Thema: Berufliche Veränderung nach Langzeitreise  (Gelesen 11994 mal)

knuffels

« Antwort #30 am: 18. November 2012, 15:36 »
Interessant wieviele das Buch bereits gelesen haben ;D

Ja, "Die 4 Stunden Woche" hat natürlich einen sehr reißerischen Titel, was die Leute anlockt, und ist auch insgesamt in ziemlich amerikanischer Art geschrieben. Vieles kann man einfach nicht ernst nehmen.
 
Für Leute, die ebenfalls mit dem Gadanken "Selbstständigkeit" spielen,  empfehle ich das Buch "Kopf schlägt Kapital" von Günther Faltin. Vieles was Tim Ferris schreibt, werdet ihr dort in ähnlicher Form wieder finden. Allerdings hat das Buch doch einen eher seriösen Charakter und zeigt auch realistische Beispiele.
0

Sani Banani

« Antwort #31 am: 18. November 2012, 17:08 »
Hab den Titel schon oft gehört und jetzt mal spontan bestellt.
Merci fürs Erinnern ;)
0

CPT_CHAOS

« Antwort #32 am: 19. November 2012, 12:47 »
EDIT: Achja, das Beispiel mit dem Ingenieur der mit Verkauf von T-Shirts ein höheres Einkommen erzielt finde ich jetzt gerade aber allerdings nicht so unrealistisch. Wenn er das entsprechend clever vermarktet und genug Käufer findet...  warum soll das dann nicht gehen?

Nun, zu welchen Preis kaufst Du die Tshirst ein, wie verkaufst Du wieder ?
Jedes Tshirt einzeln einpacken und versenden, oder evtl. eine größere Menge von Großhändler zu Großhändler?
Wieviel bleibt da pro Tshirt übrig, und wie lange hast Du da Beschaff, um auf ca. 50000,- Euro Gewinn im Jahr zu kommen ?

Hat da jemand eine Meinung dazu ?
Okay, verzeiht es mir, aber ich pauschalisier jetzt mal ein bissel, um den Punkt zu verdeutlichen: GENAU DIESE DENKE ist es was den Ami vom Deutschen unterscheidet. Der eine hat eine gute Business Idee, denkt sich was soll's, ich probiers aus, und packt's mit Feuer und Flamme an und hat evtl. Erfolg während der Andere voller Bedenkerträgertum schonmal alle Hürden und Probleme voranalysiert, alles tausendmal abwägt und am Schluss doch lieber auf Nummer sicher geht und es lässt, weil's ja nicht "realistisch" ist.
Nur meine Meinung dazu die ich auch schon in vielen Gesprächen mit Leuten aus ebendiesen Ländern bestätigt sah (duck und weg).
2

CPT_CHAOS

« Antwort #33 am: 19. November 2012, 13:02 »
Hi Helen,

richtig, wenn Dir eine Tätigkeit Spass macht, wirst Du auch nicht auf die Uhr schauen. Es geht nicht primär darum, möglichst wenig zu arbeiten, sondern viel wichtiger ist, dass Du Dein eigener Herr bist, Deine Arbeitszeit, Arbeitsort und Tätigkeit selbst bestimmen kannst.
Als Angestellter hast Du da nur wenig Möglichkeiten, da Du den Vorgaben und Weisungen von Vorgesetzten unterworfen bist. Aus diesem Grund empfiehlt Herr Ferris Selbstständigkeit, oder, für Angestellte, Arbeit im Home-Office. Für "einfache" Arbeiter, wie Putzfrauen, Pförtner oder Maschinenführer ist dieser Lebensstil natürlich nicht möglich.

Stimmt, damit Du Deine eigene Arbeitszeit bei gleichem Geld verkürzen kannst, müssen andere länger oder für weniger arbeiten. Ein Grundprinzip des Kapitalismus. Klingt auf den ersten Blick ungerecht. Es wird wohl aber immer Leute geben, die die ungeliebte Arbeit für wenig Geld machen müssen, da die Qualifizierung für "bessere" Tätigkeiten fehlt. Auch wird es gut qualifizierte Leute geben, die den Schritt in die Selbstständigkeit nicht wagen, statt dessen Sicherheit bevorzugen.

Genau hier ist der Ansatzpunkt: gute Qualifikation und mehr Mut als die anderen, dann kannst Du Dein eigener Herr werden und Deine Arbeitszeit selbst bestimmen.
Und, Du musst auch kein schlechtes Gewissen haben, denn Du gehst Risiko ein, wo andere nicht die Courage dazu haben.
Stimme dir eigentlich in ALLEN Punkten zu, nur eine Anmerkung habe ich: Es ist nicht immer so, dass die eigene Arbeitszeit bzw. das Einkommen nur auf Kosten Anderer verbessert werden können. Wenn ich Angesteller bin, und einfach 8 Stunden im Büro sitzen muss, egal ob grad viel los ist oder wenig, dann ist das einfach ineffizient. Wieviele Angestelle sitzen sich den Hintern platt und tun beschäftigt um die letzte Stunde bis zum Feierabend rumzukriegen obwohl die Arbeit für den Tag längst geschafft ist?? Aber hey deswegen früher heimgehen - nein komm nicht in die Tüte --> das sieht ja dann nach Faulenzer aus! Effizientes Arbeiten wird einfach nicht belohnt. Dann ist man früher fertig und bekommt nur noch mehr Arbeit aufgedrückt, man sieht aber keinen Cent mehr...
Vor allem bei Tätigkeiten die vor allem mental/geistig ablaufen (Büroarbeit, Softwareentwicklung etc.) ist das System starr und unflexibe und daher ineffektiv. Und wo ist die Motivation mich über das Nötigste hinaus anzustrengen?  Morgen ist ja auch noch ein 8-Stunden Tag...

Bin ich dagegen selbsständig ist das eine ganz andere Motivation. Da denk ich mir: "Wenn ich mich jetzt richtig reinhänge, kann ich um 2 Uhr fertig sein und den Rest des Tages machen was ich will. Oder ich arbeite bis in die Nacht ABER dann ist es meine Entscheidung, z.B. weil es mir Spass macht oder ich weiß dass es sich (monetär) für mich auch lohnt. Jedenfalls bin ich viel effektiver. Und das geht eben nicht auf Lasten anderer. Ich kann einfach die Zeit besser nutzen, anstatt diese antiquierte Anwesenheitskultur in den Unternehmen zu unterstützen.
1

knuffels

« Antwort #34 am: 19. November 2012, 19:30 »
Richtig, sehe ich genau so, die Anwesenheitskultur geht mir auch auf den Nerv.
0

knuffels

« Antwort #35 am: 19. November 2012, 19:39 »
]
... denkt sich was soll's, ich probiers aus, und packt's mit Feuer und Flamme an und hat evtl. Erfolg während der Andere voller Bedenkerträgertum schonmal alle Hürden und Probleme voranalysiert, alles tausendmal abwägt und am Schluss doch lieber auf Nummer sicher geht und es lässt, weil's ja nicht "realistisch" ist.

Nun, ich denke mir, bevor ich irgendwas per "trial and error" ausprobiere, analysier ich lieber mal vorher die Situation.
Natürlich lohnt es sich, auch über Dinge nachzudenken, die auf den ersten Blick "unrealistisch" erscheinen.

Tim Ferris schreibt selbst weiterhinten in Buch, pro verkauftem Produkt sollten um die 50,- Dollar übrig bleiben, damit sich der Aufwand lohnt. Mit irgendwelchem Kleinkram, was weniger bringt, sollst Du besser gar nicht erst anfangen.
Auf das Beispiel mit den Tshirst bezogen, mag das evtl. bei schicken teuern Designerklamotten durchaus zutreffen.

Dann musst Du aber selbst zu den Leuten gehören, die so was kaufen, und auch in Deinem Bekanntenkreis genug solche Leute haben. Mit anderen Worten: Du musst den Markt kennen, selbst Verkäufer und Kunde in einer Person sein.

Meine persönliche Meinung ist daher negativ, da Designerklamotten nicht zu meinem Interessengebiet gehören.
0

southern_cross

« Antwort #36 am: 22. November 2012, 10:50 »
Toller Thread  :)

War grad durch unbezahlten Urlaub 1 Monat in Indien und... verdammt, ich drücke meinen Job nur mehr durch Abwesenheit durch  ;D

Und das hat sich auch jetzt nicht geändert - Zeit zu handeln... Weil wenn ich noch eine einzige Powerpoint-Präsentation basteln muss, muss ich mich übergeben.

Ich stehe grad echt vor dem Thema: Bin voll ausgeruht und energiegeladen, und vergeude meine Zeit in einem Bürojob, der mir keinen Spaß mehr macht. Ich will auch gar keine Bewerbungen schreiben, weil wenn ich in der Schiene bleibe, habe ich im nächsten Job dassselbe in grün.  :)

Bei mir ist es jetzt ein bissl anders, ich mag (derzeit  :)) nicht mehr reisen, weil das Thema Familie vielleicht ansteht. Daher suche ich was "österreichtaugliches" mit viel mehr Arbeiten von daheim, aber auch unterwegs sein bzw. nicht mehr sinnlos im Büro sitzen und vor allem ein interessanteres Thema.

Hab durch die Reisen auch meinen Draht gefunden, was Sinnvolles/Sinnvolleres als jetzt machen zu wollen.

In Indien habe ich einen Architekten getroffen, der arbeitet fast ausschließlich von unterwegs. Hat sein Büro aufgelöst, seinen Kram verkauft und alles was er braucht ist sein Notebook und WLAN.

Hab mir jetzt einen Termin bei einem Coach vereinbart - ich muss was ändern!  :)



PS. Die 4-Stunden-Woche habe ich auch gelesen  :)
0

Sani Banani

« Antwort #37 am: 22. November 2012, 15:24 »
Ich merke, das Thema ist auch bereits im deutschsprachigen Raum angekommen :)

Wen es interessiert; nur einige Beispiele:

http://hangout-lifestyle.de/
oder
http://www.locationrebel.com/

0

virupaksha

« Antwort #38 am: 23. November 2012, 16:12 »
Schön, so viel Bestätigung zu lesen.

Sitze auch als namenloser IT-Angestellter in einem tristen Büro bei einem gesichtslosen Multi-Konzern. Ab Mai gehts für unbestimmte Zeit in die große Welt. Kündigung wird kurz vorher verkündet (Wortspiel). Die werden wohl versuchen, mich zu halten oder wiederzubekommen. Aber da ich es jetzt schon satt habe, wird's nach der Reise erst recht so sein.
Wenn ich mir so meine Kollegen anschaue, die hier seit Jahrzehnten sitzen: NO WAY !!! Geld hin oder her.
Sicherheit bringt einen nicht voran.
Jetzt muss ich nur noch die Zeit absitzen.

Ich werd während der Reise ein paar Sachen ausprobieren (Englisch unterichten, auf na Farm schuften ...) Was danach kommt (man kann ja nicht immer nur reisen) weiß ich zwar noch nicht. Aber ich werde anfangen, was zu machen, wo auch was bei rum kommt.
2

Sani Banani

« Antwort #39 am: 27. November 2012, 09:39 »
knuffels, ich bin jetzt auf Seite 100 von "Kopf schlägt Kapital" und kann jetzt schon sagen, dass das Buch eins meiner Lieblinge wird :)
1

Bobsch

« Antwort #40 am: 07. Dezember 2012, 15:14 »
Du bist nicht der Einzige  :)
Vorallem in den USA und GB liegt es derzeit im Trend das "9 to 5"-Leben hinter sich zu lassen.
Stichwörter Timothy Ferris 4 Hour Work Week http://www.amazon.de/The-4-Hour-Workweek-Expanded-Updated/dp/0307465357/ref=sr_1_2?ie=UTF8&qid=1352743567&sr=8-2 oder http://www.locationrebel.com/

Eigentlich bin ich erst durch dieses Buch drauf gekommen, wie beschissen es mir geht  ;D

Ihr habt mich ganz neugierig auf dieses Buch gemacht. Jetzt möchte ich mir das auch zu Gemüte führen. Habt ihr das alle in Englisch gelesen? Überlege mir die deutsche Ausgabe zu kaufen!

GRuß
0

Sani Banani

« Antwort #41 am: 08. Dezember 2012, 14:03 »
Die deutsche Ausgabe ist schon recht ok. Ich find sie praktischer, weil du da Referenzen zu deutschen Internet-Seiten hast (wenn es relevant sein sollte. Ansonsten zu Ami-Seiten).
0

Tags: beruf veränderung 
 

Diese Webseite verwendet Cookies. Hier erfahrt ihr alles zum Datenschutz
OK