Thema: Weltreise zu Ende, Kollaps droht!  (Gelesen 5574 mal)

MR. T

« am: 02. April 2013, 18:25 »
Hey Leute, bin nach 6 Monaten wieder zu Hause.

Meine Freundin und ich waren 6 Monate unterwegs  - USA,AUS,NZ,IND,MAL,THAI,FIJI

Zuerst einmal, es war ein Hammer Trip, alle Bedenken die ich im Bezug auf Reisen mit Partnerin hatte, haben sich in Luft aufgelöst! Auch sonst war es einfach nur sensationell.

Doch jetzt zurück in Deutschland, ich bin seit 14 Tagen zurück bricht eine Welt für mich zusammen, ich kann mir einfach nicht mehr vorstellen hier zu Leben, niemals. Und kommt mir jetzt nicht mit dem Kulturschock dingens. Ich hatte schon vorher ganz schreckliche Gedanken über dieses Konsumleben hier, ich bin ein Mensch der weiss dass er im Käfig sitzt. Diese Reise hat alles um das 100fache verschlimmert, es gibt keinen Ausdruck für das was in meinem Kopf vorgeht. Ich muss einfach auswandern, und ich plane dies in den nächster Zeit zu tun bevor mich das Leben hier wieder einholt! Kennt das irgendjemand? Gibts hier Auswanderer? 

Liebe Grüße

P.S. an alle die ihre Reise nicht mehr genießen können und auf höchstem Niveau jammern, genießt es verdammt!!! Ihr wisst nicht was euch zu Haus erwartet!
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Vombatus

« Antwort #1 am: 02. April 2013, 21:00 »
Den und andere Threads zum Thema "Danach" hast du sicher schon entdeckt.
http://weltreise-info.de/forum/index.php?topic=7767.0

Dazu gibt es übers Auswandern mit der Suche einige Beiträge
z.B.: http://weltreise-info.de/forum/index.php?topic=7891.0

Wo könntest du dir denn vorstellen zu leben? Dort wo es kein "Konsumleben" gibt?

Bin da gerne etwas kritisch mit meinen Fragen, weil ich denke, dass du da etwas zu emotional von Auswandern sprichst und dabei eben vergisst, dass du hier nicht im goldenen Käfig sitzt und das was dich und alle "Zuhause" erwartet, ist das wovon ca. 5 Milliarden Menschen auf der Welt Träumen und alles geben würde um mehr davon zu haben.

Du weißt was ich meine … und ich kann auch dich gut verstehen. Aber so schwarz/weiß/gut/böse ist es nunmal nicht. Oder?
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ulmi

« Antwort #2 am: 03. April 2013, 10:32 »
Ich kann Vombatus nur beipflichten (auch wenn ich mich nicht unbedingt NUR glücklich fühle in unseren Gefilden).

Der Mensch strebt ja immer nach dem, was er nicht hat. Und dann hat er das andere und plötzlich ist das alte wieder das bessere.
Ich möchte Dir auch nicht den Wind aus den Segeln nehmen.
Aber wenn Du sagst Konsumgesellschaft muss man schon überlegen, wo gibt es das nicht. Bei meiner Südamerikareise habe ich zwar festgestellt, dass wir in Europa auf hohem Niveau meckern. Aber das Konsumdenken und -handeln/Statusgetue finde ich in vielen Ländern ausgeprägter als z.B. in Deutschland.
Ich meine damit nicht nur südamerikanische Länder und möchte da auch nicht alle über einen Kamm scheren (oder schären?). Aber ob es dort wirklich besser ist, als bei uns...?
Was man dagegen schon feststellen kann ist, dass wir Europäer in vielem einfach unentspannter sind als z.B. Latinos. Vielleicht macht uns das unglücklich (unglücklich sind wir ja nicht wirklich).

Mir ging es aber ähnlich: Bin seit knapp halbem Jahr wieder da und habe viel "auf und abs" gehabt und überlegt was ich denn sinnvolleres, angenehmeres Arbeiten könnte als bisher. Es waren auch ordentliche Tiefs dabei, wo ich nicht wusste, ob ich wieder einfach als Arbeitnehmer meinen Alltag runterreißen möchte und auch sonst mein Leben in einem mehr oder weniger starren Rythmus führen möchte.
Ergebnis ist/war, dass ich erstmal nix wirklich Praktikables gefunden habe für mich, weil am Ende muss man ja doch Geld verdienen, um das von allen gewünschte angenehme Leben zu haben. Und so arbeite ich erstmal wieder ganz normal, in dem was ich kann und dann sieht man weiter....
Vielleicht ist es am Ende so, wie bereits gesagt wurde, dass wir es unglaublich gut haben und eventuell NUR mal unsere Sichtweise etwas positiver gestalten und das angenehme mehr genießen und wertschätzen sollten.

Meines Erachtens lohnt es sich aber auf jeden Fall, sich diese Gedanken zu machen, vielleicht hat man ja mal die zündende Idee. Und eines wird einem bewusst klar: Man lebt bestimmt "glücklicher", wenn man sich auf das Angenehme konzentriert und die Dinge, die man hat, zu schätzen weiß.

Grüßle vom ulmi
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Jens

« Antwort #3 am: 03. April 2013, 10:50 »
Ich kann Vombatus nur beipflichten (auch wenn ich mich nicht unbedingt NUR glücklich fühle in unseren Gefilden).

Dem kann ich mich auch anschließen!!

Bin seit vier Monaten wieder zu Hause und zurück bei meiner alten Arbeit. Selber habe ich mich für Aussenstehende gar nicht verändert, jedoch stelle ich jeden Tag wieder fest, dass die Mentalität von vielen hier lebenden Menschen und dabei meine ich nicht nur Deutsche einfach fürchterlich ist. DIeses ich drück dir einen rein, sich nicht auf ein Wort was gesagt wurde verlassen können und dieses streben nach Geld und Macht ist einfach so wiederlich! Aber auch solche Verhaltensweisen habe ich auf meiner Reise manchmal feststellen können, wenn ich kurz hinter die Nicht-Touri-Fassade schauen konnte. Auch ist mein bester Kumpel nach Afrika mit deiner Frau ausgewandert und sie ist dort geboren und hat auch Familie dort, dabei konnte ich sehr gut beobachten wie schwer es ist in einem fremden Land Fuß zu fassen.
Der Mensch strebt ja immer nach dem, was er nicht hat. Und dann hat er das andere und plötzlich ist das alte wieder das bessere.

Da steckt viel wares drin und wenn du dich kritisch hinterfragst wirst du das auch an Beispielen aus deinem Leben untermauern können.

Was ich versuche ist, mich von den Spiesigkeiten und den Erwartungshaltungen anderen abzutrennen und mein Leben so leben wie ich es mag und dann kann und ist Deutschland ein wunderbares Land, denn dieses Land hat auch einiges zu bieten - obwohl oder weil es so viele Regeln hat.

Ich war auch schon mal kurz davor auszuwandern, aber habe den Schritt hier zu bleiben nie bereut. Dafür genieße ich Freiheiten, die ich in anderen Ländern nie hätte, wie z.B. meine zweite Auszeit zu panen! ;)
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Vada

« Antwort #4 am: 03. April 2013, 11:23 »
Ich kann Vombatus nur beipflichten (auch wenn ich mich nicht unbedingt NUR glücklich fühle in unseren Gefilden).

Dem kann ich mich auch anschließen!!

Bin seit vier Monaten wieder zu Hause und zurück bei meiner alten Arbeit. Selber habe ich mich für Aussenstehende gar nicht verändert, jedoch stelle ich jeden Tag wieder fest, dass die Mentalität von vielen hier lebenden Menschen und dabei meine ich nicht nur Deutsche einfach fürchterlich ist. DIeses ich drück dir einen rein, sich nicht auf ein Wort was gesagt wurde verlassen können und dieses streben nach Geld und Macht ist einfach so wiederlich! Aber auch solche Verhaltensweisen habe ich auf meiner Reise manchmal feststellen können, wenn ich kurz hinter die Nicht-Touri-Fassade schauen konnte. Auch ist mein bester Kumpel nach Afrika mit deiner Frau ausgewandert und sie ist dort geboren und hat auch Familie dort, dabei konnte ich sehr gut beobachten wie schwer es ist in einem fremden Land Fuß zu fassen.
Der Mensch strebt ja immer nach dem, was er nicht hat. Und dann hat er das andere und plötzlich ist das alte wieder das bessere.

Da steckt viel wares drin und wenn du dich kritisch hinterfragst wirst du das auch an Beispielen aus deinem Leben untermauern können.

Was ich versuche ist, mich von den Spiesigkeiten und den Erwartungshaltungen anderen abzutrennen und mein Leben so leben wie ich es mag und dann kann und ist Deutschland ein wunderbares Land, denn dieses Land hat auch einiges zu bieten - obwohl oder weil es so viele Regeln hat.

Ich war auch schon mal kurz davor auszuwandern, aber habe den Schritt hier zu bleiben nie bereut. Dafür genieße ich Freiheiten, die ich in anderen Ländern nie hätte, wie z.B. meine zweite Auszeit zu panen! ;)

das könnt ich jetzt glatt unterschreiben.
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MR. T

« Antwort #5 am: 03. April 2013, 11:27 »
So ich versuch dann jetzt mal einfach genauer zu erklären was ich meine und was mich beschäftigt.

Erstmal zu der Sache nach mehr streben oder wollen: Jeder von uns die wir wie ihr so schön sagt ja schon die beneideten in der Welt sind, wünscht sich doch immer mal im Lotto zu gewinnen und einer von diesen superreichen zu sein, dabei wissen wir alle dass wir dass eigentlich nicht wollen, weil wir dann in Gesellschaften verkehren die wir nicht leiden können, andere Etiquetten annehmen müssen...usw usw alles um unser Hab und Gut zu schützen und gleichzeitig präsentieren.

Und aus meiner Liste kann auch jeder entnehmen dass ich auch in westlichen Ländern war, und nicht monatelang ein Wüstenvolk besucht habe, so weiß ich dass es auch an anderen Ecken der Welt viel Konsum gibt. Aber wie Jens schon sagt ist die Mentalität hier also in D einfach keine Mentalität sondern Anonymität aus Angst. Vor wem und vor was?

Der nächste Unterschied von Konsumgesellschaft zu Konsumgesellschaft, sieht man in Australien oder NZ. Es gibt noch junge Familien. Die Leute verdienen einfach so gut dass man es sich leisten kann mit 25 Kindern zu bekommen, wobei man auch hier sagen muss dass es hier in D auch besonders schwierig is, es gibt glaub ich nirgenwo mehr bescheuerte Gründe keine Familie zu gründen, Karrieren die keine sind, sondern Sklaverei, der Druck man könne erst Kinder haben wenn die C-Klasse vor der Tür steht - allles andere wäre ja unverantwortungsvoll.

Ein defintiver Grund auszuwandern wäre defintiv mein innerstes Verlangen nach wärme, Sonne und Meer. In vielen Gegenden um den Äquator kann man eine einfachere Gesellschaft entdecken. Die Leute sind so viel entspannter, die Uhr tickt so langsam. Ich komme jetzt in D an und meine Mitmenschen freuen sich über 5 Grad und 1 h Sonne weil es 6 Monate bitterkalt und dunkel war - Depressionsgründer Nr 1. (Ich wohne nähe der Alpen, deshalb viel Schnee)

Nächster Grund ich bin Surfer gewesen und jetzt erst recht geworden. 6 Monate surf haben mir dass erste mal in meinem Leben gezeigt dass es sowas wie Spiritualität gibt, dass die Natur unser all Mutter ist, dass hab ich lieben und schätzen gelernt und zur Droge gemacht. Dass kann ich vom Fußballplatz in der Nachbarschaft nicht behaupten :)

Und wer sagt wir habens hier ach so toll und sind so frei bla bla bla...meine Güte macht doch mal die Augen auf Freunde. Wie kann man sagen man ist frei wenn man morgens um 7 aufsteht, abends um die selbe Zeit nach Hause kommt, dass Leben ein einziger Schuldenberg ist der dich an deine Scheißarbeit für dein Leben bindet, nur damit du tolle Sachen hast und dich Hausbesitzer nennen darfst. Allerdings kannst du dich mit deinem Haus und deiner Nachfahren da drin erst beschäftigen wenn du mit 67 in Rente bist und 90 % deiner Schulden abgezahlt hast. 40 % gehen drauf oder erkranken schwer dass sie das Leben dann noch genießen könnten.

Ja natürlich habe ich mir hier die Auszeit erst leisten können, aber wir gehören zu dem geringen Teil die ihr verdientes vll richtiger einsetzten als der Rest ich weiß es nicht, ich respektier jeden meiner Freunde die hier leben und versauern wollen, aber ich werd mir als Opa nicht grisgrämig im Sessel die Tageschau reinziehen; Sondern, mit nem 8.0 Longboard im Wasser liegen und mich Stundenlang über das Leben mit jungen Reisenden wie mir unterhalten...und bei manchen schafft man es mit seiner Geschichte ein Loch in den erzogenen Wohlstand zu erzählen...

Letzter Punkt, jeder der Reist weiß inzwischen wie sinnfrei Fernseher und Co sind, Sachen die kein Mensch braucht, dennoch seit ihr in D sofort wieder abhängig. Ihr seit zu Müde um nach getaner Arbeit mit dem Nachbarn ein paar Takte zu quatschen, oder mit Freunden ein Bierchen trinken, geschweige den mit der Partnerin auszugehen, alles einfach zu anstrengend. Lieber die Hartz 4 Mühle anwerfen und sich geistig benebeln lassen.

Nehmts mir bitte nicht böse :)
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Jens

« Antwort #6 am: 03. April 2013, 11:42 »
Ein defintiver Grund auszuwandern wäre defintiv mein innerstes Verlangen nach wärme, Sonne und Meer. In vielen Gegenden um den Äquator kann man eine einfachere Gesellschaft entdecken. Die Leute sind so viel entspannter, die Uhr tickt so langsam. Ich komme jetzt in D an und meine Mitmenschen freuen sich über 5 Grad und 1 h Sonne weil es 6 Monate bitterkalt und dunkel war - Depressionsgründer Nr 1. (Ich wohne nähe der Alpen, deshalb viel Schnee)

Ja wenn es dir um die Sonne und besseres wetter geht, dann musst du wiklich auswandern, das kann dir Deutschland nicht bieten!!! Achte aber auch dann darauf, dass du dich nicht über die Hitze beschwerst, wenn deine geliebte Klimaanlage ausfällt (kleiner Witz)  ;).

Und wer sagt wir habens hier ach so toll und sind so frei bla bla bla...meine Güte macht doch mal die Augen auf Freunde. Wie kann man sagen man ist frei wenn man morgens um 7 aufsteht, abends um die selbe Zeit nach Hause kommt, dass Leben ein einziger Schuldenberg ist der dich an deine Scheißarbeit für dein Leben bindet, nur damit du tolle Sachen hast und dich Hausbesitzer nennen darfst. Allerdings kannst du dich mit deinem Haus und deiner Nachfahren da drin erst beschäftigen wenn du mit 67 in Rente bist und 90 % deiner Schulden abgezahlt hast. 40 % gehen drauf oder erkranken schwer dass sie das Leben dann noch genießen könnten.

Nimms mir nicht übel, aber ich glaube, dass die Menschen hier in diesem Forum die Augen auf haben und locker über den Tellerrand schauen! Ich habe einige Leute kennengelernt, z.B. bei der DZG, die auch ausgewandert sind, oder knapp dreisig Jahre gereist sind und jetzt im Alter von 60 wieder nach Deutschland zurückkehren, weil das Sozialsystem so gut ist! Die haben in Australien gelebt und kommen im Rentenalter zurück und was haben sie dann hier.... Nicht viel!! Soziale Kontake gleich Null, meistens keinen Rentenanspruch und leben dann in einer kleine Wohnung am Limit!! Das will ich mir nicht antun! Ich brauche kein Auto, kein Mercedes, aber ich brauche Freunde und Freundschaften, denn die machen das Leben auch aus!
Und ganz ehrlich, ich werde nicht bis 67 arbeiten, ich steig schon vorher aus, mit einigen abzügen, aber dafür hab ich meine Heimat und früs Reisen reicht die Kohle dann auch noch!! Und wenn du von diesen 40% sprichst die hier drauf gehen, dann würde ich gerne wissen wieviel % im Ausland scheitern!!! Ich denke diese Zahl wird zweistellig sein und mit einer 9 beginnen!

Du musst deinen Weg selber finden und bekommst hier von Leuten eine ehrliche Antwort mit der du dann auch leben musst.
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MR. T

« Antwort #7 am: 03. April 2013, 11:54 »
 
Zitat
Du musst deinen Weg selber finden[/b] und bekommst hier von Leuten eine ehrliche Antwort mit der du dann auch leben musst.

Und wie gesagt ich respektier alles andere und bin da sehr tollerant. Und wenn ich mit den Antworten nicht leben könnte würde ich keine Fragen stellen. Ich frage hier weil wie du schon sagst einige sind die über den Rand schauen durften, und da darf man auch gerne Diskussionen anregen glaub ich :)
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steelydan

« Antwort #8 am: 03. April 2013, 13:03 »
Wer zwingt Dich denn, den ganzen Konsum-Kokolores in Deutschland mitzumachen?

Was hält Dich davon ab, Dir hier eine Arbeit zu suchen, die Dir wirklich Spaß macht?

Denkst Du wirklich, dass es der Sinn des Lebens ist, mit immer den gleichen Leuten immer die gleichen Gespräche zu führen?

Wo steht geschrieben, dass das Leben in Deutschland ein einziger Schuldenberg sein muss?
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NRW

« Antwort #9 am: 03. April 2013, 13:13 »
Hallo,

bei meiner Freundin und mir geht es im September auf eine 1-jährige Weltreise. Natürlich überragt die Vorfreude, aber Gedanken an "danach" machen wir uns natürlich auch manchmal.

Insgesamt denke ich auch, dass es uns in Deutschland sehr gut geht, nur vergessen wir dies viel zu häufig. Die Arbeitsbedingungen sind insgesamt gut und die Einkommen verhältnismäßig hoch. Ich schätze mich glücklich, dass ich innerhalb von drei Jahren so viel Geld ansparen konnte, um die Welt für 12 Monate zu bereisen. Die Menschen in den meisten Ländern werden hierzu nie die Möglichkeiten haben. Sollte man bei uns nicht mehr arbeiten können, sorgt ALG II zumindest für das Dach über dem Kopf und einen gefüllten Kühlschrank. Natürlich ist nicht alles toll in Deutschland, aber wenn man ehrlich ist, haben wir doch ganz gute Rahmenbedingungen für ein gutes Leben erwischt?!

"Du musst deinen Weg selber finden"

Dem kann ich mich nur anschließen. Ja, mich kotzen die Leute auch schrecklich an, die nur Status, ihren neuen Dienstwagen und die Hausfinanzierung im Kopf haben. Und ja, von 7-19 Uhr zu arbeiten ist für mich auch nicht erstrebenswert um dann vor dem Fernseher einzunicken! Aber, man muss das Spiel doch nicht mitspielen!! Ich hatte so einen Job nach meiner Ausbildung für 3 Jahre. 50 Stunden und mehr + Rufbereitschaft + Wochenenden. Hobbies, Freunde gleich Null! Nun arbeite ich als Sachbearbeiter, exakt 40 Stunden mit Gleitzeit. Die große jobmäßige Erfüllung ist es nicht, aber ich bin glücklich damit, weil ich Zeit für Hobbies und Freunde habe. Das ist mir wichtiger! Auch hilft es meiner Meinung nach, einfach mal Gewohnheiten zu ändern. Auch bei 0 Grad kann man sich samstags die Wanderschuhe oder Mountainbike-Schuhe anziehen und raus in die Natur und einen schönen Tag haben! Auch gibt’s genug Sportvereine in der Heimatstadt. Und wenn einen die alten Bekannten nur noch mit den oben genannten Themen nerven, dann wird’s vielleicht Zeit andere Leute kennen zu lernen.
Ich habe keine Anleitung, aber ich bin mir sicher, dass man durch kleine Veränderungen viel bewirken kann.

Ich glaube allerdings auch, dass eine Weltreise insgesamt diese „Probleme“ fördert. Ich denke, eine Weltreise ist für die meisten von uns das größte Abenteuer überhaupt und die geilste Zeit des Lebens! Aber es ist leider nicht das wahre Leben, sondern nur eine Auszeit von diesem. Ich denke damit muss man sich abfinden und versuchen im anschließenden normalen Leben glücklich zu werden.
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ApSupertramp

« Antwort #10 am: 28. April 2013, 18:55 »
Ich kann beide Seiten hier verstehen. Einerseits haben wir hier in D eines der besten Sozialsysteme, viele Freizeitaktivitäten,... (außerdem kann man hier am besten Trampen ;) ). Andererseits ist ca. 80% der deutschen "Gesellschaft" mit dem Status-/ Konformitätsvirus infiziert und ist ( allgemein betrachtet) überhaupt nicht gastfreundlich.

Aber das eigl. Problem ist, dass man auf einer Weltreise, in welcher man auch mal in die niederen Schichten abtaucht und nicht den Sonnenuntergang auf der Dachterasse seines 4* Hotel verbringt, sieht wie andere Kulturen unter unserem Wohlstand leiden. Mangel an frischem Trinkwasser, da wir das billigste Rindfleisch kaufen, dass pro kg über 10000 Liter Wasser verbraucht. Kinder, die in Taiwan für 0,05 € die Stunde arbeiten, damit wir uns ein 5€ T-Shirt bei H&M leisten können. Aber aus irgendeinem Grund ist es den meisten meiner Mitmenschen egal, solange ein 5er BMW ihre Einfahrt ziert!

Solange man sich jedoch nachhaltig verhält lässt es hier auch gut ohne Gewissensbisse leben. Intellektuelle Menschen, die die wirklichen Probleme kennen, findet man hier auch viele. Und einen lässigen Job, der Spaß macht und nicht zu viel Zeit in Anspruch nimmt, findet man hier auch! (Jedoch nicht wenn man den BMW will ;) )

 
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Nayelivolando

« Antwort #11 am: 12. Juni 2013, 00:27 »
Hi! :)
Wollte mich kurz zu Wort melden... ich bin jemand, der beschlossen hat, nicht mehr nach Deutschland zurueckzukehren (nicht laenger als fuer ein paar Wochen zu Besuch bei den Eltern, muss ja manchmal sein).
Wenn du Lust hast, kannst du dir meinen Blog mal ansehen
www.zoania.wordpress.com --> Mission

Es geht!!!!!

Liebste Gruesse aus Portugal

Eliane
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White Fox

« Antwort #12 am: 12. Juni 2013, 10:08 »
Der nächste Unterschied von Konsumgesellschaft zu Konsumgesellschaft, sieht man in Australien oder NZ. Es gibt noch junge Familien. Die Leute verdienen einfach so gut dass man es sich leisten kann mit 25 Kindern zu bekommen, wobei man auch hier sagen muss dass es hier in D auch besonders schwierig is, es gibt glaub ich nirgenwo mehr bescheuerte Gründe keine Familie zu gründen, Karrieren die keine sind, sondern Sklaverei, der Druck man könne erst Kinder haben wenn die C-Klasse vor der Tür steht - allles andere wäre ja unverantwortungsvoll.

Ein defintiver Grund auszuwandern wäre defintiv mein innerstes Verlangen nach wärme, Sonne und Meer. In vielen Gegenden um den Äquator kann man eine einfachere Gesellschaft entdecken. Die Leute sind so viel entspannter, die Uhr tickt so langsam. Ich komme jetzt in D an und meine Mitmenschen freuen sich über 5 Grad und 1 h Sonne weil es 6 Monate bitterkalt und dunkel war - Depressionsgründer Nr 1. (Ich wohne nähe der Alpen, deshalb viel Schnee)

Zu mindest zum Thema Australien muss ich da aber was zu sagen, ich habe dort 3 Jahre lang gelebt. Es ist schon richtig, dass man dort in vielen Berufen mehr verdient als in Dtl. Da muss man allerdings aber auch die irre hohen Lebenshaltungskosten bedenken. Wenn man einen Ausbildungs- oder Lehrberuf hat, dann ist man trotzdem wohl besser dran als in Dtl, weil keine keine so krasse Klassengesellschaft gibt. ABER - ich habe dort unten meinen Master gemacht und nach dem Studium dort auch Vollzeit gearbeitet. Und ich kann euch sagen: In Australien ist man als Absolvent der DEPP VOM DIENST. Ich habe so wenig verdient, dass ich Samstag Nacht noch kellnern musste um durch zu kommen. Ich habe pro Stunde als Kellnerin sogar mehr verdient! Auch meinem Exfreund (Informatiker) ging es nicht besser. Wenn man von der Uni kommt, dann steht man in Dtl im Vergleich zu Aus fast immer besser da. Deswegen bin ich auch heilfroh mittlerweile wieder in Europa zu sein.

Und auch zum Thema Wetter: Sowohl in Aus als auch in NZ ist es wärmer als in Dtl, das stimmt schon. ABER: Im Winter bei 5-10 Grad zitternd vor einen kleinen Elektroheizer zu kauern und 8 Monate im Jahr zu frieren wie ein Schneider weil kein Haus eine gescheite Heizung hat ist auch nicht lustig. Man wird einfach dauernt krank. Und im Sommer werden in den Büros die Klimaanlagen auf gefühlte -55 Grad gestellt, frei nach dem Motto: Solange es hierdrin nicht schneit ist es immer noch zu warm!
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southern_cross

« Antwort #13 am: 14. Juni 2013, 11:12 »
Du schreibst, du bist erst seit 14 Tagen wieder zuhause. Logo ist da der Unterschied ein großer.

Ich glaub man muss sich nach dem Reisen auch erst wieder "umgewöhnen". Ich brauch immer mal einige Zeit, bis ich mich ans Reisen und vor allem das ungewohnte, neue Land einigermaßen gewöhnt hab. Beim Zurückkommen ist es das Gleiche.

Den einzigen Rat den ich dir geben möchte, lass dir mit Entscheidungen Zeit.
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Diggidi

« Antwort #14 am: 14. Juni 2013, 16:27 »
Am Anfang deines Posts dachte ich, hey das kenn ich. Wir waren 4 MOnate unterwegs und am ende haben wir uns auch auf Familie und Freunde gefreut, aber als wir dann hier waren konnte ich mich nur schwer einleben. Nicht weil mich hier die von dir beschriebenen DInge störten, einfach nur weil alles andere gleich geblieben war, aber wir hatten so viel erlebt und unsere Energie zurück...Daher denke ich auch dass du mit deiner Entscheidung auf jeden Fall etwas warten solltest.

Ich kann einige DInge gut verstehen einige weniger. Wenn dir Deutschland mit allem zu wider ist, klar ist die einzige Lösung auswandern. ABER die frage die sich mir stellt, was genau suchst du? Sonne, ok dann musst du weg. Bei mir war es so, dass ich nach 4 Monaten Hitze mich richtig auf Kalt gefreut habe, aber das ist natürl geschmackssache. Surfen? Gut ist bei uns in der tat schwierig, aber dir sollte bewusst sein, dass je nachdem wo du hin willst u was du dann dort tust du auch nicht ständig surfen kannst. Leider schreibst du nicht wie alt du bist u wo du gerne ungefähr hin möchtest u was du beruflich gemacht hast, dann kännte man vielleicht etwas mehr Tipps geben. Denn auswandern an sich tun ja viele, ist ja nichts verwerfliches dran.

Ich finde jedoch auch, dass du die Deutschen und das leben hier etwas verallgemeinerst. Man muss ja keinen 12 Stunden Job machen, man muss keine Schulden machen, man muss kein Haus kaufen, man muss nicht abends nur auf der Couch hocken etc. jeder ist sein eigen glückes schmied. an den gründen würde ich deine entscheidung nicht festmachen. und was australien u neuseeland angeht, kann ich mich  nur anschließen. Du täuscht dich! Ja man verdient dort einiges mehr, aber die lebenshaltungskosten sind ebenso dreimal so hoch wie bei uns und stehen weniger im verhältnis zum verdienst als bei uns. zudem musst du dich selbst versichern, hast anspruch auf nix wenn du arbeitslos wirst etc. das die leute da früher kinder bekommen hat wohl andere Gründe..

wie gesagt wenn du gerne auswandern möchtest, warum nicht. du solltest dir aber im klaren sein, warum du es willst. nach der reise dachte ich auch, dass ich wieder weg möchte etc. aber im endeffekt hast du zu 80% irgendwann immer einen gewissen alltag. du darfst nicht vergesssen, dass du für die jeweiligen länder mit viel geld unterwegs warst. alles war neu, interessant etc. das einzige land wo ich dachte da könnte ich ne zeitlang wohnen war neuseeland, westlich genug, nette menschen, gastfreundlich etc...

ich selbst bin halbitalienerin u würde gerne mal eine zeit dort leben...aber wie? es gibt keine jobs, kein gesundheitssystem, alles ist teuer und ich würde dort mit glück 4€ die stunde verdienen..ja die leute sind dort gechillter, ja dort ist es wärmer, aber für was für einen Preis...

Mich würde es interessieren zu erfahren, ob du schon weiter in deiner Planung bist, schon weiss wohin es gehen soll...

lg diggidi
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