Thema: Impfungen - alles nur Panikmacherei??  (Gelesen 10441 mal)

hija del caos

« Antwort #15 am: 01. September 2010, 23:55 »
Und zum Thema Malarone: Das hatte mir mein Hausarzt als Stand-By gegeben. Dann musste ich wegen der Gelbfieber-Impfung aber noch zum Tropenarzt und der bekam fast 'ne Krise: "Hatten Sie jemals Epilepsie? Sind Sie schizophren? Nein? Dann ist Malarone viiiieeeel zu stark und auch viel zu teuer!! Immer diese Allgemeinpraktiker, keine Ahnung, aber Hauptsache alles impfen und zu starke und teure Medis verschreiben.... etc. etc."

Es lief darauf hinaus, dass ich beim Hausarzt das Malarone eingetauscht hab gegen "Mephaquin" - das sei viel günstiger (hab die Rechnung noch nicht) und genüge für alle Menschen, welche nicht an obengenannten Krankheiten leiden.

Als Fazit kann ich nur feststellen: Das war das dümmste, zu zwei Arztpraxen gegangen zu sein und im Endeffekt von 6 Personen beraten worden zu sein! Als Laie wird man da total verunsichert - der eine findet eine Tollwutimpfung unnötig und Geldverschwendung, ein anderer äusserst wichtig (schlussendlich hab ich sie gemacht, da die Krankheit ja immer tödlich verläuft). Hatte mir das irgendwie weniger anstrengend/aufwändig vorgestellt mit dem Impfen und der ärztlichen Beratung... ;)
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tanileha

« Antwort #16 am: 02. September 2010, 01:13 »
Leute, schaut mal von wann dieses Thema ist..;-) Bin seit einem Jahr am Reisen und hab ja alles schon laaaaange abgeschlossen und geimpft oder dabei...
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Flynn

« Antwort #17 am: 02. September 2010, 10:48 »
...es wird aber sicher auch für andere interessant sein ;)
Wozu tausende Threads aufmachen zu einem Thema? Wenn jemand sich dafür interessiert, liest er den hier durch und hat alle Meinungen auf einmal. Ist doch ne verdammt praktische Sache :)
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Flynn

« Antwort #18 am: 02. September 2010, 10:58 »
Und zum Thema Malarone: Das hatte mir mein Hausarzt als Stand-By gegeben. Dann musste ich wegen der Gelbfieber-Impfung aber noch zum Tropenarzt und der bekam fast 'ne Krise: "Hatten Sie jemals Epilepsie? Sind Sie schizophren? Nein? Dann ist Malarone viiiieeeel zu stark und auch viel zu teuer!! Immer diese Allgemeinpraktiker, keine Ahnung, aber Hauptsache alles impfen und zu starke und teure Medis verschreiben.... etc. etc.
Dazu kann ich als Laie auch nix sagen - die Situation ist sicher ziemlich bekackt für nen Patienten...

Aber wie man gesehn hat fühlen sich viele Allgemeinmediziner in ihrer Berufsehre verletzt, wenn man zu Leuten geht die sich eben darauf spezialisiert haben (und die ja genau aus diesem Grund existieren). Es ändert sich - gerade als Individualtourist - eben auch etwas an den gängigen Impfpraktiken und Vorsorgemöglichkeiten. Welcher Hausarzt liest schon die Fachpublikationen aus der Rubrik Tropenmedizin und verfolgt die Ausbreitung beispielsweise von Malaria in den letzten Jahren? Ich verstehe diese Kränkungen nicht, bricht sich doch keiner einen Zacken aus der Krone zu sagen "Schaun Sie, gehn sie da hin - ich empfehle ihnen dies und jenes, aber holen sie sich noch nen Rat ein"...
Ich meine schaut euch doch mal an wer auf deutschen Tropenstationen liegt: viele von denen wurden eben in einer Sprechstunde vom Hausarzt beraten oder waren zu naiv/doof/wasauchimmer überhaupt irgendwie Vorsorge zu betreiben. Leider ist das die traurige Mehrzahl der Fälle - zumindest laut der deutschen Gesellschaft für Tropenmedizin.
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marica

« Antwort #19 am: 02. September 2010, 16:58 »
für mich war die sache mit den impfungen ziemlich schnell abgehakt. ich hab mich informiert auf was ich so stossen könnte auf meiner Reise durch asien.
und habe mich dann entschlossen, mit der impf-frage nicht anders zu umzugehen als hier:
keine impfung, gegen nichts. hier lasse ich mich auch nicht gegen zecken oder grippe impfen, schweinegrippe schon gar nicht. gegen hepatitis bin ich geimpft worden als teenager, würde ich heute aber wohl auch nicht mehr machen.
ich seh aber die prävention als wichtig an.

ob man sich impft oder nicht ist doch auch hier eine frage die man sich stellt und früher oder später zu entscheiden hat – warum soll man dies gesondert behandeln auf fernreisen.
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karoshi

« Antwort #20 am: 02. September 2010, 17:23 »
Vielleicht, weil die Krankheiten, die man sich in den Tropen zuziehen kann, ein etwas anderes Kaliber haben als hier, und/oder weil die Ansteckungswahrscheinlichkeit je nach Zielgebiet und Reiseart viel höher ist? Eine Hepatitis hinterlässt z.B. in der Regel bleibende Leberschäden. Und eine japanische Enzephalitis führt in einem Drittel der Fälle zum Tod, in einem weiteren Drittel zu bleibenden Gehirnschäden. Unschön.

Letztlich ist jede Impfentscheidung eine Abwägung, in die mehrere Faktoren eingehen:
  • Der Schaden, der entsteht, wenn man krank wird.
  • Die Wahrscheinlichkeit, dass dieser Fall tatsächlich eintritt.
  • Die Kosten der Impfung.
  • Zuverlässigkeit und Dauer des Impfschutzes.
  • Die möglichen Nebenwirkungen.
  • Wieviel einem die eigene Gesundheit wert ist.

Ich persönlich gehöre auch nicht zur Alles-Impfen-Fraktion, aber wenn ich mir Deine Herangehensweise ansehe, marica, dann sage ich mal ganz neutral: ich würde es anders machen.

LG, Karoshi
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marica

« Antwort #21 am: 02. September 2010, 23:32 »
Sorry karohsi, du tadelst mich zurecht.  ;)
Ich sollte etwas genauer werden, mein Beitrag war wohl missverständlich.

Also:
Ich nehme selbstverständlich ein Malariamittel mit (Stand-by).
Was sonst noch in Frage kommt bei Asienreisen wäre Tollwut, welche ich aber lieber auch erst bei einem Biss impfen möchte, und die Japanische Enzephalitis.
Diese Impfung hab ich mir schon genauer überlegt, aber an mehreren Stellen habe ich das selbe gelsen, was beispielsweise auch auf www.osir.ch zu finden ist. Nämlich, dass in den letzten 20 Jahren weltweit ca. 34 Reisende betroffen waren. Die Enzephalitis soll unter Touristen sehr selten sein. Gefährdet sind in den betroffenen Ländern hauptsächlich Kinder unter 2 und Erwachsene über 50 Jahre.

Und eine japanische Enzephalitis führt in einem Drittel der Fälle zum Tod, in einem weiteren Drittel zu bleibenden Gehirnschäden.

Das habe ich anders gelesen, nämlich dass von 300 Infektionen 299 grippeähnlich und mild verlaufen und nur eine gefährlich verläuft, und diese dann in einem Drittel zum Tod und in einem Drittel zu bleibenden Schäden führt. Zu bedenken ist jedoch, dass es keine Behandlung dafür gibt.

Wegen der relativen Seltenheit habe ich mich dann auch gegen eine Impfung entschieden. Was ich jetzt hier aber nicht als "Empfehlung" weitergeben möchte! Schliesslich bin ich auch Laie und habe dies lediglich für mich so entschieden.

Und daraus folgt dann also: Ich nehme keine Impfung vor der Reise vor.
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Flynn

« Antwort #22 am: 03. September 2010, 11:46 »
Was sonst noch in Frage kommt bei Asienreisen wäre Tollwut, welche ich aber lieber auch erst bei einem Biss impfen möchte, und die Japanische Enzephalitis.
Du hast halt relativ wenig Zeit das zu tun, wenn du Pech hast nichtmal 24h. Je nachdem wo du unterwegs bist, kann das Probleme geben. Stell dir mal vor du bist in Burma und fährst mit dem Bus - bei nem saftigen Regen kannst du schonmal 24h in einem Dorf festsitzen und nicht wegkommen...
Ich kann mir ziemlich viele Szenarien vorstellen indem diese Zeitspanne recht eng werden kann. Denn gerade Wald-und-Wiesen-Krankenhäuser in Ländern mit einem schlechten Gesundheitswesen haben den Impfstoff nicht vorrätig.


Und daraus folgt dann also: Ich nehme keine Impfung vor der Reise vor.
Finde das auch etwas fahrlässig :(
Bei Enzephalitis versteh ich die Argumentation ja noch, aber nicht bei Tollwut oder Hepatitis. Ich meine an Tollwut sterben jährlich 55.000 Menschen von den ca. 10 Mio Erkrankten weltweit und der Virus existiert in nahezu jedem Land.  Zum Vergleich: es gibt ca. 2,5 Mio AIDS Neuinfizierte jedes Jahr. Also kleinreden würde ich persönlich Tollwut daher nicht...

Aber gut, jeder muss selbst wissen was er tut. Kommt auch immer auf die Route an. Wenn wirklich gute Krankenhäuser immer für dich erreichbar sind, dann mag das klappen. Für meine Route wärs sicher etwas sehr blauäugig. Hoffe nur du wirst nie in eine Situation kommen inder du deine Entscheidung bereust - sprich pass gut auf dich auf. Obwohl, das sollte für uns alle gelten - Impfung hin oder her :)
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karoshi

« Antwort #23 am: 03. September 2010, 12:24 »
Und eine japanische Enzephalitis führt in einem Drittel der Fälle zum Tod, in einem weiteren Drittel zu bleibenden Gehirnschäden.

Das habe ich anders gelesen, nämlich dass von 300 Infektionen 299 grippeähnlich und mild verlaufen und nur eine gefährlich verläuft, und diese dann in einem Drittel zum Tod und in einem Drittel zu bleibenden Schäden führt. Zu bedenken ist jedoch, dass es keine Behandlung dafür gibt.
Ok, da hatte ich mich unklar ausgedrückt. Eine Infektion mit dem Erreger führt vergleichsweise selten zum Befall des Zentralnervensystems. Erst dann ist es wirklich eine Enzephalitis, allerdings dann auch mit den oben beschriebenen Verlaufswahrscheinlichkeiten.


Bezüglich der Tollwutimpfung noch etwas: meine Freundin war heute wegen unserer bevorstehenden Reise nach Indonesien beim Tropeninstitut. Dort hat man ihr gesagt, dass es derzeit auf Bali eine Tollwut-Epidemie gibt, bei der in diesem Jahr schon 60 Leute gestorben sind, und die man nicht in den Griff bekommt. Der Impfstoff wird vor Ort knapp. Das zeigt, dass die Strategie "Wenn ich gebissen wurde, lasse ich mich schnell nachimpfen" generell mit einem gewissen Unsicherheitsfaktor behaftet ist. Es zeigt auch, dass Tropeninstitute im Zweifelsfall über mehr aktuelle Informationen verfügen als Hausärzte, auch wenn die sich allgemein mit dem Thema auskennen.

LG, Karoshi
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marica

« Antwort #24 am: 03. September 2010, 12:58 »
Bei Enzephalitis versteh ich die Argumentation ja noch, aber nicht bei Tollwut oder Hepatitis.

Hepatitis bin ich geimpft, siehst du mein erster Beitrag.  ;)
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karoshi

« Antwort #25 am: 03. September 2010, 13:10 »
Ja, aber gleich im Satz danach sagst Du, dass Du es heute nicht mehr machen würdest. ;)

Aber lassen wir mal die Diskussion um Deine Impfungen: Du hast ein Recht auf eine eigene Entscheidung, und es sind in diesem Thread ja genügend Meinungen vertreten, dass nicht die Gefahr besteht, jemand würde sich unhinterfragt nur nach der Empfehlung einer einzigen Person richten.

LG, Karoshi
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mmeissne

« Antwort #26 am: 26. Juni 2012, 16:51 »
Hallo zusammen

Ich plane ebenfalls eine kleine Reise durch folgende Länder: Rußland china Nepal Indien Vietnam Pilippinien neuseeland und Australien. Ich stehe aber jeglicher art von Impfungen mehr als Skeptisch gegenüber. Meint Ihr ich muss mich Impfen lassen?
Kann es sonst zu großen problemen bei der einreise kommen?

Danke
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Jens

« Antwort #27 am: 26. Juni 2012, 16:54 »
Ich stehe aber jeglicher art von Impfungen mehr als Skeptisch gegenüber. Meint Ihr ich muss mich Impfen lassen?

Ich denke, dass du mit deiner Frage bei einem Reisemediziner oder beim Tropeninstitut besser aufgehoben bist! Vielleicht können dir die Ärtze deine Skepsis nehmen :)
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Stecki

« Antwort #28 am: 26. Juni 2012, 17:18 »
Kann es sonst zu großen problemen bei der einreise kommen?

Das denke ich nicht. Ich wurde in meinem ganzen Leben noch nie nach einem Impfpass gefragt.

Ich würde Dir bei Deiner Reiseroute schon zum eigenen Schutz einige grundsätzliche Impfungen empfehlen wie Hepatitis, Tollwut und Gelbfieber. Malaria kannst/solltest Du als Prophylaxe mitnehmen (z. Bsp. Malarone) und bei Bedarf einnehmen.
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karoshi

« Antwort #29 am: 26. Juni 2012, 19:20 »
Kann es sonst zu großen problemen bei der einreise kommen?

Die meines Wissens einzige Impfung, die in manchen Ländern bei der Einreise vorgeschrieben ist, ist die Gelbfieberimpfung -- und auch nur dann, wenn Du innerhalb der letzten Woche in einem Infektionsgebiet warst. Das dürfte bei Dir nicht zutreffen. (Die Referenz sind die offiziellen Einreisebedingungen der jeweiligen Länder, die sich ändern können, also am besten kurz vorher noch mal checken.)
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Tags: impfungen 
 

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