Wüsten zu sehen. In den USA gibt es halt so viel mehr Auswahl als in Australien. In Australien müsste ich mit meinem Beruf immer auf der Südseite bleiben, welche kühler ist, da im Norden nix los ist - da findet man ja nur als Gastronom oder Landwirt was.

Jetzt kommt bei einer Reise in die USA noch das Problem dazu, dass ich immer noch keinen Führerschein habe. Ich wäre ganz schön auf andere Leute angewiesen. Oder auf Extrem-Radsport und öffentliche Verkehrsmittel. Halbgut. Wobei ich große Lust auf das Fahrradfahren hätte.

Nunja... Entscheidungen sind nicht meine Stärke... :(  Ich will einfach alles und weiß auch, dass es überall (unterschiedliche) Nachteile gibt... Ein Gedanke, der mir die letzten Tage immer mal ein bisschen hilft: Ich muss ja nicht gleich total auswandern! Erst mal für 2 Jahre hinziehen, dort arbeiten, und schauen, wie es ist. Oder sogar nur 1 Jahr. Auch darauf hätte ich Lust: Mal an verschiedenen Orten dieser Welt zu arbeiten.

Aber jetzt erstmal 5-6 Monate frei. :)
Titel: Antw:Enorme Entscheidungsschwierigkeiten!!!
Beitrag von: White Fox am 28. September 2014, 12:16
Zitat
Mein Beruf schränkt leider oder zum Glück die Auswahl überhaupt nicht ein.
Nein, Neid, Neid.

Zitat
Aber wenn ich in ein solches Land mit Wintern, die nicht kalt genug sind, um unbedingt Heizungen zu brauchen, ziehen würde, würde ich mir trotzdem eine Heizung anschaffen und dem Problem aus dem Weg gehen.
Ich habe es in Melbourne mit Elektroheizern versucht, mit sehr mäßigem Erfolg. Die Sache sieht natürlich anders aus, wenn man sich wirklich entscheidet für immer auszuwandern. Dann kann man ein Haus kaufen oder gar bauen das gescheit isoliert ist und sich eine richtige Zentralheizung einbauen lassen. Das lohnt sich halt ggf dann, wenn es einem sonst vor Ort super befällt und das das letzte Problem ist.

Zitat
Neuseeland und Kanada kommen für mich nicht in Frage, weil zu kühle/kalte Winter.
Kanada auf jeden Fall, da geb ich dir recht. Auckland in NZ dürfte noch ok sein - hat aber wahrscheinlich wieder das Heizungsproblem.

Du klingst aber insgesammt schon so, als würden dich die USA sehr interessieren. Schau es dir doch einfach mal an :) Denn Führerschein kannst du ja noch machen, daran würde ich es im Zweifelsfall nicht scheitern lassen.

Warum beginnst du deine Reise nicht zB. in den USA und reist dann von dort durch Zentralamerika weiter, je nach Zeit evtl auch durch bis Südamerika.

Wenn man sich zwischen verschiedenen Alternativen nicht entscheiden kann liegt es oft daran, dass sie sich im Grunde recht ähnlich sind oder zumindest einen ähnlichen Stellenwert für einen selbst haben. Deswegen mach ich in diesen Fällen einfach irgendwas, es wird schon passen. Auswürfeln kann auch helfen - so lernt man dann auch die eigenen Gefühle kennen wenn einem das erwürfelte Ergebnis doch nicht so gefällt.