Thema: Alleine auf Weltreise - Partner zurück lassen  (Gelesen 27688 mal)

ChrisNoc

« am: 18. Mai 2010, 09:25 »
Hallo zusammen,

ich habe folgendes Problem, bzw Gedanken;

in etwas mehr als einem Jahr will ich meine Ein-Jahres-Reise machen. Da ich schon ewig Single bin habe ich bei der gedanklichen Vorbereitung dieser Reise nie daran gedacht einen Menschen „zurück zu lassen“. Ich war immer vollkommen (emotional) unabhängig. Ein wirkliches Verhältnis zu meiner Familie habe ich nicht. Es wären also nur die Freunde gewesen, die ich dann vermissen würde. Seit einiger Zeit jedoch habe ich eine weibliche Begleitung in meinem Leben. Und gehe davon aus, daß sie auch in einem Jahr noch an meiner Seite sein wird. Was mich im Hinblick auf meine Reise etwas nervös macht. Wie geht man damit um, wenn man alleine auf Weltreise geht und den Partner zu Hause lässt? Ich stell mir das sehr schwer vor, die Beziehung und die Gefühle füreinander am Leben zu erhalten.
Ich stelle es mir auch schwer vor die Reise wirklich zu genießen, wenn ich die ganze Zeit mit den Gedanken zu Hause und bei ihr bin.
Ich will nicht meine Reise mit ständiger Sehnsucht nach meiner Freundin machen. Für mich geht es bei so einer Weltreise auch darum das Leben zu Hause hinter sich zu lassen und ein neues, anderes Leben zu führen. Ich will mental voll und ganz bei der Reise, dem jeweiligen Ort und den Erlebnissen sein, und nicht durch Sehnsucht abgelenkt werden.

Was sind da eure Erfahrungen oder Gedanken zu? Wie geht man mit sowas um? Ich will und werde auf keinen Fall für einen anderen Menschen auf meine Reise verzichten. Mich dann aber vorher von ihr zu trennen fände ich auf doof. Und die Beziehung für ein Jahr zu unterbrechen finde ich auch komisch.
Ja, ich gucke ein Jahr in die Zukunft, von der ich nicht weiß, was sie bringt. Vielleicht sind wir in einem Jahr sowieso nicht mehr zusammen, das stimmt. Aber ich mache mir trotzdem diese Gedanken jetzt schon.

Ich bin auf eure Antworten gespannt.
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dirtsA

« Antwort #1 am: 18. Mai 2010, 15:47 »
Hi ChrisNoc,

ich stehe EXAKT vor dem selben Problem. Ich bin jetzt fast 3 Jahre mit meinem Freund zusammen, zum Zeitpunkt der Reise wären es 4-5. Er hat kein Interesse an Reisen bzw. ein Urlaub von 2 Wochen ist genug für ihn. Daher hat er kein Interesse, mitzukommen. Wie sieht es dazu bei dir aus: Hast du das Thema überhaupt schon angesprochen? Ist deine Freundin reiseinteressiert? Oder scheitert es eher an Geld,...?
Die beste und schönste Lösung ist natürlich, die Reise zusammen zu unternehmen. Wenn mein Freund grds. Interesse hätte und nur Zeit oder Geld fehlt, würde ich wahrscheinlich noch abwarten und dann zusammen los. So aber werde ich auf jeden Fall alleine losziehen. Leicht wird es mir bestimmt auch nicht fallen, allerdings denke ich werde ich mir und evtl. auch ihm sonst ewig Vorwürfe machen, wenn ich es nicht mache.
Es gibt ein paar Probleme dabei, soweit ich bis jetzt überlegt habe:
- Eifersucht bzw. wie man damit umgeht - es muss schon ein sehr großes Vertrauen vorhanden sein
- In Kontakt bleiben: Man muss wohl das richtige Maß (von der Seite des Reisenden aus betrachtet) finden, zwischen Freiheit auf Reisen und öfters melden etc. Man will ja schließlich die Beziehung aufrecht erhalten und dazu ist m. M. nach Auseinandersetzung miteinander notwendig. Von der Seite des Daheim-Bleibenden betrachtet ist viel Akzeptanz notwendig, damit er/sie nicht zum "klammern" anfängt und man sich auf der Reise eingeengt fühlt...
- Zeitrahmen der Reise festlegen: Eigentlich würde ich am liebsten mit offenem Ende los. Oder zumindest 12 Monate. Kann aber leicht sein, dass der Partner/in nicht auf die 12 Monate eingeht und du einen Kompromiss finden musst. Meiner sind derzeit 8 Monate, wobei ich das eigentlich noch ausdehnen versuchen möchte.

Ich selbst mache mir wegen Heimweh/Vermissen wenig Gedanken, da man auf der Reise ja immer beschäftigt ist, ständig was Neues erlebt etc. Schwieriger ist es bestimmt für den anderen.

Eine Möglichkeit ist auch, dass der andere zumindest einen Teil der Reise mitmacht. z.B. dass man sich irgendwo unterwegs "trifft". Man ist als Reisender dann halt fixiert, zu dem Datum dort zu sein, was einen Teil der Freiheit nimmt.

Aber ohne Kompromisse geht es sowieso nicht in einer Beziehung und schon gar nicht bei so einer langen Abwesenheit von einem Partner...

Das waren so bisher meine Gedanken dazu, evtl. hilft dir das :)

Lebe deinen Traum - sonst wirst du es irgendwann bereuen...  ::)
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dirtsA

« Antwort #2 am: 18. Mai 2010, 20:41 »
Zitat
ich stehe EXAKT vor dem selben Problem.

Irgendwie ist es doch nicht ganz das Gleiche ;) Da du ja schreibst:
Zitat
Und die Beziehung für ein Jahr zu unterbrechen finde ich auch komisch.

Wenn dir bis dahin genug an der Beziehung liegt, wird es dir nicht mehr komisch vorkommen.  :D
Was ich allerdings nicht fair fände, ist: Ihr gar nichts davon zu erzählen und sie dann vor vollendete Tatsachen stellen, aber ich denke mal das hast du auch nicht vor. Finde doch mal heraus, wie sie zu dem Thema steht. Musst ja nicht gleich mit der Tür ins Haus fallen und sagen, dass du auf jeden Fall in 1 Jahr 12 Monate weg fährst. Du kannst ja einfach so mal auf das Thema "Weltreisen" / Langzeitreise kommen und sehen, wie sie dazu steht... Langsam vortasten,...... :)

Und falls du ihre Sicht schon kennst, schreib doch mal darüber. Das ändert nämlich evtl. die ganze Argumentationsgrundlage / Situation... ;)
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ChrisNoc

« Antwort #3 am: 19. Mai 2010, 08:18 »
Also ich habe ihr direkt an unserem ersten oder zweiten Treffen von meinen Reiseplänen erzählt. Sie weiß also, daß ich in einem Jahr weg sein werde. Wirklich was dazu gesagt hat sie nicht. Als ich es ihr erzählt habe war das auch eher "nebenbei". Nicht so ein "Hör mal zu, wir müssen was klären"- Gespräch

Auf die Reise mitnehmen werde ich sie nicht können. Sie studiert und hat weder die Zeit, noch das Geld. Und bis sie fertig ist, dauert das dann noch 2 Jahre. So weit will ich's nicht verschieben.

Ich finde es auch noch zu früh sie direkt zu fragen, was sie darüber denkt, oder wie sie das sieht. Denn das würde bedeuten, daß ich ihr gegenüber zugeben müsste, daß ich ein Jahr im Voraus mit ihr plane. Und das würde ich ungerne tun..  :)
Wir sind noch nicht in dem Stadium angekommen, wo man sowas sagen kann, ohne den anderen damit Angst zu machen....  ;)
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dirtsA

« Antwort #4 am: 19. Mai 2010, 09:07 »
Hmm. Schwierige Situation, kann dich schon ein bissl verstehen.

Du musst halt abwägen zwischen ihr Angst einjagen, weil du ihr früh von deinen Plänen erzählst, oder sie dann überrumpeln. Auch solltest du dich fragen: wenn eine Unterbrechung der Beziehung für dich gar nicht in Frage kommt und du sie auch nicht mitnehmen kannst/willst - macht es dann Sinn, jetzt noch ein Jahr mit ihr zusammen zu bleiben? Klingt jetzt krass, aber wenn du es auf die Wesentlichen Fragen reduzierst, läuft es darauf hinaus.  ::)

Noch so ne Anregung, weil ich es zwar aus deiner Sicht sehe, aber auch den "weiblichen" Blickwinkel habe ;) : Meiner Erfahrung nach ist es so, dass Frauen meistens viel und viel mehr voraus planen als Männer. Und es eher positiv betrachten, wenn jemand pläne für die nächsten Jahre hat, statt von heute auf morgen zu leben. Klar kann man nicht pauschalisieren, aber von meinem Freunden-/Bekanntenkreis ist es nun mal so. Wenn mich mein Freund mit solchen Plänen anspricht - auch wenns erst ne kürzere Beziehung wär - würde ich mich eher freuen, dass er es so ernst mit mir meint. ;) Ich denke du verstehst, was ich mein...

Entscheiden wie du es machst, musst du letztentlich selbst...
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ChrisNoc

« Antwort #5 am: 20. Mai 2010, 11:02 »
Also zu dirtsA, ob es sich dann überhaupt lohnt die Beziehung zu führen; ich denke ja. Jede Beziehung geht irgendwann zu Ende und man führt trotzdem welche.
In diesem Fall ist das Ende, wenn es denn tatsächlich eins wird, nur bekannt. Das sollte ein nicht davon abhalten ein schönes Jahr zusammen zu haben.

Ich habe sie gestern Abend mal drauf angesprochen, ob sie da selber überhaupt schon mal dran gedacht hat. Da meinte sie, daß sie das getan hat. (Ich bin also nicht der Einzige, der jetzt schon ein Jahr im Voraus denkt. Das war schon ein schönes Gefühl :-) )
Sie sagte aber auch, daß sie da gar nicht drüber reden will. Sie meinte "Ist noch lange hin. Lass uns da jetzt nicht drüber reden"
Sie ist da generell eher so der Verdrängungs-Typ.... Weiß ich nicht, ob das so gut ist.
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farmerjohn1

« Antwort #6 am: 20. Mai 2010, 14:42 »
Schwierig. aber du weisst schon, dass Frauen bei Fernbeziehungen im Vorteil sind, gell? Wer staendig von Interessenten potenzieller Partnerschaft umworben wird, bricht schon mal schneller aus als jemand, der erst lange werben muss und wie Daniel Defoes Hauptfifgur im Suedpazifik staendig an Mary in England denkt, um die Schweirigkeiten von Reisen zu ueberwinden. Gebe das nur zu bedenken, da ein Anruf von ihr 4 Monate vor deiner Rueckkehr mit dem Inhalt 'Tut mir leid, ich hab's ueber ein halbes Jahr versucht, aber  so stark sind meine Gefuehle nicht und du bist eben nicht hier. Uebrigens: meine Abschlussarbeit schreibe ich in Neuseeland, lebe wohl!' Dir die Reise ziemlich verderben koennte, v.a. wenn Du dann gerade  die Laender mit den suessesten Maedels schon hinter Dir hast, ohne diese auch nur anzuruehren, alles wegen IHR zu Hause.
Ich wuerde sagen: nimm ihr Angebot an, darueber jetzt nicht zu reden (sie weiss javon deinen Plaenen, insofern bist du nicht unfair) und dann ziehst du, falls sie wirklich nicht mitkommen kann/will, entweder innerlich geloest von ihr los und  siehst nach der Reise wie es weitergeht, oder du faehrst halt nicht, falls ihr dann schon die Plaene fuer das Eigenheim der gemeinsamen Familie vorliegen habt und beim Durchblaettern  von Kinderzimmerkatalogen seid.
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Sonja Sonnenschein

« Antwort #7 am: 20. Mai 2010, 16:59 »
Hi ChrisNoc,

mmh, das ist sicher nicht einfach in so ner Situation...aus meiner Sicht ist es richtig, nicht auf deinen schon vor der Beziehung geplanten Traum zu verzichten, damit wäre man im Nachhinein sicher nicht glücklich.

Allerdings halt ichs für sehr wichtig, mal ausgiebig drüber zu sprechen, vor allem, weils dich ja offensichtlich sehr beschäftigt und dir was an ihr liegt...ich würd wirklich nochmal versuchen, ihr das nahezubringen (die Reise, warum du sie machen willst und was dir an ihr liegt) und mich auch nicht mit nem "da will ich jetzt nicht drüber sprechen" abspeisen zu lassen...irgendwann steht da ein Gespräch an, und je später das stattfindet, desto länger liegts dir (und vermutlich auch ihr) auf der Seele und jeder macht sich Gedanken, die vielleicht in völlig falsche Richtungen gehen, weil man ja nur ahnt, was der andere denkt.....vielleicht ists ja gar net so tragisch...

Ich hoffe, du verstehst, was ich mein...entscheiden musst das natürlich letztendlich selber...
Viele Grüße
sonja
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dirtsA

« Antwort #8 am: 20. Mai 2010, 18:34 »
Verdrängen wird sie es ja auch nicht ewig können: Je näher es auf die Reise zugeht, desto mehr wirst du planen (müssen) und dich damit in der Freizeit beschäftigen... Daher denke ich auch, dass ein längeres Gespräch das beste wäre. Aber gut, dass du es auf jeden Fall schon mal versucht hast und ihre Reaktion zeigt auch, dass sie dein Kommentar von ganz am Anfang schon noch im Kopf hat und auch ernst genommen hat (da war ich mir nicht ganz sicher).

Wenn es sie nicht stört, diese Beziehungs-Deadline (wenn man es so bezeichnen kann ;) ) von Anfang an vor Augen zu haben, ist es ja auch nicht unfair, sondern sie weiß Bescheid. Und ob es eine Deadline ist oder nicht entscheidet sich dann bestimmt in 1 Jahr...

Und nochmal dazu, dass jede Beziehung zu ende geht: Naja, in einem gewissen Alter vielleicht. Ich weiß ja nicht, wie alt du bist, aber irgendwann will man doch den Partner fürs Leben finden. Oder? ;) Insofern hoffe ich eigentlich, dass es auch welche gibt, die nicht zu Ende gehen...  ;D
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ChrisNoc

« Antwort #9 am: 20. Mai 2010, 22:14 »
Und nochmal dazu, dass jede Beziehung zu ende geht: Naja, in einem gewissen Alter vielleicht. Ich weiß ja nicht, wie alt du bist, aber irgendwann will man doch den Partner fürs Leben finden. Oder? ;) Insofern hoffe ich eigentlich, dass es auch welche gibt, die nicht zu Ende gehen...  ;D

Also ich bin 25. Und ich glaube nicht daran, daß es den Partner für's Leben gibt. Irgendwann ist alles zu Ende. Und ich will auch nicht einen Partner haben, der ein ganzes Leben dabei ist. Ich denke nicht, daß sowas möglich ist.
Insofern habe ich generell den Gedanken "Lass uns die gemeinsame Zeit genießen, es kann schon bald vorbei sein". In diesem Fall ist es jedoch eben sehr konkret wann das sein wird.

Wie würdet ihr denn einschätzen, wie gut eine Beziehung es aushalten kann, wenn einer 1 Jahr weg ist? Kann sowas überhaupt gut gehen?

Mittlerweile frage ich mich, was ein Gespräch bringen soll, bzw welche Frage geklärt werden muss. Sowohl zwischen uns, als auch für mich. Ich werde die Reise machen. Ganz bestimmt. Was gibt es da zu reden? Ob man sich dann bei Abflug trennt oder versucht die Zeit zu überstehen, kann man dann entscheiden....
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karoshi

« Antwort #10 am: 21. Mai 2010, 08:13 »
Gibt es denn zwischen "trennen" und "auf den Partner warten" nicht noch Abstufungen? Ich war auch schon einmal in der gleichen Situation, damals seit zweieinhalb Jahren mit meiner Freundin zusammen, allerdings hatten wir die ganze Zeit vor der Reise schon eine Fernbeziehung.

Wir haben uns damals nicht getrennt, uns allerdings auch keine Versprechungen gemacht. Eine Trennung bedeutet für mich, dass mindestens einer der Partner die Beziehung nicht mehr will, und das war bei uns nicht so. Wir haben uns gesagt, dass niemand etwas davon hat, wenn wir ein Jahr schmachtend zu Hause sitzen und unglücklich sind. Natürlich besteht die Gefahr, dass einer oder beide in dem Jahr in eine andere Richtung driften. (Übrigens ist das viel wahrscheinlicher bei dem Partner der Fall, der zu Hause bleibt. Dass Du mit einer festen Beziehung von der Weltreise zurück kommst, ist eher nicht zu erwarten.) Aber vorübergehende Eskapaden, also das, was man so leichthin "nichts ernstes" nennt, haben wir beide beim anderen toleriert und auch interessanterweise nicht als Untreue empfunden, weil es ja für den anderen nur die Wahl zwischen dieser Variante und einem sehr einsamen Jahr gegeben hätte.

Was nach der Reise ist, das haben wir einfach auf uns zu kommen lassen. Wir waren dann tatsächlich noch eine Zeit zusammen. Dass wir uns am Ende doch noch getrennt haben, hatte nichts mit der Reise zu tun.

LG, Karoshi
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ChrisNoc

« Antwort #11 am: 21. Mai 2010, 10:04 »
Gibt es denn zwischen "trennen" und "auf den Partner warten" nicht noch Abstufungen? Ich war auch schon einmal in der gleichen Situation, damals seit zweieinhalb Jahren mit meiner Freundin zusammen, allerdings hatten wir die ganze Zeit vor der Reise schon eine Fernbeziehung.

Wir haben uns damals nicht getrennt, uns allerdings auch keine Versprechungen gemacht. Eine Trennung bedeutet für mich, dass mindestens einer der Partner die Beziehung nicht mehr will, und das war bei uns nicht so. Wir haben uns gesagt, dass niemand etwas davon hat, wenn wir ein Jahr schmachtend zu Hause sitzen und unglücklich sind. Natürlich besteht die Gefahr, dass einer oder beide in dem Jahr in eine andere Richtung driften. (Übrigens ist das viel wahrscheinlicher bei dem Partner der Fall, der zu Hause bleibt. Dass Du mit einer festen Beziehung von der Weltreise zurück kommst, ist eher nicht zu erwarten.) Aber vorübergehende Eskapaden, also das, was man so leichthin "nichts ernstes" nennt, haben wir beide beim anderen toleriert und auch interessanterweise nicht als Untreue empfunden, weil es ja für den anderen nur die Wahl zwischen dieser Variante und einem sehr einsamen Jahr gegeben hätte.

Was nach der Reise ist, das haben wir einfach auf uns zu kommen lassen. Wir waren dann tatsächlich noch eine Zeit zusammen. Dass wir uns am Ende doch noch getrennt haben, hatte nichts mit der Reise zu tun.

LG, Karoshi

Sehr interessant das zu lesen. Mein Hauptgrund für eine echte Trenung wäre, mich damit auch vom Kopf her von ihr zu lösen. Ich habe eben so sehr Angst vor der Sehnsucht, die ich bei der Reise haben könnte. Daß mir die Sehnsucht und damit verbundenen ständigen Gedanken an zu Hause mich nicht wirklich "bei der Sache" sein lassen und ich die Orte und Erlebnisse nicht wirklich wahrnehme. Eben weil ich gedanklich woanders bin.
Wie war's denn bei dir mit der Sehnsucht? Konntest du sie gedanklich wirklich hinter dir lassen, oder hat sie dich während der reise doch immer mal "abgelenkt"?
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karoshi

« Antwort #12 am: 21. Mai 2010, 10:17 »
Sie gedanklich hinter mir zu lassen war ja nicht das Ziel. Mir hat es schon gereicht, mich nicht eingeschränkt zu fühlen. Sie hat während des größten Teils der Reise nicht mein Denken und Fühlen bestimmt. Aber vielleicht ist das ja auch leichter, wenn man aus einer Fernbeziehung kommt. Wir haben beide bewusst in Kauf genommen, dass die Sache in dem Jahr deutlich abkühlt. Das lässt sich gar nicht vermeiden, und das würde ich auch nicht als etwas schlechtes sehen. Entscheidend ist, ob man hinterher wieder an die Zeit davor anknüpfen kann. Da haben wir es einfach auf den Versuch ankommen lassen. Wenn es vorher Gründe gab, sich ineinander zu verlieben, warum sollten die danach weg sein?
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lillki

« Antwort #13 am: 21. Mai 2010, 16:22 »
Hallo ChrisNoc

Zitat
Mein Hauptgrund für eine echte Trenung wäre, mich damit auch vom Kopf her von ihr zu lösen.

Kann dich gut verstehen! Nur was der Kopf sagt und was das Herz dann trotzdem macht, sind ja zwei verschiedene Paar Schuhe...
Karoshis ANsatz finde ich gut, dass man sich raeumlich trennt, mit dem Wissen was auf beiden Seiten passieren kann und dann schaut, wie man sich nach der Reise wieder zusammen findet.
Vielleicht ist es auch schoen, ihr von ganz bestimmten Erlebnissen per Brief/Mail etc zu erzaehlen. Durch das (Mit-)teilen wird ja vieles auch noch schoener.

Alles GUte!
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dirtsA

« Antwort #14 am: 21. Mai 2010, 19:44 »
Das Thema wird ja immer interessanter ;)

Ich finde karoshi's Ansatz eigentlich nicht schlecht, nur setzt das viel Toleranz von beiden Seiten voraus. Eine so - doch recht "offene" - Einstellung können ja viele nicht akzeptieren... Mein Freund z.B. würde das auf gar keinen Fall akzeptieren, das weiß ich. *seufz* Nicht so easy das ganze...
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