Thema: Kulturschock Deutschland  (Gelesen 13325 mal)

rema

« Antwort #15 am: 12. Juni 2012, 14:57 »
ich stimme voll zu, dass auch mir das tempo in deutschland (oder generell den wirtschaftlich starken ländern) auch oft zu schnell ist. auch den konkurrenzdruck und das alles spüren hier in deutschland fast alle, wenn man sich mal so umhört. vergessen darf man aber nicht, auch in den "armen" ländern haben die leute druck. viele dort leben nicht das einfache leben ohne viel besitz, weil sie es so wünschen. wenn sie könnten, würden die meisten sicher auch mehr konsumgüter besitzen.

ich habe es genossen fast ein jahr mal nur mit den sachen aus meinem rucksack auszukommen. genau so freue ich mich aber jetzt, in meiner wohnung auf meiner couch zu sitzen, und meinen kleiderschrank aufzumachen- von meine schuhen garnicht zu reden  ::)

die kunst ist, es zu schaffen zufrieden zu sein. mit dem was man hat, oder was machbar ist. ich z.b. lege null wert auf ein schickes auto, aber wenn es jemanden glücklich macht -gut (ohne wertung!)! wenn jemand in deutschland wirklich nicht mehr glücklich sein kann, dann ist auswandern ne lösung. vielleicht liegt es aber garnicht an deutschland. sondern einfach daren, dass man sich wieder auf das "geregelte" leben hier einstellen muss. dann ist es ok, mal ein bisschen zu schimpfen - aber dann sollte man auch mal wieder auf das gute hier besinnen. gerade diese forum hier zeigt ja, dass es viele leute in deutschland gibt, die andere prioritäten als nur karriere und geld haben.
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lookinforjonny.de

« Antwort #16 am: 13. Juni 2012, 12:31 »
Ich weiß genau wie Du dich fühlst und leide seit genau 3 Wochen...es wird auch nicht wirklich besser in dieser kurzen Zeit!
Habe mich mit vielen Rückkehrern darüber ausgetauscht und inzwischen habe ich auch von einigen Fällen gehört, die nach der Rückkehr Hilfe durch Gesprächstherapien bei Psychologen in Anspruch genommen haben.

Die Rückkehr nach so einer Auszeit ist einfach ein extremer Einbruch im Gefühlsleben.

Mich belastet am meisten, dass hier in Deutschland einfach gar nichts mehr passiert. Die ganzen neuen Eindrücke, jeden Tag neue Leute kennenzulernen. Jeden Tag etwas neues ansehen zu können, Touren zu machen usw...alles auf null gesetzt Ich komme mir vor, als wenn die Zeit still steht. So laaaaaangweilig!

Und querweltein: exaaaakt auf den Punkt gebracht!  ;D hahaha
Toleranz und Weltoffenheit drückt sich nicht dadurch aus, die Seiten gewechselt zu haben, sondern zuvor und anschließend beide Seiten zu tolerieren und akzeptieren!
wenn es nicht absolut geil wäre einen Ferrari zu fahren und Menschen dadurch keine 1000%ige Befriedigung erfahren würden, dann würden keine verkauft werden. Das das niemand verstehen kann, der nie in den Luxus kam, einen zu besitzen, ist doch klar! Es können auch nicht alle verstehen, was bei so einer Weltreise in einem vorgeht, weil sie nie selbst eine gemacht haben.

Also ich könnte mir das sehr gut vorstellen (Ferrari, Villa, Pool und so) :D Sowohl vor und nach der Reise, auch wenn sich meine Einstellungen zu bestimmten Dingen stark geändert haben. Ob man das selbst alles braucht ist eine ganz andere Frage. Aber ich kann jeden verstehen, für den das die Erfüllung des Lebens ist!

Wer mich zum Couchsurfing in seine Villa einladen möchte, jederzeit gerne.  ;D

"Gönnen können" ist auch eine Lebenskunst die so viele nicht beherrschen  ;)

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Eidechsenkönigin

« Antwort #17 am: 13. Juni 2012, 15:43 »
also erstens möchte ich die beiträge von querweltein und dennis so unterschreiben.  ;D

... wenn jemand in deutschland wirklich nicht mehr glücklich sein kann, dann ist auswandern ne lösung. vielleicht liegt es aber garnicht an deutschland. sondern einfach daren, dass man sich wieder auf das "geregelte" leben hier einstellen muss. dann ist es ok, mal ein bisschen zu schimpfen - aber dann sollte man auch mal wieder auf das gute hier besinnen. gerade diese forum hier zeigt ja, dass es viele leute in deutschland gibt, die andere prioritäten als nur karriere und geld haben.
und zweitens möchte ich bezugnehmend auf das oben stehende zitat mal die frage in den raum werfen, ob zufriedenheit nicht immer aus einem selbst kommt und ob es nicht tatsächlich so ist, dass die unzufriedenheit hier in deutschland nicht mit auswandern oder einer längeren reise aufgelöst wird?! gilt es nicht als wichtig, diese innere zufriedenheit gerade in der heimat zu fühlen?


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trip

« Antwort #18 am: 13. Juni 2012, 15:44 »
Oh! Du bist schon wieder zu Hause, Dennis? Hatte mich schon gewundert, warum Du ewig in der Norwegian Sea herum geschwommen bist.  ;D
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lookinforjonny.de

« Antwort #19 am: 13. Juni 2012, 18:52 »
da schwimme ich momentan rum, weil ich mich nicht entscheiden kann, ob ich jetzt hierbleibe oder direkt wieder abhaue  ;)
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toldi

« Antwort #20 am: 13. Juni 2012, 19:49 »
Willkommen daheim Dennis, ich werde deinen Bloig vermissen  oder gehts weiter? Carolin
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trip

« Antwort #21 am: 14. Juni 2012, 11:53 »
Das kann ich nachvollziehen, Dennis. Mir wird Dein Blog auch fehlen. Solltest Du Anregungen für weitere Themen brauchen, lass es uns wissen.   ;)
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querweltein

« Antwort #22 am: 14. Juni 2012, 20:20 »
Mich belastet am meisten, dass hier in Deutschland einfach gar nichts mehr passiert. Die ganzen neuen Eindrücke, jeden Tag neue Leute kennenzulernen. Jeden Tag etwas neues ansehen zu können, Touren zu machen usw...alles auf null gesetzt Ich komme mir vor, als wenn die Zeit still steht. So laaaaaangweilig!

Tja, wie unterschiedlich das manchmal ist. Wir sind zZ genervt das man überall bunte Dinge versprochen kriegt die nie gehalten werden, das alle "Touren" nur für den Schlaffi-Durchschnittstouri sind (NEIN, 30min gehen sind KEIN hiking oder trekking!!!), das keiner mehr als 2m Ahnung hat bzw oft nur so tut als ob er was weiß, das in Touristenhochburgen trotzdem nur 3 Worte Englisch geredet werden, und das wir - leider - in dem Jahr auch meßbar abgestumpft sind (oh, ein Tempel, ein Berg, ein xxx, gähn).

Klar, jetzt mach ich einen Tauchkurs, das ist neu und aufregend, aber als es so geregnet hat auf Krabi und wie nicht klettern konnten hatten wir fast schon keinen Bock mehr und wollten nach Hause, weil uns auch nix einfiel was uns im Land noch reizen könnte.
Naja, vielleicht ein Einzelfall. Aber wir freuen uns irgendwie auf zu Hause.

Aber das nur nebenbei. Jeder soll entscheiden was ihn glücklich macht. Ich werde SO froh sein, wenn ich nicht mehr aus dem Rucksack leben muß und mehr als 3 Tshirts zur Auswahl hab. :)
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paulinchen

« Antwort #23 am: 14. Juni 2012, 23:34 »
 - leider - in dem Jahr auch meßbar abgestumpft sind (oh, ein Tempel, ein Berg, ein xxx, gähn).

Aber das nur nebenbei. Jeder soll entscheiden was ihn glücklich macht. Ich werde SO froh sein, wenn ich nicht mehr aus dem Rucksack leben muß und mehr als 3 Tshirts zur Auswahl hab. :)

Ganz ehrlich, mir dreht sich leicht der Magen um.....seid ihr euch eigentlich im Klaren. was für ein Luxusproblem ihr habt?

In eurem Alter hätte ich gern die Möglichkeit gehabt, einfach so zu reisen. Leider mussten wir Geld verdienen.
Mehr als 4 Wochen Reisen waren nicht drin. Danach wieder "Hamsterrad".
Glücklicherweise konnten wir privat und beruflich immer viel Reisen, machen es heute noch und werden in den nächsten Monaten unseren Traum der Endlosreise starten ( keine alten Säcke, sondern noch jung genug )
Aber gegääääähnt habe ich bisher auf keiner Reise. Wie seid ihr denn drauf????
Ich habe gerade keinen Zugang zu deinem Gemütszustand.....Reisen ist eigentlich....neee, ich versuche jetzt auch nicht, das zu kommentieren, das wird sonst komisch.
Wer abgestumpft ist, sollte sich eine richtige Auszeit gönnen ( keine Ahnung, welche Therapie da in Frage kommt ) oder in den deutschen Arbeitsalltag eintauchen. Dafür gibt es dann hier den threat: "Kulturschock Deutschland".

Etwas crasy, diese Diskussion.

paulinchen
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querweltein

« Antwort #24 am: 15. Juni 2012, 03:58 »
Paulinchen

tja, ich weiß nicht wie wir so drauf sind. und wie du unser "problem" benennst, und ob das jetzt luxus ist.
fakt ist das jeder mensch sich bei allem mehr oder weniger übersättigt - oder kannst du wirklich jeden tag dein lieblingsgericht essen????? und du scheinst schon ein kleines bißchen älter zu sein, also sicher in der lage das ehrlich zu beurteilen, oder?
bist du denn schonmal ein jahr am stück gereist, und hast wie wir eher nie strandurlaub sondern echten aktiven "urlaub"" gemacht?

nach einem jahr kann man sicher durchaus satt sein. leider. 
wer einmal von der cordilliera negra auf die cordilliera blanca bei gutem wetter rübergeschaut hat, der ist beim deutschen mittelgebirge halt nicht unbedingt extrem schreiend vom hocker gerissen.

aber das gehört nicht mehr so ganz in den thread glaube ich.

so, ich geh jetzt tauchen lernen. bin aufgeregt und gespannt. ;)
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Vombatus

« Antwort #25 am: 15. Juni 2012, 08:05 »
@ paulinchen
Muss Querweltein schon auch recht geben, man kann sich auf einer Reise schon "versauen".
Egal ob man eine liebliche Kolonialstadt nach der Anderen sieht, oder die tollsten Tempel rund um der Welt … die besten Strände … Dann braucht es schon etwas mehr, um das zu überbieten.

Aber ich glaube, jeder ist sich sein "Luxus" bewusst. Und man rennt dann nicht mehr von Highlight zu Highlight, sondern nimmt sich Zeit den Tag anders zu erleben … Ich hatte meinen Spaß, indem ich Stunden das Treiben auf öffentlichen Plätzen beobachtet habe, während andere total überreizt von Tour zu Tour starteten.

Und ich denke, jeder Langzeitreisende macht die Erfahrung des "nicht schon wieder ein Tempel" und ich traue mich dir (vorher) zu sagen, dass es euch auch nicht anders ergehen wird. Mehr oder weniger, früher oder später "übersättigt" zu sein.

Warte mal ab.
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Eidechsenkönigin

« Antwort #26 am: 15. Juni 2012, 09:57 »
also paulinchen, ich finde deinen beitrag doch etwas zu arg, sorry. zumal das hier ein forum mit höchst unterschiedlichen schreibern ist! und auch ich bin der meinung, dass man von allem - und ja, leider auch der ein oder andere vom reisen - irgendwann voll sein kann. wie querweltein schon schrieb: jeden tag das lieblingsessen?
solche reizüberflutungen jeden tag, ständig sehenswürdigkeiten, neue menschen, neue situationen. ich bin wohl eher der meinung, dass es auch gut ist, wenn der geist abstumpfen kann, anders könnte das gehirn sich vor all den bunten, lauten, grellen reizen auch gar nicht schützen. wenn man dann erstmal zu hause war und etwas "anderes" gesehen/erlebt hat, freut sich sicherlich jeder auf die nächste reise, dann hat man wieder platz für neues.
und noch eins: nicht jeder ist/reagiert/denkt gleich!
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lookinforjonny.de

« Antwort #27 am: 15. Juni 2012, 15:08 »
Danke toldi und trip...daheim...bin ich wirklich daheim?! oder weit weg von daheim...

keine Ahnung...3 Wochen schon und der Rucksack ist noch nicht ausgepackt! Nein, das ist nicht das Ende...und der Blog wird definitiv weitergehen...hinke ja sowieso Monate hinterher... ;)
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reisender0815

« Antwort #28 am: 15. Juni 2012, 15:29 »
Oje was habe ich angestellt?!

Ich wollte meine Gedanken schreiben, damit ihr mir sagt, wie ihr damit umgegangen seit, wielange sowas anhaelt, ob man wieder in den alten Trott reinruntscht und wenn ja, fuehlt es sich dann gut an. Ging es euch anders und und und.

Schade das sich hier gleich mancheiner angegriffen fuehlt.
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Eidechsenkönigin

« Antwort #29 am: 15. Juni 2012, 15:50 »
ach reisender, keine sorge. das ist doch bloß ein meinungsaustausch vieler unterschiedlicher menschen. ist doch interessant und spannend, wenn nicht jeder der gleichen meinung ist!  ;)
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