Thema: Alleinreisende Frau in Tobago  (Gelesen 2780 mal)

biggi

« am: 24. Februar 2017, 17:35 »
Hat jemand Erfahrung, wie es als alleinreisende Frau in Tobago ist? Ich habe gelesen, dass man andauernd angemacht wird und wüsste gern, ob das stimmt und ob ihr Tipps habt, wie man dem am Besten entgeht, ohne jemanden zu beleidigen, zu provozieren etc. Ich würde auch gern eine Yoga-Gruppe finden, hat da jemand Erfahrung? Ich fahre für 3 Wochen.
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Kama aina

« Antwort #1 am: 28. Februar 2017, 15:44 »
Hallo Biggi!
Was soll ich dir sagen! Meine Frau war froh, dass ich dabei war, denn sie hat sich auf der Insel nicht sonderlich wohl gefühlt!
Aber denke das da vieles zusammen kam. Ein bisschen Heimweh und zur falschen Zeit am falschen Ort.
Wir haben quasi gerade einen Fuß auf die Insel gesetzt als sich ein Horde tiefschwarzer Männer brüllend in unsere Richtung "prügelte" weil sie sich als Touristenführer oder Taxifahrer anbieten wollten. Dieses mangelnde Taktgefühl und das Bedrängen waren dann für meine Frau zuviel. Auch ich muss sagen hatte schon die Faust in der Tasche geballt und war bereit 3-5 niederzustrecken und dann selbst unterzugehen! ;-) Es war tatsächlich absurd was wir da erlebt haben. Wir hatten zum Glück einen Mietwagen und konnten dann wirklich entspannt die Insel erkunden! Und das ist eigentlich das, was ich dir sagen will! Die Insel ist wirklich schön und teilweise noch sehr sehr ursprünglich. Mir hat es abgesehen von der Begegnung sehr gut gefallen! Ich denke auch, dass es darauf ankommt wo du bist. Wenn du in der Hotelregion um Crown Point bist wird es sicherlich auch gesitteter abgehen. So wirkten zumindest die Menschen dort. In Scarborough waren wir wohl einfach zu falschen Zeit am falschen Ort! :-)
Grundsätzlich denke ich aber nicht, dass es immer so schlecht laufen muss, du aber als Frau sicherlich ein dickeres Fell haben musst. Würde mich auch in deiner Unterkunft erkundigen. Haben auch viele Betrunkene und Obdachlose dort gesehen.
Ansonsten bist du ja auch erfahren genug die grundlegenden Sicherheitsvorkehrungen zu treffen.

Wenn du Infos und "Tipps" für die Insel haben willst, dann sag gerne Bescheid, dann schreibe ich sie hier rein.
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Degna

« Antwort #2 am: 28. Februar 2017, 16:45 »
Hallo Biggi,
ich lebe seit 2J auf der nachbarinsel Trinidad und bin jedes jahr mind. 3-4x in Tobago,weil ich von dort aus besser mit Condor über den Atlantik nach England komme.
Ich habe mich als Frau eigentlich noch nie unsicher gefühlt,.....klar die Trin-Tabagonian Männer halten sich alle für unwiderstehlich and gebaggert wird in der Karibik wird den ganzen Tag,ist einfach ein Teil der gesamten Kultur da. Und wenn du dann noch weiß bist,erst Recht.
Wenn ich in Tobago lande,hatte ich noch NIE mehr als das ein paar Taxifahrer ihre Dienste anbieten,ok,ich fliege ja weiter nach Trinidad und ein freundlich,bestimmtes NO THANKS hat bisher noch nie seine Wirkung verfehlt.
Trin-Tabagonians sind generell ,ob Männlein oder Weiblein extrem freundlich und hilfsbereit und das einem die Autos hinter her hupen,sämtliche Frauen,auch mit 120kg Körpergewicht,knappe Hotpants und bauchfreie Tops tragen gehört da einfach zum Lebensgefühl und ist auch nicht immer so 100% ernst zu nehmen. man lacht,man flirtet und wenn es im Gemüseladen ist und ein "I love you,want to see you again,...." ist gleichzusetzen mit " Schönen Tag noch,...."
Immer auf dem Boden bleiben und man kommt da glänzend durch.

Als Bedrohlich oder negativ habe ich sowas noch nie empfunden,.....so ging es mir eher in arab. Ländern oder teilweise in Indien,wo Vergewaltigung ja nicht eindeutig strafbar ist,......

Also,nur zu. Das Lebensgefühl der Karibik muss man zumindest mal kennenlernen.

LG Claudia
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biggi

« Antwort #3 am: 07. März 2017, 00:04 »
Vielen Dank für eure Tipps.Bin mittlerweile hier angekommen und kann bis jetzt nicht bestätigen, dass irgendwer unangenehm geworden wäre. Das Taxi-Problem habe ich durch den Shuttle eines Bekannten von Bekannten erledigt, gestern war ich den ganzen Tag allein am Strand und kein Mensch hat sich dafür interessiert. Morgen fahre ich mit meiner Gastgeberin (der Frau eines Freundes aus D, die hier ein Gästehaus hat, sie ist Einheimische) nach Scarborough, ich denke aber, in einheimischer Begleitung dürfte es keine Probleme geben. Bis jetzt also alles gut, außer, dass das Wetter nicht so recht karibisch ist, es regnet und ist ansonsten bedeckt. Na ja, dafür ist es warm und die Strandbar hat ein Dach. Das Gästehaus ist übrigens in Black Rock, also nicht in der Touristenregion.
Näheres dann unter www.biggisweltreisen.de :-)
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Kama aina

« Antwort #4 am: 07. März 2017, 09:02 »
Das freut mich! Dann hab weiterhin ganz viel Spaß! Und ich drück dir die Daumen wegen dem Wetter!
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Degna

« Antwort #5 am: 07. März 2017, 17:14 »
Na siehst du,.....kein Problem.
Auch,wenn du alleine unterwegs bist,wird dir nichts passieren,außer vielleicht einem kleinen Flirt.
Gefährlich empfand ich es nie.

LG Claudia
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biggi

« Antwort #6 am: 03. April 2017, 21:08 »
Hallo Leute, mittlerweile bin ich braungebrannt wieder daheim. Die Befürchtungen wegen der Männer waren unbegründet, ein paar haben mich angegraben, aber als ich freundlich, aber klar gesagt habe, dass ich nicht an einer näheren Begegnung interessiert bin, haben sie mich problemlos in Ruhe gelassen. Ansonsten: nette, freundliche Menschen, schöne Strände und eine Insel, die vom Tourismus noch relativ unentdeckt zu sein scheint. Ich finde aber, dass eine Woche bis 10 Tage dort reicht, um alles zu unternehmen, was man so möchte. Ich war zwischendurch in Trinidad für ein Wochenende. Das ist größer und bietet natürlich mehr an Naturschönheiten und Stadtleben. Wenn ich jemandem raten sollte: Ich würde erst eine Woche bis 10 Tage Trinidad anschauen und dann noch eine Woche zum Relaxen nach Tobago. Wie's genauer war: www.biggisweltreisen.de
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Marla

« Antwort #7 am: 03. April 2017, 21:42 »
Hallo Biggi,

schön, von deinen Erfahrungen zu lesen, hier und auf deinem Blog! Ich hatte nämlich ehrlich gesagt ähnliche Bedenken wie du - nicht unbedingt wegen Sicherheit, aber dass das dauernde Angebaggere mich zu sehr nerven würde. Aber nachdem ich von Claudia und dir gelesen gelesen habe, dass es halb so wild ist, haben die sich weitestgehend zerstreut. Trinidad & Tobago steht wieder auf meiner Bucket List :) Wobei ich für beides zusammen auch nicht mehr als 2 Wochen angedacht hätte.

Liebe Grüße
Marla
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Degna

« Antwort #8 am: 05. April 2017, 15:42 »
@ Biggi
schön,das es dir gefallen hat und die Bedenken grundlos waren.
Ich habe dort fast 2,5j gelebt und es würde mich echt interessieren (keine ironie) was du an Trinidad so toll fandst,das du dort gerne länger geblieben wärst.
Ok,die Nordküste : Blanchisseuse,.....Mayaro an der Ostküste,.....die Stadt Port of Spain fand ich nie berauschend aber halt notwendig zum einkaufen. Ich habe in St.Anns gelebt,einem Stadtteil ,oberhalb der Savannah.
Schöne Restaurants habe ich nie gefunden,weggehen als sehr laut und eher schäbig empfunden,.....die Trini Bars mit ihren Gitterstäben.
Alles eigentlich teuer und etwas heruntergekommen,......

Also,ich bin heilfroh jetzt in North Yorkshire England zu leben und genieße das Leben nach 2,5J Karibik hier in Europa in vollen Zügen.

LG Claudia
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biggi

« Antwort #9 am: 07. April 2017, 17:17 »
Hallo Claudia,
ich war in Blanchisseuse und an der Coco Bay. Die Leute, bei denen ich gewohnt habe, haben irgendwo in den Bergen bei PoS gewohnt, frag mich nicht, wo genau das war. Also haben sie mich ein bisschen rumgefahren und den Palmenwald fand ich schon schön. PoS ist total uninteressant, da war ich nur auf so einem Aussichtspunkt, wo alle raufgejoggt sind. Ich würde nicht wieder hinfahren, auch wenn ich den Asphaltsee nicht gesehen habe. Aber für ein Wochenende war es schon ganz nett. Das Nachtleben wurde mir angepriesen als d i e Sehenswürdigkeit, wir waren dann einen Abend in einer Sportbar (kalt, laut, groß) mit hübscher Terrasse, danach in einem Yachtclub, der recht schön war, aber kein Grund, da hinzufahren. Am anderen Abend hat mein Gastgeber Hummer und Crabs gekocht, lecker. Ich hab mich wohl gefühlt, weil die Leute sehr nett und gastfreundlich waren. Ohne die persönliche Einladung und den Zugang zu den Einheimischen hätte ich es auch nicht so toll gefunden. Da bietet Costa Rica eindeutig mehr zu wesentlich günstigeren Preisen.
Aber, wie gesagt, ich wurde von Freunden von Freunden betreut und das war sehr nett.
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biggi

« Antwort #10 am: 07. April 2017, 17:20 »
ach so: länger bleiben würde ich, wenn ich erstmals in die Gegend fahren würde, weil ich ja nur einen kleinen Teil der Insel gesehen habe und wenige Sehenswürdigkeiten. Wenn schon TT, dann jedenfalls nicht 3 Wochen Tobago. Ich denke, in Trini kann man schön wandern und rumfahren, angeblich gibt es relevanten Ökotourismus. Insgesamt wahrscheinlich mehr sights als in Tobago, das ist eher was zum Chillen. Nochmal hinfahren würde ich eher nicht.
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Degna

« Antwort #11 am: 07. April 2017, 17:53 »
Hallo Biggi,
danke für deine ehrliche,ausführliche Antwort.
Uups,....ich dachte schon ich hätte in den 2,5J was Essentielles versäumt.
Ja,POS ist nix Besonderes,auch wenn es "Das New York der Karibik" genannt wird. Genau an diesem Berg,wo alle raufjoggen oder walken habe ich gewohnt: Die Lady Chancellor road.

Blanchisseuse ist toll,vor allem die Strände. Warst du im "Laguna Mar" Restaurant/Hotel? Es wird von einem 85-jährigem Sudetendeutschen geführt,der seit 53J in Trinidad lebt. Es ist beeindruckend,wie körperlich u. geistig Fred da sein Restaurant führt,wo es auf Wunsch Frikadellen und auch Bratwurst gibt. Wir haben es immer genossen,endlich mal wieder dt. zu sprechen.

Klar,wenn du liebe Menschen hattest,die mit dir rumgefahren sind,verstehe ich dich voll u. ganz. Die Trin-Tabaginians sind fast alle EXTREM freundlich u. hilfsbereit,daher verstand ich so garnicht,das man sich da als Frau bedroht fühlen kann. Es ist mehr ein spaßiger,kleiner Flirt und niemand bedroht einen oder zwingt einen zu mehr.

Natürlich hat Trinidad enorme Naturschönheiten zu bieten,ich kenne fast jede Ecke der Insel,.....aber ich würde niemandem raten ganz alleine da wandern zu gehen oder mutterseelenallein irgendwo rumzutingeln. Nur mit Einheimischen oder in der Gruppe.
Man soll sich von der oberflächlichen Idylle nicht täuschen lassen: Trinidad ist eine der gefährlichsten Karibikinseln ,Drogenumschlagplatz von ganz Südamerika. Niemand will einem Touristen direkt etwas,aber vielleicht bist du gerade zur falschen Zeit,am falschen Ort.
ich bin meistens Fr einkaufen gegangen und las dann mal zufällig in der local press,das genau in meiner Straße,wo ich immer shoppen gehe,eine Schießerei war,bei der sich ein paar Häftlinge den Weg frei geschossen haben und die Polizei (da sie entkommen sind) nun um Mithilfe bittet.
Auch im Zentrum von Trinidad im Wald sind manchmal einsam stehende Häuser,die "keine Lust" auf Leute haben,die da rumlaufen. Ein Trini erzählte mir,er wäre alleine im wald gewesen und hätte Schüsse u. Schreie gehört,......

Insgesamt lebt man dort doch sehr eingeschränkt und aus Sicherheitsgründen ist es nicht so "gesund" sich nach Einbruch der Dunkelheit außerhalb seines Wohnhauses aufzuhalten.
Mir ist die 2,5J nichts passiert,ich habe mich aber auch eisern an die Sicherheitsvorkehrungen meiner Trini Freundin gehalten und bin abends nur raus,wenn ich mit vielen Trinis irgendwo unterwegs war.

Die Preise sind hoch und das hat nichts mit Tourismus zu tun,.....das ist halt so und die Möglichkeiten sich zu unterhalten,abgesehen von Naturschönheiten ,ist maximal begrenzt.

Danke für deine Antwort und Grüße aus dem noch frostigem Yorkshire.

LG Claudia
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