Thema: Regenjacke  (Gelesen 7174 mal)

cielo

« am: 15. Juli 2010, 08:36 »
Hallo zusammen,

ich bin gerade dabei mich um das Thema Ausrüstung zu kümmern und war gestern in einem Sportladen stöbern, der gerade kräftig Prozente gibt. Dabei sind mir ein paar Regenjacken in die Hände gefallen. Besonders angetan hats mir die Berghaus Paclite Goretex (ohne Trek, also keine Verstärkung am Rücken und Hüfte). Sie war herunter gesetzt von 200 auf 130 €.
Hier mal ein Link zur Jacke: http://www.pm-outdoorshop.de/shop/product_info.php?info=p97425_PACLITE-JACKET-WOMEN.html oder http://www.allways-outdoors.com/product/3648/1/berghaus_w_paclite_jacket_in_dazzle_blue/12b36d2c97f72a1c4d66b4a9aa8ed01a
(meine wäre die türkise).
Nun hab ich aber gelesen, dass man die Paclites nicht mit schweren Rucksäcken tragen soll, da sich sonst die Membran abnutzt. Hat da wer von euch Erfahrungen gesammelt?

Was habt ihr für Regenjacken dabei?
Ich hätte gerne die eierlegende Wollmilchsau, die es nicht gibt ;). Also klein verpackbar, leicht, abriebfest (wegen großen Rucksack zum Trekken in z.B. Patagonien), atmungsaktiv, wind- u. wasserfest, geräuscharm (also keine Knistergeräusche beim gehen), gern auch mit längerem Rücken für den Einsatz auf dem Fahrrad. Das ganze sollte dann aber auch keine 300 Euro kosten und ist somit quasi unmöglich. Zum einen will ich nicht so viel Geld ausgeben, weil ich die Jacke so selten benötige (meine alte Regenjacke liegt quasi 360 Tage im Jahr nur im Schrank und wird unterwegs wohl auch nicht soo oft zum Einsatz kommen), zum anderen sind die strapazierfähigeren auch voluminöser.

Jetzt frag ich mich ob die Berghaus-Jacke ein guter Kompromiss wäre oder verschwendetes Geld ist wenn der Stoff leicht reißt oder die Membran kaputt geht.
Meine alte Regenjacke ist ein Billigteil, aber immerhin etwas atmungsaktiv. Sie ist nur einen Tick zu groß von der Größe, was aber super ist wenn man paar Sachen drunter anziehen will. Auch hatte ich sie bisher nie bei extremen Regengüssen im Einsatz und das trau ich ihr auch nicht zu. Für Festivals und Radfahren hat sie aber gereicht. Bei Regengüssen hatte ich vorsichtshalber ein Plastikregenponcho drüber gezogen. Das ging auch. Aber damit würd ich nicht trekken wollen ;). Nur halt in äußerster Not.

Meine Option B wäre, diese alte Jacke mitzunehmen und mir dann optional (wenn diese nicht ausreicht) in Argentinien eine bessere zu kaufen. Fragt sich nur wieviel günstiger die dort sind im Vergleich zu der Berghaus hier.

Was würdet ihr machen? Was habt ihr für Regenjacken mit/mitgehabt?

Ach ja: zunächst geht es nach Südamerika, aber die Anschaffung sollte schon für längerfristig sein. Gern auch zum Radfahren, also mit längerem Rücken.
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karoshi

« Antwort #1 am: 15. Juli 2010, 09:08 »
Hi cielo,

nimm am besten einfach die alte Regenjacke mit. Erfahrungsgemäß brauchst Du die Jacke nur selten bei Regen, sondern eher bei Wind/Kälte als zusätzliche Stopperschicht. Da kommt es auf die Atmungsaktivität nur bedingt an.

Und ich hätte auch kein gutes Gefühl dabei, mit einem Rucksack voller teurer Hi-Tech-Sachen durch Lateinamerika zu reisen.

LG, Karoshi
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cielo

« Antwort #2 am: 15. Juli 2010, 10:40 »
Ok, danke, das beruhigt und schont den Geldbeutel :D.

Zu dem letzten Satz: ja, das war auch ein Punkt, der gegen eine teurere gesprochen hat.
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farmerjohn1

« Antwort #3 am: 15. Juli 2010, 13:31 »
Ehrlich gesagt ziehe ich allein schon aus Erfahrung mit dem Temperaturhaushalt beim Radfahren/Wandern/Feldarbeit/anderem Outdoorsport folgende Bekleidung vor (gilt natuerlich nur bis etwa +4 Grad Celsius, darunter Daunenjacke anstatt Wollpullover u. evtl. schweres Seemannsoelzeug): Baumwollunterhose,Baumwoll-Shirt, Jeans. Dann je nach Kaelte und Anstrengungsgrad ein oder zwei duenne/dicke Pullover aus Schafswolle. Und darueber eine dichte (geschweisste) leichte und duenne Regenjacke bei starkem Wind und Regen.  Bei sehr starkem Regen wuerde ich aber ohnehin die Outdoor-Aktivitaeten einstellen, denn man wird ja auf einer Reise selten dafuer bezahlt, dass man hinterher erkaeltet ist!
Ich wuerde die alte Jacke mitnehmen, und eine guenstige in Argentinien kaufen, selbst teure Jacken reissen, wenn man sie richitg braucht. Ausserdem wuerde ich in Suedamerika mit dem Angabe-Faktor vorsichtig sein, Neid zu erregen macht zwar vielen Spass, ist aber nicht foerderlich (ausser man will z.B. im Polo-Club von Buenos Aires paradieren, oder so).
Wovor ich aber warnem moechte: sich darauf zu verlassen, dass in Suedamerika High-Tech-Jacken u.a. hoch entwickelte Produkte billiger sind als in Europa. Meistens sind sie teurer, teilweise sogar doppelt und dreimal so teuer wie in Deutschland, da sie unter Luxusartikel fallen, die nur von wenigen nachgefragt werden.
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cielo

« Antwort #4 am: 15. Juli 2010, 14:07 »
danke auch für diese einschätzung.

dass diese sachen teurer sein könnten, hab ich auch schon befürchtet. aber hier irgendwo stand auch mal, dass trekkingsachen günstiger sind als in deutschland. vor allem die us-importe. bin deshalb auch unschlüssig.
du widersprichst dich aber ein wenig wenn du erst sagst ich solle die alte mitnehmen und dann eine günstige dort kaufen. die wird ja dann nicht besser sein als die alte ;). gerade wenn die guten teurer sind als hier in de. und dann sagst du du würdest eine dünne geschweißte regenjacke anziehen. das wäre ja die angesprochene berghaus-regenjacke. die ich womöglich dort nicht zu diesem preis bekommen würde ... meine alte regenjacke ist nicht geschweißt sondern hat so ein netz drunter. ohne membran oder sonstigem schnickschnack, halt die einfachste sorte. nix für einen ordentlichen guss.

und natürlich hab ich nicht vor mit hightech-klamotten in bonbonfarben durch südamerika zu stiefeln.
aber nur auf jeans+baumwollshirt etc. werd ich nicht setzen. das ist mir hier in deutschland gerade bei temperaturen über 28 grad auch zu warm. und auch sonst hab ich zu outdooraktivitäten gern etwas leichteres an. aber jeder wie es ihm beliebt. nur hier sollte es um eine regenjacke gehen :).

klar stell ich mich bei strömenden regen lieber unter. stell ich mir in einem nationalpark wie dem torres del paine nur etwas schwierig vor ;). da es dort ja auch stark windet nützt mir da ein regenschirm ebenfalls nichts, falls das jetzt als einwand kommen sollte ;). deshalb hab ich nach einer besseren regenjacke gesucht.
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farmerjohn1

« Antwort #5 am: 15. Juli 2010, 15:22 »
Der Preis haengt vielleicht davon ab, in welchem Land und an welchem Ort. Vielleicht gibt's in Bariloche bei soviel internationalem Publikum Markenausruestung zum gleichen Preis wie in USA, weiss ich nicht.

Von Kolumbien kann ich dir jedenfalls versichern,  dass alle Importe, auch US-Importe, wesentlich teurer sind als nationale Produktion, und dass die nationale Produktion hinsichtlich Regenjacken auf duenne und dicke, billige Regenjacken oder Regen-Ponchos beschraenkt ist, Ponchos sind allerdings dicht. Ich gehe natuerlich davon aus, dass deine alte Regenjacke auf dem Weg kaputt geht, und dass du mind. ein Mal eine neue brauchen wirst. Wie willst du verhindern, dass du mal an irgendeiner Holztuer mit Nagel oder Stacheldraht oder so haengen bleibst?
Ich habe hier zuerst eine atmungsaktive, duenne Segeljacke gehabt, 120 Euro in Deutschland vor 5 Jahren, die ist nach 2 Monaten von einem simplen Kaffeezweig in mehrere Lumpenstuecke zerrissen worden. Die ich jetzt hier habe ist eine von PANOPLY, wesentlich dicker und schwerer, alle Nahten mehrfach genaeht und umgeschlagen, aber ich schwitze wie ein Affe, sobal ich damit auch nur einen Eimer hochhebe. Beim Einsteigen in den lokalen Bus (Chiva) hat's mir die Kapuze weggerissen. Ziehe ich fast nie an. Ein Regenponcho aus simplem Plastik fuer 5 Euro  ist fuer die hiesigen Verhaeltnisse wesentlich besser  geeignet, und wenn du davon 10 Stueck verbrauchst, lebst du zwar unluxerioeser, aber guenstiger und besser vor Wasser geschuetzt als mit Qualitaetsjacken.  Die Indios haben sogar Wollponchos, die erstaunlich lange  (mind 4 h) starken Regen abhalten, bis sie sich vollsaugen.
Suedamerika ist - mit Ausnahme der wenigen grossen Touristenstrecken und mancher Grossstadtviertel - wirklich sehr laendlich, eher mit dem Landleben zu Zeiten unserer Gross- und Urgrosseltern zu vergleichen als mit einer professionellen Trekkingtour in einem Nationalpark der USA. Hinzu kommt, dass es selten mehr als ein paar Stunden am Stueck regnet, und dass meist die Sonnen doch staerker ist als in Europa, sodass man wirklich nur selten die in Deutschland typische Situation hat, dass ohne Spezialausruestung und Waeschetrockner von Oktober bis Mai nichts richtig trocknet und immer alles klamm, nass oder gar gefroren ist, weil es  wochenlang ununterbrochen Tag und Nacht regnet/schneit.

Leichtere Sachen als Baumwolle? Vielleicht noch Leinenstoffe in den Tropen. Ansonsten werden dir alle moeglichen schwirrenden und steckenden Insekten und die Haut reizende Pflanzen sowie die ausgesprochen starke Sonneneinstrahlung i.V.m. dem Gedanken, vielleicht doch einmal ein Reptil aufzuscheuchen, in der freien Natur in Suedamerika sehr schnell zeigen, wie weit man damit gehen kann... 
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karoshi

« Antwort #6 am: 15. Juli 2010, 15:26 »
klar stell ich mich bei strömenden regen lieber unter. stell ich mir in einem nationalpark wie dem torres del paine nur etwas schwierig vor ;). da es dort ja auch stark windet nützt mir da ein regenschirm ebenfalls nichts, falls das jetzt als einwand kommen sollte ;). deshalb hab ich nach einer besseren regenjacke gesucht.
Wenn es richtig regnet, und Du gleichzeitig körperlich aktiv bist, dann bist Du nass. Keine Regenjacke der Welt kann das verhindern. Ist auch nicht schlimm, denn an Feuchtigkeit ist noch keiner gestorben (abgesehen von denen, die ertrunken sind). Aber Du musst warm bleiben und trockene Klamotten zum Wechseln haben. Fürs warm bleiben ist entscheidend, dass Du ein Luftpolster um Dich hast, d.h. Du brauchst eine relativ winddichte Schicht außen und darunter ein Material, dass sich nicht komplett voll Wasser saugt (z.B. Fleece).

Mach Dir am besten nicht zu viele Gedanken darum. Das Thema Regenjacke ist viel weniger heikel als z.B. das Thema Schuhe.

LG, Karoshi
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farmerjohn1

« Antwort #7 am: 15. Juli 2010, 15:59 »
Da finde ich hat Karoshi vollkommen Recht.
Zur Schuhproblematik gibt es nur einen Trost: angenehme Lederschuhe sind in Suedaemerika im Vergleich zu D. sehr guenstig zu kaufen, d.h. du kannst immer ein Paar leichte, angenehme Lederschuhe zum Wechseln dabei haben, waehrend beim Wandern eigentlich Gummistiefel am besten geeignet werden, wenn sie nicht so schmerzhaft waeren...
Wanderschuhe hingegen durchnaessen zu schnell.
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cielo

« Antwort #8 am: 15. Juli 2010, 16:15 »
ok, danke. dann kann ich das thema regenjacke jetzt abhaken :D.

der schuhkauf steht mir noch bevor. ein anderes drama ;). aber passt nicht wirklich in diesen thread.
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Jens

« Antwort #9 am: 15. Juli 2010, 19:44 »
der schuhkauf steht mir noch bevor. ein anderes drama ;). aber passt nicht wirklich in diesen thread.
Dafür gibt es schon einen Thread!!
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Jens

« Antwort #10 am: 02. August 2010, 12:34 »
So ich will hier den Thread noch einmal öffnen, da ich leider keine Regenjacke besitze und eine sehr leichte mitnehmen möchte. Der Preis spielt schon eine Rolle, da ich nicht mehr wie 150 Euronen ausgeben will, eher weniger. Ich denke auch, dass die Jacke mehr Wind abhalten muss, aber soll im Regen auch was tau(ch)gen ;D. Die hier liegt preislich schon an der Obergrenze, jedoch würde ich das Geld ausgeben, wenn es sinnvoll wäre. Als Ergänzung will ich meine alte Fleecejacke mitnehmen und sollte es mal wirklich kurz in kältere Regionen gehen, dann würde ich mit ein Pullover Vorort für schmales Geld kaufen um ihn dann wieder los zu weden.
Also, wie seht ihr das, wenn eine Regenjacke angeschaft werden soll....
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nepomuc

« Antwort #11 am: 02. August 2010, 13:57 »
Also ich bin durch Zufall auf Jacken von Mountain Equipment gestossen. Ich selber hab mir eine ProLite, ausgestattet mit einer Goretex Pro Shell Membran, zugelegt. Die ist recht leicht und soll wesentlich robuster als Paclite sein.
Ich kann mich in Bezug auf Atmungaktivität und Robustheit bisher nicht beschweren. Hab sie schon öfters "zusammengeknüllt" im Rucksack transportiert und sieht immer noch top aus.
Zur Zeit gibts die bei einem grossen Händler in der Bucht in UK ab ca. 140 Euro (siehe hier). Ich denk mal nicht, dass der es sich bei dem Absatz erlauben kann irgendeinen Fake zu verkaufen. In Deutschland kosten die ungefähr das doppelte, was ich so gesehen hab.

Grüße,

Jörg
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Jens

« Antwort #12 am: 03. August 2010, 08:37 »
Hallo Nepumuc,

danke für deine Antwort. Ich habe noch einmal nachgedacht und will weniger ausgeben, also habe ich mir jetzt noch einmal beim Globi nachgeschaut und diese Jacke gefunden. Finde sie vom Preis auch wesentlich besser  ;D und dazu kommt noch, dass es sie in einer nicht so auffälligen Farbe gibt!
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cielo

« Antwort #13 am: 26. August 2010, 12:31 »
so, ich steh wieder vor dem selben problem, meine regenjacke hat ihren geist aufgegeben. naja besser gesagt der reißverschluss. ok, man könnte einen neuen einnähen, aber so toll ist die jacke ja nun auch wieder nicht (also was wind- u. wasserdichtigkeit angeht).

also nochmal ein apell an die damenwelt: was habt ihr für regenjacken dabei?

das oben beschriebene angebot gibt es nun natürlich nicht mehr :(. und ich mag nach wie vor keine 300 euro dafür ausgeben ;).
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LiTe

« Antwort #14 am: 26. August 2010, 13:16 »
Ich finde das Thema auch recht kompliziert.  ???
Habe mir aber jetzt diese hier geholt http://www.globetrotter.de/partner/partner.php?ident=69e5893d127d2658&page=/de/shop/detail.php?mod_nr=132152&k_id=0004&hot=0 für 109 €. Es ist ne Paclite Shell, schön dünn, nicht teuer (zumindest als Hot Offer) und auch recht leicht, die ich mit dem Trekking-Rucksack natürlich nicht (Notfälle mal ausgenommen) anziehen kann, aber für meine Belange wird sie ausreichen. Außerdem hoffe ich ja auch, dass es kaum regnen wird  ;)

Nach langem hin und her habe ich mich schließlich gegen eine 3-lagige und für das Zwiebelschalenprinzip Softshell und Notfall-Regenjacke entschieden.

Achso, da dies auch noch mein erster Beitrag hier ist, möchte ich auch meinen Dank an Karoshi und alle anderen fleißigen "Informanten" ausrichten. Die Seite und das Forum begleiten mich nun schon seit einer ganzen Weile fast täglich!
In neun Monaten geht es bei mir uns meinem Mann für sechs Monate los!

Ganz liebe Grüße
LiTe
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