Thema: Northface Makalu Primaloft für kalte Tage in Südamerika?  (Gelesen 2609 mal)

Bobsch

Hallo Leute,

meine Weltreise soll mich ab August 2013 u.a. durch Länder wie Russland (August), Mongolei (September), Patagonien (Feb./März), anschließend Peru, ecuador, Bolivien führen. Dort kann es v.a. im Gebirge oder nachts ja schonmal echt kalt werden. Zunächst habe ich mit dem Gedanken gespielt mir eine dünne, leichte Daunenjacke zu kaufen. Der Verkäufer hat mich jedoch drauf aufmerksam gemacht, dass die Dauen brechen wenn man sie lange im Rucksack zusammenknautscht. Eine gute Alternative scheint diese Jacke hier zu sein: http://www.globetrotter.de/partner/partner.php?ident=69e5893d127d2658&page=/de/shop/detail.php?mod_nr=211036
Die habe ich aktuell für 199€ hier zu Hause liegen und überlege ganz stark ob ich sowas überhaupt brauche. Sie ist sehr leicht, soll wasserdicht sein (steht aber keine Wassersäule drauf) und sehr warm halten. Wie warm häl so eine Primaloft wirklich? Kommt sie an Daune ran und reicht sie für weit unter Null?
Kann ich mir vielleicht besser einfach in der Mongolei, Peru oder wo auch immer vor Ort was warmes günstig kaufen.

Bin gerade einfach skeptisch ob es Sinn macht diese jacke die ganze Zeit mitzuschleppen und wie warm sie wirklich hält!?

Wie habt ihr es gemacht bzw. was sind eure Erfahrungen, v.a. in Südamerika und Mongolei?

Gruß Boris
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Ratapeng

« Antwort #1 am: 17. Januar 2013, 20:35 »
Hallo Boris,

ja, Primaloft kommt bei vergleichbarem Packmaß und vergleichbarem Gewicht fast an Daune ran. Aber nur fast.
Dass Daune bricht ist Quatsch. Federn können brechen. Ein wichtiger Unterschied ist dass Daune nicht mehr gut warm hält wenn es nass ist. Ansonsten ist hochwertige Daune mindestens so belastbar wie Primaloft.

Was mich an der Jacke stört ist, dass es eine echte Winterjacke ist. Die äußere Schicht ist nicht einzeln als Regenjacke nutzbar. Die jacke könnte man sicher als Skijacke verwenden. (damit du eine Vorstellung von der Isolierung hast) Fährst du ausschließlich in kühlere Gebiete?

Ich würde bei deiner ersten Idee bleiben und eine leichte Daunenjacke zum unterziehen kaufen. Das hat meiner Meinung nach nur Vorteile. Ansonsten gibt es solche unterziehjacken natürlich auch mit Primaloft o.ä.
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Bobsch

« Antwort #2 am: 17. Januar 2013, 21:25 »
Also den Großteil möchte ich im warmen unterwegs sein. Ist halt die Frage inwiefern man wirklich für kalte Tage gerüstet sein muss, z.b. für Ausflüge in die Anden!?
Eine Hardshell, die ich mitnehmen könnte ist vorhanden. Ebenso ein Merinoshirt (als 1. Schicht), Fleece (als 2. schicht) und eine Softshell (als 3. Schicht). Diese Kombination hat mir auf den letzten Reisen gute Dienste geleistet, doch das Kälteste war dort auch bloß um die 0 Grad in Laos bei Nacht. In den Anden oder Mongolei kann es empfindlich kälter werden denke ich. Deshalb die Idee mit der Northface...

Gruß
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versatile

« Antwort #3 am: 17. Januar 2013, 21:32 »
Hey, ich hab heute ne northface hardshell mit zip-in fleece bekommen, hatte die nur mit nem hemd drunter bei -3° drei Stunden beim Spazieren an, hab nicht einmal gefroren geschweige denn es als kalt empfunden. Ich denke, wenn ich das mit nem langarm-funktionsunterhemd kombiniere und bei richtig eisiger kälte noch mit nem leichten pulli sollte das auf jeden fall warm halten. Bin aber auch keine Frostbeule ;)
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farmerjohn1

« Antwort #4 am: 20. Januar 2013, 02:02 »
Mongolei und Patagonien kann ich nicht beurteilen - tropisches Suedamerika in den Bergen hingegen wohl. Ueber 3500m kann nachts Schnee fallen und unter Null Grad werden, waehrend es tagueber 20, 25 Grad plus wird. Bei echter Kaelte, also Temp. um und unter Null, sind meiner Erfahrung nach Daunen und Wolle die einzigen wirksamen Materialien. Unter 1200m hast du eher Probleme mit Schwitzen als alles Andere, und zw.  1500 und 2500m herrschen nachts 15 bzw. 10 Grad und tagueber bei Bewoelkung 17-23,bei Sonnenschein 23-40 Grad, dazu ist die Luftfeuchtigkeit ziemlich hoch, was auf die Bronchen gehen kann, aber nicht wirklich kalt ist, wodurch sobald die Sonne schwindet Schals plus leicht gefuetterte Jacken angebracht sind, aber nicht mehr. Wenn du dich da zu warm einpackst, kriegst du Schweissausbrueche und erkaeltest dich anschliessend deswegen.
Ich glaube, bei der breiten Streuung der Klimaverhaeltnisse auf deiner Reise ist es  besser, du kaufst jeweils vor Ort das Passende und je nach Preis schickst du es per Post heim oder veteilst es vor Abreise wieder vor Ort.
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versatile

« Antwort #5 am: 20. Januar 2013, 10:12 »
.. kriegst du Schweissausbrueche und erkaeltest dich anschliessend deswegen.


Naja, Erkältungen haben ja nichts mit schwitzen zu tun, entweder sind es Viren (in den meisten Fällen) oder Bakterien. Die fängt man sich auch ein, wenn man nicht schwitzt.
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Stecki

« Antwort #6 am: 20. Januar 2013, 10:14 »
Klar fängt man sich eine Erkältung vor allem durch Viren und Bakterien ein, doch Nässe und Kälte begünstigen dies enorm.
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Bobsch

« Antwort #7 am: 20. Januar 2013, 13:33 »
Danke für eure Antworten!

@farmerjohn
Vielen Dank für die ausführlichen Infos zu den unterschiedlichen Regionen und Witterungsbedingungen in Südamerika. Bei 10 bis 15 Grad komme ich auf jedenfall mit meiner Kombi aus den drei oben gennanten Lagen zurecht. In Patgonien plane ich zwischen Januar und/oder März zu sein. Da sollte es dann auch nicht zuuu kalt werden. Sollte ich in der Mongolei frösteln bin ich mir sicher dort günstig an einen Wollpulli kommen zu können.
Gibt es in den Anden denn auch Möglichkeiten sich für Touren warme Sachen zu leihen wen es wirklich in Höhen über 3500m und co gehen sollte?

Gruß Boris
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farmerjohn1

« Antwort #8 am: 20. Januar 2013, 21:40 »
at Versatile: bin weder Arzt/Apotheker/Biologe noch Krankenpfleger und kann nicht fachgerecht erklaeren weshalb - aber ich weiss aus Erfahrung, dass bei koerperlichen Aktivitaeten unter der Bedingung starker, kurzzeitiger Temperaturschwankungen und Feuchtigkeit Erkaeltungskrankheiten und Grippen mit all ihren Begleiterscheinungen Konjunktur haben. Egal ob auf einer Radtour im europaeischen Fruehjahr und Herbst, oder ob bei outdoor-activities in den tropischen Anden ueber 1500m ganzjahrig: immer mache ich systematisch diegleiche  Beobachtung, naemlich die dass man fuer die aktuelle Aussentemeratur bestens angezogen ist - dann macht man eine  koerperliche Anstrengung (ob kurz und gering oder laenger und groesser spielt dabei keine rechte Rolle), sodass man ins Schwitzen geraet, evtl. Kleidung durchnaesst wird, dann schiebt sich ploetzlich ein Woelkchen vor die Sonne, ein leichter Wind kommt auf, vielleicht fallen ein paar kleine Regentropfen - und schon hat man in der folgenden Nacht Halsschmerzen, Kopfschmerzen, Husten, leichtes Fieber und am Ende eine leichte oder schwere Bronchitis, die einen mindestens fuer ein paar Tage auf die Nase legt. Nicht gerade toll auf einer Reise mit Zeit-limits...

at Bobsch: moeglicherweise bieten einzelne Agenturen auch Ausruestungsverleih an - generell aber sind Leihgeschaefte in den Andenlaendern eher nicht ueblich, denn meistens sind die Einwohner entweder so wohlhabend, dass sie ohne Kosten-Nutzen-Abwaegung jeden ihnen bequemen Gegenstand einfach kaufen koennen (wovon man bei Touristen ebenfalls ausgeht), oder so knapp  bei Kasse, dass sie  an aktivitaetsspezifische Ausruestungen fuer Freizeitaktivitaeten nicht im Traum denken koennen, auch nicht leihweise.
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Bobsch

« Antwort #9 am: 21. Januar 2013, 12:20 »
Zitat
at Bobsch: moeglicherweise bieten einzelne Agenturen auch Ausruestungsverleih an - generell aber sind Leihgeschaefte in den Andenlaendern eher nicht ueblich, denn meistens sind die Einwohner entweder so wohlhabend, dass sie ohne Kosten-Nutzen-Abwaegung jeden ihnen bequemen Gegenstand einfach kaufen koennen (wovon man bei Touristen ebenfalls ausgeht), oder so knapp  bei Kasse, dass sie  an aktivitaetsspezifische Ausruestungen fuer Freizeitaktivitaeten nicht im Traum denken koennen, auch nicht leihweise.

Habe dabei auch eher an Agenturen gedacht. Naja, mal sehen. habe mich jetzt vorerst dazu entschieden es bei meiner altbewährten Kombi aus Merino + Fleece + Softshell und einer Hardshell für Regen zu belassen. Sollte es notwendig werden, muss ich dann halt leuhen oder doch kaufen.

Gruß
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